Kommentare zu «sabi071108»

Hallo Sabine

Das ist ja ein toller Bericht über diese Statarfamilien.

Die Fotos erinnern mich an das Elternhaus meiner Mutter. Dort war es ebenso spartanisch eingerichtet.

Ich bin auch auf nem kleinen Bauernhof aufgewachsen. Mein Vater molk morgens und abends 8 Kühe mit der Hand. Dann fuhr er morgens, mit dem Motorrad, ins 15 km entfernte Malmédy und arbeitete dort 8 Stunden, in einer Lederfabrik.

Ich arbeitete von 1996 bis 2006 als landwirtschaftlicher Betriebshelfer, hier in Ostbelgien. Ich ging in fremden Bauernhöfen Kühe melken, wenn z.b. der Bauer erkrankte, verunglückte, in Ferien fuhr oder plötzlich starb usw. Dabei molk ich im Schnitt pro Melkzeit 50 Kühe in etwa 1 Stunde. Dabei waren Betriebe welche ganz alte Melkgeräte benutzten, aber auch einige hochmoderne Melkstände, mit z.b. "Kuherkennung", digitale Anzeige der Milchmenge, Fischgrätenmelkstände mit bis zu 20 Melkgeräten, automatische Tandemmelkstände usw.
Hier in der Gegend werden die Kühe im Sommer meist draußen im Feld gemolken. Dazu fährt der Bauer mit seinem Traktor und einer angehängten Melkkarre zu den Kühen.
Dabei gehen die Kühe seitlich in die Karre hinein und werden dann gemolken. Es gibt Melkkarren um bis zu 10 Kühe gleichzeitig zu melken, die meisten können jedoch nur 6 Kühe melken.
Auf dieser Karre ist ein Milchfass aus Inox (mit einem Inhalt bis etwa 600 Liter) befestigt. Dann fährt der Bauer heim und pumpt die Milch in eine große Kühlwanne. Hier wird sie dann, alle 2 Tage von einer Milchtransportfirma abgeholt und zur Molkerei gefahren.

Deine Berichte Sabine, finde ich immer spitze.

Ich wollte Dir hier mitteilen, wie es aktuell in meiner Heimat zugeht.

Liebe Grüße
by Egon aus der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. @13.11.2007, 12:22

Liebe Sabine,
danke für diesen feinen Beitrag. Mein und ich haben jetzt gesessen, geguckt, gelesen. Noch nie hatten wir von Statarfamilien gehört, kennen auch den Schriftsteller nicht (noch nicht), sind aber neugierig geworden...! Ja, Prisma-Bücher in der DDR, das waren Kostbarkeiten. Doch die hier genannten kenne ich leider nicht. Du bringst uns ein Stück Schweden nahe, von dem Touristen sicher wenig erfahren. DANKE, es verbindet.

Viel inneres Licht wünsche ich dir in den dunklen Wintermonaten und grüße aus dem seit gestern verschneiten Neustadt in Sachsen.

Liebe Grüße von
Karla aus Ostsachsen
by Karla aus Ostsachsen @12.11.2007, 18:15

Ich bin erst spät auf diesen Beitrag aus Schweden gestoßen. Er berührt mich deshalb so besonders, weil ich gerade selbst an einer Geschichte arbeite, die zu schreiben mir aus verschiedenen Gründen sehr schwer fällt. Ich bin keine Schriftstellerin und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich eine werden möchte. Aber diese Geschichte möchte ich durchaus sehr gerne fertigstellen. Ich habe schon oft längere Geschichten begonnen, die ich dann aber nicht zu Ende geschrieben habe. Und ich muss davon nicht leben.
Jan Fridegård, der so viele Schwierigkeiten überwinden musste, kann mir ein Vorbild sein, auch wenn ich es sehr viel weniger schwer habe, als er.
Deshalb: Vielen Dank für diesen Beitrag.
Astraryllis
by @11.11.2007, 15:12

danke für die Gedanken über die Strickschrift für das Teufelsmützchen...... nein ich werde wohl keines mehr stricken... es war mehr eine Erinnerung. Eine Erinnung an Gestricktes und Vergangenes.....

