Kommentare zu «lbaktuell050916»

Hallo K.!
Ich selbst bin auch eine Mutter, aber ich sorge schon mit meinem gesunden Menschenverstand dafür, dass meine Kinder sich niemals massiv gegen mich durchsetzen müssen, denn ich lasse sie ihren eigenen Lebensweg gehen!

Peters Mutter "vergewaltigt" Peters Seele mehrmals täglich, sie erstickt ihn mit ihrer Überfürsorge und ihrer Vorstellung von Mutter-Sohn-Liebe. Schon vor dem Tod ihres Mannes hätte sie es gern gehabt, dass "Putzi", "Bärchen" und sie in trauter Dreieinigkeit zusammenleben.

Ich als noch Außenstehende sehe das Dilemma: die Mutter möchte von ihrem Sohn viel viel mehr Liebe und Zuwendung, aber Peter ist nicht mehr in der Lage, ihr das zu geben, was sie gerne hätte. Die Mutter ist nämlich genauso wenig in der Lage, ihrem inzwischen schon längst erwachsenen Sohn den nötigen Abstand und Freiraum zu gewähren.

K., glaub mir, Peter ist absolut nicht glücklich darüber, wie er seine Mutter manchmal behandelt. Deshalb haben wir uns ja vertrauensvoll an Euch gewandt. Für Peter ist es einfach nur furchtbar, dass die Mutter offensichtlich gar keinen Stolz hat und dass sie weder mit guten Worten noch mit Gewalt "zur Vernunft" zu bringen ist.

K., schade, dass Du nur die Seite der Mutter siehst, aber den Nöten des Sohnes keinerlei Beachtung schenkst. Siehst Du denn nicht, wieviel Verzweiflung hinter dieser Aggression gegen die Mutter steckt? Er versucht doch nur, einen Weg zu seinem eigenen Leben freizuboxen, aber die Mutter lässt ihn absolut nicht an sich vorbei, so massiv hält sie ihn in ihrer Klammeraffenliebe gefangen.
by G. @27.09.2005, 13:57

Mein Mann ist vor einigen Monaten gestorben!
Ich habe "einen" Sohn!
Anrufen tue ich nicht! Mein Sohn kommt von alleine!
Ehrlich gesagt: Die Mutter hat es schwer. Ich kann mich in Ihre Lage versetzen!
Erst muss man mal alle Jahreszeiten ohne Partner durchlebt haben,
bevor man wieder halbwegs klar denken kann!

Ich verstehe Peter nicht und auch Dich nicht!
Könnt Ihr nicht mit der Mutter liebevoller umgehen?

**Du schreibst:**
Die stetige Mißachtung seiner Grenzen führt mittlerweile sogar so weit, dass er sie oft anschreit und ihr sogar *via Telefon den Tod gewünscht hat.*
(er hat sie ihn seiner Wut sogar schon geschlagen)

>>>>>Hätte ich so einen Sohn, dann würde ich "lieber sterben!"
Es ist verwerflich, seine eigene Mutter zu schlagen oder gar Ihren Tod zu wünschen!
Ich wünschte, ich hätte das niemals gelesen! :-(


by K. @27.09.2005, 01:01

Guten Abend und Hallo !
Ich glaube, dieses Problem ist vielen bekannt. Es wird nicht wirklich angesprochen und eskaliert irgendwann. Ich habe viele Jahre im Altenheim gearbeitet. Bei den Personen, die ich betreute, dachte ich oft : Mensch, die oder den hätte man doch zuhause behalten können. Ist doch richtig goldig! Und pflegeleicht! Geht doch, oder ?
Nee, geht nicht. Wenn ich den Kontakt dann intensivieren konnte und somit auch die Seite der betroffenen Angehörigen kennenlernte, erkannte ich, wie sehr " die süsse Oma " an den Fäden gezogen hatte und ihre Familie zu Marionetten machte.
Seltsam war es, aber diese nahen Angehörigen kamen immer mit schlechtem Gewissen, halt wegen der Lösung mit dem Heim. Und durch dieses schlechte Gewissen waren sie weiterhin emotional abhängig.
Und die Oma behielt dadurch immer recht.
Das ist ein Kreis und wenn man den irgendwo durchbricht, hat man eine Chance. Aber man muss ihn durchbrechen, sonst läuft er immer wieder rund.
Und OMA grinst. Lieben Gruß.
by tina @26.09.2005, 22:07

Vielen Dank für Eure Hilfe! Mein Lebensgefährte hat jetzt einen Weg eingeschlagen, der zu funktionieren scheint. Er hat seine Mutter vor die Wahl gestellt, entweder viele Anrufe ihrerseits, dafür aber keine Besuche unsererseits - oder nur ein Anruf pro Tag, egal ob sie ihn persönlich am Ohr hat oder der AB anspringt, dann besuchen wir sie auch regelmäßig. Er hat ihr erklärt, dass er sie nicht so oft ertragen mag. Sie weiß ja auch, dass ihn ihre häufigen Anrufe nerven. Aber gleichzeitig hat sie ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich einmal nicht meldet. Für sie ist es ein Teufelskreis. Mal schauen, ob sie den auch sieht und sich Hilfe bei einem Arzt holt...

