Kommentare zu «kb20050315»

@ Renate

Hellseher bin ich leider nicht, aber im KB vom 12. März hat Engelbert ein Treffen in den Raum gestellt.
by rene @16.03.2005, 08:37

@ René

Bist du Hellseher, oder woher wusstest du, dass Anghy im KB vom 16.3. ein Seelenfärbler-Treffen vorschlägt (zwar nicht in Kassel sondern in Mannheim)?
by Renate @16.03.2005, 00:48

Danke, Engelbert, für das heutige Kalenderblatt und euch allen für die berührenden Kommentare! Wundervolle Menschen habt ihr vorgestellt!
Ich werde dem keine weiteren hinzufügen, aber ich kenne auch solche alten Menschen...
Ein paar persönliche Beobachtungen:
Habt ihr auch schon mal festgestellt, wie SCHÖN manche dieser alten Menschen aussehen?! Von einem erfüllten Leben gezeichnet, schön wie alte beständige Bäume... Sehr alte Menschen werden sich selbst immer ähnlicher, auch das Geschlecht scheint in den Hintergrund zu treten. Manchmal sieht man kaum noch, ob Mann oder Frau...
Mir scheint, dass ihnen allen gemeinsam eine Grundhaltung ist: sie sagen JA zu ihrem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Ihnen gemeinsam ist sicher auch die Dankbarkeit und Ehrfurcht vor dem Geheimnis des Lebens. Sie sind im Innersten zufrieden mit sich und ihrem Dasein...
Ich bewundere zutiefst und habe allerhöchste Achtung vor den Lebensleistungen der heute über 80jährigen! Was für ein Jahrhundert haben sie durchlebt und durchlitten!
Eine Hochachtung habe ich auch all denen gegenüber, die mit und für alte Menschen da sind, sei es nun in der eigenen Familie bei der Pflege oder in den verschiedenen Einrichtungen oder ehrenamtlich in ihrer Freizeit... Es ist sicher manchmal eine sehr harte Arbeit, besonders wenn die alten Menschen nicht so sind, wie die o. beschriebenen.
Die Art und Weise, wie wir mit unseren alten Menschen umgehen ( und ebenso mit den Kindern und Kranken...) sagt sehr viel über den Zustand unserer Gesellschaft aus!!!
Und erst heute verstehe ich sehr schmerzlich, wie einsam meine geliebte Großmutter war (sie lebt schon seit fast 30 Jahren nicht mehr). Ihr war es nicht vergönnt, zu diesen weisen alten Menschen gehören zu dürfen, sie hatte dazu alle Voraussetzungen...
Ich vermisse sie sehr.
Wünsche euch allen eine gute Nacht und morgen einen Tag, der uns vielleicht ein Stückchen weiter reifen lässt...
Rosinante
by Rosinante @15.03.2005, 23:47

Ich kann heute nicht viel zum Thema beitragen. Meine Eltern sind keine bemerkenswerten alten Leute. Es sind zwei Menschen, die ich sehr liebe und von denen ich weiss, wie sehr sie mich lieben. Auch wenn sie den einen oder andren Fehler bei meiner Erziehung gemacht haben, ich werf es ihnen nicht mehr vor.
Wenn der liebe Gott will, wird mein Vater heuer im August 78 und meine Mutter wird 75. Für die beiden stimmt der Satz ... "in guten wie in schlechten Zeiten" .... ihre goldene Hochzeit war bereits vor einigen Jahren.

Mein Vater ist noch sehr rüstig, er war früher ein begeisteter Bergsteiger und Wanderer. Und das hat ihn anscheinend so fit gehalten. Wir sind im Urlaub nie in den Süden ans Meer gefahren, sondern immer irgendwohin in die Berge :-) Meine Mutter war ein Temperamentsbündel, sie hat gern getanzt und war immer aktiv. Aber seit ihrem Kniescheibenbruch vor ein paar Jahren kann sie leider nicht mehr, so wie sie gern möchte. Und ist oft zum stillsitzen verurteilt. Darüber ist sie zwar unglücklich, doch sie hat sich auch damit abgefunden. Sie strickt kuschlige Socken, liest gern Bücher und löst Kreuzworträtsel. Vor Weihnachten hat sie sich jetzt zu allem Übel auch noch am Fuss verletzt und musste operiert werden, eine Platte wurde eingesetzt. Sie darf den Fuss noch nicht richtig belasten und hat natürlich auch Schmerzen. So schmeisst mein Vater jetzt fast den ganzen Haushalt. Geht allein einkaufen usw. und das macht ihm sogar Spass. Er vergleicht die Preise und ist richtig stolz, wenn er wieder ein Schnäppchen gemacht hat *smile*

Geistig sind die 2 noch voll aktiv, fröhlich und rege, wenn ich auch festgestellt hab, dass das Kurzzeitgedächtnis nicht mehr ganz so gut funktioniert wie das Langzeitgedächtnis. Ich stell ihnen oft gern einige Fragen, wie es denn früher so war, dann sind sie alle beide in ihrem Element und erzählen ....erzählen und erzählen...... *g* ;-)
by Carola (Fürth) @15.03.2005, 23:23

Hi Bengel-Erd!

