Kommentare zu «zitat130826»

Ich halte das Zitat für falsch.
Zumindest was den Leser angeht.
Wenn ich einen Text lese, egal ob eine Geschichte, ein Gedicht, eine Erzählung, oder sonst irgendeinen Text, denke ich keinen Moment darüber nach, ob dem Verfasser diese Arbeit leicht gefallen ist oder nicht.
Ich bilde mir also nichts ein, über das Entstehen eines Werkes.
Ich weiß nicht ob die "Meisten" das tun, Ich tu es jedenfalls nicht.
Bei mir zählt in erster Linie ob ein Text mich berührt.

Wenn ich einen Text lese, stellen sich Gedanken und Gefühle ein, zum Einen über die inhaltliche Aussage des Textes, aber auch über die Wortwahl und Gestaltung.
Passiert das nicht, beeindruckt mich ein Text nicht und ich vergesse ihn sehr schnell wieder und den Verfasser erst recht.
Berührt, oder fesselt mich ein Text aber, oder lassen Texte Bilder in meinem Kopf entstehen, dann ist es für mich ein gelungener Text und es stellt sich Bewunderung für den Verfasser ein, dem es gelungen ist eine Geschichte spannend und fesselnd zu erzählen, oder ein Gedicht beeindruckend/berührend zu verfassen.
Aber auch dann entstehen in meinem Kopf keine Gedanken an die Mühe die der Verfasser evtl. mit seinem Text hatte.

Das Gleiche trifft für mich auch auf jegliche Form von Kunst zu.
Der Maler, Bildhauer oder sonst ein Kunsthandwerker spielt bei meiner Betrachtung erst mal eine sehr untergeordnete Rolle.
Wenn mich ein Kunstwerk jedoch anspricht, kommt gedanklich auch der "Macher" ins Spiel.
Aber nicht in der Form von Gedanken wie, "dass hat der mit Links gemacht", sondern in Form von Bewunderung über die Ausführung, die Fingerfertigkeit, die Idee usw.

Evtl. jedoch könnte dieses Zitat auf Verleger zutreffen, die von einem erfolgreichen Autor zügig neue Werke erwarten, in der Annahme dass fliest nur so aus ihm heraus.
by sonja-s @27.08.2013, 13:52

Egal, um was es sich handelt, ob es ein Buch, eine Malerei oder ein Musikstück ist, entweder es "berührt" oder "fesselt" mich irgendwie aus irgendeinem Grund oder nicht. Wenn es das getan hat, einem Werk oder Produkt also solches gelingt und/oder es kann, frage ich mich auch, Wer oder Was "dahinter" steckt und mehr. Die Frage, ob der Verfasser sein Werk mit Leichtigkeit erabeitet hat, stelle ich mir beim Lesen und/oder Betrachten bzw. während des "Konsumierens" , wie Tirilli es mit diesem Begriff wie ich finde sehr treffend ausgedrückt und der Verfasser hier ja auch mit seinem Satz beklagt hat, tatsächlich zunächst jedenfalls nicht, aus Verbrauchersicht.

Bin ich Urheber eines Werkes, welches mit aller Leichtigkeit "nur" konsumiert wird und die "Arbeit" an sich nicht gesehen oder anerkannt, sieht das (besonders, wenn es häufiger vorkommt) natürlich ganz anders aus. Zunächst hatte mich an diesem Satz gestört, dass Christoph Martin Wieland hier das Wort Einbildung gebraucht hat, nun muss ich sagen, ich würde sogar noch "weiter" gehen und noch einen Nebensatz anhängen wollen, weil ich ihn sehr gut verstehen kann, wenn er das so sagt, nämlich:

