Kommentare zu «Sankt Petersburg Report»

Die Aussage von Peter bezüglich der mangelnden Marktpräsenz zeigt lediglich Peters Bestreben, seinen Sieg seiner Intelligenz zuschreiben zu wollen! Daß Peter intelligent ist, ist unbestritten. Daß diese seine Aussage dafür ein Beweis ist, ist höchst umstritten!
by Walter @25.05.2004, 22:58

Hallo Walter,
selbstverständlich bietet St. Petersburg keine unbegrenzten taktischen Möglichkeiten !
Es ist ein etwas einfacheres, schnelles Spiel. Die optimale Strategie ist allerdings nicht offensichtlich ! Mir persönlich ist zumindestens noch nicht der optimale Mix zwischen Blau, Rot und Ausbaukarten bekannt.
Zu: " Aaron war überwiegend Startspieler bei den Handwerkern";
Er kann doch im ganzen Spiel höchstens 2 mal Startspieler bei Handwerkern gewesen sein -- ansonsten habt ihr die Regeln nicht richtig gelesen !!
Ob jetzt alle optimal gespielt haben, wage ich sehr zu bezweifeln ... der Vorteil für Peter durch eure "nicht optimale Handwerkerstrategie" war aber wohl so groß, dass das Spiel schon sehr früh zu Gunsten Peters gekippt ist.
Auch die Aussage von Peter bezüglich der mangelnden Marktpräsenz zeigt, dass hier weitere Fehler gemacht wurden !

Aber das ist ja auch gut so -- wenn jeder immer optimal spielen würde, wäre das ja ziemlich langweilig ....
by Günther @25.05.2004, 21:42

Hallo Günther,
Die Startreihenfolge ist überhaupt nicht abwegig in dieser Argumentation, zumindest bei 4 Spielern, weil hier der Startspieler-Wechsel und die 4 möglichen Positionen genau 100% korreliert sind.
Aaron war überwiegend Startspieler bei den Handwerkern, ich war es bei den Bauwerken, Hans bei den Adeligen und Peter bei den Upgradern.
Wie im Bericht dargestellt, hatte ich bei der gegebenen Startaufstellung im Handwerkerkauf keinerlei Vorteile gegenüber allen anderen Spielern, es gab nur 6-er und 7-er Karten. Weiterhin brachte für mich die Priorität bei den Bauwerken auch weiterhin nicht viel ein. Es gibt sowieso – außer der Sternwarte – keine wirklich herausragenden Elemente.
Hans besaß bei den Adeligen Priorität. Ganz gut für ihn. Deswegen wurde er auch Zweiter, vor Aaron. Hier war Peter Zweiter und konnte noch genug davon profitieren, besonders mit seiner stets gefüllten Börse! Peter besaß bei den Upgradern Priorität, das ergänzte sich prima zu seiner zweiten Position beim den Adeligen.
Zusätzlich bekam Peter auch noch die Sternwarte. Keiner konnte sie ihm nehmen!
Ich wollte jede Adeligen-Upgrade-Karte auf die Hand nehmen, die auf dem Markt war. Bekam aber keine einzige. Warum wohl? Das war doch keine Dummheit von mir, kein Strategie-Fehler, das war einfach die 3- bzw. 4. Position bei Adeligen / Upgradern.
Ich bin immer mehr der festen Überzeugung, daß bei 4 Spielern die unsymmetrische Startreihenfolge – neben dem Zufall beim Aufdecken der Karten – ein ungeheuere, ja die eine entscheidende Rolle spielt. Ansonsten lebt man natürlich von Fehlern und Blauäugigkeit der Mitspieler.
Du hast zweifellos recht, daß sowohl Aaron als auch Hans (natürlich neben mir) versagt haben, als sie dem Peter keinen Handwerker vor der Nase wegschnappten. Ansonsten haben beide aber fehlerfrei gespielt. Und warum der eine Erster und der andere Zweiter wurde, lag nicht an ihrer Strategie, sondern allein an den Unwägbarkeiten von Sankt Petersburg. Das spricht eindeutig gegen die strategische Herausforderung in diesem Spiel.
Es läßt sich sicherlich mathematisch beweisen, daß Sankt Petersburg determiniert ist. Sogar relative einfach. Kostet nur viel Worte, und bevor ich mich dieser Mühe unterziehe, soll jemand einen Preis dafür aussetzen!
Eine leichtere, jetzt schon praktizierbare Ãœbung ist es:
1) nach dem Aufdecken einer neuen Karten-Kategorie zu analysieren, was jetzt für jeden Spieler die eindeutig richtigen Züge sind. Hier gibt es garantiert kaum unterschiedliche Bewertungen - und dementsprechend kaum Freiheiten.
2) am Ende der Markt-Einkäufe zu analysieren, was ein Spieler falsch gemacht hat. Auch da gibt es wahrscheinlich kaum Grund zur Diskussion. Wenn man die Grundabläufe mal intus hat – ist ganz einfach - gibt es nicht viel falsch zu machen.
Insofern ist der „richtige“ Weg bei Sankt Petersburg extrem schmal. Und das spricht nicht für ein großes strategisches Potential.
Das schöne an diesem Spiel ist nur, das es (u.a.)
1) klar und leicht zu verstehen ist
2) keine unerwarteten Winkelzüge kennt, weder in der Interaktion untereinander (gibt es nicht), noch mit komplizierten Situationen aus dem Regelwerk heraus
3) bei jedem Zug ziemlich wenig Gehirnschmalz erfordert
4) keine falschen Hoffnungen über mögliche Spielmechanismen weckt, die es nicht vorhanden sind.
Das wird heutzutage von der Spieleverlagen (bei den Autoren) gefordert, vom Markt verlangt und von der Kritik honoriert.
by Walter @25.05.2004, 17:57

