Kommentare zu «kb20160318»

Es sollte selbstverständlich sein, mit solchen Menschen ganz normal umzugehen.
Aber manchmal denke ich, dass das jahrelange "wegschließen", wie es oft in der DDR praktiziert wurde, die Menschen hier verunsichert hat und sie nur langsam den Weg in die Normalität gefunden haben.
Ich bin meinen Eltern dankbar, die uns schon als Vorschulkindern gelernt haben, mit behinderten Menschen "normal" umzugehen.
Schlimm ist es, dass in unserer Gesellschaft den Menschen mit Behinderung so viele Barrieren in den Weg gebaut werden. (Vor allem die bürokratischen Barrieren sind meistens nicht zu begreifen.)
Ja, ich bin Gott dankbar - für fünf gesunde Kinder, für sechs gesunde Enkel und dass ich das gemeinsam mit meinem Mann relativ gesund erleben darf!
Ich bewundere die Eltern, die sich mit viel Liebe und Hingabe ihren behinderten Kindern widmen, die sich nicht an der "Prahlerei" stolzer Eltern beteiligen können (Er / sie kann schon...) und die dennoch sehr oft glückliche Eltern sind. Und ich hoffe sehr, dass Inklusion eines Tages etwas ganz Normales ist.
Bis dahin gehen wir die kleinen Schritte auf unsere Nächsten zu und schütteln ihnen die Hände, wenn sie das wünschen.

by Gerlinde @19.03.2016, 00:09

Ich habe einen geistig behinderten Sohn und hatte früher oft "Schuldgefühle" meinen anderen Kindern gegenüber, weil sie oft zurückstecken mussten.
Bis mir meine Tochter mal sagte, dass sie froh ist auf diese Weise einen normalen Umgang mit einem behinderten Menschen gelernt zu haben. Sie sagte:" Ich finde jeder sollte einen behinderten Bruder haben." Erst durch die Entfernung zu Menschen die anders sind entstehen die Berührungsängste! Je näher wir einander kommen, desto mehr Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten entdecken wir.
by Angelika @18.03.2016, 21:17

Lieber Engelbert,

hier kann ich Dich aus eigener Erfahrung mit eben solchen Menschen beruhigen:
DU hast perfekt gehandelt, einfach diese (meist ganz besonders lieben) Menschen behandeln, als wären sie "wie Du und ich".
Wenn wirklich mal welche dabei sind, die hin und wieder aggressiv werden, passen die Betreuer/Innen im Normalfall auf oder nehmen solche Personen gar nicht erst öffentlich mit.
Ich weiß das so genau, weil ich selbst wegen meiner psychischen Probleme in einer so genannten WfbM war und daran angegliedert ist ein Heilerziehungs- und Pflegeheim für eben solche von Dir beschriebenen Personen.

Ein schönes Wochenende wünscht allen SFlern Regine H.
by Regine H. @18.03.2016, 21:14

du hattest ein schönes Erlebnis, ja wir hatten Glück relativ gesund auf die Welt zu kommen, aber die anderen denken auch sie haben Glück, und geben soviel von Ihrem Glück ab. Bei mir in der Nähe gibt es eine Werkstatt und Heim, diese Menschen gehen auch gerne spazieren so wie ich, wir treffen uns öfters, reden dann etwas und freuen uns.... eine Ausnahme gibt es, eine jüngerer Mann gibt so gerne Bussy, da wurde ich doch etwas überrascht weil es soooo feucht war,
dem gehe ich jetzt immer elegant aus dem Wege, wir winken und lachen und schon paßt es. übrigens feuchte Bussy's mochte ich noch nie von niemanden "g"
by Lieschen @18.03.2016, 20:02

Für mich ist es ganz normal, dass mit allen Menschen gleich umgegangen werden soll. Aber manchmal bin ich verunsichert, ob ich meine Hilfe anbieten kann, denn es ist schon passiert, dass es abgelehnt wurde.
by GiselaL. @18.03.2016, 18:19

Auch wir hatten ein beeindruckendes und ergreifendes Erlebnis mit geistig Behinderten in Assisi.
Vor vielen Jahren besuchten wir eine Aufführung von geistig behinderten und schwerstbehinderten Jugendlichen „Sonnengesang des Franziskus von Assisi“ in der Basilica di San Francesco in Assisi. Alle Jugendlichen waren mit ganzem Einsatz und unglaublicher Freude dabei. Ich erinnere mich noch so genau an einen kleinen Jungen, dieser trug eine riesengroße, für ihn viel zu schwere Kerze, ganz vorsichtig und bedächtig lief er. Nachdem er die Kerze abgestellt hatte verneigte er sich x-mal zum Publikum und strahlte voller Glückseligkeit.
Die Aufführung war aufwühlend, von einer entwaffnenden Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit. Die unaussprechliche Freude der Teilnehmer hat sich auf alle Zuhörenden übertragen. Der Applaus wollte kein Ende nehmen, ach was waren wir alle zu Tränen gerührt.
by Senzi @18.03.2016, 16:43

ich denke ich, wir, die wir diese oder jede Behinderungen nicht haben, sind "anders" behindert. Oder die, die Du getroffen hast, sind anders behindert als ich.
Niemand ist rundum ganz - nur "die Gesellschaft" (= wir alle) sondert die einen und die anderen aus, weil sie Minderheiten sind und sich nicht wehren können und macht ihnen das Leben (noch) schwerer. Das ist unsere geistige Behinderung, mit der wir andere belasten.
by beatenr @18.03.2016, 14:21

