Kommentare zu «gesuender170828»

Liebe Kommentatorinnen und Kommentatoren? und natürlich lieber Engelbert,

ganz herzlichen Dank, daß ich hier die Möglichkeit bekam, meine derzeitige Situation (die ganze Krankengeschichte wäre zu lang) zu schildern und von vielen sehr wertvolle virtuelle Unterstützung und Tipps bekam.

Heute ist es zwar nicht mehr ganz schwarz, aber leider immer noch dunkelgrau.
Besonders macht mir der "Druck von außen" zu schaffen.
Obwohl es ja inzwischen nicht das erste Mal ist, daß ich eine Depression habe oder einen Schub derselben, aber es ist unbegreiflich wie meine Familie (außer meinem Mann, der mich mit am Besten versteht) so unsensibel sein kann und mir ständig Druck macht, mit Sätzen wie "Na komm, da hast Du es ja bald geschafft" oder "Ist doch alles überstanden und jetzt lächle doch mal wieder", oder "Das war jetzt mal eine kurze Phase Traurigkeit, aber jetzt ist es auch mal wieder gut. Kopf hoch, wir schaffen das schon".
Da könnte ich nur Heulen und .....

Ich werde meinen Neurologen auf jeden Fall fragen, ob er mir eine Überweisung in die Klinik schreiben kann, wo ich mit Sicherheit auf mehr Verständnis für meine derzeitige Situation stoße, denn irgendwie wird mir gerade alles im Alltag zuviel.
Am Liebsten würde ich laut schreien.
"Ich hatte keine Erkältung!!!"
Das dauert eben so lange wie es dauert und wenn es Monate sind.
So etwas braucht eben viel Zeit, sehr viel Zeit.
Beruflich bin ich zur Zeit noch diese Woche entschuldigt und ich denke auch, daß mich mein Neurologe auch versteht, wenn ich ihm beschreibe, wie es mir zur Zeit geht und ich bereit wäre eine Zeitlang in die dortige Tagesklinik zu gehen.
Da habe ich wenigstens etwas Abstand und kann mich besser auf mich konzentrieren.
Eine Reha fern von zu Hause werde ich deswegen vermutlich nicht bekommen.

Außerdem war ich in meiner letzten Rehaklinik (2012) sehr unzufrieden.
Aber es war vermutlich auch die falsche Klinik und die falschen Therapeuten.
Ständig wechselten die Therapeuten und ich fühlte mich auch sehr oft missverstanden und bekam oft vermittelt, daß ich auch viel dazu beitrage,
daß es mir so geht.
Und ich war noch dazu in der falschen Station untergebracht obwohl mein Arzt damals extra dazuschrieb, daß die reine "Frauen-Station" für mich besser sei.
Deshalb möchte ich erst einmal keine Reha weiter auswärts.
Aber etwas Abstand wäre sicher hilfreich für mich, und wenn es nur mal ein paar Wochen sind.
Hoffentlich zieht mein Neurologe da auch mit.
Das wäre sehr hilfreich.

Herzlichen Dank allen die hier bisher kommentiert haben.
Eure Beiträge haben mir wirklich sehr geholfen und mich innerlich etwas motiviert, besser für mich zu sorgen.
Danke daß es Euch und "Seelenfarben" gibt.

Eure Galadriel
by Galadriel @29.08.2017, 17:35

Vor 30 Jahren hatte ich eine sehr schlimme Depression. Die Dauer war beinahe ein Jahr. Davon war ich 1 Woche freiwillig in der Klinik.
Seit der Zeit nehme ich Medikamente. Die zweite größere Depression kam im Urlaub auf Kreta. Ich besuchte die Leprainsel. Das beschäftigte mich dermaßen.
Dann ging es wieder gut bis vor einem Vierteljahr. Ein schlimmer Ereignis und ein Ehemann der mich nicht versteht waren der Auslöser. Sofort bekam ich die Medikamente angepasst. Es geht mir wieder besser, aber noch nicht gut.
Ohne Medikamente ist es bei mir hoffnungslos. Oft überlege ich, wie schaden mir diese starken Tabletten. Bekomme ich Demenz oder Parkinson?