Lieber Walter,
diese Argumentation mit der Sitzreihenfolge ist schon etwas abwegig, wenn man bedenkt, dass ja auch der Startspielerstein für jede Rolle nach jeder Runde weitergegeben wird.
Ausserdem sollte man dann beachten, dass - wenn der hinter Peter sitzende Spieler einen Nachteil hat - ja auch der vor Peter sitzende Spieler einen Vorteil vor Peter haben müsste !!
Zu den Handwerkern:
Hier haben ja wohl auch Aaron und Hans den Fehler begangen, den Schiffbauer nicht zu kaufen -- dadurch konnte Peter ja sogar 4 Handwerker erstehen, den letzten Schiffbauer sogar für 4 Rubel !
Ausserdem beachte man die Ausbaukarten: für die teuren Handwerker gibt es mehr und bessere Ausbaukarten.
Generell gilt: Die Handwerker werden bis kurz vor Spielende IMMER ausverkauft sein - übermässiges Sparen nutzt also nichts für den Handwerkererwerb. Insbesondere die billigen Karten können sich die Mitspieler immer leisten !
Das vorhandene Geld muss jede Runde möglichst optimal in Zukunftsinvestitionen für Geld- und Siegpunkterträge gesteckt werden ... auf die nächste Runde zu warten nutzt nichts .

Anzahl freier Plätze auf dem Spielfeld am Ende einer Phase:
Das ist wirklich eine äußerst wichtige Sache ... man muß immer dafür sorgen, dass man mindestens genauso viele Karten wie die Mitspieler in den wichtigen Phasen angeboten bekommt ! Hier können sich Fehler der Mitspieler allerdings auch äußerst förderlich für einen anderen Mitspieler bemerkbar machen. Ein unbedachter Kauf eines Gebäudes kann z.B. dazu führen, dass der Startspieler der Adligenphase eine Karte mehr als seine Mitspieler erwerben kann. Hier ist das Spiel sehr empfindlich, da es ja für die Adligen recht viele Siegpunkte am Ende des Spieles gibt.

Ãœbrigens: Wer hatte bei euch denn die sehr starken Karten "Sterwarte" ?
by Günther @25.05.2004, 01:19

Walter, Du bist im Moment unser fleissigster Autor - Grosses Lob!
by @23.05.2004, 10:05

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