Kommentare zu «thema2120907»

Mein Papa hatte durch ein geplatztes Aneurysma und anschließender OP einen schweren Schlaganfall erlitten und war rechtsseitig gelähmt. Von einem Tag auf den anderen war nichts mehr so wie vorher. Es war eine lange Zeit bis er wieder einigermaßen stabil war. Er musste im Rollstuhl sitzen. Und die erste Zeit, wenn ich mit meinen Eltern zum Arzt oder sonst wohin fuhr, hatte meine Mutter ein Problem mit dem Rollstuhl. Ich hab Papa geschoben und sie ging meist 2 - 3 m hinter uns. Das war eine Kopfsache von ihr. Später schob auch sie ihn. Dadurch dass mein Papa 5 Jahre in Rollstuhl saß habe ich ein ganz anderes Verhältnis zu diesen Menschen bekommen. Wenn ich heute jemand im Rollstuhl sehe, lächle ich ihn an und denke, wie schön es wäre, wenn mein Papa auch noch drin sitzen würde. Auch frage ich manchmal, wenn die Situation es ergibt, ob ich helfen kann.
by _gerlinde @09.09.2012, 09:23

Hallo Gise !

Hab schon bemerkt, dass Du dich wohl fühlst in Deinem Leben, und finde das sehr gut und freu mich für Dich. Deine Kommentare beweissen es. Ich lese sie gern, den dahinter empfinde ich Dich als ein offener Mensch so wie ich sie mag.
Hoffe auch, Dich nicht, mit meinem Satz irgend wie traurig gemacht zu haben.
Weisst Du, alle "Finesse" der Deutschen Sprache entgehen mir manchmal und bin so froh hier bei Seelenfarben mitmachen zu können ... Ausserdem ist es eine richtig geistige Gymnastik, alles (manchmal zu schnell) zu übersetzen in den zwei Richtungen.
Wünsche Dir weiter hin alles Gute.
Liebe Grüsse.
by charlotte @08.09.2012, 21:14

Hallo, ich kann nur jeden ermutigen, Menschen, die vielleicht Hilfe benötigen, weil es so aussieht, als ob dies so sein könnte, diese anzuieten - und zwar unabhängig von sichtbaren Behinderungen.
Ich persönlich bin jedem dankbar und äußere dies auch so, der/die mir seine Hilfe anbietet, z.B., ganz einfach, wenn ich im Supermarkt nicht an etwas herankomme und mittlerweile die Hälfte schon aus dem Regal fällt...sehr zu meinem Leidwesen. Aber auch, wenn ein Kantstein unüberwindbar scheint, etc. Ich spreche allerdings auch selbst Menschen um Hilfe bittend an - und unterscheide da, ob ich gerade um Hilfe bitte/angeboten bekomme, oder ob ich mit Menschen nähere Beziehungen habe, dann will ich nicht "die behinderte Frau" sein, sondern die Frau, die Freundin, die Nachbarin, die Bekannte...und wer das langfristig nicht so sehen kann...wird auch nicht in eine nähere Beziehung mit mir treten können.
Ich selbst weiß aber auch, aus eigenen Erfahrungen, dass Menschen auch unwirsch reagieren können, bei angebotener Hilfe. Ich denke, wenn diese offen angeboten wird, da, wo es den Anschein haben könnte, es könnte so sein, offen, ohne Erwarungsdruck, dass dieses Angebot angenommen werden "muss", sollte sich jeder entspannen - gehandicapt oder nicht. Unmöglich fand ich einmal im Kloster eine andere Dame, die mich unaufgefordert einfach immer schob - über ganz gerade Wege, die ich noch selbst bewerstelligen konnte, und auch wollte, wie ich ihr immer wieder mitteilte. Sie jedoch nutze meine Unfähigkeit, mich gut zu wehren, aus, um ihr Hilfsbedürfnis ausleben zu können - so habe ich es empfunden. Ich kann, wenn eine Assistentin meint, mich wegen meinem Rolli wie ein Kind zu behandeln und mich z.B. an der Kasse wegzuschieben, weil die hinter mir drängeln (oder sie dies so vermutet, wohl oft eher), ich aber noch mein Geld verstauen muss, was nunmal manchmal etwas länger dauert, aber auch mal ganz fix die Bremsen "reinhauen", einfach, weil ich mir durch Assistenz Füße/Beine und manchmal auch Hände wünsche, nicht aber eine Bevormundung.
Und die will wohl niemand. ;-)
In diesem Sinne, allen Menschen (:-)) ) ein sonniges, gutes Wochenende.
by Thamars @08.09.2012, 12:49