Eine tiefe Depression kann man nicht beschreiben, es ist kaum mehr auszuhalten.
by Christine @29.08.2017, 09:12

Ich nehme seit Jahren eine Stunde vorm Schlafengehen Trimineurin, damit kann ich einigermaßen schlafen. Damals sagte mir eine Psychologin, dass fehlender Schlaf ein großer Teil der Depression ausmacht.
Neulich sollte ich es absetzen und was anderes ausprobieren, hab es nur drei Nächte probiert, schlaf dann schlecht, dazu noch die Schafmaske, nein das tu ich mir nicht an. Mit dem Medi geht es mir gut, hab keine Nebenwirkungen. Möchte nicht mehr in diese Depression verfallen, schlimme Zeit damals.
by Marga @29.08.2017, 06:57

Liebe Galadriel,

über einen Zeitraum von 15 Jahren begleitete und unterstützte mich ein auf Amitriptylin basierendes, schweres Medikament. In dieser Zeit machte ich viel durch; von akuter stationärer Krisenintervention bis zu einer 4 monatigen Psychotherapie war alles dabei. Immer fühlte ich mich danach gestärkt, es gab mehrere Male den Anlauf das Medikament begleitet auszuschleichen und abzusetzen. Jedesmal gab es einen Rückschlag. Begleitet wurden diese Jahre von krassem Hungern aber auch von krasser Fresserei, alles war extrem bis auf die Gefühlswelt. Die war entweder gar nicht vorhanden oder schwarz/weiß ohne Nuancen.
Ich hatte eine feste Arbeitsstelle und eine funktionierende, belastbare Ehe. Zu Hause fühlte ich mich trotz aller Hilflosigkeit meines Mannes sehr gut aufgehoben und geschützt. Das weitere Umfeld war mir jedoch zuviel und tw. zuwider mit all seiner Klugheit und all seinem Unverständnis. Einem Depressiven zu sagen "Alles wird gut" ist mehr als eine schallende Ohrfeige und führt nur zu noch mehr Rückzug.
2010 dann kam es noch mal richtig schlimm und ich begann eine ambulante Psychotherapie. Da hat sich, nachdem wir alle typischen Felder beackert hatten, mein wirkliches Problem heraus geschält. Schmerzhafte Erkenntnisse, nicht wahr haben wollen, das war eine sehr extreme Phase Nach einem guten halben Jahr war das soweit. Von diesem Zeitpunkt an konnte ich mein Leben wieder in die eigene Hand nehmen und nach einer gewissen Pufferzeit die Medikamente wieder mal ausschleichen. Und ich bin bis heute gesund.
Einige traurige Zeiten hatte ich danach, so wie das Leben eben ist: Tod des Vaters, der Schwester, des Haustiers. Nichts hat mich so aus den Schuhe geworfen wie es damals ein falsches (oft banales) Wort getan hat.
Bitte gib Dir alle Zeit der Welt, ich weiß, wie schwer das ist, Du konntest das hier aus meinen Zeilen heraus lesen. Ich wünsche Dir vor allem einen Therapeuten, der Dir die richtigen Fragen stellt, die richtigen Themen anspricht und so mit Dir arbeitet, dass Du Dich befreien kannst. Alles, alles Gute von mir und besonders Mut und Geduld.

Allgemein bin ich der Meinung, dass pflanzliche Mittel bei einer gesicherten Depression nicht ausreichend sind, ebenso kann sich ein Betroffener nicht vornehmen, ab dann und dann gehts mir gut. Wenn es so einfach wäre....
by Fortuna @29.08.2017, 05:50

@ ursi:
Dem Kommentar von Ingrid möchte ich mich voll und ganz anschliessen: Deinen Entschluss, Dich trotz Krankheit nicht unterkriegen zu lassen, finde ich grossartig!
Deine spontan-fröhlichen Kommentare lese ich immer gern, und für Deine Offenheit im Umgang mit Deiner Erkrankung gibt es von mir einen grosses "Daumen hoch"!
Alles Gute und herzliche Grüsse!
by lamarmotte @28.08.2017, 23:28