"Ich hab doch nur Glück gehabt.." das hast Du sehr schön gesagt. Wir, die wir Glück hatten, vergessen es leider nur zu oft. Wir haben hier bei uns im Ort auch ein Haus, in dem Behinderte teilweise sehr betreut und teilweise separat in kleinen Wohngemeinschaften miteinander leben, kochen, einkaufen. Sie sind freundlich, lächeln und grüßen fast immer. Ich grüße gerne zurück und ein Lächeln zu verschenken kostet doch nichts, sondern kommt verdoppelt wieder zu mir zurück, genauso wie ein freundlicher Händedruck.
by Karin v.N. @18.03.2016, 12:11

Das kommt, glaube ich fest, von der Ausgrenzung im Kindesalter und zeigt, wie dringend es der INKLUSION bedarf. Ich bin seit meinem 4. Lebensjahr behindert. Ich weiss wovon ich schreibe. Mein Motto: Ein Lächeln kostet nichts und tut allen gut, egal welcher Couleur :-)))
Ein WE voll Freude wünscht allen SFlern
by EdithS @18.03.2016, 11:13

Natürlich haben wir "gesunden und normalen" Menschen Glück gehabt, aber wir vergessen es zu oft. Und die Hemmungen vom Umgang mit Menschen die anders sind, werden uns von klein auf anerzogen - leider - kann ich da nur sagen. Denn Menschen mit Einschränkungen sind wesentlich ehrlicher und herzlicher
Das ist zumindest meine Erfahrung. Und wieder hast du uns an einem eurer beeindruckenden Erlebnisse auf euren Spaziergängen teilhaben lasse. Danke dafür
LG.Regina S.
by @18.03.2016, 10:14

ich glaube das ist in deutschland ein besonderes phenomän. hier lernt man es nicht mit behinderten menschen umzugehen. da muss man selbst seine erfahrungen machen, dann merkt man dass eigentlich ganz einfach ist wenn man sie "normal" behandelt.
in holland geht man damit viel offener um. hier schaut man gerne weg und das ist ganz verkehrt.
allen einen schönen tag
by petra @18.03.2016, 09:34

so etwas ist ein schönes erlebnis!
als meine mama noch lebte und ich tgl. ins seniorenheim ging, da hatte
ich auch tgl. kontakt mit menschen mit geistigen behinderungen, mit denen ich mich immer sehr gerne unterhalten habe. einen herren, den peter, treffe ich noch ab und zu auf der promenade, wenn er auf den friedhof geht, seine mama besuchen.
seine freude, mich und meinen hund zu sehen, ist wunderbar herzerfrischend. immer bekomme ich liebe grüße mit für meinen mann und meine schwester.
by christine b @18.03.2016, 08:45

Wir wohnen ganz in der Nähe einer Stiftung, die verschiedene Wohnformen und Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap anbietet. Auch durch meinen Beruf als Erzieherin bin ich es gewohnt, Menschen so anzunehmen und abzuholen wie sie sind. Früher bin ich mit dem Kinderwagen oft auf dem öffentlichen Gelände der Stiftung spazieren gegangen. Immer traf ich Menschen, die mich gleich mit Hallo begrüßten und fragten, ob das Baby ein Junge oder Mädchen ist. Sie waren dabei immer sehr laut und ich war etwas verärgert, wenn mein Schreikind gerade eingeschlafen war. Aber ich war ihnen natürlich nicht böse, hätte ja auch wo anders lang gehen können. Ich habe mir auch schon zu Aufführungen in der Weihnachtszeit angesehen, wo die Menschen aus der Stiftung gemeinsam mit Menschen ohne Handicap auftraten. Diese sind immer besonders schön! Jeder sollte versuchen sich trauen, ganz normal mit diesen Menschen umzugehen.
by Heidi K. @18.03.2016, 08:13

... Engelbert, ein schönes Erlebnis.
Ich arbeitete früher, bei Menschen mit geistigen Behinderungen.
Oft stellte ich fest, dass diese Menschen, sich sehr über ganz kleine Dinge,
zB. ein Kieselsteinchen freuen konnten, den wir beim Spaziergang fanden.
Gut gibt es Menschen, die sich den Geistigbehinderten annehmen.
by @18.03.2016, 07:49