Übrigens... um beim Thema von Engelbert zu bleiben... man muss nicht "komische" Bewegungen machen und undeutlich reden, um als geistig zurück geblieben zu gelten. Es reicht einfach anders als üblich auszusehen. Eben im Rollstuhl zu sitzen oder das eine oder andere Gliedmaß fehlt. Oder man ist eine besonders hübsche, blonde Frau mit gut ausgestatteter Oberweite. Es reicht auch, eine dunkle Haut zu haben und die deutsche Sprache nicht zu beherrschen...
by @07.09.2012, 23:42

Ich habe mir jetzt erst einmal alle Kommentare durchgelesen...

@ charlotte
Ich leide nicht an der "Behinderung", sondern an den Mitmenschen, die mich als krank bezeichnen und wie eine Kranke behandeln. Dabei bin ich einfach ein Mensch, eine Frau... hübsch, intelligent, humorvoll, lebenslustig und gesellig. Ich will als Person XY, nicht als die Frau ohne Arme gesehen werden. Aber das ist, was den Menschen ins Auge sticht und dann stunden- bis monatelang beschäftigt. Naja, damit kann ich inzwischen leben...

@ Viola
Finger-food... *grins* ;)

@ Marita aus Oldenburg
Ich lese in Deinem Beitrag nur "Behinderte" und "helfen" heraus. Klar bin ich froh, wenn mir jemand mal seine Hände ausleiht, aber mich interessiert auch der Mensch, der an diesen Händen dranhängt. Und ich genieße es, wenn meine Freundinnen mich in erster Linie als eine Freundin nehmen, mich entsprechend auch mal aufziehen ("Wenn du deine Hände nicht immer in den Taschen stecken hättest und mal mit anpacken könntest...") und die Hilfestellung so nebensächlich ist wie eine Zigarette rauchen...
by @07.09.2012, 23:23

..ich fand den Film "ziemlich beste Freunde" sehr hilfreich...zwar ein Film, aber auf Tatsachen beruhend - er zeigt, wie man völlig natürlich mit einem Behinderten umgehen kann und wie gut ihm das tut!

Wenn ich irgendwann man mit jemandem im Rollstuhl oder mit anderen Behinderten Kontakt habe, werde ich versuchen, so natürlich wie möglich zu reagieren!...:-)
by Janna @07.09.2012, 20:09

Bevor ich das erste Mal Kontakt mit einer Rollifahrerin hatte, wusste ich nicht, wie ich mich gegenüber Behinderten verhalten sollte. Diese Rollifahrerin hatte als Kind Gehirnhautentzündung und ist daduirch an den Rollstuhl gefesselt. Als ich sie kennenlernte, wusste ich nicht, wie ich ihr die Hand gegen sollte, weil ich mich einfach nicht traute. Sie hat uns beigebracht, das man ganz natürlich auf Behinderte zugehen soll. Eigentlich mag ich den Ausdruck Behinderte nicht, denn sie sind doch nur nicht so gesund wie wir und eigentlich sind wir doch die Behinderten, wenn wir uns nicht trauen, sie ganz natürlich zu behandeln. Auf jeden Falll ist mir durch diese Rollifahrerin die Scheu genommen worden. Sie hat uns gezeigt, wie man mit einem Rolli umngeht, Kantstein rauf- und runterfährt und vieles andere mehr. Wenn mir heute jemand begegnet, der vielleicht miene Hilfe brauchen könnte, frage ich immer: Darf ich helfen? Nicht jeder möchte Hilfe annehmen und das akzeptiere ich dann auch. Durch meine Tätigkeit als Kinderkrankenhaus-Lotse sehe ich viele "Nichtgesunde" und bin froh, wenn ich helfen darf.
by Marita aus Oldenburg @07.09.2012, 17:24

