Kommentare zu «abreiss201024»

Zwei sehr schöne Fotos und gute Erklärungen. Da möchte man sich gleich auf den Weg machen, wenn es Corona nicht gäbe.
by Gisela L. @24.10.2020, 16:02

Da würde ich mich gerne mehr als einen Tag aufhalten. Solch große antike Stellen haben ein besonderes Flair!!

So weit mir bekannt, wurde zur damaliger Zeit sehr wohl architektonisch akribisch gearbeitet. Die Wissenschaft der Mathematik war damals bereits über Babylonien, nach Griechenland gelangt und wurde von dort, siehe auch griechische Ortschaften im Süden Italiens nach Rom ins Zentrum der damaligen römischen Herrscher gebracht. Schon damals gab es den Algorithmus, Quadratwurzeln und den Satz des Pythagoras und die Schulen die daraus entstanden sind.
Eigentlich ist das überaus spannend, jedenfalls für mich, in solchen Zusammenhängen nachzulesen. Das gebe ich mir dann schon mal.

Leider ist die gegenwärtige Zeit nicht mehr dazu bereit, vieles sorgfältig zu entwickeln oder auch zu überdenken.
by ReginaE @24.10.2020, 12:05

Wieder mal zwei ganz tolle Fotos und dazu noch der Link zu dem faszinierenden Video - vielen Dank dafür!
by Irmgard @24.10.2020, 11:58

Liebe Inge,

Du hast Dir mit diesem Abreißkalenderblatt wieder viel Mühe gemacht, danke dafür. Das Video ist sehr anschaulich, man kann sich die Gebäude gut vorstellen.

In Ostia war ich bisher nicht. Deshalb buchte ich für Mai d. J. eine Romreise, die Ostia und andere, etwas abseits von Rom gelegene Stätten enthielt. Diese Reise wurde leider wegen der Pandemie abgesagt. Vielleicht komme ich ja noch einmal dorthin.
by Sywe @24.10.2020, 11:21

das ist ganz wunderbar dort, ich liebe ausgrabungsstätten. die mächtigen pinien sind auch traumhaft.
das video ist einmalig, wie gut zeigt es uns, wie die stadt damals ungefähr ausgesehen hat, prächtig und stabil.
das denke ich auch- von unseren häusern wird wahrscheinlich nicht viel übrig bleiben für zukünftige ausgrabungen.
by christine b @24.10.2020, 09:43

Wunderschöne Bilder! Da war ich vor fast genau 50 Jahren auf unserer Abifahrt nach Rom. Zuerst ganz brav die Besichtigung, dann lagen wir am Strand und ruhten unsere Füße aus.
by Mathilde @24.10.2020, 09:08

liebe inge,
danke für die schönen bilder! an allerheiligen! - ich werde ganz klein und demütig, wenn ich solche alten gemäuer sehe - und die mächtigen bäume!!!
und mir kommen die gleichen gedanken: welche baukunst war das damals ohne die ganze technik und computer-berechnungen..... und heute baut man - wie bei uns in der nähe - eine ortsumgehung, die dann immer wieder abrutscht und 3x nachge-bessert werden muss, bis man endlich autos drauf fahren lassen kann...
bei unserem rom-besuch damals hab ich mich mit meinem mann von der gruppe "abgeseilt" um ein stück auf der via appia zu gehen. ich hab vor ehrfurcht meine schuhe ausgezogen, um diese alten pflastersteine unter meinen füßen zu spüren.....
by Mai-Anne @24.10.2020, 08:42

Die Fotos sind durch die Sonneneinstrahlung besonders schön.
Wegen der Gänseblümchen zu Allerheiligen brauchst du dich nicht zu wundern... die sind stark und wollen sich zeigen... hab bei uns auch schon welche an milden Wintertagen ohne Schnee blühen gesehen.

Wir lieben so Ausgrabungsstätten... und die dazugehörigen geschichtlichen Ereignisse.

Danke für die Info... das Video werd ich morgen anschauen.
by Lina @24.10.2020, 02:35

Liebe Inge, das ist ja äußerst eindrucksvoll, was Du uns hier zeigst und beschreibst von Ostia. Davon hatte ich bisher noch nichts gehört.
Um diese Stadt und Hafenanlage kennen zu lernen bräuchte es ein ganzes Leben. Das ist ja hochinteressant, wie die Häuser in der Computeranimation dargestellt worden sind. - Früher hatte man ja nicht die Möglichkeit, das Ganze mal von oben zu sehen. Dennoch ist alles in so großer Schönheit errichtet worden.
Genau wie Du staune ich, dass diese Ziegelsteine und Bauten so lange gehalten haben. Diese schönen Bögen in der Front der Straße... Sie konnten damals schon für die Fensteröffnungen so schöne Bögen bauen..
Du hast eine Menge Zeit investiert, aus den vielen Videos dieses auszuwählen. Gern würde ich mir auch die anderen angucken. Man nimmt es sich vor, aber dann kommt wieder Neues dazu, und ich vergesse das dann.
Die Menschen hatten schon große Theater für 3000 Personen, Thermen, Bäder. Sie haben die Götter Juno, Jupiter und Mars verehrt. Was mag da alles an Wissen verloren gegangen sein.?
Danke, dass Du Dir so viel Mühe gibst mit dem Recherchieren all dieser historischen Überlieferungen.
by Sieglinde S. @24.10.2020, 02:31

Buongiorno!