Der Lebenslauf von Jan Fridegard sagt aus, was sich immer wiederholt, derjenige, de an sich glaubt wird belohnt. Der Mensch muss seine eigene Kräfte aktivieren und nicht nachlassen im Verfolgen seines Ziels, am Ende ist sie/er die Sieger/in.
by arive @09.11.2007, 23:50

vielen dank für eure kommentare! es freut mich, dass der fridegård ein solches echo gefunden hat. schade, dass man an die deutschen übersersetzungen so schwer herankommt.

@birgit
der michel (bei uns heisst er übrigens emil) hatte es sicher -zig mal besser als die statarkinder, da er ja der sohn vom bauern war. so weit ich mich erinnere gibt es in den michel-filmen gar keine statare. aber du hast recht. es sind herrliche filme und wenn die gelegenheit habe, schaue ich sie mir immer wieder gerne an.

@arive
ich hatte auch gedacht, dass du eine anleitung für dieses mützchen suchst und da du jetzt doch einige tips bekommen hast, müsstest du ja eigentlich wenigstens ein exemplar stricken :). das kind sitzt übrigens nicht auf einem kinder- sondern auf einem vollbeladenen pferdewagen. vielleicht ist es sogar angebunden, damit es nicht herunterfällt.
jan fridegård hat berichtet, dass er als kleiner junge mal in ein leeres heringsfass gestellt wurde, damit er den umzug zwischen den möbeln auf dem pferdewagen unbeschadet überstehen sollte.

@sabine eva
danke für die wetterwünsche.
by sabine @09.11.2007, 23:25

Das klingt alles sehr traurig, aber auch interessant, Eben Geschichte, diesmal aus Schweden. Nach dem Autoren werde ich mal forschen, solche Bücher würde ich gerne lesen.
Liebe Namensvetterin: Danke für diesen Einblick. Ich wünsche dir bald Schnee oder Sonne - beides ist wohl willkommen. Bei uns ist Schnee angesagt, aber der bleibt meistens nicht lange liegen und was bleibt ist Matsch und Schmuddelwetter. Da freu ich mich doch auf ein warmes gemütliches Zuhause und ein gutes Buch. Liebe Grüße von Sabine Eva
by Sabine Eva @09.11.2007, 15:42

Ja gitti, ich habe gerade noch mal bei amazon reingeschaut, das ist genau das Buch, was ich auch habe, so wie es aussieht, hat es fast Sammlerwert - Prisma-Bücher wurden viel gesammelt in der DDR, weil sie einmal rar waren und weil das auch ein Garant für anspruchsvolle kulturhistorische Literatur war....man muß sich natürlich dafür interessieren... wenn Du das Geld berappen kannst, viel Spass beim Lesen

LG Erika
by Erika (Heide) @09.11.2007, 12:06

Gitti -
ja, genau das ist das Buch, von dem Sabine schrieb, ich habe es gelesen und war ebenfalls sehr fasziniert von dem Thema und auch von der Schreibweise Jan Fridegards. Man fühlt sich förmlich hineinversetzt.
nur so nebenbei - Dieses Buch "Opferrauch" wurde 1990 als Zweitauflage noch in der DDR vom Prisma-Verlag herausgegeben (1.Auflage 1980). Ich habe es für sage und schreibe 1(eine) DM kurz nach der Wende in einer Leipziger Bibliothek gekauft. Da war direkt ein Raum eingerichtet mit Regalen, in denen massenhaft z.T. wunderbare Bücher standen, die aussortiert waren und zum Verkauf angeboten wurden - zum Schleuderpreis....
"Opferrauch ist eine Triologie - erstes Buch "Land der hölzernen Götter" (hatte ich noch in der DDR erstanden), Zweites Buch "Volk im Morgengrauen", Drittes Buch "Opferrauch". Ich denke mal, dass diese Übersetzungen überall gleich sind.