Hmmm. Ich mag dazu schreiben, ohne die anderen Texte gelesen zu haben, das mache ich immer nachher.
Ich habe einen Rolli und werde oft geschoben, weil auch die Hände/Z.n. Apoplex sowie Schultern betroffen sind.
Mit dem großen Rolli sehe ich "kranker" aus, da ist es mir noch viel öfters passiert, als nun: ich werde gar nicht angesprochen, selbst dann nicht, wenn ICH eine Frage stelle - meine mich schiebende (!) Begleitperson erhält die Antworten, oder den Betrag an der Kasse genannt, den ICH zu bezahlen habe ... je nach meiner eigenen Verfassung kann ich dann schon mal bissig werden und antworte "Entschuldigung, ICH habe auch die Geldbörse - würden Sie bitte auch MIR den Betrag nennen - wenn Sie denn kassieren möchten?"
Manchmal bekomme ich selbst dann noch keine Antworten, sondern werde übergangen - oder, fast noch schlimmer, werde mit Babysprache angesprochen.
Als "Argument" von Nichtbetroffenen höre ich manchmal, na jaaa, die wissen ja nicht, dass dein Kopf okay ist - ja mein, und wenn man es einfach versucht? Was kann denn schlimmstenfalls passieren, als dass ich mich nicht äußere oder nicht adäquat? Mei!
Ab und an werde ich auch, wenn ich allein bin, einfach nur angestarrt - das ist wirklich unschön, wenn ich, wie an der Fleischtheke, darauf angewiesen bin, dass man mit mir spricht.
Das alles mag aber für Menschen mit Spastik und ggf. dadurch bedingte veränderte Aussprache noch deutlich schlimmer auszuhalten sein! Durch meine Arbeit habe ich, einfach auch durch Bauchgefühl, immer so gehandelt, dass ich offen nachfrage und sage, dass ich etwas leider nicht verstanden habe - etwas, womit Betroffene zumeist eher zurecht kommen, zumeist sie ja wissen, dass man sie (mit unerfahrenen Ohren) nicht so leicht versteht, besser zumindest, als gar nicht mehr zu kommunizieren oder zu sagen "jaja"
und nix geblickt zu haben.
Schlußendlich können auch Menschen mit geistigem Handicap sich durchaus äußern, und, manchmal ist einfach auch die "einfache Sprache" etwas sehr Hilfreiches, auch, wenn man sich die erst angewöhnen muss. Aber - so sind teilweise Kommunikationen möglich, die man für ausgeschlossen hielt.
by Thamars @07.09.2012, 14:44

@Viola,

ein sehr schöner Beitrag, liebe Viola. Ich habe ähnliche Erfahrungen in meinem Umfeld gemacht.

Der kleine 4 jährige, nur leicht behinderte Bub wurde von Mutter/Großmutter betüddelt und geschützt. Die täglichen Anforderungen (Anziehen, Toilettengang, manierliches Essen, Schuhe zubinden etc.) hätte er durch stetiges Üben (in seinem langsamen Tempo) durchaus irgendwann bewältigen können - stattdessen mußte die 4 jahre älter Schwester (damals 8 Jahre alt!) herhalten. Der Junge ist keineswegs dumm, wurde nie gefördert, hat aber schnell erkannt, wie er seine "Unfähigkeit" erfolgreich einsetzen kann und wurde zum schreienden, quengelnde Despoten, wenn seine Wünsche nicht SOFORT erfüllt werden.

Mit dem Vater dieser Kinder war ich einige Jahre verbandelt und seine (unsere) Bemühungen, zumindest die Tochter zu entlasten und dem Sohn mehr Eigenständigkeit zuzumuten, wurden seitens der Mutter/Großmutter als fehlende Liebe/Verständnis ausgelegt, dies im Beisein der Kinder auch so geäußert (?) und hat seitens des Vaters einen völligen Kontaktabruch ausgelöst, der sich einige Monate später auf diverse Kurzbesuche und Telefonate beschränkte.

Dass es ganz anders sein kann, erlebe ich, wenn ich meine beste Freundin besuche, die seit Jahren in einem Behinderteneinrichtung tätig ist und wir (soweit ich es zeitlich einzurichten kann) zusammen mit behinderten Kindern/Jugendlichen zu Klein-Ausflügen starten; eine andere Freundin ist Lehrerin an einer Behinderten-Schule. Der Ideenreichtum und die offen gezeigten Gefühle dieser besonderen Menschen überrascht mich immer wieder - es ist aber auch oft anstrengend, keine Frage.

Man sieht sehr deutlich, wie diese Jugendlichen gefordert und gefördert werden, welche Fortschritte sie machen und mit wieviel Stolz und mit welchem Glücksgefühl sie ihre kleinen Erfolge anderen unbedingt mitteilen wollen.
Nach wenigen Stunden dort ist mein Weltbild völlig durcheinander (Scham über die hohen Ansprüche an mein Leben, Glücksgefühle bzgl. meiner Gesundheit (Beweglichkeit), Wachsamkeit des Geistes, freie Auswahl meiner Möglichkeiten uam) und nach einem solchen Tag muss ich raus in die Natur, allein sein in Wald/Feld/Wiesen, die kleinen, eher unwichtigen Dinge dort ganz bewußt wahrnehmen, kann mich daran erfreuen und wieder "klar" werden, auftanken - dankbar und demütig werden.