Meinen Opa in Osnabrück ... den hast du vergessen, du Trollo! ;-))
Er starb im Alter von 104 Jahren. Es ist wohl etwa 10 Jahre her.
Und er war total fit, bis er 100 war. Mit 80 führte er uns noch locker vor, wie man einen Kopfstand macht. Dann flog er mit seinem 90-jährigen Schwiegervater (seine zweite Frau war viel jünger als er) nach Kenia. Schwiegerpapa sollte ein wenig auf den alten Herrn aufpassen ;-))
Opas Langlebensrezept:
Gartengartengarten ... Brot nur selbstgebacken und aus Vollkorn, morgens ein Bircher-Müsli, Singen in der Gemeinschaft, ab und zu ein Liedchen auf der Fidel, jeden Morgen Atemübungen, menschenfreundlich sein (er war in der sogenannten Menschenfreundlichen Gesellschaft), mit den Hühnern ins Bett, aber auch wieder raus, mittags ein Nickerchen und sich nicht aufregen - Literatur: Däniken, Rudolf Steiner, Mazdaznan etc.pp.
Er musste alles ausprobieren und nahm von allem etwas für sich mit, was ihm gerade passend erschien.
Er hatte um die 60 wegen einer TBC ein Loch in der Lunge, das so groß war wie ein Hühnerei. Es heilte von selbst. Er lehnte alle Medikamente ab und versteckte sie in der Klinik unter dem Kopfkissen.
Bis zum 100. Lebensjahr hat er noch seinen riesigen Gemüsegarten bestellt. Als es dann nicht mehr ging und Rasen eingesät wurde, durfte auf seinem jahrzehntelang kompostierten heiligen Boden nur ungern jemand herumtreten, schon gar nicht mit weiblichen Stöckelschuhen. Er hoffte immer, einer seiner Nachfahren würde sein Gartenwerk fortsetzen. Das Haus kaufte eine fremde Familie, die den Garten aber wunderschön paradiesisch gestaltet hat - allerdings ohne Gemüseanbau.

Das war mein Opa - ob ich ihm in ein so hohes Alter nachfolgen kann, weiß ich nicht. Mein Berufsleben ist einfach zu aufreibend ... was ich von ihm habe, ist auf jeden Fall das Interesse an einem harmonisch-ausgeglichenen Leben und das ist mitten unter Kindern und im derzeitigen Schulsystem kaum zu verwirklichen. Ich geb's aber nicht auf!

Luki wünscht dir einen schönen Mittwoch!
Und mach doch mal Pause - wir sitzen immer viel zu lange auf dem Stuhl!!!


by @15.03.2005, 22:59

ich glaube,den grundstein für ein bewusstes,erfülltes und wohlverdientes alter legen wir jetzt in unserer jugend oder in dem alter,da alles noch viel besser von der hand geht und wir die täglichen erkenntnisse und weisheiten,die sich uns auftun speichern.

davon können wir letzendlich zehren und das beste aus unserem 3.abschnitt zu machen und uns nicht in jammern und wehklagen ertränken.
dann können wir eher mit gelassenheit und voller freude auf die vergangenheit zurückblicken,nichts bereuen,nichts vermissen.

mich beeindrucken ältere menschen,die welcher herkunft oder vergangenheit,welchen standes auch immer,die weisheiten der jahre leben und die verbleibenden jahre in vollen zügen geniessen!
by lovepeace @15.03.2005, 22:46

Du fragst nach bemerkenswerten alten Menschen?

Ein wirklich schweres Thema für mich, denn viele Erinnerungen werden dabei sicherlich wach.

Aber was soll es! Nur die Starken kommen durch´s Leben.

Da fällt mir zuerst meine Mutter ein. Na als alt würde ich sie nicht bezeichnen, denn sie wird 71 und hat noch immer den Pfeffer im A….

Radfahren und Radtouren, wandern und reisen mit Freunden die 10 Jahre jünger sind als sie halten sie fit. Im hinteren Drittel ans Ziel ankommen gibt es für sie sicherlich nicht. Wenn nicht Erster, dann zumindest Zweite ist ihre Devise und das schafft sie auch!
Ein kleiner (auch von der Größe her) Wirbelwind. Anders kann ich meine Mutter nicht beschreiben.
Hoffe, sie kann sich noch lange körperlich bewegen, denn wenn nicht?….Daran möchte ich jetzt lieber nicht denken!

Dann fällt mir mein Schwiegervater ein. Er war über 20 Jahre Witwer und hat bis auf das letzte Jahr für sich alleine gesorgt. Er hat nie gejammert und war irgendwie eisern zu sich selbst. Was soll ich da noch dazu sagen?
Ein Mann der sich mit seinen damals ca. 20 Lebensjahren im Krieg gegen Russland die erfrorenen Zehen selber mit dem Taschenmesser abgeschnitten hat weil er leben wollte und nicht innerlich verfaulen wollte und der nach den Lazarettaufenthalt ohne Krücken wieder selbstständig gehen gelernt hat. Gibt es dazu noch etwas zu sagen? (Er ist 82 Jahre alt geworden.)

Oh ja, die Schwester meines Opa´s wird heuer 88 Jahre alt. Vor zwei Wochen stürzte sie in ihrer Wohnung und lag zwei Tage lang ohne Hilfe in ihrer Wohnung bis man sie fand.
Ich war sie heute im Krankenhaus besuchen und an dieser Frau, an ihren Willen und an ihrer geistigen Einstellung kann man sich auch noch als etwas jüngerer Mensch etwas abschauen.
Zwei Tage nach der OP ging sie bereits mit dem Hilfswagerl wieder alleine duschen und sich Haare waschen. In ihren Augen ist keine Spur von Bitterkeit. Warum mir? Nein, ganz im Gegenteil!
Ich habe Sie gefragt, wie sie diese endlosen hilflosen Stunden überstanden hat und sie erzählte mir, dass sie versucht habe ihren Geist mit kleinen Aufgaben zu beschäftigen. „Weist mein Kind“, meinte sie, „in Jahren des Krieges lernst du überleben zu wollen. Und der da oben sagt, dass wird schon wieder! Muss nur ein bisserl Geduld haben“ und dann kicherte sie wie ein kleines Mädel und den Glanz in ihren Augen und ihre Erzählungen über das Wunder des Lebens und wie glücklich sie sei, die göttliche Wahrheit suchen gehen zu dürfen………diesen Besuch im Krankenhaus werde ich ganz sicherlich NIE vergessen. (Genauso wenig wie Stunden vor dem Tod meines Vaters!)

Ich wünsche Ihr baldige Genesung und noch viele schöne Stunden mit ihrer Wahrheit über das Wunder des Lebens.

Ein besonderer Mensch (mein Vater) der nicht ganz so alt geworden ist wie die Anderen fehlt mir noch, aber darüber möchte ich nicht schreiben und darum sage ich jetzt ganz einfach nur…..

Gute Nacht und hoffentlich ein munter werden, voller Möglichkeiten auf ein Neues.