Liebe (r) Galadriel,
Danke, dass Du so offen von Deiner Krankheit berichtest, denn Betroffene können oder wollen oft nicht darüber sprechen - deshalb auch meine Unsicherheit im Umgang mit Erkrankten.
Natürlich sind von mir nie "Ratschläge" gekommen, wie Du sie im letzten Abschnitt Deines Kommentars angeführt hast. Aber auch das von Dir erwähnte (vorsichtige) Nachfragen meinerseits wurde von den Kranken manchmal sehr barsch abgelehnt....
Dir - und allen anderen Betroffenen - wünsche ich von ganzem Herzen, dass sich die Grauschleier lichten mögen und es in Eurem Leben bald wieder mehr helle als dunkle Tage geben wird.

by lamarmotte @28.08.2017, 23:17

@ Liebe Ingrid,
jetzt rührst du mich aber sehr! Nun glänzen meine Augen auch, weil sie ein bisschen nass sind! *schluck*
Danke!

Ich freue mich auch, dass du jetzt häufig kommentierst!
by Ursi @28.08.2017, 23:04

@ Ursi

Kummer habe ich zur Zeit keinen, aber ich habe generell nahe am Wasser gebaut und dein Schicksal geht mir nahe. Deine Kommentare sind meist so fröhlich, voller Schwung und Lebensfreude, du bist an so vielem interessiert und begeistert. Darum hätte ich nie gedacht, dass du schon so Schweres durchmachen musstest in deinem Leben. Deinen Entschluss, es dir ab deinem 60. Geburtstag gut gehen zu lassen, finde ich wunderbar, vor allem, dass du dich nicht unterkriegen lässt. Ich sage ja: du bist eine starke Frau und hast meine größte Hochachtung.

Und was du hier zu sagen hast, das ist bestimmt für so manche Betroffene sehr hilfreich.
Danke für deine Offenheit und alles Gute.
by Ingrid @28.08.2017, 22:47

@ Ingrid,
danke für deine sehr netten Worte. Wenn dich mein Kommentar berührt, dann hat das was mit dir zu tun. Ich hoffe sehr, dass du keinen Kummer hast.
Ja, im Moment kommt alles "ein bisschen dicke". Das tägliche Auf und Ab ist sehr anstrengend. Aber früher gab es Zeiten, in denen ich Monate lang krank geschrieben war. Und nun ein Auf und Ab. Das empfinde ich als großen Fortschritt. Ich war aber auch zweimal in einer sehr außergewöhnlichen psychosomatischen Klinik im Allgäu. Einmal 14 Wochen und 2008 noch mal 7 Wochen. Und vor 8 Jahren habe ich beschlossen, dass ich es mir ab meinem 60. Geburtstag gut gehen lassen will. UND DAS HABE ICH SO GEHALTEN!

Die Rückfälle, naja, ich finde das nicht außergewöhnlich. Ich kenne das seit meiner Jugend - und am 10.9. werde ich 68. Also ist das alles nichts Neues für mich.
Ich denke, dass viele Menschen solche Tiefs haben. Aber auch die Hochs genießen können. Früher gab es halt einen anderen Ausdruck dafür: Er/Sie hat einen "Moralischen".
Darüber muss ich heute lächeln. Dieser Ausdruck ist zum Glück nicht mehr gebräuchlich.

@ Galadriel,
der Satz: "Jetzt reiß dich doch mal zusammen" sollte umgehend aus dem deutschen Wortschatz gestrichen werden.
Heute haben sie in der Apotheke zu mir gesagt, dass ich mein Medikament bitte weiter nehmen soll. Absetzen ist nicht gut.
Gibt es bei dir in der Nähe keine Selbsthilfegruppe? Ich war ganz lange bei den "EA" (Emotion Anonnymius). Dort habe ich von der tollen Klinik gehört. Und es konnte mir nichts Besseres passieren.
"Viele Befürchtungen sind Folge von Erschöpfung und Einsamkeit."
Dies ist nur ein Satz aus "Desiderata". Wenn du magst, dann lies das mal. Entdeckt habe ich das bei meiner Hausärztin vor ganz vielen Jahren. Sie hatte es in der Praxis aufgehängt.