Allen SF alles Liebe
by SoniaZ @07.09.2012, 12:51

Nun mal eine etwas provokative Frage. Wer von uns hat denn den Eindruck dass er richtig eingeschätzt wird von der Umwelt? Vorverurteilungen gibt es immer und überall. Dicke, Raucher, Nurhausfrauen etc. alle werden in irgend eine Schublade gesteckt, weil sich sehr selten jemand die Mühe macht Menschen so vorbehaltslos entgegen zu treten.
Davon abgesehen Behinderte haben es sicher schwerer, ich denke mal jetzt besonders an die Autisten.

Es gibt ein Sprichwort, das für mich gilt: "Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist"
by Vreni AG @07.09.2012, 10:19

Naja, so einfach ist das auch nicht, zu sagen, dass Viele denken...
... "Viele" steht hier für mein Verständnis ja für Menschen und auch Menschen mit Behinderung können denken, machen sich ein Bild und machen sich Gedanken, bilden sich eine Meinung und ich bin überzeugt, auch sie haben mitunter Vorurteile gegenüber ihren Mitmenschen, denen sie im Alltag begegnen.
Behinderungen und Handicaps sind zwar mitunter sichtbar, doch es ist nicht so, dass man als nichtbehinderter Mensch weiß, was kann, was denkt, was fühlt der Behinderte.
Bei mir im Laden kommen sehr viele Menschen mit verschiedensten Behinderungen einkaufen, denn in der Nähe ist ein Wohnheim der Lebenshilfe. Manchmal komme ich mit dem einen oder anderen ins Gespräch, denn die meisten sind Stammkunden seit Jahren. Tolle Menschen.
Aber auch da gilt, genau wie bei mir, das nicht jeder immer nett ist, oder gut gelaunt oder verständnisvoll, wie Menschen eben sind.
Ich würde mir manchmal wünschen, dass Gehandicapte Menschen auch manchmal daran denken, dass wir auch nur Menschen sind und auch mal nur einen schlechten Tag haben und dann dennoch eine nächste Chance bekommen für die guten Tage.
Wir haben wiederholt Rollstuhlfahrer, die uns Verkäuferinnen beschimpfen, weil sie "nur" durch einen von 5 Kassengängen zum Ausgang kommen, obwohl jede Kassiererin gern aufsteht um das Kassentor weit zu öffnen. Oder wir werden angeranzt, weil kein Mitarbeiter greifbar war im Laden, um Ware aus den oberen Regalfächern anzureichen. Und dann ist das einzige Argument, wir wären behindertenfeindlich und hier käme man nicht mehr einkaufen.
Dann wünsche ich mir oft, dass die Leute mal in sich gehen, denn wir Verkäuferinnen bauen die Läden nicht und es ist doch nicht schlimm, einen Gang weiter den Laden zu verlassen und es ist auch nicht soo schlimm, wenn mal kein Mitarbeiter greifbar ist, einfach einen anderen Kunden um Hilfe zu bitten.....
Was ich sagen will ist, wir sind alle nur Menschen und als solche agieren wir manchmal nicht ganz korrekt, manchmal ungerecht, manchmal nicht fair aber mal ehrlich - ob jemand klar denken kann, oder nicht, das muss man doch erstmal herausfinden, ich hätte als nichtbehinderter Mensch gern diese Chance, immer und immer wieder, denn ich bin, wenn auch nicht behindert, dennoch weit davon entfernt, perfekt zu sein und perfekt zu reagieren auf bestimmte Situationen.
Wir sind im 21.Jahrhundert angelangt und ich finde, die Menschen sind weit gekommen im Umgang mit Behinderten und Behinderungen was Beruf, Berufung, Sport, Bildung, Familie etc betrifft und ich denke, das wird noch mehr und besser werden.
Alles ist doch nur eine Frage der Kommunikation, des Austausches miteinander.
by Viola @07.09.2012, 09:54

Schwer muss das sein. Ein extrem schweres Leben. Wohl dem der Stärke daraus bezieht und nicht aufgibt sondern dran wächst. Leider funktioniert das nicht bei jedem.
by Isabella @07.09.2012, 09:24

Ich habe eine liebe Freundin, eine Zwillinge-Frühgeburt, ihre Schwester ist "gesund", sie ist durch Sauerstoffmangel gehandicapt. Jedoch hat sie eine enorme Energie und einen grossen Willen. Aber egal was sie macht, z.B. mit einer 1 das Abi nachgeholt, hat das keinen Zweck in der Arbeitswelt, weil sie eher als Arbeitstier angesehen wird.
glg Brigida
by Brigida @07.09.2012, 09:20

Ich stelle es mir schrecklich vor, mitzuerleben, wie andere Leute meinen, Dich bevormunden und lenken zu müssen, obwohl Dein kopf genau mitbekommt, was Sache ist.

