Kommentare zu «kb20060502»

Die Eltern tragen ihre Kinder durch den Morgen,
die Kinder tragen ihre Eltern durch den Abend. (Chinesische Weisheit)

Kein Wunder wenns da in der Mittagshitze zu Deja-Vus kommt.
by Chispeante @03.05.2006, 00:24

Das Thema heute ist wohl Pupertät?
ob früh oder auch bei manchen eher spät.

fast wünsche ich ich hätte heute nimmer ins Kalenderblatt geschaut!

Denn es wühlt so viele Dinge in mir auf...

Teils als Tochter, teils als Mutter, deren Sohn sich gerade mit Vehemenz aufbäumt und abnabelt: er ist wohl ein klassischer Fall von: ich bin dafür, dass ich dagegen bin!

Und als Tochter habe ich den Satz: Du bist wie Deine Mutter, oder Du bist wie Dein Vater (dies meist von meiner Mutter!), immer dann gehört, wenn derjenige mit meiner Handlungsweise nicht einverstanden war...
Und dieser Satz war immer negativ befrachtet!!!
Dabei haben doch meine Eltern sicher auch positive Eigenschaften - die fallen mir nur gerade nicht ein - wahrscheinlich, weil ich diese nie zugeschrieben bekam.

Ich habe viel zu spät begonnen mich abzugrenzen und meine Meinung zu vertreten. Wahrscheinlich macht es einer wie mein Sohn grad richtig, dass er es heute tut, bevor es zu spät ist!

Ich hätte es auch viel früher tun sollen, statt um die Erwartungshaltungen meiner Eltern zu erfüllen alles so zu machen wie es von mir erwartet wurde.
Es ist nun nicht die Frage, ob es zu spät dafür ist, sondern, ob ich noch die Kraft dazu habe.

Na dann gute Nacht

LG
Vodia
by Vodia @02.05.2006, 23:24

Ich versteh mich mit meiner Mama erst so richtig gut, seit ich zu Hause ausgezogen bin. Wär ich geblieben, hätten wir uns bestimmt gegenseitig die Augen ausgekratzt :(
Und mittlerweile mach ich vieles genauso wie sie und ich es nie machen wollte und frag sie auch oftmals um Rat ;)
by Yvonne @02.05.2006, 21:46

Hallo Engelbert,
habe über das Thema heute schon nachgedacht,
in mir gegangen, bin dann zu folgenden Wahrheit gekommen:

Als Jugendliche hatte ich mir vorgenommen,
nie, nie, nie......
so neugierig wie meine Mutter zuwerden.
Das hatte schon schlimme Züge, damals.
Sie versuchte auch noch nach unserer Heirat alle zu kontrollieren.
Da mußte ich schon sagen, diese Schränke bleiben zu.

Dieses Vorhaben konnte ich auch sehr gut umsetzen.
Besonders hier in dem jetzigen Haus,
da ich unten alles durchsuchen könnte.
Unser Hauswirt legt sehr viel Wert auf Verschwiegenheit.
Und das zu recht.

Nur ist mir heute zu Bewußtsein gekommen,
das ich meine Neugier heute ganz heftig auslebe.
Da ich viel im Internet stöbere......
ist das doch auch eine Form von Neugier. !

Die Gene kann man nicht unterdrücken,
in der Gestik, im Verhalten...usw....
die eigene Entwicklung ist ja immer etwas anders.
Aber die Eltern (oder andere Verwandte) findet man doch irgendwie in sich wieder.