Nochmals Danke! Auch im Namen meines Lebenspartners.
by G. @22.09.2005, 23:26

Liebe Färblerin,

wenn das so kompliziert ist, dann mache mit Deinem Lebensgefährten endlich mal Nägel mit Köpfen. Wenn sie nicht einsam ist und nur an "Putzi" klammert, schenkt ihr einen Hund, eine Katze, einen Wellensittich, aber lasst Euch alle beide nicht länger fertigmachen. Werdet konsequent und in diesem Fall besonders. Einmal telefonieren in der Woche, mehr würde ich nicht zulassen und mir eine Möglichkeit suchen, damit sie dieses Band nicht neu durchschneiden kann.
by Inge aus Hamburg @19.09.2005, 09:14

Hallo G.,

ich kann euch nur eine systemische Familienaufstellung nach Bert Hellinger empfehlen. Dort habt ihr beide die Möglichkeit herauszufinden, was hinter dem Verhalten der Mutter steckt; welches Ereignis in der Vergangenheit ihrer Familie sie dazu bewegt, so zu reagieren und zu leben wie sie es jetzt tut.
Licht und Liebe
Sylvia
by Sylvia @17.09.2005, 10:31

Ich meine BEIDE brauchen dringend professionelle Hilfe, nachdem diese Situation schon so lange anhält. Wenn ein erwachsener Sohn sich in seiner verständlichen Wut und Aggression nicht mehr anders helfen kann, als seine Mutter zu schlagen, dann braucht auch er dringend einen Therapeuten.

Wie Strandsteine schon erwähnt hat, es gibt einen Fachausdruck dafür.

by Christa B. @17.09.2005, 08:21

Liebe G.

einen konkreten Rat kann ich auch nicht bieten.
Aber da die Mutter nicht unter Einsamkeit leidet,
und diese Verhalten frühzeitig angefangen hat, gibt es einen
Fachausdruck dafür. Bitte mit einem Arzt darüber reden.

Einen Rat hätte ich noch, etwas brutal, aber in anbetracht Eurer
Situation denkbar.
Da der Vater gestorben ist, würde vielleicht die Mutter über die Krankenkasse
eine Kur erhalten. ??? Einfach mal fragen.
Dann dem Arzt das Problem antragen.
Sie würde durch die Behandlungen viel ablenkung erfahren.
Und einen anderen Kreis wahrnehmen.
Aus dem alltäglichen Trott rauskommen.

Einen ärztlichen Rat würde ich auf jedenfall anraten, die Steine
by Strandsteine @16.09.2005, 21:43

Ich danke Euch für Eure bisherigen Antworten. Heute abend werden mein Lebensgefährte und ich uns einmal die verschiedenen Vorschläge durch unsere Köpfe gehen lassen.

Das Problem ist NICHT, dass die Mutter einsam ist, sondern dass sie sich so sehr auf ihren Sohn fixiert. Sie lebt nämlich im gleichen Ort wie 2 ihrer Schwestern und ihre Mutter und die 4 Frauen treffen sich täglich. Zudem ist eine der Schwestern mit der Mutter meines Lebensgefährten viel in der Stadt unterwegs zum Shoppen oder auch einfach so. Aber die Mutter BESTEHT darauf, mittags und abends zu bestimmter Uhrzeit zu Hause zu sein, weil "doch ihr Putzi auf ein Lebenszeichen von ihr wartet".

Mit ihr vernünftig reden bringt nichts. Im Gespräch hört sie zu und gibt einem das Gefühl, jetzt echt etwas bewegt und erreicht zu haben, aber kaum geht man auseinander, macht sie wieder, wie sie es will. Nichts kann sie von ihrem Putzi trennen.

Auch die Tante meines Lebensgefährten hat ganz stark das Gefühl, dass für die Mutter der Sohn zweimal existiert: zum einen der reale Sohn, der sie abweisend und schroff behandelt und dann ihr Wunschsohn, der seine Mutter über alles liebt und sich um sie sorgt. Wenn sie meinen Lebensgefährten anruft, dann reicht es ihr, seine Stimme zu hören, egal, ob diese Stimme die Mutter anschreit oder nett mit ihr redet. Mein Lebensgefährte könnte genauso chinesisch rückwärts reden - sie ist glücklich, ihren Sohn überhaupt reden gehört zu haben.