Seit mein Mann im Heim leben muß, da er durch seinen "fremdverschuldeten" Verkehrsunfall geistig und körperlich schwerst behindert ist, bin ich täglich mit diesem Thema konfrontiert. Habe festellen müssen, daß alle Heimbewohner, die geistig "anders" sind, ihre ureigenste und klare Definition ihres Seins präsentieren.
Nichts Verbogenes!
Selten kann man unter den sogenannten"normalen" Menschen so viel Ehrlichkeit erfahren.
Manches Mal kommt eine junge Frau auf mich zu sagt:"komm drücken"! Nur für einen kurzen Moment, dann geht sie wieder! Es ist ein schönes Gefühl ! Wir beide freuen uns ganz einfach.
Daß die Betreuerin dieser Wander-Gruppe so reagiert, das braucht einem nicht wundern, denn meistens machen die sog. Normalen einen großen Bogen um die aus ihrer Sicht anderen Menschen........
by mirjam @18.03.2016, 07:49

Da habt ihr ein schönes Erlebnis gehabt.
Bin mit körperlich und geistig eingeschränkten Menschen befreundet, sie gehören zu den Menschen die mir am ehrlichsten und spontansten erscheinen.
by Helga F. @18.03.2016, 07:42

Jeder Mensch möchte ihn seiner Art war genommen werden.
by MOnika (Sauerland) @18.03.2016, 07:22

Ich finde das auch ganz normal, dass ihr beide den Leuten die Hände geschüttelt habt. Warum denn nicht? Eher finde ich die Reaktion der Gruppenleiterin traurig, dass sie darüber so erstaunt war. Ein Lächeln, ein Händedruck, was gibt es freundlicheres? Schade dass sie so schlechte Erfahrungen machen musste.
by Lieserl @18.03.2016, 06:39

Dass mir jemand der Behinderten auf der Straße die Hand geben möchte, ist mir noch nicht passiert. Wenn sie mich grüßen, grüße ich zurück und bin höflich. Das ist für mich selbstverständlich. Bei näherem Kontakt, weiß ich jetzt spontan nicht wie ich reagieren würde.
by erika aus augsburg @18.03.2016, 06:32

Deine und Beate`s Erfahrung hat mich sehr berührt. Habe selbst 13 Jahre mit, für mich, sog. "Verhinderten", die wir letztendlich doch alle ein Stück weit sind, arbeiten "dürfen". Ihre Authentizität empfand ich als Riesengeschenk. Durch einen körperlich schwerst behinderten jungen Mann erfuhr ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Annahme dessen, wie ich bin. Mit all meinen Ecken und Kanten akzeptierte er mich. Seine Mutter sagte zu mir. Das ist eine besondere Beziehung zwischen euch beiden. So empfand ich es auch. Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen. - Sie möchten einfach so akzeptiert werden, wie sie sind. Möchten wir das nicht alle ? Sie leben uns vor, was wir mehrheitlich nicht können. Authentisch "Sein". Sie haben für mich eine Natürlichkeit, Spontanität und Herzlichkeit.....und emotionale Echtheit. Ich sehe sie als Lehrmeister.
by Carina @18.03.2016, 02:51

Ich denke, die Menschen sind oft überfordert und wissen nicht wie sie sich verhalten sollen... es ist Unwissenheit und Hilflosigkeit.

Ich war mal mit einer Gruppe zu Weihnachten in einer Behindertenwerkstätte. Und als wir die Tischlerei besichtigten... spürte ich wie mich eine junge Frau vom anderen Ende des Raumes fixierte. Auf einmal ging sie durch die Menge geradewegs auf mich zu... gab mir die Hand und streichelte mein Gesicht. Sie ist dann solange wir in diesen Haus waren nicht mehr von meiner Seite gegangen. Ich stellte mich ihr vor... und sie sagte mir ihren Namen... sie hat mich dann nach der Reihe anderen vorgestellt... und ich musste sie unzählige mal fotografieren. Sie hat sich darüber so gefreut... ich habe die Fotos dann per Mail in die Behindertenwerkstätte geschickt.

Und ich muss ehrlich sagen... ich fühlte mich sehr geehrt.

by Lina @18.03.2016, 01:28

Hat nicht jeder Mensch sein eigenes "Päckchen" zu tragen? Wie möchte denn der einzelne Mensch gerne wahrgenommen oder behandelt werden? Wie ich es für mich gerne möchte, so gehe ich auch mit anderen Menschen um. Egal wie schwer oder groß sein "Päckchen" zum Tragen ist. Freundlich, höflich, respektvoll.
Die Welt ist bunt. Zum Glück. Sonst wäre sie doch eher langweilig und es würde mir sehr viel fehlen.
by Althea @18.03.2016, 01:02

Deine Geschichte tut mir gut! ich habe mein ganzes Berufsleben mit geistig schwerstbehinderten und mehrfach behinderten Kindern und Jugendlichen gearbeitet und hab die ganze Bandbreite erlebt - Menschen, die so normal wie Ihr reagierten, oder übertriebenes Mitleid bis zur totalen Ablehnung...Und ich habe so viel von "meinen" Kindern zurück bekommen!
by ,ully @18.03.2016, 00:11

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