L.G.


by Sandra aus WU @15.03.2005, 21:02

@ Christa B. & Renate

es ist wie beim Telefonieren, man hört die Stimme und macht sich ein Bild von dem Gesprächspartner/in wehe man sieht denjenigen live, was für ein Schock:-))

Vom Nick, silverfuxx, auf ein Aussehen wie Werner Sonne zu schließen und dann Karl Dall oder Dirk Bach zu sehen, Überraschung*GGG*

Ich habe keine weißen Haare, höchstens einen grauen Bart, wenn ich ihn wachsen lassen würde.

Engelbert hat doch einen Vorschlag für ein Seelenfarben-Treffen gemacht, im kleinen Kreis, Treffpunkt Kassel, würde ich sagen das ist ungefähr die Mitte von Deutschland:-)
Besser ich laß den, silverfuxx, weg und bin ab sofort, René, dann gibt es auch keine falschen Vorstellungen.
by silverfuxx @15.03.2005, 20:00

Hallo, Engelbert....
...heute hat mich die Seelenfarbenseite besonders angesprochen.
Es ist schon beachtlich, was man von der älteren Generation vorgelebt bekommt. Ich bin ja Lehrerin (schon seit 25 Jahren) und stelle immer wieder fest, dass unsere Kinder und Jugendlichen viel weniger Ausdauer und Durchhaltevermögen haben, als die älteren Menschen, die noch die schlimmen Zeiten des Krieges erlebt haben.
So habe ich selbst in meiner Familie solche älteren Menschen kennengelernt, die ich immer bewundern werde.
Da ist mein Großvater, der 1984 im Alter von 89 Jahren verstarb. Er hatte drei Herzinfarkte überlebt. Erst, als man bemerkte, dass er jahrelang falsche Medikamente bekam, besserte sich sein Zustand sofort. Er hat uns Enkeln mit seinen über 85 Jahren damals in Sachen Ausdauer schon etwas vorgemacht.
An gleicher Stelle möchte ich auch meine Mutter erwähnen, die im September 2004 im Alter von 87 Jahren friedlich zuhause eingeschlafen ist. Sie hat als Kind schon den ersten Weltkrieg erlebt, auch dann den Bombenangriff auf Dresden. Meine Mutter gehörte zu den Menschen, die nie aufgeben, immer vorwärts sehen...und auch nicht verzweifeln, wenn das Leben schwere Zeiten bringt. So verstarb unser Vater schon sehr zeitig und Mutter stand mit 4 Kindern allein im Leben. Aber sie klagte nie. 1991 brach sie sich dann auch noch den Oberschenkel und wir dachten, sie wird nun ewig ans Bett gefesselt sein. Fehlanzeige. Sie war schneller wieder in ihrer gewohnten Umgebung, als wir glauben konnten und lief seither an zwei Krücken und versorgte sich bis Anfang 2004 immer noch allein. Ich bewunderte immer ihre Zielstrebigkeit, sie gab nie auf. Sie war eine wundervolle Mutter und hat uns viele Lebensweisheiten mitgegeben.
Wir sollten unsere älteren Mitmenschen immer in Ehren halten. Wer heute in diesem göttlichen Alter von fast 90 bis 100 Jahren ist, gehört für mich zu der Generation, die im Leben bisher am meisten hat durchmachen müssen.

Liebe Grüße von Regina aus Panketal bei Berlin.
by refine @15.03.2005, 19:46

@ tina

Vielen Dank für deine Erläuterungen - das Wort "Belastung" tut mir sehr leid, ich hab's nicht so gemeint wie du es aufgefasst hast. Ich finde es wunderschön, dass du dich so viel um deine Mutter kümmerst, und du würdest sicher Ausreden finden, wenn du es nicht gerne tätest. Ich hatte nur das Gefühl, dass dir die ständige Konfrontation mit dem Altern Angst macht und dich seelisch belastet, weil du darum gebeten hast, dir Mut zu machen.

@ Christa B.

Den gleichen Gedanken hatte ich heute früh auch schon ... dem Namen nach muss er ja silbergraue Haare haben ... ;-)

Schade, dass Engelbert die schöne Idee aus der Adventszeit, jeden Tag einen Seelenfärbler in Wort und Bild vorzustellen, nicht fortgesetzt hat ... aber vielleicht macht er uns ja irgendwann mal die Freude, und wir sehen den silbergrauen Fuchs mal im Kalenderblatt!
by Renate @15.03.2005, 19:28

Ich habe noch 3 lebende Großtanten (Schwestern meiner Oma), die jüngste ist gerade 90 Jahre alt geworden, die mittlere ist 92 und die älsteste jetzt 95 Jahre alt. Meine Oma ist leider schon vor 10 Jahren im Alter von 86 Jahren gestorben, sie wäre sonst heute die Älteste. Die 4 "Mädels" haben auch ihre 2 Brüder überlebt. Die heutigen drei noch lebenden sind soweit den Umständen entsprechend körperlich noch einigermaßen fit, geistig dafür aber noch umso mehr. Zu ihren Hobbys zählen schon jahrelang Kreuzworträtseln , Spiele- und Kartennachmittage. Die gehen sie auch heute noch regelmäßig bei Kaffee und Kuchen 14tägig nach und werden von den Kindern immer reiheum rund gefahren.
Früher als sie noch sehr fit waren, führten sie auf jeder Hochzeit im Familien- und Bekanntenkreis kleine Sketche auf und sangen ihre Stimmungslieder.
Ich finde es heute immer wieder noch schön, eine der alten Damen mal zu sehen, "das Gesicht meiner lieben Oma" darin zu erkennen und kurz mal mit ihnen zu erzählen...
by Carola @15.03.2005, 19:18

@ silverfuxx

schade, dass wir nicht wissen, ob du kokettierst mit deinen Worten: "... daß ich wirklich mal so alt werde wie ich jetzt schon aussehe." oder nicht ;-)))

Vielleicht sehen wir mal ein Foto und können uns dann selbst ein Urteil bilden. Ich jedenfalls möchte wesentlich älter werden, als ich jetzt schon aussehe ;-)

viele Grüße

Christa


by Christa B. @15.03.2005, 18:43

@Renate
Meine Mutter hatte aus vor 3 Jahren eine schwere Hirnblutung. So schwer, daß sie ins künstliche Koma versetzt wurde und nur mit Hilfe der Maschinen am Leben erhalten wurde. Intensivstation! 14 Tage später noch eine Verschlechterung; durch die Medikamente war ihr Gesicht aufgedunsen und da haben wir 4 Geschwister uns beraten und sind gemeinsam zu den Ärzten in die Klinik und wollten die Maschinen abschalten lassen. EINSTIMMIG, wenn Du Dir dadurch besser ein Bild von ihrem Zustand machen kannst....So sollte unsere Mutter nicht dahinvegetieren.