Also wie sagt man:
der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
die abbitte leistenden Steine

by strandsteine @02.05.2006, 20:55

hm... also ich sehe das so! (ok vllt nimmt das so keienr ernst weil ich noch "ein kind" bin (15) aber na ja) Ich Finde man macht es eh nie wie seine eltern .. laso ist meine meinung weil ich doch jetzt weiß wie man sich fühlt wenn man vllt nciht verstanden wird oder so! darum finde ich sollte man auch als eltern mal drüber nachdenken wie man sich fürher gefühlt hat wenn die eltern einen nciht verstanden haben!
by Viktoria @02.05.2006, 20:30

heute morgen habe ich meine gedanken zum verhältnis meiner mutter gepostet. natürlich hatte ich einen vater....

vor ca. 3 jahren gab meine tochter, seit gestern 35, ihre gedanken zum verhältnis zu ihrer mutter in einem forum preis. sie waren kritisch, zeigten eine starke verbindung zu mir und der familie auf. am ende war ich sehr stolz auf sie und mich.

ich glaube, gleichgültig wie schlimm oder wie gut das verhältnis zu den eltern war, als nachkomme kann man sich nicht seiner wurzeln entziehen. ist man innerlich dagegen, ist man entwurzelt, der stamm ist und bleibt erhalten.

sollte das kalenderblatt eine verbindung zu sigmund freund sein :-))) ??


by arive @02.05.2006, 18:47


Dazu fällt mir ein Satz den mein Vater schon öfter gesagt hat (vor allem seitdem ich aus der Pubertät und von zu Hause raus bin):

"Erwachsen sind die Kinder, wenn sie etwas tun, OBWOHL die Eltern ihnen dazu geraten haben"

Ich finde ihn ziemlich gut, denn ich stelle immer öfter fest, dass meine Eltern gar nicht so falsch lagen bzw. liegen mit ihren Ratschlägen, Kommentaren und Erziehungsmaßnahmen...*zwinker*

Gruß Betty
by Betty @02.05.2006, 18:45

Also ich bin erst 18 und wohne noch bei meinen Eltern, da ich das Gymnasium besuche.
Auch ich habe mir natürlich schon öfter in bestimmten Situationen gedacht, dass ich nie so sein möchte und vor allem so handeln möchte, wie es meine Eltern eben in diesem Moment gerade tun.
Aber mir ist aufgefallen, dass cih manchmal durchaus genauso wie meine Eltern reagiere. Deshalb denke ich nun immer darüber nach, wenn es mir durch den Kopf schießt :"nein so möchte ich mal nicht werden!", wie ich in dieser Situation handlen würde und warum meine Eltern wohl so handeln. Dabei komme ich dann meistens zu dem Schluss, dass wenn ich schon nicht genauso handlen würde, sie dennoch irgendwie verstehen kann, auch wenn d as nicht bedeutet, dass ich das gutheiße. Aber ich denke, dass man zumindest versuchen sollte, seine Eltern zu verstehen, denn der Großteil, ich will ja nicht verallgemeinern, meint es sicher nur gut, wie sie ihre Kinder behandeln und auch so handeln.

In diesem Sinne ich will natürlich nicht genauso wie meine Eltern werden, schließlich ändern sich ja die Zeiten *g*, aber wenn ich die eine oder andere Eigenschaft von ihnen habe, dann finde ich das nur natürlich und auf keinen Fall besonders schlimm.

Laura
by Laura @02.05.2006, 18:16

werden - und wachsen - ist meines erachtens immer besser- und auch schöner - als eben 'nicht werden wie....'

mir hat es geholfen, mir gute vorbilder zu suchen, an denen ich mich orientieren kann. das hilft mir, vorwärts zu sehen und auch zu gehen und es befreit mich davon, mich in gedanken allzu oft um diejenigen zu drehen, die meinen blick unweigerlich auf das lenken, was ich für mich nicht will......

und so frage ich seither immer zurück: und wie WILLST du werden??????????


