Kommentare zu «Der Ringkrieg»

Berichtigung:
Die deutsche Ãœbersetzung ist nicht unbedingt als "hervorragend" zu bezeichnen!!
Es gibt gravierende Übersetzungsfehler , sowohl einzelner direkt falsch übersetzter Worte als auch einige Satzkonstruktionen die alles andere als eindeutig sind und somit zu einiger Verwirrung im laufenden Spiel führen!
Hilfe gibt es aber zB unter http://www.schwider.de/ringkrieg.htm
by Daniel @12.12.2006, 13:22

hi playas was geht up playa
by @08.02.2006, 16:01

Hallo Uli,
ich habe mich erst gewundert, warum Du Deinen Kommentar mit "Hallo Walter" anfängst. Unsere WPG-Kritik stammt doch von Moritz. Dann habe ich gemerkt, daß Du auf meinen Kommentar eingegangen bist.
Vielen Dank für die Information.
Moritz hat meine Fragen aber auch nicht unbeantwortet gelassen. In einer WPG-internen Mail hat er mir folgendes geschrieben:
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Lieber Walter,
Um Deine Fragen zu beantworten erst etwas grundsätzliches: Ich könnte mir vorstellen, daß Dir der "Ringkrieg" nicht so gefallen würde wie uns, das liegt einfach an dem Thema, aber wahrscheinlich immer noch eine "7" wert wäre. Für den Fantasy-Fan ist es aber eine "10", das ist ganz klar...
Deine grundsätzliche Aversion gegen Würfel teile ich zwar in Massen, aber auch Du musst zugeben, daß ein Zweierspiel ohne jegliches Zufallselement (Würfel, Karten, Bluffen, etc.) letztlich nur Schach mit anderen Mitteln ist, da es ja keine komplexe multi-plyer Interaktion wie bei 1830 gibt. Deswegen haben auch absolut ALLE 2- Spieler "Wargames" (und "Der Ringkrieg" ist ein Wargame, da besteht kein Zweifel) ein Glückselement , meistens in Form irgendwelcher Würfel.
Das ist letztlich sogar realistischer als ein rein abstraktes System, denn in Wirklichkeit gibt es in Kriegssituationen immer Unwägbarkeiten. Jeder General würde sich gerne wünschen, daß alle Armeen seine Befehle immer perfekt befolgten, und das jede Schlacht, in der man die Übermacht hat, auch sicher gewonnen wird, aber wir wissen, daß das nicht so ist. Der Reiz solcher Spiele liegt also darin, die Unwägbarkeiten mit einzukalkulieren, und vor allem über eine gute Strategie zu gewinnen.
Der Würfel bringt also Dynamik und Spannung ins Spiel, letztlich gewinnt aber der Feldherr, der langfristig die erfolgreichste Strategie fährt. Wie auch "Titan" ist der "Ringkrieg" ein Spiel, in dem dadurch, daß sehr VIEL gewürfelt wird, der Zufall ausgeglichen wird, denn statistisch ist es extrem unwahrscheinlich, daß man ständig nur schlecht würfelt. Um Dir ein Beispiel zu geben: Bei Kämpfen wird mit maximal 5 Würfeln gewürfelt, jede 5 oder 6 trifft. Bis zu 5 Würfelwürfen können mit anwesenden Leadern (Anführern) wiederholt werden. Die grössere Armee hat natürlich mehr Nachschub als die kleinere Armee (ähnlich wie bei Risiko), also kannst Du davon ausgehen, daß eine 10er Armee mit 2 Anführern eine 3er Armee ohne Anführer besiegen wird (in 99,9% der Fälle, und falls nicht, kann sie sich jederzeit zurückziehen und neu sammeln, bevor die Verluste zu groß werden).
Wenn dagegen zwei gleichwertige Armeen aufeinandertreffen, ist das Ergebnis natürlich glücksabhängig (wobei man nicht vergessen sollte, daß man noch taktisch platzierte Kampfkarten spielen kann). Aber in dem Spielkontext ist es auch dumm sich auf einen gleichwertigen Kampf einzulassen, nichts zwingt einen dazu. Der gute Feldherr sammelt also seine Armeen und schlägt an neuralgischen Punkten mit grosser Übermacht zu. Dann hat er quasi nichts zu verlieren, der Würfel entscheidet allein, wieviele Truppen er dabei verliert. Assymetrie durch Würfel verhindert hier eine zu grosse Wägbarkeit.
Zu Deiner Frage ob man "gespielt" wird --die Antwort ist nein und ja. Die Spieler würfeln mit bis zu 9 Aktionswürfeln, die dann jeweils in Aktionen eingetauscht werden. Dies limitiert einerseits die möglichen Aktionen, andererseits beschleunigt es den Spielfluss, denn hätte man ständig alle Optionen (und es gibt deren sehr, sehr viele), würde das Spiel vollkommen erlahmen. Insofern finde ich den Mechanismus hier gelungen, ähnlich wie man ja auch bei Robo Rally durch die Karten in seiner Entscheidungsfreiheit limitiert ist, gleichzeitig aber der Reiz darin liegt, mit dem vorhandenen das Beste zu machen.
Wenn es wirklich brenzlig wird und man eine Aktion dringend braucht, gibt es viele Wege, das zu erreichen: Über die Elbenringe oder Spezialfähigkeiten von Charakteren. Die Entscheidungsfreiheit bleibt durchgehend sehr groß, man hat nie das Gefühl, blöd eingeengt zu werden.
Am Ausgang des Spieles hat der Würfel unserer Erfahrung nach keinen Anteil - bei jedem gespielten Spiel war es absolut nachvollziehbar, warum der eine oder der andere Spieler gewonnen hatte, es lag nie an dem Würfelergebnis. Da alle Karten sehr gut ausgewogen sind (es gibt zum Beispiel keine tödlichen Ereigniskarten, alle Karten bringen jeweils eher kleine Vorteile), hat man hier also keinerlei Frustrationsfaktor.
Dies also zu Deiner Information.
--
Soweit Moritz.
Viele Grüße - Walter