Rom haben wir hinter uns gelassen, sind aber immer noch in unmittelbarer Nähe dazu. Ostia Antica liegt nur 30 km südwestlich von Rom. Sogar im Abreißkalender tut mir der Abschied von Rom weh, aber unsere Fahrt geht ja weiter.

Der Name "Ostia" hat nichts mit der Himmelsrichtung Osten zu tun, wie ich damals beim Besuch dort zunächst vermutete. In der Antike lag die Stadt nämlich unmittelbar an der Mündung des Tibers, und das lat. Wort für Mündung lautet "ostium". Ostia Antica ist heute nach Pompeji und Herkulaneum die ausgedehnteste Grabungsstätte Italiens. Die archäologische Forschung datiert den ältesten Bau dort, das "castrum", ins späte 4. Jhdt. v. Chr. Dieses Kastell, eine Militäranlage zur Unterstützung Roms, bildete den Kern der Siedlung, die schnell zu einer Hafenstadt anwuchs und kaiserlicherseits gefördert wurde. Augustus ließ dort ein Theater errichten, Tiberius ermöglichte den Bau eines Forums und Trajan erweiterte den Hafen mit einem zweiten Becken. In der Spätantike jedoch wurde Ostia verlassen, weil durch entstandene Sumpfgebiete heftige Malaria-Epidemien ausbrachen, die die Menschen fliehen ließen. Der einst mächtige Hafen Roms wurde dadurch zur Geisterstadt. Jahrtausendelang blieb Ostia Antica vergessen, bis man dann im frühen 19. Jhdt. wieder systematisch mit den Ausgrabungen begann.

Warum zeige ich im Abreißkalender Ostia Antica statt noch in Rom zu bleiben und mit euch durchs dortige Forum Romanum zu gehen? Laienhaft betrachtet entstünde ja ein ähnlicher Eindruck. In Ostia ist meiner Meinung nach viel besser ein Spaziergang durch die Antike möglich, weil hier das ganz normale Leben eines einfachen Römers anschaulicher für uns wird. In der "Via dei Mulini" kann man beispielsweise noch heute die großen Speicherhallen erkennen (Foto 2), in denen die aus Afrika kommenden Schiffe ihr Getreide lagerten, das von den Bäckern hier zu Mehl gemahlen und zu Brot gebacken wurde, das dann über den Tiber nach Rom gelangte. Der Gang durch die Grundrisse der Häuser (Foto 1) zeigt die enge persönliche Wohnsituation der Menschen. Für ihr öffentliches Leben stand ihnen aber zum Ausgleich ein Theater mit 3000 Sitzplätzen, eine Thermenanlage mit Kalt-, Warm- und Heißwasserbecken und ein über allem thronenden, über viele Stufen zu erreichender Tempel zur Verehrung ihrer Gottheiten Juno, Jupiter und Mars zur Verfügung. Im Gegensatz zum Forum Romanum ist hier sogar noch ein Friedhof zu besichtigen mit einer Urnenmauer voller runder Einstellmöglichkeiten. Für die Menschen, die Rom mit Lebensgütern belieferten und dessen Handel und Wirtschaft mittrugen, wurde hier vorbildlich gesorgt - eine Wertschätzung, die den Menschen in Rom selbst nicht in diesem Maß zuteil wurde.

Ostia Antica war für mich damals der erste Besuch einer römischen Ausgrabungsstätte gewesen. Natürlich zeugen Ruinen vom Zerfall, aber ich habe mich dennoch gefragt, wieso es Jahrtausende später immer noch Säulen und Mauerreste gibt, die Wind und Wetter trotzen, während Brücken der Neuzeit einstürzen und Neubauten nach Jahren schon Risse zeigen. Fast kann man doch den Eindruck gewinnen, dass die Menschen in der Antike ohne moderne Techniken stabiler, haltbarer und wertbeständiger bauten. Sie hatten weder Maschinen oder Computer zur statischen Berechnung noch hochqualifiziertes Ingenieurwissen. Die Trümmer der Vergangenheit haben mich nachdenklich gemacht. Was wird mal von unseren Häusern, Straßen und Städten übrig bleiben? Wer wird unsere Überreste ausgraben und Rückschlüsse auf unsere Zivilisation und unser Sozialwesen ziehen? Und werden wir dann besser abschneiden im Vergleich zur römischen Antike?

Ich stelle euch ein interessantes Video ein, das per Computeranimation Bilder des heutigen Ostia Antica mit den damals möglichen Ansichten vergleicht und seine optimale Lage zum Tiber zeigt.
https://ogy.de/lnng
by Inge @23.10.2020, 23:19

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