liebe grüße in die runde,
tabea
by @02.05.2006, 17:15

also bei mir war das so. ich bin mit 16 ausgezogen, weil ziemlich blöde sachen passiert sind, aber das ist jetzt nicht das thema. damals habe ich den kontakt zu den eltern abgebrochen und erstmal alles gemacht, so wie ich das wollte bzw konnte. für mich selbst, um zu schauen, welcher weg ist gut für mich, welcher nicht. erstmal musste das "dagegen" sein damit ich rauskriegen konnte, wer bin ich eigentlich.
jetzt ist wieder kontakt da, eher oberflächlich. manche sachen kann ich annehmen von meinen eltern, manche gar nicht.
ein "dagegen" war damals, dass ich viel zeit mit ausländern verbracht habe (gegen die waren nämlich meine eltern auch) und dann habe ich einen schotten geheiratet.
vielleicht bewertet man die eltern-kind beziehung manchmal zu stark? ich meine, gut man wird von ihnen gezeugt, und sie formen einen während der kindheit. manchmal passt die form eben nicht und man verwandelt sich weiter, oder man baut noch eine form dazu. eltern machen fehler. kinder machen auch fehler. ich arbeite daran, wieder respekt für meine eltern zu haben. es ist sehr schwer.
war das jetzt ne themaverfehlung?!? öhm, naja, weg damit...
by kela @02.05.2006, 13:06

Alles zu machen, was die Eltern verboten haben.
Wege zu gehen, weil SIE die nie begangen haben.
Das ist meiner Meinung nach einfach nur die andere Seite der gleichen Medaille....

Beispiel: Eine Freundin von mir hatte einen Stiefvater, der sie nachts geweckt und aus dem Bett geholt hat, wenn sie vergessen hatte den Klodeckel zu schliessen... In ihrem Haushalt bleibt der Klodeckel jetzt IMMER offen. Nicht weil sie das besser findet, sondern nur, weil ihr Stiefvater damals ihn immer geschlossen wollte... "Ihre freie Entscheidung" würde ich das nicht nennen...
by bix @02.05.2006, 12:13

Hallo Ihr Lieben,

ein schwieriges Thema, finde ich jedenfalls.
Ich wollte schon immer und will auch heute niemals so werden, wie meine Eltern waren und sind.
Meine Eltern waren in meinem Leben immer die Personen, die mir durch Misshandlung, Demütigung und Liebesentzug von allen Menschen am meisten geschadet haben. Sie haben durch Prügel mit einen dünnen Rohrstock auf das entblößte Gesäß meinen Willen zu brechen versucht. Sie haben mir immer wieder gezeigt, dass ich nicht erwünscht war und missraten, nach ihrer Meinung.
Ja, dafür hasse ich meine Eltern. Was kann ein Mensch tun, außer seine Peiniger zu hassen?
Ja, sie sind inzwischen 89 und 90 Jahre alt und brauchen Hilfe, aber ich kann sie ihnen nicht geben, zu tief sind die Wunden, die sie mir beigebracht haben.
Ich muss mich vor ihnen schützen und das tue ich durch Kontaktabbruch.

Ich will niemals so werden, wie meine Eltern, niemals, weder in diesem, noch in einem späteren Leben. Und wenn ich einmal merke, dass ich das ein oder andere Mal doch wie sie reagiere, dann fühle ich mich Sch....... und kämpfe gegen diesen Charakterzug an.

"We may be through with the past.
But the past is not through with us."

(P.T. Anderson, Magnolia)

Inzwischen bin ich frei von einem schlechten Gewissen meinen Eltern gegenüber. Sie hatten offensichtlich auch kein schlechtes Gewissen, als sie mich misshandelten und demütigten. Ich bin ihnen nichts schuldig.

In diesem Sinne,

liebe Grüße

Sirius (Christiane)
by @02.05.2006, 11:33

Zitat: "Es gibt Menschen, die wissen hauptsächlich eines: was sie "nicht" wollen."

Das ist zumindest ein Anfang, wenn man etwas in seinem Leben verändern will, aber wirklich weiter bringt es einem auch nicht. Vielmehr sollte ich mir darüber klar werden, was ich "wirklich will" und versuchen, diese Dinge in mein Leben zu integrieren.

Uns allen werden wohl bestimmt Gene von unseren Vorfahren mit in die Wiege gelegt. Das Milieu, in dem wir aufwachsen und unsere Erfahrungen machen (dürfen), formt letztendlich einen Menschen aus uns.
Wir können es uns wohl nicht aussuchen, in welches Milieu wir hineingeboren werden und so gibt es Menschen, die in Harmonie, Liebe, in einem beschützten und behüteten Raum aufwachsen und andere wiederum erfahren von Kindesbeinen an viel Leid.

