Vor vielen Jahren passiert, als ich noch auf dem Land lebte.
Ich hatte, arbeitslos, einen wichtigen, unaufschiebbaren Termin auf einem Amt. Wie immer viel zu früh näherte ich mich der Haltestelle des Busses als der Buschaffeur auch schon durchfuhr: der war noch früher dran, hielt erst gar nicht an und ich stand da wie ein armer Tropf. Panik - ich rief mir ein Taxi und rief bei den ÖBB Bus an und forderte, dass mir die Kosten ersetzt würden, weil ich keine Chance hatte, den Bus zu erreichen. Das wurde mir auch zugesagt, es dauerte zwar über ein halbes Jahr - man hoffte wohl, ich würde vergessen, aber ich drängte nach und der Busfahrer musste das Taxi bezahlen. Freunde habe ich mir unter den Busfahrern damit keine gemacht aber das war mir egal. Auch ein Busfahrer muss sich an Fahrpläne halten.
Jetzt lebe ich Gott sei Dank in der Stadt...
Als ich in der Lehre war sollte ich für Mutter etwas aus der Stadt mitbringen. Sie meinte noch wenn ichs vergesse müsse ich zu Fuß zurück in die Stadt laufen.
Auf der Bus-Heimfahrt merkte ich, dass ich den Einkauf vergessen hatte. Ich stieg im nächsten Dorf aus (das war die Hälfte Weg heim und die Häfte Weg zur Stadt) und ging die etwas über 4 km zu Fuß in die Stadt, holte das Vergessene und wartete auf den nächsten Bus. Auf den wartete ich bestimmt eine Stunde.
Per Anhalter fuhr ich nie!!!
by Webschmetterling @05.04.2016, 11:48
Bus verpasst und gelaufen noch nie. Mit 17 (1968) Jahren musste ich von zuhause ca. 2 km laufen. Dann mit dem Bus zum Bahnhof und von dort in den übernächsten Ort mit dem Zug und noch mal ca. 1 km laufen um dann zu arbeiten. Das wäre schon echt heftig gewesen wenn ich da irgend etwas verpasst hätte.
Geträmpt bin ich in dem Alter schon ab und zu mal in meiner Freizeit.
Wenn mir der Weg zum laufen zu weit war. Gut das das meine Eltern nie wussten.
Heute würde ich mir ein Taxi nehmen.
by MOnika (Sauerland) @04.04.2016, 22:36
Ich bin als junge frau viele Jahre in die Stadt und von der Stadt heim getrampt und hatte nur ein einziges Mal eine schlechte Erfahrung, der aber als ich sein Handschuhfach ausgeraeumt habe, sofort eingeknickt ist. Ich hatte viele nette Begegnungen oder wenn ich mir mal ein Taxi leisten konnte, auch selber Leute mitgenommen, die getrampt haben. Ich habe mich aber immer am Anfang der Strasse an der Haltestelle aussteigen lassen und bin den Rest gelaufen.
Vor ein paar Jahren war alles vereist, so dass ich abends nicht mehr mit der Bahn heimkam. Die Taxen waren alle weg, zu laufen ist das zu weit ... da traf ich unseren jugendlichen Zeitungsaustraeger, der seine Tante erreicht hatte. Sie nahmen mich mit. Allerdings hatte die Tante wohl schon einiges gebechert und das bei der Witterung. So viel Angst bei einer Fahrt hatte ich schon lange nicht mehr. Seither sage ich bei einer solchen Witterung lieber ab.
by Laura @04.04.2016, 20:45
Zu meinen Mitfahr-Zeiten bin ich nie zu spät gekommen. Da das Öffentliche Verkehrsnetz hier schon immer so gut war, war es keine Option für mich hinterherzurennen, der nächste Bus kam ja 10 Minuten später!
by Rita die Spätzin @04.04.2016, 17:58
Die ganze letzte Woche haben hier die Busse gestreikt. Die Leute waren sauer.
Zur Arbeit war früher dann schon mal ein Taxi nötig. Wir sind alle verwöhnt. Ich habe
nur ein Mal getrampt, mit Freundin. Ist der Bus weg , warte ich eben auf den folgenden.
by Killekalle @04.04.2016, 14:09
Auch ich habe das grosse Glück immer in einer Stadt gelebt zu haben, wo das öffentliche Verkehrsnetz so gut war, dass ich keine Probleme damit hatte. In Oldenburg ist es allerdings nicht so gut wie in Hamburg, aber ich habe die Bushaltestelle direkt vor der Tür und das ist viel wert.
by Marita aus Oldenburg @04.04.2016, 11:58
Eine solche Erfahrung hab ich in meinem 68jährigen Leben Gott sei Dank noch nicht machen müssen. Bisher ist es immer noch weitergegangen, wenn auch manchmal holperig und zeitaufwendiger als geplant. Liegt aber vielleicht daran, dass ich schon sehr früh ein eigenes Auto hatte und Busse und Bahn nicht oder nur höchst selten benutzen musste.