Die meisten Leser bilden sich ein, der Verfasser habe mit eben der Leichtigkeit gearbeitet, mit welcher sie ihn lesen und könnten es auch genauso wie dieser und es ihm gleichtun - das ist Einbildung par exellance meine Damen und Herren! ,

denn damit hat er Recht!
by Fanny @27.08.2013, 10:40

Scheint sehr um Worte ringen zu müssen, wenn er etwas schreibt, dieser Christoph Martin Wieland. Ist er ein Schriftsteller, Buchautor? Für mich stellt sich dann nämlich auch die Frage, um was es ihm eigentlich geht, wenn er schreibt - um die Geschichte, die er zu Papier bringt oder darum, dass man ihn und seine handwerklichen Fähigkeiten (ja, auch der Umgang mit Sprache ist zuallererst einmal Handwerk) und Anstrengungen begreift und bewundert, seine Art eben mit Sprache umzugehen? Zumindest scheint ihm gerade dieses sehr sehr wichtig zu sein, sonst hätte er nicht so formuliert. Hat er mit seinen Lesern gesprochen und danach gefragt? Weiss er daher also, was die Leser seiner Schriften sich "einbilden", sich eingebildet haben, als sie ihn gelesen haben? Dann hat so eine Feststellung auch seine Berechtigung für einen gewissen Wahrheitsgehalt.
Oder war dieser Satz von ihm mal gesprochen, als "Fishing for Compliments", vielleicht nach einer Lesung oder in einem Workshop, um die Aufmerksamkeit eben mal darauf zu lenken, was man ja auch mal darf, jeder Mensch braucht auch mal Anerkennung für das, was er leistet oder geleistet hat.

by Fanny @27.08.2013, 06:14

@Tirilli:
Du hast Recht, liebe Tirilli, natürlich "konsumieren" wir alle zuerst einmal ein Kunstwerk, was für mich bedeutet, dass wir es mit unseren Sinnen (Sehen, Hören etc.) aufnehmen.. aber...

@Engelbert:
....und hier denke ich vor allem - wie im Zitat angeführt - an Schriftliches... müsste doch eigentlich jedem, der schon einmal versucht hat, einen Brief, eine E-Mail (oder in den SF-Rubriken "Satz", "Dichten" usw. *g*) halbwegs korrekt zu formulieren klar sein, dass Schreiben nicht so einfach ist!

Aber vielleicht gehöre ich ja nicht zu "den meisten" Lesern;)
by lamarmotte @27.08.2013, 01:08

Ich vermute auch, dass das so stimmt. Auf alle Kunstrichtungen bezogen.... hm, manche genialen Maler vielleicht ausgenommen, weil die ja das Talent haben, mit wenigen Pinselstrichen etwas Tolles zuwege zu bringen. Ich vermute das, weil sich der Leser/Hörer/Seher ja gar nicht um jede Vorarbeit bekümmern kann. Er soll es auch gar nicht! Und genau da liegt vielleicht das von manchen empfundene Unsympathische an dem Zitat. Täte der Leser da zu viel an diverse Vorarbeiten denken, würde er doch beim Konsumieren nicht sinnlich genug drangehen! Also steht es ihm zu, nicht weiter darüber zu sinnieren. Ich gehe noch weiter: Genau das unbefangene Erfahren macht doch einen wesentlichen Teil der Kunst aus!
Liebe Grüße,
Tirilli
by @27.08.2013, 00:01

@ Lamarmotte: ich finde, dass das Zitat stimmt ... welcher Leser macht sich denn Gedanken, wie schwer das Schreiben sein kann ... wenn man ein Buch liest, denkt man nicht dran, wie es geschrieben worden ist ... man legt es zur Seite, wenns nicht gefällt, dann hat sich das Thema eh erledigt ... ist man aber gefesselt vom Text, dann liest man Seite für Seite, ohne übers Schreiben nachzudenken. Man fühlt nicht, ob es Mühe war ... man denkt ja nicht über den Autor nach, sondern nur über den Text.
by Engelbert @26.08.2013, 23:44

Der zitierte Herr scheint zu wissen, dass Schreiben durchaus Schwerstarbeit bedeuten kann.
Lieber Engelbert, was hältst Du von diesem Zitat?
by lamarmotte @26.08.2013, 23:35

Ich würde das nie beim Lesen von einem Autor denken. Ich versuche sogar oft, mich hineinzudenken, wie er das Buch aufgesetzt und später geschrieben hat. Er lief bestimmt stets mit einem Notizbuch herum und schrieb sich gute Formulierungen auf.