@ Liebe SF,
ich glaube nicht, dass wir dir sagen können, ob du mit solchen Rückfällen rechnen musst. Das musst du abwarten. Was hältst du denn von einer guten psychosomatischen Klinik und einem stationären Aufenthalt?

Ich wünsche dir, dass du bald wieder Lebensfreude empfinden kannst!
by Ursi @28.08.2017, 21:12

@Galadriel
Wäre es eine Möglichkeit, solange Du aus akuten Gründen appetitlos bist, eine hochkalorische Nahrungsergänzung zu Dir zu nehmen. Ich denke an Fresubin z. B. erhältlich bei Amazon. Damit haben wir meine alte Schwiemu immer mal wieder aufgebaut. Alles Gute!
by Killekalle @28.08.2017, 20:51

Liebe Galadriel,

du bist noch so jung! Ich danke dir, dass du diese Information noch sandtest.
Zu deinem Gewicht, ich verstehe deine Ängste, denn ich habe durch eine Kiefer-OP vor einigen Jahren innerhalb kürzester Zeit 12 Kg abgenommen. Bei einem Grundgewicht von 55kg, kommt frau damit an körperliche Schwäche.
Da kann man nicht denken, sich kaum aufrecht halten und vor allem nix entscheiden.

Setzte dich nicht selbst unter Druck. Krebs wirst du nicht haben, weil sich eben auch die Nebenwirkungen einer Depression so auswirken. Wenn du zu deinem Arzt gehst, rede mit ihm über eine Klink, in der du längerfristig stabilisierende
Anstöße bekommen kannst.
Du bist noch in einem Alter, in dem das nicht manifest ist!

Ein dickes denk-an-dich
by philomena @28.08.2017, 20:48

Hallo liebe bisher kommmentierende Seelenfärberinnen,

erst einmal ganz herzlichen Dank für Eure Hilfen/Hinweise.
Ich bin Mitte 40 und nehme seit 7 Jahren durchgehend Medis.
Seit Anfang dieses Jahres habe ich mein letztes Medikament mit Rück-und Fürsprache meines Arztes reduziert, da es mir dauerhaft besser ging.
Anfang Mai habe ich es dann ebenfalls mit seiner Fürsprache ganz abgesetzt.
Auch danach ging es mir bis vor einer Woche sehr gut.
Plötzlich und über Nacht kam dann der Rückfall und ich habe sofort in der Klinik angerufen, wo mir eine Ärztin empfahl das Medikament niedrig dosiert wieder zu nehmen und ich bekam sehr bald einen neuen Termin bei meinem Arzt dort, der mich seit 6 Jahren kennt und bei dem ich in Behandlung bin.

Irgendwie ist zur Zeit alles dunkelgrau bis schwarz und ich bin schnell erschöpft, sehr müde und antriebslos, mit tiut alles im Körper weh und habe kaum Appetit und habe extrem an Gewicht verloren, in den letzten 2 Monaten bis zu 6 Kilo.
Laut BMI ist das starkes Untergewicht bei meiner Körpergröße (hatte bis vor einem halben Jahr 64 Kg gewogen!!).
Schlimm ist für mich auch, daß ich ständig Angst habe es könnte evtl. doch Krebs sein, da um mich herum in den letzten 2 Jahren mehrere Verwandte und Freunde Krebs bekamen und das auch mit schneller und starker Gewichtsabnahme einherging, und jetzt habe ich große Sorge, daß ich nur in die psychische Schiene abgeschoben werde, und dann kriege ich noch zudem gesagt, ich wäre halt schon immer sehr schlank.
Das sei doch nicht so schlimml Für mich ist es aber furchtbar und schlimm und ich fühle mich extrem unwohl in meinem Körper. Das ist echt zum Heulen, wenn man damit gerade in der eigenen Familie nicht ernstgenommen wird.
Da hilft auch nicht "Alles wird wieder gut, wirst sehen" und "Ist doch nicht so schlimm mit dem Abnehmen" oder "Du hast es doch gut" und "Reiß Dich doch mal zusammen."...
Das sind Sätze oder Rat-Schläge die ein Depressiver nicht hören mag.
Wichtig sind hier Verständnis und Geduld und bitte!! immer mal nachfragen wie es uns geht, denn wenn sich niemand mehr interessiert und alles nur schöngeredet wird, ohne mal nachzuhören wie wir die Welt sehen,das treibt uns nur weiter ins Tief......