Sabine -vielen Dank für Deine interessanten Berichte und Bilder. Es ist wirklich sehr schön, mal auf andere Art und Weise Wissenswertes über ein anderes Land zu erfahren. Ich wünsche Dir alles, alles Gute und uns noch viele interessante Berichte und Anregungen.... das Buch... zu schön.... :)))))
by Erika (Heide) @09.11.2007, 01:15

Vielen Dank für diesen Bericht. Mich interessiert es sehr, wie die Menschen früher lebten. Genauso gern lese ich auch Bücher über diese Zeit. Ich habe gleich mal bei Amazon geschaut, die haben ein einziges Buch von ihm: "Opferrauch". Kennst Du das?

Liebe Grüße
Gitti
by Gitti @08.11.2007, 12:52

Dein Wunsch nach Schnee in Schweden kann ich ein bißchen verstehen. Vor ein paar Jahren war ich mal über Sylvester bei einer Bekannten in Smaland. Das war wie im Märchenland, ich habe selten einen so schönen Winter gesehen. Und selten einen echten Elch im Garten. Die Bekannte wohnt ziemlich außerhalb und einsam und am Waldrand. Eines Morgens sahen wir ihn dann, wie er seine Spuren im jungfräulichen Schnee hinterließ und im Wald verschwand....Schön war das...
Und überall die vielen Lichter und Kerzen in den Fenstern und vor den Türen, das hatte was unheimlich warmes und heimeliges, wenn es sicher auch hauptsächlich deswegen gemacht wird, um sich die lange Dunkelheit im Winter ein wenig zu erhellen. Ich habe sehr schöne ERinerungen an diesen Märchenwinter damals in Schweden....
Sei herzlich gegrüßt und Danke für die schwedischen Momente :-)
Funny
by funny @08.11.2007, 10:26

Das sieht nach 'Michel aus Lönneberga' aus - von 'Statarwesen' höre ich das erste Mal, aber wenn ich mir hier die alten 'Michel'-Filme anschaue, passt das gut zusammen.
by Birgit W. @08.11.2007, 09:28

Hallo Sabine, ich habe mich richtig gefreut heute wieder einen Bericht von dir vorzufinden.
Also einfach toll über was du uns alles zu berichten weißt. Vielen Dank.
Mich hat der Bericht auch berührt in wieviel Armut, dir Leute mit ihren Kindern gelebt haben. Der Mensch hält wohl vielmehr aus, als ich und besonders unser Kinder es sich vorstellen können.
Liebe Grüße nach Schweden und ich schicke dir ein paar Sonnenstrahlen und wenn es dann sein muß auch ein wenig Schnee, aber nur für dich, ich brauche ihn hier noch nicht.
by conny @08.11.2007, 08:38

ergreifende Bildern, wenn ich mir vorstelle, dass diese Wohnungen damals keineswegs so hell und licht waren.

Übrigens die Kleine auf dem Kinderwagen hat ein sogenanntes Teufelsmützchen, solch eines hatte ich meinem Jüngsten gestrickt - leider ist die Anleitung irgendwo verloren gegangen.


Das waren Zeiten - da hatte man kaum eine Chance aus diesen Kreisen herauszukommen.
by arive @08.11.2007, 06:42

Sabine, hab Dank für diesen wunderbaren Einblick - hat mir sehr gut gefallen.
Als Kinder mußten wir auch immer sehr viel helfen, meine Großeltern hatten ein Bauerngut, wir wohnten dort mit und (leider) gab es immmmmmmer viel Arbeit....
Urlaub ? was war das ? Wir waren 1 x im Urlaub, bevor ich in die Schule kam, aber : ich hab als Erwachsene viel davon nachgeholt.
by Marita aus Sachsen @07.11.2007, 23:10

Den alten Kinderwagen würde ich sooooo gern haben wollen!!!
Auf dem letzten Bild, den Ständer zum waschen haben wir auch im Keller auf der Gästetoilette stehen, da wir ja im Keller einen Partyraum haben, welcher als Bauerstübchen eingerichtet ist.
Ich liebe solche alten Sachen von früher sehr :)

@ Sabine bei uns im Ort gibt es auch eine Schwedenhaussiedlung :-). Wenn mal schönes Wetter ist, mache ich mal Bilder.

LG Petra
by Petra @07.11.2007, 22:43

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