Wahrscheinlich musste Eugen Drewermann aus seinen geliebten Ämtern scheiden, weil er in seinem Buch "Kleriker" eben diesen Stand allzu kritisch gesehen und auch ziemlich negativ beurteilt hat. Letztendlich wurde ihm aber als triftiger Grund die Lehrbefugnis entzogen, weil er 1991 in einem Interview mit dem Spiegel die Jungfrauengeburt als biologische Tatsache anzweifelte.
by Xenophora @18.02.2012, 20:00
auf jeden Fall scheint er Emotionen zu wecken und zu polarisieren.
Ich google mal.
Ich denke, man darf nicht alles immer nur schwarz-weiß sehen. Ich kenne die Hintergründe nicht, aber wenn man ihn des Priesteramtes enthoben hat, dann wahr wohl irgendwas nicht "konform". Das heißt nicht, dass man ihn auch in der kath. Kirche nicht schätzen würde. Es gibt einiges an Literatur, in der er zitiert wird. Und er selbst hat ja wohl auch nicht damit gebrochen, wie ich hier lese.
Und Christ sein ohne die Kirche: Das geht eigentlich gar nicht, denn ohne die Gründung der (Ur)Kirche und Fortführung und Bewahrung des Evangeliums bis heute hätten wir gar kein Christentum. Das heißt nicht, dass man alles richtig finden muss, was in Rom so passiert. Die Kirche braucht auch den kritischen Christen an der Basis.
by Annemone @18.02.2012, 19:37
Ich habe noch nichts von ihm gelesen. Aber die Info von Hella "Ãœber die Unsterblichkeit der Tiere" hat mich neugierig gemacht und das Buch setze ich auf meine Wunschliste.
by Birgit K. @18.02.2012, 11:22
noch was:
sicherlich ist er unbequem.
Weil er Dinge beim Namen nennt und Konflikten nicht aus dem Weg geht.
Weil er Nöte erkennt und zur Sprache bringt,
Weil er sprechen und reden kann, klar und deutlich.
Ich denke, er ist ein Mann, dem massives Unrecht geschehen ist und der trotzdem daran nicht verzweifelte.
Dass er seine Liebe zum Christentum behielt, dazu steht, finde ich enorm.
Wenn ich ihm zuhöre, denke ich oft: "Ja, Ja, genau so ist es!"
Bin dankbar, dass es ihn gibt. Ein Gegenpol zu den Strömungen in der kath. Kirche.
by Rona @17.02.2012, 22:58
Lieber hören als lesen.
Finde ihn phänomenal.
Hab ihn erlebt, wie er zwei Stunden unbeweglich auf dem Podium stand und einen Vortrag hielt und Menschen mit seiner Art, seine Dinge zu sehen, in Bann zog.
Der Mann hat was.
Obwohl kirchenfern höre ich ihn mir immer gerne an.
by Rona @17.02.2012, 22:49
drewermann habe ich schon immer bewundert. seine bücher sind anstrengend zu lesen, aber es lohnt sich durchzuhalten.
ich liebe seine bescheidenheit und wie er den dingen ganz sachlich und trotzdem mit viel feingefühl auf den grund geht.
ein toller mensch, ein toller autor.
Eugen Drewermann finde ich sehr sympathisch. Von seinen Büchern habe ich einiges gelesen, wenn auch nicht immer alles verstanden. Da ich in der Nähe von Paderbon aufgewachsen bin, war mir Drewermann schon in meiner Jugend ein Begriff. Ein Bekannter war bei Drewermann Messdiener in Paderborn und hat auch viel aus dieser Zeit erzählt. Ich habe mit einer Kirche nichts am Hut, die unbqueme, aber gute Leute "entfernt" : Gerade die Leute, die Menschen begeistern können und die Kirche im positiven Sinne verändern könnten. Ist nicht erwünscht!
Trotzdem bin ich immer noch (katholische) Christin, aber mit Amtskirche, Papst und Co. sympathisiere ich nicht! Es gibt sicher viele Priester und Ordensleute die genauso denken (einige wenige kenne ich sogar), dies aber nicht "laut" sagen können. Siehe oben....
Eugen Drewermann ist wohl der Autor, dessen Bücher ich fast alle gelesen habe. Wenn meine Augen an meinem Bücherregal entlangstreifen, sind es mindestens 24 Bücher von ihm, die ich besitze. Viele habe ich mir auch in der Bücherei geliehen. Ich habe seine Art als Priester sehr geschätzt, weil er auch immer das Tiefenpsycholgische mit in seine Predigten brachte. Ich habe gelitten, als ihm Bischof Degenhardt - ich glaube, es war im Jahr 1991/92 - das Priesteramt entzogen hat und auch seine Lehrbefugnis in katholischer Theologie an der Universität Paderborn. Inzwischen ist Drewermann auch aus der katholischen Kirche ausgetreten, doch sein Predigten über den wunderbaren Menschen Jesus aus Nazareth begeistern noch immer. Seine Vorträge sind immer gut besucht. Sein Wissen über die Religionen und sein Einsatz gegen den Krieg und zur Wahrung der Schöpfung - vor allem auch die Achtung vor den Tieren - ist bewundernswert. In der Zeitschrift Publik-Forum schreibt er viele Beiträge.
Möge Eugen Drewermann mit seiner therapeutischen Art weiterhin vielen Menschen Lebenshilfe sein.
by Xenophora @17.02.2012, 15:47
Ich habe mal von einer Kollegin Mitschnitte von seinen Vorträgen erhalten - diese Bänder liegen ungehört irgendwo rum (da könnte ich mich jetzt mal drum kümmern...). Gelesen hab ich nie was von ihm. Ich habe ihn öfters im TV gesehen. So wie ich mich erinnere, war er früher Priester und ist suspendiert worden. Ein interessanter Mann.
by Bsetzistein @17.02.2012, 13:01
Gelesen habe ich nichts von ihm nur einiges gehört, gerne gehört!!
by angelika l. @17.02.2012, 12:54
Kleriker habe ich vor einigen Jahren angefngen. Sollte es vielleicht nochmal anfangen!
by MaLu @17.02.2012, 11:35
Ja ab und zu.
Sehr interessant, hab auch ein Radiointerview auf Cd, welches auch sehr gut ist.
by Monika @17.02.2012, 10:54
ja, immer wieder, denn es sind Denkanstösse für mich
petite fleur
by petite fleur @17.02.2012, 10:19
Kann mich Hellas Ausführungen anschliessen.
Beeindruckt hat er mich auch anlässlich eines Talks/Interviews
im Schweizer Fernsehen vor einigen Jahren.
Der Mann gefällt mir, es ist gut, dass es auch noch solche gibt,
leider zu wenig.
glg Brigida
by Brigida @17.02.2012, 09:26
Ja, sehr intensiv.
Das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe, waren die "Kleriker".Das ist von höchstem Interesse für Leute, die sich mit dem Verständnis der kirchlichen
"Berufe" wie Klosterfrau, Priester, etc. schwer tun. Es beschreibt sehr krass, welche psychologischen Voraussetzungen notwendig sind, um sich "berufen" zu fühlen.
"Über die Unsterblichkeit der Tiere" würde ich gern jedem Menschen als Pflichtlektüre verordnen.
"Worum es geht" zeigt auf, warum denkende Menschen in der Amts - Kirche keine Chance haben (dürfen).
Drewermann ist einer, der die Dinge beim Namen nennt, ohne gehässig zu werden.