Kommentare zu «erinnerung190206»

Mein Vater machte bereits als Kind Heimarbeit!!
Meine Großmutter väterlicherseits stellte in Heimarbeit Thüringer Puppen für eine Puppenfabrik in Waltershausen her. Die fertigen Teile wurden dann per Handwagen über 10km weit hingebracht!! Mein Vater half dabei. Offenbar hat er es nicht als belastend empfunden, sein Vater war in einem anderem Beruf.

Mein anderer Großvater machte zu DDR-Zeiten nach seiner Enteignung als selbständiger Bäckermeister Heimarbeit für einen nachbarlichen Plastebetrieb. Da wurden z.B. die Rollen für jetzigen Gothaerplast hergestellt. Mein Großvater bekam Säcke zur Entgratung. Seine Messer habe ich noch immer.

Ich arbeite seit Jahren im Home-Office, das wurde weiter unten als sog. gegenwärtige Heimarbeit erwähnt.
Um ehrlich zu sein, bin ich damit sehr glücklich!! Davon habe ich immer geträumt :-)
Man darf es nicht so eng sehen, viele Selbständige haben ihr Büro im eigenen Haus. Das ist ein kurzer Weg mit wenig Zeitverschleiß. Ich kann morgen mit Kaffee dabei sein oder spät ebenfalls, oder aus USA mich einloggen und es funktioniert :-)
by ReginaE @06.02.2019, 20:21

In meiner Kinderzeit haben viele Frauen Heimarbeit durchgeführt.
by Gisela L. @06.02.2019, 19:34

Ich kann mich erinnern, als wir 1968 in diese Gegend kamen, strömten an mehreren Tagen viele Menschen zum Bahnhof. Sie hatten Handwagen oder Fahrräder oder Schubkarren mit großen braunen Kartons beladen. Die Kartons schienen nicht schwer zu sein, nur sehr unhandlich. Das Rätsel wurde bald für uns gelöst: Ziel der Kartons waren Blumenmanufakturen in Neustadt und Sebnitz. Die Frauen, seltener die Männer, "blümelten".

https://www.deutsche-kunstblume-sebnitz.de/

Diese schönen Blumen und Blüten wurden in Heimarbeit von Hand gefertigt. Ich erfuhr von einigen Mitschülern, dass sie da tüchtig mithelfen mussten!

Die "Plasteblumen" und die Warenflut von Übersee setzten dem Gewerbe sehr zu! Ende der 80er Jahre (mit dem Ende der DDR) verschwanden die großen Kartons endgültig aus dem Ortsbild.
by Gerlinde @06.02.2019, 17:59

Die Vergangenheit kehrt wieder, in Form von Teleheimarbeit, auch Homeoffice genannt.
by fatigué @06.02.2019, 17:19

Im Anfang unserer Ehe als unsere Tochter klein und das Geld knapp war, habe ich für eine Eisenwarenfirma Rechnungen zuhause geschrieben. Da gab es noch lose Ware zu kaufen und die Wände des Ladens waren mit Schubladen bis zur Decke bestückt. Selbst die seltesten Dinge bekam man meist noch. Aber durch die Baumärkte sind solche Läden leider im Nostalgie-Himmel verschwunden. Damals kauften Firmen im Umfeld dort ein auf Lieferschein. Diese Lieferscheine wurden gesammelt und ich schrieb dann Monatsrechnungen. Aber mit einem kleinen Kind das Krabbeln und klettern lernte, war die Heimarbeit schnell Geschichte. Vier Tage im Monat hab ich dann in deren Büro die Rechnungen geschrieben und mein Vater und wechselweise die Schwiegermutter passten auf meine Tochter auf. Das klappte noch über ein paar Jahre und hat ein paar Mark meine Mini-Rente aufgebessert.
by Karin v.N. @06.02.2019, 11:15

Meine Mutter hat in den 1960er Jahren Heimarbeit gemacht. Für eine Papierfabrik Toilettenpapier eingewickelt, Kupferkännchen geputzt, Lampenschirme montiert, was so anfiel. Mit drei Kindern und wenig Betreuungsmöglichkeiten konnte sie nicht arbeiten gehen, zumal mein Vater Schichtarbeit machte. Das Angebot bei uns im Ort war recht groß, weil viele der Fabriken Heimarbeit vergaben und man damit die Haushaltskasse aufbessern konnte.
by Mathilde @06.02.2019, 11:06

Als ich Kind war, hat meine Nachbarin Heimarbeit gemacht. Sie hat solche Federn, wie sie in Matratzen waren, zusammen gemacht. War eine etwas schmutzige Angelegenheit.
Als junge Frau habe ich einige Jahre in einer Strumpffabrik gearbeitet. Dort hat der Fahrer auch immer Heimarbeit ausgefahren und wieder abgeholt. Keine Ahnung, was da daheim gemacht werden konnte - vielleicht ketteln. Aber dazu braucht man eine Maschine.
by ErikaX @06.02.2019, 10:54