Doch die Ärzte rieten uns abzuwarten! Das Hirn könne sich wieder regenerieren, viele Funktionen könnten von anderen Hirnpartien mitübernommen werden..Blah...blah.....blah...FEIGLINGE, dachte ich!

Ewig langer Weg bis zu dem Stadium, in dem sie heute ist, aber ich bezeichne es als wahres Wunder! Wenn ich heute dran denke, schäme ich mich schon ein bißchen für unser Vorhaben....

Ebenso haben wir es SCHRIFTLICH von der Reha, daß sie nie mehr laufen kann. Rolli, Pflegestufe 2. Das erste Weihnachten sind wir mit ihr im AOK-Shopper über den Weihnachtsmarkt, dann Stehversuche und jetzt: sie hat wieder laufen gelernt. Langsam und an der Hand. Das 2. Wunder!

Pflegestufe 2 ist trotzdem berechtigt, das Hirn ist geschädigt und sie ist desorientiert und kann sich nicht behalten, was sie gegessen hat oder wer sie besucht hat. Aber wir haben riesengroßes Glück gehabt, sie ist noch da!
Und das wichtigste: sie lebt gerne und fühlt sich wohl! Und freut sich über jeden, der sie besucht und lacht gern mit uns.

Da lernt man wieder glauben, und ich denke mal tatsächlich, der Himmel hat ihr noch eine kleine Verlängerung gegeben.
Vielleicht nutzen wir wegen diesem "Schuß vor den Bug" die Zeit mit ihr intensiver; sie ist keine Belastung!

Organisatorisch gesehen hab ichs auch leicht: ist nur 10 Minuten von meiner Arbeitsstelle entfernt, und 5 Minuten von der Arbeitsstelle meiner Schwester!
Deswegen führt mich der Weg nach der Arbeit direkt zu ihr. Beib dann bis zum Abendessen und radel dann heim. Sie hat als Mutter so viel für uns gemacht, das können wir ihr eh nicht zurückgeben, selbst wenn sie 100 wird.
by Tina @15.03.2005, 18:28

Also ich bin manchmal schon verblüfft,wenn ich mir so meine Oma angucke.Sie ist letztes Jahr 80 geworden und immernoch jeden Tag unterwegs.Ich selbst bin 16 und öfter zuhause als sie ;).Montags geht sie immer 2 Stunden Schwimmen,Dienstags hat sie ihren Seniorenclub, jeden zweiten Mittwoch hat sie Frauenhilfe,Donnerstag Seniorenturnen und Freitags ist sie immer bei uns Zuhause und besucht uns.Und das jeden Freitag seit ich auf der Welt bin,ausgenommen sie ist im Urlaub ,oder wir sind es *g*.
Zudem geht sie Samstags/sonntags ins Stadion,da sie ein großer BvB fan ist.
Und das mit 80.
Erst letzte woche hat sie sich neuen Wohnmöbel gekauft.

Ich liebe sie,diese alte Frau.
by Mond @15.03.2005, 18:10

@ Tina

Schon vor ein paar Tagen habe ich in deinem Kommentar gelesen, dass du täglich deine Mutter im Altersheim besuchst. Du erzählst das alles so locker und selbstverständlich, dabei ist es sicher auch eine große Belastung für dich. Deine Mutter ist ja mit 72 Jahren eigentlich noch zu jung, um ein Pflegefall zu sein - hatte sie einen Schlaganfall oder eine schwere Operation, von der sie sich nicht mehr erholt hat?

Meine Mutter wird morgen 71 Jahre alt und führt nicht nur ihren eigenen Haushalt sondern auch den meiner alleinerziehenden Schwester mit drei Kindern vorbildlich. Trotzdem fühlt sie sich oft allein gelassen und ihre größte Angst ist es, wie ihre eigene Schwester in einem Pflegeheim langsam auf's Sterben warten zu müssen.

Natürlich hoffen wir alle, bis ins hohe Alter körperlich und geistig fit bleiben zu dürfen, und sicher kann man auch selbst einiges dazu beitragen - aber grundsätzlich wird man seinem Schicksal nicht entkommen können.

Einen sonnigen Gruß aus München euch allen!
by Renate @15.03.2005, 14:35

"Wissen Sie, was es heute heißt, alt zu sein?
Man kennt alle Antworten -
aber keiner stellt die Fragen."

Diese englische Weisheit begegnete mir gerade und ich muß sie unbedingt hier los werden.

Dabei denke ich an meinen Vater, 78 Jahre und seit 3 Jahren Alzheimer-Patient. Dank des intensiven Bemühens meiner Mutti, die aktiv in der lokalen Alzheimer-Liga tätig ist, an Kursen und Gesprächsrunden (die teilweise bereits im Fernsehen ausgestrahlt wurden) teilnimmt, aber auch der Ärzte, die sie bei der Bewältigung ihrer Aufgaben begleiten, schreitet die Krankheit (noch) relativ langsam voran. Dennoch ist abzusehen, daß sie es langfristig nicht schaffen kann und ein Heimplatz ist vorsorglich reserviert.

Es erstaunt immer wieder, woran sich Papa aus seiner Kindes- und Jugendzeit erinnert, Begebenheiten tauchen an die Oberfläche, die jahrelang verschütt waren. Es ist ihm ein Bedürfnis, es uns mitzuteilen, und wir hören staunend zu - und verwahren seine Worte in unseren Herzen...