by Galadriel @28.08.2017, 19:50

Leider kann ich nichts Neues hier beitragen. Es ist eine sehr belastende Krankheit, die jeden von uns treffen kann. Manchmal helfen Medikamente, manchmal kann aber anscheinend aber auch der Wechsel zu einem anderen Therapeut/Therapeutin, von dem sich der Kranke besser verstanden fühlt, sher sinnvoll und hilfreich sein.

Da ich im Verwandten-/Freundeskreis schon einige Male mit Depressiven zu tun hatte und ich im Umgang mit ihnen immer etwas unsicher bin, würde es mich sehr interessieren, was Erkrankte sich selbst von ihrem Umfeld und dessen Umgang mit der Krankheit wünschen...?
by lamarmotte @28.08.2017, 17:31

@ Ursi

Dein Beitrag hat mich jetzt gerade zu Tränen gerührt und ich bin sicher, dass du damit der ratsuchenden SF helfen kannst.

Du bist eine starke Frau, alle Achtung!
Alles Gute und dass es ganz schnell wieder aufwärts geht.
Liebe Grüße - Ingrid

by Ingrid @28.08.2017, 17:16

Ob mit Tabletten oder ohne sie, ich habe immer wieder Rückfälle. Manchmal ganz schlimme Depressionen, dann bin ich wie "tot".
Die Erfahrungen persönlicher Art, die ich in meinem Leben machen musste, die wünsche ich keinem anderen Menschen. Mir ist nicht klar, warum das Schicksal so auf mir rum geprügelt hat. Aber nun endlich habe ich mich in vielen Dingen durch gerungen, es so hinzunehmen. "Es ist, wie es ist", aber das muss ich nicht toll finden.

Und passiert heutzutage nur eine - manchmal winzige - Kleinigkeit, dann haut es mich um. Ich habe für viele Dinge keine Kraft mehr.
Geht es mir aber gut, dann sprühe ich vor Lebenslust, ich bin fröhlich und lache ganz tief aus dem Bauch heraus, bin lebendig und strahle.

Ich sage es mal so: Wenn ich einen Rückschritt (Rückfall habe) mache, dann ist das nur der Anlauf für das nächste Hoch! So habe ich gelernt zu denken.
Die Therapeuten oder Sozialarbeiter haben immer zu mir gesagt, dass ich so viele Baustellen habe, das kann gar nicht alles bearbeitet werden. Ja, so ist es. Aber ich freue mich trotzdem am Leben.

Wir/ich ka/önnen alle nur aus Erfahrung sprechen und es gibt den guten Spruch: "Ratschläge sind auch Schläge"!

Warum du eine Depression hast, liebe SF? Das ist doch egal, du hast sie. Da musst du durch, denn das wird es immer wieder mal geben. Ist doch auch nichts Schlimmes - es sei denn, du musst "funktionieren" (Beruf, Familie usw.). Ich habe das Glück alleine zu sein und muss mich nach niemandem richten.

Sammele jeden Tag eine schöne Begebenheit und schreib sie dir auf. Ich hatte ein Büchlein geschenkt bekommen von einer, der es auch so geht wie uns. Und da lasse ich Menschen hinein schreiben, die ich mag.
Du würdest staunen, wie sehr das hilft. Ich nehme es oft zur Hand. 1983 hat eine Frau rein geschrieben: Ursula, dreh dem großen, weißen Schwan den Hals rum....