Mal schauen, wie mein Lebensgefährte das Problem mit seiner Mutter anpacken möchte.

Nochmals danke. Auch im Namen meines Lebensgefährten. :o)
by G. @16.09.2005, 15:40

Wenn dieses Verhaltensmuster schon mehr als zwei Jahrzehnte gelebt wird, hat es auch tiefe Gründe und Ursachen. Vorallem gibt es, wenn es sich nicht um eine Erkrankung der Mutter handelt, auch Umstände, die genau dieses Verhalten der Mutter fördern und aufrecht halten.
Wenn mit der Mutter gemeinsam keine psychologische Beratungsstelle besucht werden kann, bleibt immer noch die Möglichkeit für Peter selbst, dieses alte Verhaltenskonstrukt zwischen Mutter und Sohn, mit einem Verhaltenstherapeuten zu besprechen und durchzuarbeiten. So läßt es sich vielleicht doch noch klären und günstig beeinflussen. alle guten Wünsche dafür lg isa
by Isa @16.09.2005, 15:24

Hallo!
Freunde sucht man sich aus, Verwandte bekommt man geschenkt.
Trotzdem ist es bestimmt nicht "gottgewollt" sich terrorisieren zu lassen. Auch die eigenen Kinder haben ein Anrecht auf ein Privatleben. Der "Peter" muß ganz KLAR SAGEN WAS ER WILL. Ein Tag in der Woche ist ein guter Vorschlag. Einsamkeit ist bestimmt nicht so leicht zu ertragen. Aber wenn es so endet.... Ich würde sonst ganz konsequent sein und die Telefonnummer + Emailadresse ändern. Es gibt den Begriff "Stalking" da kann ich aber nicht sagen ob das bei Verwandten auch zu trifft.
Ich würde mir Rat von anderen "Senioren" holen. Vielleicht gibt es eine Beratungsstelle in eurer Stadt die weiterhelfen kann.
Trotzdem ein schönes Wochenende.
Monika (Sauerland)
by Monika @16.09.2005, 14:13

Liebe Färblerin,

wahrscheinlich sind wir alle auf einer Schiene und denken ähnlich. Einen Tag in der Woche mit ihr reden und dann konsequent nicht mehr. Vielleicht solltest Du wirklich mal ernsthaft darüber nachdenken. Einmal die Woche - Schluß - aus - und das wäre fair (zumindest in meinen Augen).
by Inge aus Hamburg @16.09.2005, 11:39

Ich denke, hier sind klare und deutliche Grenzen gefragt!

Mit dem Alter und der Einsamkeit dieser Frau kann man das, was sie tut, nicht entschuldigen, schließlich hat sie dieses Verhalten ja schon immer an den Tag gelegt (siehe Schullandheim).

Ich würde mit ihr einen Tag in der Woche vereinbaren, und wenn sie an anderen Tagen anruft, das Gespräch "abwürgen" (keine Zeit usw.)

Außerdem ist hier wirklich ein Gespräch dringend nötig!!! Wenn sie beleidigt oder verletzt ist, das müsst ihr in Kauf nehmen. Vielleicht könnt ihr ihr Tipps geben, was sie in ihrer Freizeit machen kann - Busreisen, Kaffeeklatsch oder ähnliches. Ich denke, es ist wichtig, dass sie versteht, dass sie IHR Leben leben muss und nicht den Sohn dafür verantwortlich macht, dass ihr ihr Leben lebenswert erscheint.

Vielleicht mit dem Hausarzt reden und psychologische Hilfe in Anspruch nehmen?

Auf jeden Fall ist Konsequenz gefragt. Wenn sie die Abmachungen einhält, wird sie sogar erfahren, dass sie nicht gehasst wird, sondern dass ihr vielleicht sogar gerne mit ihr Umgang habt.

Ich wünsche euch alles Gute!
by Petra @16.09.2005, 11:17

hallo,

ich war in einer ähnlichen situation vor jahren - die sich leider im endeffekt nur durch einen kompletten kontaktabbruch lösen lies.

hat er ihr mal geschrieben? mit der hand - nicht mail - wirklic hmit der hand geschrieben wie sehr sie ihn damit erdrückt? ganz ehrlich und offen - auch dass es ihn wütend macht.

und ihr vielleicht ien gegenangebot machen - z.bsp einmal die woche mit ihr einen kaffe trinken - also eine feste zeit - die er wirklich mit ihr verbringt, sich anhört was sie so erzählen mag. oder eine best. zeit zum telefonieren oder so - zumindest wenn er de nkontakt aufrecht erhalten will.