In meiner Kinderzeit hat eine Nachbarin in Heimarbeit Ohrclips und Ketten zusammen geschweißt mit der Gasflamme.
Ob es heute noch solche Heimarbeit glaub ich aber eher nicht.
by Rita die Spätzin @06.02.2019, 10:16

1995-1996 habe ich Heimarbeit für eine Firma gemacht. Dann wurde ich eingestellt und bin immer noch dort.
by sylvi @06.02.2019, 09:14

Das ist ja lustig, vorgestern haben wir erst darüber gesprochen. Eine Freundin würde gerne arbeiten, ist aber mit vier Kindern natürlich nicht so einfach. Und da sind wir auf das Thema Heimarbeit gekommen. Heute gibt es das ja kaum noch, aber früher wurde das bei uns öfter gemacht, die Firma, in der dich arbeite, hat auch Heimarbeit vergeben.
by Pusteblume @06.02.2019, 08:51

Da wir mal die Stadt der Leuchten war gab es natürlich auch Heimarbeit. Lampenschirm aber auch das Innenleben wurden in Heimarbeit gefertigt. Als ich klein war und meine Großeltern besuchte machten sie Heimarbeit. Die Schwester meiner Mutter und Anverwandten bis zum Kind waren dort aktiv. Ich habe mich daraus gehalten weil ich auch nicht verstand wo für das gut sein sollte.
Es gab viele Kisten mit Schrauben und Fassungen. Die Fassungen waren damals noch aus Bakalit.
Heute weiß ich das damals pro ? Stück bezahlt wurde. Montierte Ware gegen DM ohne Anspruch auf irgend etwas. Rente Ansprüche gab es natürlich auch nicht.
In den siebziger Jahren hat eine Freundin von mir noch Lampenschirme gefertigt. Damals machte sich kaum jemand Gedanken über die Zukunft und von welchem Geld man dann leben konnte.
by MOnika Sauerland @06.02.2019, 08:22

Eine Nachbarin meiner Eltern hat wohl für die Kugelschreiberfabrik am Ort Heimarbeit gemacht. Was sie verdiente etc entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kann mich nur erinnern, wenn wir Lust hatten, sind wir zu ihr gegangen und haben geholfen.
by satu @06.02.2019, 08:00

Ich hab 15 Jahre lang in Heimarbeit Vorhänge, Gardinen, Kissenbezüge, Polster genäht. Bis mein Sohn mit der Schule fertig war und ich wieder ausser Haus arbeiten gegangen bin.
Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich ausgebeutet wurde. Meine Chefin und wir Heimarbeiterinnen haben sehr gut zusammen gearbeitet. Einmal im Monat haben wir uns zum Ratschen getroffen. Zweimal im Jahr, Weihnachten und Geburtstag der Chefin, gabs ein großes Fest. Jede von uns war Mama und war froh, Geld zu verdienen und keine Sorgen um die Unterbringung der Kinder zu haben. Ich hab bei der Firma angefangen, als mein Sohn drei Monate war, weil mir einfach das Geld gefehlt hat. Und ich habs gern gemacht.
Jetzt arbeite ich wieder "Daheim", allerdings selbstständig.
by Lieserl @06.02.2019, 06:03

Meine Schwester hat... wie ihre Kinder klein waren... als "Heimarbeit" Perlenketten aufgefädelt. Ist schon sehr, sehr lange her.
Und eine Bekannte hat "irgendwelche Teile zusammen genäht"

Sonst kenne ich eigentlich niemanden der Heimarbeit gemacht hat.
by Lina @06.02.2019, 00:56

Hat meine Lieblingstante in den 80ern gemacht, für die Lufthansa. Die ganze Familie musste mithelfen, und die Arbeit hörte nie auf. Hatten sie eine bestellte Menge fertig, bestellten sie direkt eine neue Fuhre. Bis spät in die Nacht saßen sie und ihr Mann immer daran, und nach dem Frühstück ging es sofort weiter. Wenn ich in den Ferien dort war, traf es mich natürlich auch! :) Leider, hat sie bei der Arbeit immer sehr viel Kaffee getrunken und geraucht, und ist durch den permanenten Arbeitsstress (es ging ja danach: je höher die geschaffte Stückzahl, desto mehr Geld gab es) und der Kombination mit dem ungesunden Genussmitteln sehr früh gestorben, hatte damals drei kleine Kinder! Ich war 16 und dachte mir damals schon, dass Geld nicht alles sein kann im Leben. Sie haben echt unheimlich viel mit der Heimarbeit verdient, konnten sich Dinge leisten, die sich damals kaum jemand leisten konnte. Aber der "Preis" dafür, war deutlich zu hoch. Nicht nur weil sie so früh gestorben ist, sondern weil sie Tag ein Tag aus nichts anderes gemacht hat, als diese Heimarbeit. Sie waren kaum für ihre Kinder da, haben so viel vom Leben verpasst.
Wie es heute ist, weiß ich nicht. Ich vermute aber, dass die Menschen eher ausgebeutet werden, und heute keiner mehr reich damit wird!
by Meggy @05.02.2019, 23:01

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