Liebe Grüße von
Zitante Christa
by @15.03.2005, 14:05

Hallo zusammen,

@Birgit:Mit Deinem Kommentar hast Du mir Mut gemacht zu schreiben,denn ich bin auch in der Altenpflege tätig,allerdings schon viele Jahre im stationären Bereich und derzeit auf einer gerontopsychiatrischen Station mit überwiegend Demenzkranken. In den bald 15 Jahren Pflege sind mir vielleicht 2 Jungbrünninen :-) begegnet.....das eine war eine frühere Diakonisse,welche mit 99 Jahren starb.Sie war früher Erzieherin,hatte ein kindliches Gemüt,freute sich über alles und lachte viel. Die andere war meine Tante,bei ihr war es ähnlich.Sie starb mit knapp 90 Jahren.An beide erinnere ich mich immer wieder gerne und trage sie im Herzen.
Das Thema Pflege ist nicht einfach und doch ist es so wichtig,daß man darüber redet. Ich erlebte und erlebe in meiner Arbeit sehr viel Frustration und Aggression der älteren Menschen. Nicht umsonst gibt es bei uns im Haus eine "Gefahrenzulage".Kratzer,Tritte,bespuckt werden,Hämatome etc. sind an der Tagesordnung.Sicher,die dementiell veränderten älteren Menschen verändern aufgrund des Krankheitsbildes ihre Persönlichkeit und handeln so.Bei vielen fehlt auch das Sprachverständnis,was die gesamte Kommunikation erschwert.Sie leben in ihrer eigenen Welt und lassen sich auch durch Validation o.ä. nur schwer erreichen. Es wird nicht verwundern,wenn ich sage,daß viele Bewohner bei uns keinen Besuch erhalten, so sehr wir uns auch um Kontaktherstellung bemühen.Ohne eigenen Humor könnte ich die Arbeit schon lange nicht mehr tun.

LG Rebekka
by Rebekka @15.03.2005, 12:31

Liebe Tina!
Mit Bestürzung habe ich deinen Kommentar gelesen. Das in solch einem Haus keiner gerne alt werden will, kann ich sehr gut verstehen. Aber so muß es nicht aussehen. Ich bin in der ambulanten Altenpflege tätig. Sprich, ich fahre zu den alten Menschen nach Haus. Da gibt es zwar auch oft einsame Menschen, aber der größte Teil ist lebensfroh und zufrieden. Ich habe viele über 80-jährige Patienten. Die meisten erzählen die ganze Zeit, wenn man da ist. Entweder aus der Jugend oder aus der Familie. Was Urenkel schon alles kann usw. Aber witziger sind die Geschichten aus der Jugend. Versuch doch einfach mal in dem Altenheim zwei, drei Mitbewohner mit deiner Mutter zusammen zu bringen. Frag sie nach ihre Jugend. Das Lächeln das du dann vielleicht siehst oder das Glitzern in den Augen ist allemal ein Versuch wert.
Natürlich gibt es auch bei uns Bettlägrige. Und auch da muß Essen eingegeben werden. Das zu vergessen liegt nicht am wenigen Personal. Ich denke da ist wirklich, so schlimm es klingt, Desintersse beim Personal. Wenn ich mal alt werde möchte ich so sein wie Frau M., Herr G., Frau M. oder auch wie Herr D. Es ist gut solange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu bleiben.
Ich wünsch dir, liebe Tina, und deiner Mutter alles Gute für die Zukunft.

LG Birgit
by Birgit @15.03.2005, 11:11

Hallo liebe Seelenfärbler,

na da möchte ich doch schon gerne von meiner lieben Großmutter erzählen, die heute weniger Zeit hat, als während ihrer Berufstätigkeit. Sie ist 87 Jahre alt und lebt in einem Augustinerstift hier in Bayern. Diese Stifte sind bekannnt für das vielfältige Angebot wie zum Beispiel Tanzkurse, Kino, Vorträge, Sport, Wandern, Reisen, Gedächtnistraining ... dann wird gekegelt, Brigde gespielt und so weiter und so fort.

Meine Omi ist da sehr aktiv, gibt unter anderem auch das Gedächtnistraining, nimmt bei der Gymnastik teil, malt, spielt, tanzt ... Und so vergeht die Zeit im Fluge. Sie ist immer sehr sportlich gewesen und geht auch heute noch jeden Tag raus. Ohne Bewegung würde sie, glaube ich, sehr schnelll abbauen. Ich hoffe, es wird ihr noch lange gut gehen, obwohl sie manchmal sagt, sie will garnicht so alt werden. Sie leidet etwas darunter, dass sie nicht mehr so gut sehen und hören kann.

Und - das Beste ist, dass sie nun, in ihrem hohen Alter auch noch einen Gefährten gefunden hat. Sie hat ihren Mann im Krieg verloren und hat nie mehr geheiratet. Sprich sie lebte immer alleine. Jetzt wohnen sie Tür an Tür und ich glaube, sie sind sehr glücklich :-)))) Ist das nicht toll?

Letztes Jahr machten wir beide eine Studiosusreise nach Sizilien. Das hat sie super gepackt. Für ihren 80. Geburtstag ist sie zu mir nach Argentinien gereist. Das hat mich auch sehr gefreut.

Sie ist geistig voll da und heute ein wandelndes Geschichtsbuch. Vor allem, was unsere Familiengeschichte angeht. Ich sollte mich wirklich jetzt dann mal mit ihr hinsetzen und diese Geschichte aufschreiben ... :-)

Ja, ich denke, sie wird noch einen Weile unter uns weilen... und das freut mich sehr, denn ich liebe wie eine zweite Mutter.