Es gibt bestimmte Verhaltensweisen meiner Mutter, die mir absolut widerstrebten und ich mir immer wieder sagte, so wollte ich nicht werden, solche, die mir wirklich gegen den Strich gingen. Unser Verhältnis war dadurch auch eine ganze Zeitlang ziemlich gespannt.
Je mehr ich aber darauf achtete, all das, was sie sagte, wie sie sich verhielt, nicht mehr direkt auf mich zu beziehen, umso mehr gelang es mir, so zu sein, wie ich sein wollte und ihre Verhaltensweisen einfach zu akzeptieren.
Heute kann ich gut damit leben, auch unter dem Gesichtspunkt, dass auch sie ihre guten Seiten hat und somit habe ich wohl von allem etwas weitergegeben bekommen und das ist in Ordnung so.
Meinen Vater habe ich nie kennen lernen dürfen, er starb, als ich selbst gerade 1 Jahr alt war.
Ich denke aber, dass ich von ihm auch einiges mit in die Wiege gelegt bekommen habe, auch wenn meine Erziehung nicht durch ihn mitgeprägt werden konnte, zumindest kann ich an mir Verhaltensmuster beobachten, die weder meine Mutter noch mein Bruder haben.

Ich glaube, sich selbst so akzeptieren, wie man ist und andere akzeptieren, wie sie sind, ist ein guter Weg für den inneren Frieden.

Liebe Grüße
Christa





by Christa J. @02.05.2006, 11:09

Hallo und einen wunderschönen sonnigen Tag allen hier,
hmm, interessantes Thema. Ich wollte immer wie meine Eltern werden, aber ich weiss das ich die absolute Ausnahme bin. Ich bewundere meine Eltern für ihre Kraft, ihre Energie, ihre Lebenseinstellung. Ich bewundere sie dafür das sie immer wieder aufstehen wenn sie jemand zu Boden wirft, ich bewundere das sie mich und meine Schwester so wunderbar groß bekommen haben, das sie (fast) immer verständnisvoll waren und das sie immer auch heute noch immer für uns da waren.

Ich bewundere sie für eine ganz große Leistung: Sie haben uns machen lassen, auch wenn es ihnen gegen den Strich ging, sie liessen uns Fehler machen auch wenn sie es vorher wussten und wussten es würde es uns weh tun. Sie waren einfach danach für uns da und fingen uns auf! Sie akzeptierten wenn wir etwas NICHT wollten.

Ich wünsche mir nichts mehr auf der Welt als das ich wenn ich jemals Kinder haben sollte sie so erziehen kann wie es meine Eltern getan haben. Zu selbstständigen, selbst Denkenden und frei entscheideneden Kindern und Erwachsenen.

Ich bin sicher auch oft gegen etwas, aber meist überwiegt meine Dafür- Einstellung.

Liebe Grüße
Hathor
by Hathor @02.05.2006, 10:57

Hmm, ich schliess mich da der Frau Waldspecht an !! In den allermeisten Phasen meiner Kindheit und Jugend habe ich die Freiheit genossen, meinen Weg "zu finden" . Im Nachhinein betrachtet, kann ich sagen, dass ich ohne Angst laufen durfte, meine Eltern standen immer hinter uns Kindern.
In der DDR geboren und gelebt, mit einem Vater, der aktiver Genosse der SED war......und ich eine Tochter, die nicht sehr bequem war und nicht blind und stumm!
In meiner damaligen Arbeit gab es immer wieder "Auseinandersetzungen" mit den "Genossen", die agierten, als wäre alles "Bestens"! Ich war Wahlverweigerer, anderer Meinung und NICHT organisiert!
Daran hatte mein Vater zu knacken, da ihm das immer "mitgeteilt" wurde, obwohl ich volljährig war.......unendliche Diskussionen !! Und dennoch, er hat mich zu nichts gezwungen! Nie !!
Und ER hat sein Parteibuch abgegeben, puh, was hab ich geackert an seiner Erkenntnis *ggg*
Ich bin wie er !! Fleissig, überzeugt, treu, loyal, zielstrebig !! Ich gehe meinen eigenen Weg, mit Hilfe der Lehre meines Lebens und meiner Eltern !
Es sind "Kleinigkeiten", die ich anders mache, als meine Eltern, denn es sind Dinge, die ich als Kind nicht mochte, und die mir damals riesengross erschienen !!
Und ich suche auch bewusst Dinge, die gleich sind und bewusst lebe ich Dinge auch anders als die Zwei!
by Viola @02.05.2006, 10:38