und das mit ihr dann auch besprechen - also wirklich klar sagen - und quasi mit ihr was aushandelnd - und das dann auch schriftlich festhalten - so dass sie -wenn sie jetzt abends anruft ohne dringenden grund - was sichtbares hat - das hat sie mit ihm aufgesetzt.

das klingt doof - aber vielleicht wirkt es?

auch wenn sie verletzt ist - muss er grenzen ziehen. es gehören immer zwei dazu - er muss ja nicht ans telefon gehen abends (ab auf leise stellen oder telefon ausstöpseln gg).

ich muss leider los- wenn mir noch was einfällt schreibe ich später noch was dazu

viel glück

liebe grüsse
abira
by abira @16.09.2005, 08:32

Liebe Färblerin,

hab einfach eine Spur Verständnis für eine ganz einsame Frau, die wirklich nichts mehr hat als ihre Liebe für ihren Sohn, Deinen Lebensgefährten. Ich weiß, es ist schlimm und geht an die Substanz.

Meine Schwiegermutter hat auch in der Nacht schon angerufen und geweint, geschimpft, mich/uns beleidigt. Ich habe dann aufgelegt, einfach so. Klick und weg. Allerdings ist es so, dass meine Schwiegermutter uns wirklich in Ruhe lässt und mein Mann derjenige ist, der aus völligem Nichtgefühl sich nicht aufraffen kann sich mal zu melden. Aber ich bin nicht die Tochter, dass Interesse ist nicht für mich da. Und Du? Du bist auch nicht für diese Frau die Tochter, Dein Lebensgefährte ist gefragt.

Wenn ich DU wäre, dann würde ich in einem gemeinsamen Gespräch (alle Genervten und sie) mit ihr einen Tag der Woche abmachen für ein richtig langes nettes (nettes!!!!!!) Telefongespräch. Ich würde ihr erklären, dass alle anderen Wochentage aus den oder den Gründen absolut tabu sind, 24 Stunden lang und da müsse sie sich dran halten. Und wenn das nicht eingehalten wird? Dann würde ich sagen: "Entschuldige, kann jetzt nicht", klick und weg, notfalls Telefon ganz abstellen.

Liebe Grüße aus HH von Inge
by Inge aus Hamburg @16.09.2005, 08:30

Welch einsame Frau muss diese Mutter sein.

Sie krallt sich an das bisschen "Glück" verdrängt wohl die Realität weil sie ihr Leben sonst nicht erträgt. Aber im Grunde wird sie wissen dass alles nicht so ist wie sie erhofft.
Ich kann keinen Tipp geben, es steht mir auch nicht zu. Will nur sagen, dass ich mich 7 Jahre um einen Menschen kümmern musste den ich kaum ertrug. Er lebte zwar in seinem eigenen Haus, aber in meiner Nähe und er brauchte mich. Auch kein Wochenende war ich frei. Da habe ich gelernt, notfalls keine Emotionen aufkommen zu lassen. Das heißt, ich hörte mir täglich lange Erzählungen an und war nett und anteilnehmend. In Wahrheit aber war ich mit den Gedanken so gut es ging woanders oder wartete bis es vorbei ist. Danach hatte ich das Gefühl, etwas geleistet zu haben. Nämlich dem anderen NICHT weh getan zu haben, obwohl ich ihn kaum ertrug.
Manche werden das Falschheit nennen. Aber ich empfand es als christliche Pflicht. Ich hätte ihm mit der Wahrheit seine Selbstverständnis und damit seine Existenz zerstört. Er hätte meine Kritik nicht ertragen.
Im Moment seines Todes hat er mir gezeigt dass mein Weg der Richtige war.

Jede Geschichte ist anders und für eine Lebensgefährtin gilt erst recht anderes. Daher eben von mir kein Rezept für dich, leider!
Dein Lebensgefährte der ja eben auch Sohn ist, wird wohl auch ein wenig zwischen zwei Stühlen stehen, was ihm vermutlich zusätzlichen Stress verursacht. Noch ein bisschen schlimmer wird es für ihn, wenn er diesen zusätzlichen Stress dir gegenüber verschleiern muss. Das kann eventuell aggresiv machen.
Ich kann nur eines sagen: Ein Weg über Negatives war nach meiner Erfahrung längerfristig betrachtet nie die Lösung. Mit positiven Verstärkungen aber ist vieles machbar.

Wo diese positiven Verstärkungen angesetzt werden könnten (auf alle drei Personen bezogen!) müsst ihr selbst entdecken. Nur dieser Weg kann helfen!

Alles Gute in dieser schwierigen Situation liebe G.! Ich hoffe für dich, es wendet sich bald zum besseren!
Liebe Grüße

Tirilli
by @16.09.2005, 00:45

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