Viele liebe Grüße aus München von Annette :-))
by @15.03.2005, 10:29

Meine Mutter wurde vor zwei Wochen 75. Immer wieder sagte sie, dass sie das gar nicht fassen könne, ein dreiviertel Jahrhundert alt zu sein, so viel erlebt zu haben und nun auf die 80 zuzugehen.
"Meiner Güte 75 Jahre bin ich alt." Darauf sagte mein 14jähriger Sohn zu ihr: "Oma, es ist nur eine Zahl, wie du dich fühlst, das ist wichtig!"
Mit lieben Grüssen und fühlt euch wie, ja wie 20, 30, oder anders?
by Elly @15.03.2005, 09:40

Hallo allerseits,

meine Oma war 89, als sie gestorben ist. Bis kurz vor ihrem Tod war sie rege, an allem interessiert und aufgeschlossen, immer optimistisch und zufrieden. Und obwohl sie die letzten Jahre fast blind war und Arthritis in den Knien hatte, ging sie trotzdem jeden Nachmittag mit ihren Freundinnen in die Weinstube oder ins Cafe.
Ich habe mir fest vorgenommen, mindestens so alt zu werden wie meine Oma. Und ich glaube, mit meiner positiven Lebenseinstellung wird mir das auch gelingen. Ich denke, das ist das wichtigste im Alter: sich eine "gesunde" Lebenseinstellung bewahren, immer geistig rege, neugierig und interessiert sein, außerdem Zufriedenheit, d. h. mit sich selbst im Reinen zu sein.

Grüße aus dem heute sonnigen Stuttgart

Hannelore
by Hannelore @15.03.2005, 09:20

Jeder wird älter und einmal a l t ! Ich kenne einen Fährmann, in Pöchlarn Hr. Franz Knapp, (er war seinerzeit ein Schüler von Franz Kokoschka) der ging 80jähr. tägl., auch im Winter ~ in die Donau ~ schwimmen ! Das kann zwar nicht jeder machen, aber das *WASSER allgemein - hilft & hält jung ...
mit *naturfreundlichen Grüßen, von der Donau, Gertraud
by Gertraud @15.03.2005, 08:49

ich hatte vor ein paar jahren ein kosmetikstudio in einem hotel in einem badeort.an einem regentag fragte mich eine dame,ob ich wohl noch einen termin für sie hätte,immer nur lesen wäre langweilig.es war die erste kosmetikbehandlung in ihrem leben und sie war so begeistert als wir damit fertig waren.sie wüßte erst jetzt,was sie versäumt habe in ihrem leben,obwohl sie der meinung war nichts ausgelassen zu haben .sie werde sich nach ihrer kur eine kosmetikerin in ihrem heimatort suchen und sich regelmäßig behandeln lassen.das ist kein besonderes erlebnis,das hatte ich öfter.aber diese dame war 97jahre alt!!!
lg leo
by leonilla @15.03.2005, 08:46

Guten Tag allen,
ja da kann ich wohl was zu sagen:
Durch die örtliche "Seniorenbörse", bei der ich 8 Jahre mitgearbeitet habe,lernte ich eine Frau kennen, die eine Hilfe zum Einkaufen brauchte, weil der letzte Laden in ihrer Siedlung dicht gemacht hatte. Das war vor 3 Jahren.
Sie ist jetzt 88 Jahre, lebt nach wie vor selbstständig in ihrem Haus mit Hilfe zum putzen und für den Garten. Alle 2 W-3 Wochen machen wir Großeinkauf im Supermarkt, wo sie sich gut auskennt und auch mit den Preisen bestens Bescheid weiß. Das Zusammensein mit dieser Frau ist für mich so erfrischend, weil sie, trotz Brust-CA vor zwei Jahren und mißlungener Augen-OP im letzten Jahr, eine total positive Lebenshaltung hat und für die, ihr doch fremden, Lebensgewohnheiten ihrer Kinder und Enkelkinder Verständnis und Akzeptanz
ausdrückt. Sie jammern nicht den guten alten Zeiten nach, sondern ist glücklich, daß sie in ihrer jetzigen Situation sich wohlfühlt. Häkeln und Sticken
sind ihre Lieblingsbeschäftigungen. Und wahrhaft schöne "Produkte" schenk-
te sie mir schon. Meine Mitarbeit in der Seniorenbörse habe ich im Okt.2004 beendet, aber das Einkaufen mit Frau W. mache gerne weiterhin. Habe auch noch andere positive Erfahrungen mit alternden Menschen, auch ebenso auch mit Menschen denen es nicht vergönnt ist relativ gesund an Leib und Seele ihren Lebensabend zu verbringen.
Grüße an alle
Magda
by magda @15.03.2005, 08:04

der opa von meinem mann wird in diesem jahr 99 jahre alt, wobei man bei ihm wohl eher jung sagen müßte. er lebt in einer eigenen wohnung, die beine wackeln zwar schon ein wenig, aber ansonsten ist er fit und gesund. mit 85 hatte man bei ihm darmkrebs festgestellt, alle operationen hat er gut überstanden, ist wieder völlig gesund und wandert nun fröhlich auf die 100 zu.
spannend ist es, wenn er von früher erzählt. geboren in kanada, dann mit der mutter zurück nach ostpreußen, krieg, flucht, wiederfinden der familie. irgendwann haben wir mal die währungen gezählt, die er in seinem leben erlebt hat und sind auf ziemlich viele gekommen.
by claudi @15.03.2005, 07:21

Da denk ich jetzt noch mit viel Freude an eine Tante, die mit 90 zu malen begonnen hat und der es einen Riesenspaß machte, ihrer immerhin auch schon fast 70jährigen Tochter davonzulaufen, um einen Spaziergang durch die heimischen Wälder zu unternehmen.
Außerdem ging sie so oft wie möglich in unser kaltes(Grad!!!)"Thermal"-wasser schwimmen.
Ausgesehen hat sie, als wäre ihr Gesicht aus einer alten Weinwurzel geschnitzt - wunderschön!!
Zu ihrem 100. Geburtstag hatte sie 100 Gäste eingeladen und eigenhändig für jeden ihrer Gäste ein für denjenigen passendes Blumenaquarell gemalt - sie hat uns beschenkt! Ich war sehr berührt von dieser liebevollen Geste.
Kurz nach ihrem 101.Geburtstag ist sie mit einem Lächeln im Gesicht einfach eingeschlafen.
So möcht ich auch alt werden werden können - mit so viel Liebe zum Leben und zu den Menschen!
Ich versuch dran zu arbeiten......
by ully @15.03.2005, 07:21