mein vater hatte, durch einen unfall ausgelöst, schizophrenie
ich war zwei jahre alt und habe dadurch meinen vater leider nie wirklich kennengelernt
oft fragte ich mich wie er wohl vorher war, was für ein mensch er war
welche eigenschaften habe ich von ihm usw
weiß man es nicht vermisst man es
meine mutter hatte dadurch wenig zeit für uns und noch weniger nerven
es gab viel wut bei mir meiner mutter gegenüber, weil ich einfach vieles nicht verstand und nie über irgendwas geredet wurde
sagte jemand zu mir "du siehst aus wie deine mutter" war es mir immer unangenehm
ich bin ich
als junges mädchen will man wahrscheinlich eh nie sein wie die mutter...weder äußerlich noch im verhalten
heute sehe ich das gelassen, ich weiß was sie leisten musste und weiß auch wieviel kraft sie täglich dazu benötigte
und ich weiß sie hat IHR möglichstes getan
oft dachte ich sie hätte uns mehr einbeziehen müssen, erklären warum es so ist, damit wir als kinder verständnis dafür entwickeln konnten
heute bin ich selbst mutter und gebe MEIN möglichstes


mit meiner mutter bin ich heute gute freundin, mein vater starb ohne dass ich ihn kennenlernen durfte 1999

ich bin ich
geprägt durch meine eltern, meiner lebensumstände, meinem umfeld
und meiner eigenen entweicklung

liebe grüße...marita



by marita @02.05.2006, 10:31

Ohhhh, ich würde gern wie meine Mutter werden. Das war die liebste, beste Mutter, die man sich denken kann. Leider ist sie schon mit 63 Jahren gestorben. Das möchte ich ihr nicht nachmachen.

Ob ich nicht wie mein Vater werden möchte? Weiß ich nicht, hab ich mir noch nie als Frau einen Kopf drüber gemacht, dass ich vielleicht so werden könnte wie ein Mann. Aber er ist sehr alt geworden, war dickköpfig und geradeaus, das hab ich sicher von ihm geerbt.

Liebe Grüße aus Gernrode

Ulla
by Ulla M. @02.05.2006, 10:20

ach was für ein spannendes thema.

ich hab wirklich sehr lange gebraucht zu verstehen, dass ein teil meines lebensunwohlseins von damals abhängig von meiner einstellung meiner eltern gegenüber war. ich war die sogenannte revoluzzerin ... die, die alles anders machen wollte ... und das war verdammt unbequem!

heute bin ich in frieden, ein teil ist wie sie, ein teil nicht, ich bin nun mal das produkt einer langen ahnenreihe ... meine eltern haben viel gutes realisiert und was weniger gut war, ist auch in ordnung, wir sind ja alle keine heiligen.

seitdem ich nicht mehr unbedingt dagegen bin, fühle ich mich freier ich selbst zu sein.

eine schöne woche an alle
die wanderin

by @02.05.2006, 08:48

Als Kleinkind liebt man seine Eltern sehr und sie sind Vorbilder, aber wenn man heran wächst zu einem Jugendlichen, dann wird man widerspenstig, lehnt sich gegen alles und jeden auf, auch gegen die Eltern.
Man will niemals so werden, wie die!
Man tut alles was dagegen ist!

Auch später versucht man immer wieder nur ja nichts so zu machen, wie es die Eltern gemacht haben, egal was es ist.