by Walter @17.12.2004, 18:56

Hallo Walter,
ich muss Dir zustimmen. Das Spiel ist wirklich sehr spannend und sehr schön gemacht. Trotzdem habe ich ein paar Kritikpunkte, mit denen ich direkt auf Deine Anmerkungen eingehen möchte:
1) In der Tat ist es ein Würfelspiel. Bei meinen Partien haben sich teilweise wirklich frustrierende Varianten im Spiel ergeben, weil eine Seite extremes Würfelpech hatte. So waren z. B. in einem Fall die Feien Völker weit vor Sauron im Kriegszustand. In einem anderen Fall habe ich insgesamt 25 Armeen verheizt, nur um eine einzige Armee der Freien zu killen. a sehnt man sich schon nach einer Kampftabelle.
2) Die Spieler sind in ihrer Entscheidung weitgehend frei. Allerdings ist die deutsche Übersetzung der Regeln und insbesondere der Ereigniskarten, so übersichtlich sie auch sein mögen (deutsche Ordnung!), teilweilse katastrophal. Die zahlreichen FAQs im Internet belegen dieses Manko - der Übersetzer scheint das Spiel nicht gespielt zu haben, denn er hat teilweise die Regeln gekürzt und verändert.
3) Eine Kampftabelle könnte/ hätte vor allen Dingen den verschiedenen Truppen noch mehr Charakter geben können. So hätten z. B. Rohans Reiter einen Bonus in der Ebene kriegen können, etc. Solch taktische Vorteile werden allerdings oft durch Karten eingeräumt. Nur das Würfelglück bleibt eben beherrschend.
4) Alle unsere Partien liefen immer auf (eine sehr spannende) militärische Eskalation hinaus, die Sauron knapp für sich entscheiden konnte. Bevor er dann allerdings den Sieg einheimste, begann die Jagd nach dem Ring, die auch sehr gelungen ist. Das Spiel lief also bei uns immer sehr parallel zum Buch ab - was kein Nachteil ist.
Alles in allem bereue ich es nicht das Spiel gekauft zu haben. Es macht tierisch Spaß und hat eine hohe Replay-Value. Meine Note: Genial!
by Uli @17.12.2004, 16:45

Eine phantastische Kritik zu einem offensichtlich phantastischen Spiel. Klingt alles sehr einladend.
Ich kenne das Spiel nicht. Von der rationalen Seite her sind deshalb einige Fragen offengeblieben.
1) „Der Ringkrieg“ ist AUCH ein Würfelspiel. Du schreibst es, aber du analysiert und quantifizierst es nicht. Erste Frage: „Welchem Anteil hat der Würfel am Ausgang des Spieles?“
2) Im Laufe des Spieles treffen die Spieler eine Reihe von taktischen und strategischen Entscheidungen. Sind die Spieler da ganz frei – natürlich im Rahmen der erarbeiteten Ressourcen? Oder müssen sie sich oft genug Überraschungen der Spielmechanismen unterwerfen?
3) Ich habe den Eindruck, daß der Ausgang von Kampfentscheidungen auch immer vom Würfel abhängig gemacht wurde. War es vom Design her unbedingt notwendig, hier Würfel einzusetzen oder hätte das nicht auch allein durch einen Vergleich verschiedener Machtpotentiale erbracht werden können?
4) Du weißt, ich unterscheide beim „gespielt werden“, ob man von den Mitspielern oder vom Autor gespielt wird. Ersteres ist selbstverständlich und OK, gegen letzteres habe ich entschiedene Vorbehalte. Wie steht es hier beim „Ringkrieg“?
10 WPG-Wertungspunkte ist eine Menge Holz. Von der Geschichte her, von der Ausstattung her und von vielen Zügen des Spielverlaufes kann ich Deiner Beschreibung zustimmen. Beim Verhältnis Strategie gegen Zufall bin ich mir da nicht so sicher.
Trotzdem: ein großer Bericht
by Walter @12.11.2004, 22:03

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