Hallo in die Runde,

tja, mit dem Alter habe ich es im Moment eh und so ein Kalenderblatt baut mich so gar nicht auf, frustriert mich eher, das Schwiegeruroma so schwierig ist. Sie ist nun 86 Jahr, wohnt in einem Seniorenzentrum in den eigenen 4 Wänden. Sie ist in ihren Gedanken jung geblieben, doch der Körper altert leider schneller und stärker als sie es möchte. So sagt ihr Kopf jeden Morgen etwas, was sie gerne tun möchte, alles erledigen möchte und ihr Körper macht ihr jeden Tag einen Strich durch die Rechnung. Darunter leidet sie sehr und läßt ihr Umfeld mitleiden. Somit mich! Da ich die einzige bin, die noch regelmäßig und gerne zu ihr geht. Doch das mit dem "Gerne" geht im Moment stark zurück, weil mich ihr Altern abschreckt und verängstigt. So möchte ich nicht alt werden, dann will ich lieber jung sterben.
by Nurmi @15.03.2005, 07:07

Willst Du Dir ein bißchen Mut machen lassen für später, Engelbert? :-)

Da les ich gerne mit, den brauch ich nämlich auch!

Besuche fast jeden Tag meine 70-jährige Mutter im Altersheim, da ist ein Tag wie der andere, deswegen darfste die alten Leutchen auch nicht fragen, ob jetzt Montag oder Mittwoch ist, wer noch geistig rege ist merkt das höchstens an dem wechselnden Fernsehprogramm im Tagesraum...

Der Alltag ist mühsam und zieht sich, nur wenige gemütsfeste Dauerbesucher lassen sich täglich sehen.
Bei vielen reduzieren sich die Kontakte auf die gängigen Feste, an denen die Verwandschaft dann Blumen anschleppt und keine Vasen findet, weil sie immer vergessen: das war ja im Krankenhaus....

Die Stimmen der Alten klingen oft brüchig und leise, weil sie so selten benutzt werden und sich die Kommunikation auf "Guten Morgen- Mahlzeit- und Guten Abend" beim Essen beschränkt!

Damit man das restliche schöne klare Denken der nicht dementen Leute nicht überstrapaziert, werden sogar die "Du-Darfst-wählen-Mahlzeiten" oft entschlußfreudig vom Personal gewählt und hingestellt, weils einfach schneller und reibungsloser geht.

Einen pannensicheren Ablauf gewährt die gummiballartige Konsistenz des Griesbreies, der Dir auf den Schoß fallen kann, und Du kannst ihn "am Stück" wieder ins Glasschälchen zurücklegen! Äußerst praktisch, das muß ein Geheimrezept sein, das mich brennend interessieren würde....;-)

Der Speisesaal hat immer satte 22 Grad, im Sommer wie im Winter, da brauchste mit Deinem Frühlingslüftchen-Vorschlag gar nicht zu kommen: das Fenster bleibt zu, es zieht ja sonst!

Und ich sitz wie so oft mit meinem Mütterchen schon auf der Sonnenseite!

Habe gerade letzte Woche mitbekommen:
Frau B. hat ja gar nichts gesgessen!
War aber keine spontane Appetitlosigkeit, eher eine technische Panne! Frau B. ist bettlägrig und das Tablett stand auf dem für sie unerreichbaren Tisch...

Und jetzt macht mir bitte Mut!
Bin auch schon 45!

Und das soll keinesfalls irgendeine Kritik an den helfenden Händen dort sein, die tun wirklich ihr Bestes. Nur sind es zu wenige! Ein paar Helferlein mehr zum spazirengehen, singen,vorlesen, zuhören und beschäftigen und ich würde mich anmelden :-)
by Tina @15.03.2005, 07:00

Eine Kusine meines Vaters wurde vor zwei Wochen 81 Jahre alt!
Sie ist schon lange Witwe, kinderlos, war nie berufstätig und hat sich wie ich finde in den letzten 20 Jahren nicht verändert. Sie erledigt ihren Haushalt alleine, geht täglich einkaufen und das einzige Hobby das sie hat sind Kreuzworträtsel! Sie fährt auch noch mit einer Bekannten (70J.) ab und zu mit dem Bus in Urlaub (Schwarzwald, Bodensee, Allgäu).

Wenn man so fit und gesund alt werden darf, ist es eine Gnade ....... nur leider auch die Ausnahme!
by @15.03.2005, 06:20

Hallöchen alle...
ich denke es kommt darauf an wie man alt wird...Vielleicht ist es besser jung zu sterben wenn man ohnehin schon alt im Kopf ist, es gibt alte Junge und junge Alte Menschen. Im Grunde denke ich es ist viel wichtiger das sich meine Mitmenschen gern an mich erinnern und das ich ihnen etwas mit auf den Weg geben konnte. Wenn man krank ist und das Leben eine Quälerei ist dann denke ich ist es auch nicht ganz sooo klasse alt zu werden...
Allerdings bei guter Gesundheit warum nicht??? ;o)))
Euch allen einen schönen Tag!
by @15.03.2005, 03:59

Hallo Seelenfärbler,
ist es denn eine Schande im Alter gebrechlich zu sein? Nicht allen wird die Gnade zuteil im Alter fit zu sein. Auch ältere Menschen denen diese Gnade nicht zuteil wird verdienen unseres Respektes und unserer Liebe!
Es ist zwar Brauch in unserer Familie mindestens 90 Jahra alt zu werden, aber es ist keine Pflicht.
Mariechen sendet liebe Grüße an alle, an denen ihr Alter nagt...........
by mariechen @15.03.2005, 03:04

Hallo Engelbert,

es ist schon erstaunlich zu welchen Leistungen, Ältere in der Lage sind, aber das sind Ausnahmen die Meisten haben doch schon ihre Gebrechen.