Heute jedoch, wenn man auch in die Jahre gekommen ist, betrachtet man vieles mit anderen Augen und merkt, das vieles was die Eltern gemacht haben, gar nicht so verkehrt war und man macht es selber.

Jetzt mit 53 Jahren, habe ich gemerkt, ich will mich gar nicht mehr dagegen auflehen, wenn es denn so ist, dann handele ich halt so, wie meine Eltern, das ist doch gar nicht schlimm. Es sind die Gene und die sollte man nicht verleugnen.
by Roswitha M. @02.05.2006, 07:51

Danke für dieses nachdenkliche Kalenderblatt.
Ich habe viel von meinem Vater. Und viel von meiner Mutter. Es sind meine Eltern. Und ich liebe sie, auch wenn manche ihrer Eigenheiten mich ganz schön nerven können. Und ich bin dankbar, dass ich vieles von Ihnen übernommen habe. Vor allem die große Liebe zu ihren Kindern. Ich bemühe mich, diese weiterzugeben.

Dein Kalenderblatt, lieber Engelbert, ist heute mal wieder besonders passend. Morgen wird mein Vater 80. Und da habe ich absolut keine Zeit, um hier rein zu schauen. Und kann heute nur eines sagen, das morgen noch genauso stimmt: Danke, lieber Vati, dass ich so viel von dir übernommen habe. Einen besseren Vater hätte ich nie bekommen können.
by Stephanie @02.05.2006, 07:47

Ein schwieriges Thema ... wenn mein Sohn zu mir sagt:"Du bist wie Deine Mutter", dann will er mich damit beleidigen. Trotzdem ist mir klar, dass ich äußerlich und wohl auch in Verhaltensweisen meiner Mutter ähnle.
Ich bin als Kind überwiegend bei meinen Großeltern aufgewachsen und das war auch gut so, weil diese mir Rückhalt und Geborgenheit im Leben gaben.
Am WE und ab dem 12. Lebensjahr war ich bei meinen Eltern, da gab es nur die chronische Krankheit meines Vaters, Unzufriedenheit, Zoff und Zank.
Es ist schwierig in so einer Atmosphäre aufzuwachsen, da ist es logisch, wenn man alles ganz anders als die Eltern machen möchte.
Als ich dann selbst Mutter wurde, da wurde mir so nach und nach bewusst, dass ich vieles trotzdem wie meine Eltern machte.
Ich brauchte eine Therapie um mir das alles anzuschauen was da ablief.
Inzwischen komme ich selbst mit mir und meinem Sohn gut zurecht, aber das Verhältnis zu meinen Eltern ist weiterhin gespannt. Ich kenne aber auch wirklich niemanden, der mit meinen Eltern gut auskommt. Ich muss mich weiterhin davon frei machen, das zu erwarten, was Eltern normalerweise geben können, denn das können meine nicht und ich muss ihnen das verzeihen, was in meiner Kindheit passiert ist. Aber das ist schwer.
Wenn dann von meiner Mutter kommt: "Du tust ja so, als wären wir an deinem "verpfuschten" Leben schuld", dann raste ich doch immer noch aus .... es ist ein langer Weg ... und ich werde es schaffen.
Nachdenkliche Grüße von Eva
by @02.05.2006, 07:41

Für oder gegen? Ich weiß nicht. Wahrscheinlich hängt das auch damit zusammen, welche Beziehung man zum Elternhaus hatte. Und doch hat man Verhaltensmuster in sich, die den Eltern gleichen, ob man will oder nicht.

Ich weiß, dass ich viel von meiner Mutter habe, aber von meinem Vater nicht weniger. Ist halt so, sind wohl die Gene. Und trotzdem lebe ich ein anderes Leben.
by @02.05.2006, 07:24

Ich wollte auch nicht wie meine Schwester werden, bei der ich gross geworden bin. Der Punkt, an dem mir dann bewusst wurde, dass ich wie sie rede und handle, war, als ich mal mit meiner kleinen Tochter schimpfte. Ich hatte das Gefühl, ich gebrauchte die gleichen Worte, hörte innerlich den Tonfall! Wie schrecklich!