Wie das bei "leichter Lektüre" ist, kann ich nicht beurteilen, da ich so etwas so gut wie nie lese.
by Xenophora @26.08.2013, 23:27

zum 1. stört mich schon gleich, die dem Leser unterstellte Einbildung
zum 2. die Verallgemeinerung "die meisten" .

Deshalb ist für mich dieses Zitat nicht der Mühe wert sich intensiver damit zu befassen. Weder mit dem, Was gemeint ist noch mit dem Verfasser.
by sonja-s @26.08.2013, 14:32

Schreiben ist eine Gabe zw. ein Talent. Wer das nicht hat, sollte nicht schrei-
ben - aber die meisten Leser haben ein Gespür dafür und bilden sich nichts
ein.
by Inge-Lore @26.08.2013, 12:28

Das Schreiben wird sicher nicht so leicht sein für den Autor wie für die Lesenden.
Ich kommentiere hier nur, schreibe Mails oder Briefe, wenn aus mir die Worte "herauspurzeln".
Sonst sitze ich und sitze und..... das Blatt bleibt leer.

Man muss ja auch für ein Buch recherchieren, es sollte möglichst alles stimmen, auch wenn es nur fiktive Personen sind, die in der Handlung mitspielen. Da denke ich gleich an "Das Lächeln der Fortuna". Rebecca Gablé muss ja die Daten der realen Personen kennen. Das macht ganz bestimmt eine Menge Arbeit.
by Ursi @26.08.2013, 12:26

ich denke, dass Jede/r, der/die selbst ab und an mal schreibt, genau weiß, wie schwer das Schreiben mitunter ist. Mensch sucht nach dem passenden Wort, oder der Satzaufbau ist "unter aller Kanone", d.h. er wird nicht richtig verstanden und dadurch missverstanden, missinterpretiert. Erst wenn alles "richtig flutscht" und beim lesen denkt: oh wie schön - dann simmt es.
by Lilo @26.08.2013, 11:39

Kunst ist es, den Leser die Arbeit nicht spüren zu lassen. Wenn man das angestrengte Bemühen merkt, "kommt das nicht von Können", vorsichtig ausgedrückt.
lg Barbara
by Bärenmami @26.08.2013, 10:56

Ja, genau, und ebenso oberflächlich denken Hörer über Komponisten. *kopfschüttel*

Wo ließen Sie denken, Herr Wieland???
by Elke R. @26.08.2013, 10:54

Nein, dazu gehöre ich nicht, denn wie oft hat man schon bei einem normalen Brief nach den richtigen Worten bzw. der Satzstellung gesucht....
by Karin v.N. @26.08.2013, 10:06

Ich frage mich da, warum manche schreiben, wenn sie sich dabei so schwer tun?
by Gerda @26.08.2013, 08:33

Zu diesen "meisten" gehöre ich nicht.
by Moni @26.08.2013, 08:25

das kann ich gut nachvollziehen, wir leser haben sicher oft keine vorstellungen, wie schwer die schriftsteller und dichter arbeiten, teils nachts, uebermuedet, sich verzweifelt worte und gedanken aus der seele und den gehirnzellen reissend......:-)
by christine b @26.08.2013, 07:51

Das stimmt nicht: Manchmal bin ich fasziniert von dem, was ich da lese, nicht nur vom Inhalt, sondern vor allem vom Ausdruck! Manche Satzbildungen und die Wahl der Worte sind phänomenal! Und in diesem Fall lese ich auch länger, lese mache Sätze gar zwei Mal.
Es gibt aber auch Bücher, die kann ich nicht weiter lesen, weil sie gerade sehr primitiv geschrieben sind....
by Elvira @26.08.2013, 07:43

Nö, kann ich auch nicht bestätigen!
by Marga @26.08.2013, 07:17

Da schliesst wieder mal jemand von sich auf Andere, scheint mir! Sicher richtig ist es allerdings, meiner Meinung nach, dass ein Text schneller zu lesen ist, als ihn zu erarbeiten. Ob er damit allerdings auch gleich mit Leichtigkeit begriffen wird, ist natürlich eine andere Frage.
by Fanny @26.08.2013, 05:37

Blödsinn... so etwas habe ich noch nie gedacht.
by Lina @26.08.2013, 00:39

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