Wenn ich mit dem Hund unterwegs bin, treffe ich im Wald fast immer die gleichen Menschen z. B. Herr und Frau Henkel er 84 sie 80, beide über 60 Jahre verheiratet, die Beiden gehen Hand in Hand spazieren ich finde das Klasse.
Jeden Tag um die gleiche Zeit 14:00 Uhr starten sie an der Blockhütte manchmal haben sie eine jüngere Freundin mit Frau Schwäke 78 Jahre alt, egal welches Wetter herrscht die sind immer da und 4 Std gehen sie spazieren das gehört zum Tagesablauf.
Wenn ich sie mal ein paar Tage nicht sehe, wird sofort jemand gefragt wo sind die Henkel´s, meistens weiß einer was.
Der Wald ist nicht so Groß in 9 Std. bist Du einmal rumgegangen, wie schon erwähnt gleiche Zeit gleiche Menschen ca. 50 Hundehalter die sich nur ansehens kennen, aber jeder kennt die Beiden.
Wir Hundehalter kennen uns meist nicht beim Namen, aber den Namen vom Hund den merkt sich jeder.
Nur die Henkels wissen die Namen der Leute und es macht Spaß sich mit ihnen zu unterhalten, geistig topfit und einen hintergründigen Humor, ein eingespieltes Team auch verbal, na ja nach über 60 Ehejahren.

Meine Mutter wird im September 72 Jahre das sieht man ihr nicht an, nur wenn wir alle kommen, 6 Kinder, 18 Enkel und 2 Urenkel wirkt sie etwas gestresst, da sie alles perfekt haben will, deshalb treffen wir uns auch nur einmal im Jahr, an ihrem Geburtstag.
Sonst treten wir nur in kleinen Gruppen bei ihr auf:-)

So jetzt trink ich mal einen darauf, daß ich wirklich mal so alt werde wie ich jetzt schon aussehe.

Einen schönen Dienstag.
by silverfuxx @15.03.2005, 00:57

Ein schönes Thema. Bin schon gespannt auf die Beiträge.

Was für ein Zufall - habe erst kürzlich in einer Reklame von PETA ( People for the ethical treatment of animals ) ein Bild von Fauja Singh gesehen. Das Bemerkenswerte an ihm ist m.E. nicht, daß er einen Turban trägt ( das ist bei den Sikhs so üblich, auch wenn es natürlich etliche gibt, die das nicht mehr tun ) sondern daß er Vegetarier ist.
http://www.asiansinmedia.org/news/article.php/advertising/559

LG Angelika
by Angelika @15.03.2005, 00:42

Nichts ist verblüffender als ein Paar wache, jung gebliebene Augen in einem faltigen Gesicht, das von vielen Lebensgeschichten kündet. Ich mag jede Begegnung mit alten Menschen, in der der Austausch unter den Generationen von plötzlich ausbrechender Neugier geprägt ist und etwas ganz Intimes, Beglückendes entsteht - wie an einem Vortrag, den ich vor drei Wochen über die Mongolei hielt und in dessen Anschluss mein mindestens 85-jähriger Tischnachbar die Zeit von Stunden in Minuten verkürzte.
Thinkabout
by @15.03.2005, 00:21

@ erowyinn

Wirklich schön, was du von deiner Uroma und deinen Großeltern erzählst. Sicher ist da was dran, dass man jung bleibt, solange man sich den Geist jung erhält.

Mir ist bei Engelberts Beispielen spontan Johannes Heesters eingefallen, seine Vitalität überrascht mich immer wieder. Zum großen Teil hat er sicher seinen Lebenswillen (jetzt hätt ich doch fast "Liebeswillen" geschrieben ... *gg*) seiner Frau Simone Rethel zu verdanken.

Ich denke wirklich, solange man im Alter nicht einsam ist, bleibt man im Herzen jung. Nur leider geben sich zu viele Menschen selbst auf, wenn sie ihren geliebten Partner verlieren.

Euch allen einen frühlingswarmen Dienstag
wünscht Renate
by Renate @15.03.2005, 00:21

hm, kann ich doch direkt an ein gespräch von vorhin anknüpfen ...

meine uroma war so ein verblüffender mensch. sie ist leider nur knapp über 90 geworden. aber sie war geistig doch sehr fit. als wir sie besuchten, war sie gerade 92 geworden, und sie meinte "die schrift im brief letztens ... die war doch etwas zittrig ... ich glaube, ich werde jetzt wohl langsam alt, ..." ein paar tage später starb sie dann ...

ansonsten meine großeltern. mein opa ist jetzt im februar 80 geworden, aber er ist topfit, körperlich und geistig. bis letztes jahr ist er immer in die tschechei gefahren mit dem fahrrad (wir wohnen nahe der grenze, aber hin und rück sind am tag dann doch an die 60, 70 kilometer, je nachdem wie weit er reinfährt, um seine freunde zu besuchen) ... bin mal gespannt, ob er dieses jahr auch wieder fährt? aber ich denke, man muss auch akzeptieren, wenn der körper nicht mehr mitmacht, und die landstraße ist doch schon recht gefährlich, wenn er nicht mehr so flott reagieren kann, ... auch, wenn er es kräftemäßig bestimmt noch schaffen würde.

meine oma (76) ist körperlich zwar gesund, aber jetzt fängt es an mit osteoporose, und leider sind auch die augen schwach, nur noch eine sehr geringe sehkraft. dafür ist sie innerlich weitaus jünger als mancher 30 oder 40jährige, ... total aufgeschlossen, lebensfreudig, ... sie kann sich sehr für neues begeistern (wenn sie noch sehen könnte, hätte sie wohl einen computer. bevor es losging mit den augen, hat sie schon oft angedeutet, dass sie bald mal einen rechner will, dass ich ihr da helfen könnte), ... sie ist ständig umgeben von kindern, so eine art "oma" für das ganze viertel,... das hält jung, ...
ich achte schon darauf, dass ich ihr ständig hörbücher zukommen lasse (alle möglichen richtungen, von gedichten/balladen/klassischer literatur über kinderbücher über hochphilosophisches oder aktuelle bestseller (vor allem krimis zum mitknobeln), ... hauptsache abwechslungsreich, lehrreich oder unterhaltsam, und hauptsache, der geist wird auf die eine oder andere weise angeregt, das ist ihr sehr wichtig) ...

es gibt einen schönen spruch: wer neugierig ist, das träumen und staunen nicht verlernt, der wird nie alt ... (unbekannt) ... doch, da ist was dran :-)
by @15.03.2005, 00:09

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