Ab da hab ich dann bewusster geredet und gehandelt, bin in eine Gesprächsgruppe für junge Mütter gegangen - und habe da Frauen gefunden, denen es so ging wie mir.

Es reicht nicht, so "nicht sein zu wollen", sondern es sich ganz bewusst zu machen und sich dann zu ändern. Den Kreislauf zu unterbrechen.

Denn meist sind es doch Sachen, die wir nicht gut fanden und die wir anders machen möchten.

LG Manda
by Manda @02.05.2006, 07:17

@susi
beschreibt den zustand sehr gut.

ich wollte mich immer selber entwickeln. die wirklichkeit holte mich ein. immer öfters höre ich "du bist wie deine mutter". stimmt ! manche handbewegungen, aussagen sind wie bei meiner mutter.
damit habe ich meinen inneren frieden geschlossen. wenn göga diesen abwertenden satz sagt, kann ich mit den schulten zucken und sagen, na und :-)) sie war gut, sie ist gut und ich habe 50 % ihrer eigenschaften.
das verbindet mehr als man wahr haben möchte.
als ich gestern nacht von 23.00 bis 24.00 uhr mit ihr beim notdienst war, hoffte ich, daß sie mir noch lange erhalten bleibt.

in diesem sinne ..... einen schönen maientag.
dagegen sein verbraucht viel zu viel sinnvolle energie, die man anderweitig besser einsetzen kann.
by arive @02.05.2006, 07:00

Je mehr man sich gegen etwas wendet, um so mehr zieht man dieses an.

Also je mehr man NICHT so sein will wie seine Eltern, um so ähnlicher wird man ihnen.
Ich habe das auch am eigenen Leib erfahren ;o)

Der beste Weg ist, die Eigenarten des anderen anzuerkennen und sich LIEBEVOLL davon zu verabschieden, wenn sie einem nicht gefallen. Vor allem sollte man dann aber auch noch wissen was man anstelle der ungeliebten Eigenheiten haben möchte, also:

Nicht nur wissen, was man nicht will, sondern vor allem WISSEN, WAS MAN WILL und sich das immer wieder bewußt machen.

Das ist genauso wie mit der hellblauen Giraffe ;o)

LG
susi
by susi @02.05.2006, 06:44

Ja, die "Jungen" wollen meistens ALLES anders machen als die Eltern... manchmal aus Prinzip, manchmal weil sie schlimmes durch die Eltern erlebt haben.

Das ist dann schon irgendwie ein "vorgeschriebener" Weg, denn damit nehme ich mir ja die Möglichkeit unter allem frei zu wählen - es schließt ja einiges aus.

Aber ein bisschen rebellisch sein gehört wohl dazu, sonst würde sich ja nie was verändern.

Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass ich meine Kindheit und meine Eltern gelassener sehe, je älter ich werde. Es gibt heute einige Dinge, die ich früher NIE machen wollte, weil das Gewohnheiten meiner Eltern waren, und die finde ich inzwischen richtig gut :o)))

Und das kann ich jetzt "freie Entscheidung" nennen.

Ich wünsche allen einen "freien" Tag
Junifee
by Junifee @02.05.2006, 06:15

Ich fang von hinten an...
Ich wünsch mir für manch einen Tag ein "dagegen" . Und für andere Tage ein "vielleicht". Nicht grundsätzlich ein "dafür". Vielleicht hab ich´s ja auch missverstanden.
Es gibt, gab Tage, da will, wollte, ich nie wie meine Eltern sein, und es gibt solche, da bin ich froh, dass ich soviel von meinen Eltern hab.
Ich hab mein eigenes Leben, das aber immer von den elterlichen "Vorbildern" oder den "vorbildlichen" Eltern geprägt ist.
Ich bin froh, das ich so erzogen wurde, dass ich immer gegen, dagegen und frei sein konnte (kann).
Gute Nacht, Anette
by @02.05.2006, 00:21

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