Auch als Jugendliche hat sich das Thema Anhalter nicht gestellt, weil ich mir vor Angst in die Hose gemacht hätte, zu jemand Fremden ins Auto zu steigen...
by Karin v.N. @04.04.2016, 11:27
Verpassen ist hier kein Problem, das öffentliche Verkehrsnetz ist sehr dicht. Wenn ich einen Bus verpasse dann fährt 15 Min. der Nächste.
by Vreni @04.04.2016, 11:24
Verpasst hatte ich den Bus nicht. Aber als die Busfahrerin fragte, ob wir alle an unseren Ausweis gedacht hätten, bin ich freiwillig wieder ausgestiegen.
Denn die Fahrt sollte nach Schottland gehen. Und sie meinte, dass ich auf keinen Fall auf die Fähre käme ohne meinen Personalausweis.
Meine damalige Freundin hat so geheult und ein solches Theater gemacht, hat ihren Freund telefonisch aufgefordert mich zu Hause wieder abzuholen (natürlich mit Ausweis!).
Dann ist er wie ein Wahnsinniger über die A2 gebrettert um den Reisebus einzuholen.
Ich kann das heute noch nicht verstehen. Weil sie Angst hatte alleine zu verreisen, hat sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, dass ich den Bus noch erreiche. Viele Leute haben mich anschließend darauf angesprochen. Sie hat so einen Aufstand gemacht, dass alle Mitreisenden es mitbekommen haben.
(Merkwürdigerweise) konnte ich es aber ganz gelassen hinnhmen, dass für mich die Reise fast nicht statt gefunden hätte. Dann wäre ich ja selbst Schuld gewesen. Und ich werde natürlich NIE wieder meine Papiere vergessen! Aus Fehlern kann frau lernen.
by Ursi @04.04.2016, 09:58
heute stehen mir die haare zu berge, wenn ich dran denke, dass ich als jugendliche (17,18) nachts öfter mal 3km zu fuß heim lief (ich rannte), wenn ich mit freunden in der disco aus war. manchmal gab es jemanden mit auto, der heim fuhr.
ich lief sonst an der dunklen promenade entlang. begegnete keinen menschen.
es gab keinen bus und auch heute geht der letzte bus hier um 20h. später gibts nur mehr taxi- und das teuer.
wir fahren mit dem auto, also kein problem.
freitag+ samstag gibt es jetzt 2x nachts ein nachtsammeltaxi.
unsere drei jugendlichen fuhren immer mit dem taxi oder nachttaxi nach hause, darauf achteten wir.
als 16-jährige machte ich schlechte erfahrungen mit dem ortsfleischhauer, der mich mitnahm und arg grapschte. ich schrie ihn an, er soll SOFORT stehenbleiben und mich aussteigen lassen, was er dann machte, weil ich mich so lautstark wehrte.
by christine b @04.04.2016, 08:34
Vor viiiielen Jahren, als junges Mädel.
Mein Auto sprang nicht an.
Dann trampte ich.
Das Auto kam aus den gleichem Ort.
Ich hatte wahnsinnige Angst.
War froh am Ziel, meiner Arbeitsstelle, angekommen zu sein.
Das sagte ich dann auch dem Fahrer.
Ich bedankte mich.
Sah ihn öfters im Ort u grüßten uns auch immer
by silvi @04.04.2016, 08:26
Ich bin früher nur mit dem Schulbus gefahren, da hat meine Mutter dafür gesorgt, dass ich pünktlich an der Haltestelle stand. Wenn Schnee lag oder Glatteis war, haben wir auf den Bus gewartet und kamen dann eben später zur Schule.
by MaLu @04.04.2016, 08:05
... ich war "Fahrschülerin" und Trampen gehörte fast zum Alltag. Einmal fasste auch ein Mann auf meinen Oberschenkel, nachdem er auf einen Umweg zum Heimatort eingebogen war. Ich bekam Angst und machte ein fürchterliches Theater und er brachte mich sofort und nun direktem Weg nach Hause - er war der Nachbar!!!! aus unserem Haus und Vater von drei Töchtern .... damals erzählte ich niemandem davon - ich wäre ja selbst "Schuld" gewesen. Den Mann grüßte ich ab sofort nicht mehr, missachtete ihn.
Später trampte ich wieder und machte keine weiteren schlechte Erfahrungen.
by mira @04.04.2016, 02:41
Als ich die Krankenpflegeschule in Graz besuchte. haben eine Freundin und ich auch einmal den Bus nach Hause verpasst. Ein LKW Fahrer nahm uns mit. Der hat auch auf unsere Beine gefasst und so... wir hatten tierische Angst. Zum Glück wurde er von der Polizei angehalten... und da sind wir sofort ausgestiegen.
Einmal und nie wieder.
by Lina @04.04.2016, 01:21
Seit ich als Teenager einmal den Bus verpasst habe, anschliessend beim Trampen in die nächstgelegene, 7 km entfernte Stadt nur knapp einer Vergewaltigung entgangen bin, ist das Thema "per Anhalter fahren" für mich erledigt.