In unserer Verwandtschaft gibt es einen mittlerweile mittelalterlichen Mann mit spastischen Lähmungen. Und es war für alle immer oberste Pflicht, ihn aussprechen zu lassen, wenn er etwas erzählte (auch wenn es oft lange dauerte), und ihm nur dann zu helfen, wenn er darum bat. Der Erfolg ist, daß er nun auch alleine ordentlich im Leben zurechtkommt - und daß ihn Unbekannte manchmal für auch geistig zurückgeblieben halten, kann er mit einem Lächeln wegstecken.
by Karen @07.09.2012, 08:39

ja, ich glaube auch, daß es sehr wichtig ist, mit Kindern frühzeitig über Behinderte und den Umgang mit deren besonderen Bedürfnissen zu reden; Man führe sich nur vor Augen, w i e schnell man auch selber in so eine Lage kommen kann, von heut´auf morgen, durch Unfall, Krankheit ... Keiner ist davor gewappnet, und der Schock ist dann auch noch da ; jeder sollte sich mit dem Thema mal auseinandersetzen ..
by gerda @07.09.2012, 08:04

In unsere Beratungsstelle für Suchtkranker kam ein junger Mann (21J. der seine spastische Erkrankung und die damit verbundene Unverständlichkeit nicht ertragen konnte und Alkohol zur Bewältigung reichlich trank. Ich begleitete ihn ca. 5 Jahre. Es gab immer wieder im Wechsel Höhen und Tiefen. Nach einer stationären Entwöhnungsbehandlung gelang es ihm etwa 1 1/2 Jahre völlig auf Alkohol zu verzichten.( Er lebte allein und hatte seitens seiner Familie keinerlei seelische oder finanzielle Unterstützung). Er hatte ein paar Bekannte in einer Selbsthilfegruppe gefunden, lernte super schnell mit dem PC zu arbeiten, traute sich, trotz des ständig in Bewegung seins seines Kopfes, zum Friseur hinzugehen. Sein größter Wunsch die Beziehung zu einem netten Mädchen, erfüllte sich nicht.
Für mich endete der Kontakt mit meinen Ausscheiden aus dem Beruf. Mein Kollege übernahm die Betreuung. Es gab verschiedentlich Rückfälle (auch während der zeit als ich ihn betreute). Nach einem schweren Rückfall, aber wieder abstinent,
ist er von der Autobahnbrücke gesprungen. Er verstarb sofort. Am meisten litt er darunter, wenn Kinder ihn verlachten. Alle Eltern sollten mit ihren Kindern früh darüber sprechen, dass es Menschen mit Behinderungen gibt.

Einen guten Tag für alle!
magda
by magda @07.09.2012, 07:45

Ja, das passiert. Dabei sind es die Menschen, die solche Vorurteile pflegen, die behindert sind - nämlich emotional...
by @07.09.2012, 06:43

Hab Mitgefühl für Leute die an so etwas leiden.
by charlotte @07.09.2012, 05:35

Es muss sich furchtbar für sie anfühlen. Ich finde es sind trotz ihrer Behinderung sehr starke Persönlichkeiten, wer würde das sonst ertragen können wenn man von so manchen scheinbar gesunden Menschen so gaffend und neugierig angestarrt wird.
@Lindenblatts Tochter kann ich da sehr gut verstehen, dass sie da wütend wird.

Respektvoller Umgang und kein rücksichtsloses Verhalten den Behinderten gegenüber ist das mindeste was man tun sollte... ist ja eigentlich selbstverständlich... sollte man ja mit jedem Lebewesen egal ob Tier oder Mensch haben.
by Lina @07.09.2012, 00:31

Ein grosses Problem sind dabei ja auch die Sprachstörungen, die durch die Spastik hervorgerufen werden. Und je mehr man sich anstrengt, desto stockender wird die Sprache. Meine Tochter hasst nichts mehr, als wenn jemand ihre Sätze zu Ende bringt, weil er nicht die Geduld hat, ihr bis zum Ende zuzuhören.
by Lindenblatt @06.09.2012, 23:16

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