Heute kann ich sehr darüber lachen. Vergrabe dich, wenn möglich, nicht in deinen Ängsten. Höre schöne Musik - und wenn es "Heile, heile Gänschen" ist. Na und?
Nimm dir Raum, mach, was dir gut tut. Dann ist alles irgendwann mal leichter!

Ich stecke im Moment auch in einem Tief. Aber ich weiß, wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, dann geht es mir wieder besser.

(Doch Ratschläge gegeben, Mist!)
Ich wünsche dir alles, alles Gute! Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist!

by Ursi @28.08.2017, 12:57

ich habe nicht viel ahnung davon. es tut mir leid, was dir derzeit wiederfährt! das ist schon eine schlimme sache!
was ich im verwandtenkreis bei 2 frauen gesehen habe, die beide aus ihren medikamenten ausgeschlichen sind , ohne arzt und weil es ihnen so gut ging, war, dass bei beiden die depression wieder kam.
nach monaten haben sich beide entschlossen, die stimmungsaufhellenden medikamente doch wieder zu nehmen.
alles erdenklich gute für dich und ich wünsche dir, dass du und die ärzte eine gute lösung finden werden.
by christine b @28.08.2017, 10:48

Ja, ich kenne das aus dem engsten Verwandtenkreis. Solltest Du von Deinem Arzt aus das Medikament absetzen? Aus Erfahrung weiß ich auch, dass die Betroffenen Mangel an Magnesium und Vitamin D3 haben. Lass doch mal Dein Blut daraufhin untersuchen. Um einen Rückfall zu vermeiden, könntest Du auch etwas pflanzliches einnehmen wie Lasea. Rhodiolan oder etwas mit Johanniskraut - nach Rücksprache mit Deinem Arzt. Alles Gute Dir!
by JuwelTop @28.08.2017, 10:08

Leider kenne ich das auch von meinem Mann. Irgendwann hat man erkannt, daß die Tabletten bleiben müssen. Ich habe ihn schon so kennen gelernt. Manchmal hat er trotz Tabletten Krisen, welche aber mit Therapie zu beheben sind. Man muß wohl gut auf sich achten, was Lebensführung angeht. Seelische Überanstrengung meiden. Einen guten Schlaf und Wachrythmus Auch meine Schwester und mein Schwager hatten schon solche Episoden, meine Freundin. Es gibt sehr viele Menschen, die das kennen, aber nicht darüber sprechen. Bei meinem Mann gibt es immer einen Auslöser, oder meist unbegründete Ängste, die diesen Zustand herbeiführen. Ich wünsche Dir, verständnisvolle Hilfe von Deinem Arzt und daß er das richtige Medikament für Dich findet, wenn es nun sein muß.
by Killekalle @28.08.2017, 10:07

Ja ja, die Rückfälle. Genau deswegen setze ich meine Medis nicht ab.
In der Therapie habe ich gelernt mich mit Skills zu beschäftigen. Dinge tun, die mir gefallen und gut tun. Ich kann leider nicht damit umgehen. Deshalb nehme ich meine Medis weiter.
So tief unten, wie ich war, will ich nie wieder hinunter. Ich würde es mit einer kleineren Dosis versuchen. Oder was pflanzliches. Johanneskraut. Leider dauert das immer, bis es wirkt.
by Birgit (Hildesheimer) @28.08.2017, 10:05

