Aus Anlass des 120. Geburtstages des Salzburger Dichters wird in den
kommenden Tagen im Georg Traklhaus der Lyrik - Trakl- Preis wieder
verliehen und im Landestheater Lesungen seiner Texte präsentiert.
So findet der Dichter in der Öffentlichkeit mehr Bedeutung .
Wenn man einige Werke und seiner Gedichte liest bekommt man ein
flaues Gefühl und Schauer im Magen - denn sie sind geprägt von seinem
Leidensweg und die Gedichte kann man nur schwer verstehen .
Aber das Gedicht " Musik in Mirabell " hat einen angenehmeren Klang .
Spaziert man durch Salzburgs Strassen wird man auch an ihn erinnert
wo an Mauern Gedichtstafeln von ihm angebracht sind . Am Wagnerplatz
soll die Eisenhandlung seines Vaters sein und in oberen Stockwerk war die
Wohnung.
Danke für den Link !
by fischren @30.01.2007, 22:38
Ich bin immer wieder erstaunt, welche unterschiedlichen Sinne und Gehirnwindungen durch die Kalenderblätter bei mir angeregt werden.
Es geht hier für mich um ein Einlassen mit z.B. diesem Georg, den ich nicht kenne. Es beflügelt meine Fantasie und erinnert mich an Bereiche, die leider so schnell im Alltag verloren gehen.
Danke!!!
by engelchen 307 @30.01.2007, 21:47
Spannend!
Kannte ich nicht.
Viele Große in der Vergangenheit und der Gegenwart, egal ob Staatsmächtige oder Künstler jeder Coleur hatten und haben tiefe Lebenschatten.
Die "Drogen" ihres Daseins hatten früher andere Namen als heute. Es gibt so viele Schrifsteller, Musiker usw., die uns ohne ihre hilfreichen Drogen nie Weltliteratur etc. hinterlassen hätten können. Auch in der Gegenwart ist dies vielfach noch so.
Alles hat seine Berechtigung und muss nicht für jeden Menschen erklärbar sein.
by Anne/LE @30.01.2007, 19:49
Auch ich habe vor vielen Jahren (35 ??) im Deutschunterricht von Georg Trakl gehört, wusste aber nicht von seiner traurigen Geschichte.
Allen einen guten Abend!
by Pilar @30.01.2007, 18:45
Lieber Engelbert,
ich schreibe ja wenig, aber dazu...
DANKE!
besonders liebe ich die Inschrift auf den St. Peter Friedhof in Salzburg
herzlich Eure Steffi
by Steffi @30.01.2007, 16:36
..mit Georg Trakl bin ich schon in der Schule in Berührung gekommen - und ich schreibe bewusst: berühren....denn ich finde die meisten seiner Gedichte so besonders...zum nachdenken...im Kopf Bilder malen...seine Wege gehen - nur über sein Leben wusste ich nicht viel - so bekommen seine Gedichte ein anders gefärbtes Licht - danke, Engelbert! ...:-) Janna
by Janna @30.01.2007, 12:36
auch heute gibt es noch solche Georgs. Ich habe auch einen Sohn der auf dem besten Wege ist ein solcher Georg zu werden. Und ich kann Euch sagen, es tut einfach weh zu sehen wie ein so kostbares Menschenleben mit all seinen Fähigkeiten und Fassetten langsam aber sicher immer mehr entgleitet und zugrunde geht und die eigene Hilflosigkeit die wiegt am schlimmsten. Hoffe inständig, dass mein SOhn eher als Georg noch die Notbremse zieht.
by christal @30.01.2007, 12:17
Ja @ Birgit,
da fragt man sich wirklich ob es wahrhaft verstanden wird. Wohl hat er manchmal einfach aufgeschrieben was er um sich wahrnahm, und dann noch unter Einfluß von vielen Medikamenten. Das gibt doch ein verzertes Bild von der Realität. Ich lese im Moment einen Biographie von ein sehr bekanntes Sängerpaar aus Holland. Früher waren sie Hippys. Der Sänger sagt jetzt selber. "Ach ja, vielen sahen einen Sinn und tiefere Bedeutung in unsere Texte, aber ehrlich gesagt, das war zum Teil eifach Unsinn. Wir schrieben gerade das was einem in den Sinn kam, manchmal unterwegs im Auto zum Studio."
Also mein Fall sind diese Gedichte auch nicht, aber jedes so ein Leben, wie er es führen mußte, tut mir unendlich Leid, und so gibt es heute auch noch viele.
LG. Rita
by Rita @30.01.2007, 11:08
@claire:
Georg Trakl arbeitete in der Engel Apotheke in der Linzergasse.
Im Mirabellgarten
- wenn Sonatenklänge von der Musikuniversität Mozarteum hörbar sind,
- und die Götterstatuen schweigend da stehen,
- der Springbrunnen plätschert
- und ich sein Gedicht lese
habe ich nicht das Gefühl, dass es nebeneinandergereihte Gedanken sind - es geschieht gleichzeitig und ist so.
Sicherlich, alles verstehe ich nicht von ihm. Aber Trakl ist in Salzburg präsent: An der Eisenbahnbrücke über die Salzach hängt eine Tafel, im Mirabellgarten, in der Linzergasse (neben der Apotheke) und noch an vielen anderen Orten.
Liebe Grüße
Maria
by Maria @30.01.2007, 09:53
ehrlich gesagt, mit lyrik hab ich mich schon immer schwer getan, und mit diesen gedichten hier erst recht. die worte scheinen mir ziemlich wirr und sinnlos aneinander gereiht und lösen hauptsächlich kopfschütteln bei mir aus. das einzige, was sie mir sagen, ist, daß der dichter in ziemlichen abgründen gesteckt haben muß - erkennbar an der teilweise recht depressiven wortwahl - was die lebensgeschichte ja auch bestätigt. aber wirklich vestehen kann ich die gedichte nicht.
deutschlehrer behaupten zwar immer, sie könnten die bedeutung solcher metaphern erkennen, aber ich glaube das nicht. je abstrakter die sprache, desto mehr deutungsmöglichkeiten gibt es, und im besten fall weiß der schreiber allein, was er gemeint hat, wenn überhaupt. in diesem fall würde es mich nicht wundern, wenn selbst er es nicht gewußt hätte.
by birgit @30.01.2007, 09:24
als salzburgerin kenne ich georg trakl natürlich namentlich. aber seine gedichte waren auch mir unbekannt... seine lebensgeschichte hat mich sehr berührt. danke, dass du über ihn geschrieben hast, engelbert!
@maria: welche apotheke ist es denn? ich könnts natürlich googlen, aber über eine antwort von dir würde ich mich mehr freuen :o)
liebe grüße
claire
by claire @30.01.2007, 09:04
In Salzburg begegnen einem immer wieder die Gedichte Georg Trakls. Und ich weiß auch, in welcher Apotheke er gearbeitet hat - sie existiert noch immer, nur im Haus daneben.
Oftmals, wenn ich an den Marmortafeln mit seinen Texten vorbeigehe, bleibe ich stehen und 'meditiere'.
Danke, dass Du über ihn geschrieben hast
Maria
by Maria @30.01.2007, 08:53
guten morgen zusammen,
habe nie von diese herrn gehört... aber interessant zu lesen! wie viel verzweiflung muss er in sich gehabt haben, wenn ihn das leben dazu getrieben hat, es zu beenden??? hinzu kam das "problem" des anders seins. zum glück ist es heute kein allzu großes problem mehr, wenn man nicht selbst eins daraus macht. ich selbst lebe mit meiner freundin zusammen und kann nur sagen: kein mensch ist uns je mit negativem gegenüber getreten... gott sei dank. aber selbst wenn: es ist mein leben und das lebe ich so wie es mir gefällt. ich bin glücklich und nur das zählt... diese stärke scheint er leider nicht gehabt zu haben. die gedichte von herrn trakl gefallen mir gut. er kann nicht reden, aber schreiben und er drückt sich und seine gefühle aus, indem er sie niederschreibt. manchmal hilfts...
by janine @30.01.2007, 08:46
Von dem Georg Trakl habe ich vorher noch nie gehört.
Trotz seines dramatisch verlaufenen Lebens, versuchte er einen Sinn zu erkennen. Als Homosexueller durfte er sich nicht zu erkennen geben, also versuchte er sich zu "betäuben" und geriet immer mehr in diese teuflische Abhängigkeit.
Lebensumstände, wie der Krieg, zerstörten den Rest seines Ich's.
Trotz dieser absolut besch... Lebenslage, versuchte er doch Kontakt mit den ihn umgebenen Mächten aufzunehmen.
Vereinfacht würde man heute sagen "der tickt wohl nicht richtig"., Versucht man sich aber ehrlich in seine Lage zu versetzen, dann muss man auch zugeben, daß es der Versuch gewesen sein könnte, um Hilfe zu rufen.
Aus unserer satten Sichtweise sagen wir heute, daß dieser Mann begnadet war und sich auf wunderbare Weise literarisch ausdrücken konnte.
Aber welch ein grausames Leben hat ihn dazu gezwungen.......?
Innerlich aufgewühlt grüß Euch
hermes
by hermes @30.01.2007, 08:07
Ein 18-jähriges Mädchen aus sehr gut behütetem Haus. Älteste von 3 Schwestern. Vater Apotheker, Mutter Hausfrau und in der Apotheke mithelfend.
Gute Schülerin, beliebt, etc. beging Selbstmord, in dem sie sich vor einen herannahenden Zug warf. Sie hinterließ keinen Abschiedsbrief und ließ ihre gesamte Familie im Ungewissen. Warum????? - Was war geschehen????
So passiert in weitläufiger Familie von mir. Als ich damals davon erfuhr, hat es mich sehr berührt.
by Juttinchen @30.01.2007, 07:03
ich war sher berührt von diesem bericht und doch auch von der innen schönheit des gedanken-homosexuell sein in frührerer zeit war oft die hölle auch erden-so haben wir alle unser eigenes schicksal bekommen-ich denke herr trakl hatte zu den tiefen seines selbst gefunden
by harald @30.01.2007, 05:49
Ich war überrascht zu lesen, dass dieser Lebenslauf nicht aus der heutigen Zeit stammt. Schade um ein solches Talent...
Oh, den Namen kannte ich wohl aus meinem Deutsch-LK, wo wir lange Zeit Dichter des Expressionismus besprochen haben, aber die wirklich interessanten Geschichten dahinter erfährt man dort leider nicht...