Ja, mit den Rückfällen musst Du leider rechnen.
Leider weiß ich nicht wie lange Du Dein Medikament genommen hast, doch es ist klar, dass die Gefühle, die das Medikament unterdrückt hat irgendwann wieder an die Oberfläche und heraus kommen, gefühlt und wahrgenommen werden wollen.
Man muss/sollte dafür an einem Punkt stehen, wo man psychisch so stabil ist, dass man das auch machen kann und stark genug ist die Gefühle bewusst zu durchleben und in einer Therapie bestenfalls damit zu arbeiten. (ich spreche aus eigener Erfahrung)
Es ist ein Weg durch viele Schmerzen, doch der Weg lohnt sich für Körper, Geist und Seele.
Alternativ kann ich Dir nur natürliche Heilmittel ans Herz legen (man findet gute Alternativen im Netz)
Ich finde es ist wichtig alle Gefühle als Geschenke anzusehen, die Hilfestellungen geben um durch den Alltag und das Leben zu gehen.
Alles Gute Dir von Herzen!
by Jeany @28.08.2017, 09:40

Weshalb möchtest du das Medikament absetzen? - Wenn du eine manifeste Depression hast, ist es besser bei dem Medikament zu bleiben, wenn es keine zu starken Nebenwirkungen hat. Ein Schilddrüsen-Kranker nimmt auch täglich Thyroxin und ein Diabetiker Insulin.
In manchen Fällen kann es besser sein, ein Medikament zu nehmen. Das probierst du aus. Rückfälle sind ebenso "normal", bei deiner Erkrankung. Da ich nicht weiß, wie alt du bist, ist es nicht einfach dir Tipps zu geben. Ein längerer Klinikaufenthalt mit umfassenden Therapien hilft bei jüngeren Menschen sehr oft.
Wenn du schon älter sein solltest, wäre eine Psychotherapie (neben Medikation) hilfreich. Es ist aber nicht einfach einen erfahrenen guten Therapeuten zu finden. Hättest du da jemanden, er dir bei der Suche helfen kann?

Ich drücke dir fest die Daumen, dass du zusammen mit deinem Arzt eine gute Lösung für dich findest und dass du bald wieder Licht am Ende des Tunnels siehst.
by philomena @28.08.2017, 08:41

Ich habe in meiner Familie auch so einen Fall, meinen Mann.
Aktuell nimmt er keine Medikamente. Aber mittlerweile hab ich sehr feine Antennen, wenn es wieder nötig wird, etwas nachzuhelfen.
Muss nicht gleich die Chemiekeule sein, wir haben eine sehr gute Therapeutin, die zugleich auch Ärztin ist. Die Frau ist jederzeit ansprechbar und wir bekommen auch von heute auf morgen einen Termin dort.
Erst wenn Gespräche nicht mehr helfen, setzt sie Medikamente ein.
Wir fühlen uns bei ihr gut aufgehoben, denn sie bezieht immer auch mich mit ein.
Und er hat gelernt, das zu akzeptieren. Was vorher auch nicht der Fall war.
by Lieserl @28.08.2017, 05:58

Leider kann es bei echten und schweren Depressionen immer wieder zu Rückfällen kommen... aber auch sonst ist es wichtig, dass man sich selbst gut kennenlernt um die ersten Zeichen zu erkennen... um diese nicht zu unterdrücken... dazu zu stehen und sich Hilfe holen... Natur tut immer gut... und sich nicht zurückziehen... sich nicht vom sozialen Umfeld abkapseln.
Die ersten Zeichen für einen Rückfall sind meist ein "extremes hoch" man ist euphoriesch.

Man muss zum Arzt oder Psychologen Vertrauen haben... sonst geht gar nichts... wenn das nicht stimmt, ist es besser sich jemand anderes zu suchen Beim Einstellen mit der Medikation muss man Geduld aufbringen... nicht selbst herum experimentieren... die Reaktionen auf Medika den Arzt mitteilen. Einerseits brauchen die Medika auch Zeit bis sie so wirken wie erwünscht... andererseits passt nicht jedes Medikament für jeden Patienten... deshalb Geduld beim einstellen der Medika.

Ich wünsche dir alles Gute... und sei dir selbst wichtig... schau auf dich... tu dir gutes.
by Lina @28.08.2017, 01:54

Dein Kommentar
 Cookie löschen


Zum Schutz vor Spammern gib bitte die Buchstaben/Zahlen vom Bild ein. Falls Du den Code nicht lesen kannst, klicke auf "Vorschau", dann wird ein neuer angezeigt: