Kommentare zu «kb20060704»

Ich habe mich wiedergefunden in diesem Kalenderblatttext.

Vor 5 Jahren nahm sich mein Mann unerwartet das Leben, ich war erst 43, wir hatten erst zusammen ein Haus gebaut.

Es ist nicht zu glauben, wie schnell man da aus der gewohnten Bahn gestoßen wird und das Leben sich urplötzlich ändert.

Ein Trauerjahr gehörte für mich zum alten Eisen, ich sagte mir immer "Du lebst ja noch, du wills auch noch leben!!!" Viele Freunde und Bekannte tuschelten hinter vorgehaltener Hand, wenn man sich nicht so verhielt, wie sie es für richtig fanden.
Heute habe ich weitere neue Freunde gefunden und lebe wieder.

Liebe Grüße von Regina aus Panketal bei berlin.


by Regina @05.07.2006, 15:36

Bin ich die erste nach dem traurigen Ergebnis ?
Eine tolle Mannschaft, schade, daß so kurz vor Schluß gegen sie entschieden wurde:'-(

Leider habe ich nur die letzten 10 Minuten sehen können heute und finde das besonders schmerzhaft, die Jungs haben sich solche Mühe gegeben. Fair sind die Fans, sie ziehen ihren Hut vor der Gesamtleistung, toll.
So, nun lese ich mal, was es heute neues im Kalenderblatt gegeben hat.
J.

by Julia @04.07.2006, 23:36

stolpern, aufstehen, besser Schmerz als Stillstand?

Wenn ihr den Punkt erreicht habt, wo euch die eigenen Familie und die Freunde den Rücken kehren, weil sie es nicht mehr ertragen, euch von den immer wieder neuen Stolpersteinen in eurem Leben erzählen zu hören und ihr es nicht schafft, lustig und gesellig zu sein, weil ihr nicht wißt, wie ihr mit den nächsten Stunden, Tagen, Wochen klar kommen sollt..
empfindet ihr dann wirklich, dass, was euch nicht umbringt euch _stark_ macht?
Oder macht es euch eher einsam, verbittert, ängstlich, vorsichtig und eben schrullig?
Beneidenswert, so viele -starke- Menschen.
Aber die Zahl derer, denen nach dem nächsten Hinfallen die Kraft fehlt, wieder aufzustehen scheint mir zunehmend - vermutlich alles Schwächlinge.

Ein Thema zum Romane schreiben.*lächel*
Einen schönen Abend euch
gladis:-)
by gladis @04.07.2006, 21:48

Ja,
so ist das Leben.
Eben hast du noch dazu gehört
und
plötzlich tritt eine Veränderung ein.
Eine die dich anders erscheinen lässt.
Anders als sonst.
Dabei stehen hinter anders sein oft
Sorgen,Traurigkeit,Kummer,Probleme,
die dich belasten.
Und gerade dann bräuchtest du,
Hilfe,Unterstützung,einen Menschen,
der da ist für dich.
Der zuhört.

Oft scheint es so ,die Welt wendet sich dann auch noch ab.
Dann stehst du allein.
Für eine Weile,bis dann jemand seine Hand austreckt und sagt,
kann ich etwas für dich tun?
Wie geht es dir,wo drückt der Schuh.
Da bekommt das Leben wieder Farbe.

Die grauen wie die bunten Farben habe ich gesehen.
Oft fand ich die Menschen grausam und gemein.
Niemand fragte nach dem warum und schon garnicht
nach den Hintergründen.

Verzweifelt bin ich nicht,in der größten Not gab es immer ein Ohr,ganz plötzlich war es da.
Und ich gehe mit offenen Augen durch die Welt um zu schauen wem ich zuhören kann.
In meinem Umfeld,Freunde,die Nachbarn,Kollegen,
ja,ratlos stehe ich auch schon mal da,dann nehme ich die Person einfach in den Arm.Für diesen Moment und schaue was ich weiter tun kann.
Ein Lächeln,nachfragen wie es geht,sich ein bisschen kümmern so wie's die Zeit zulässt.
Liebe Grüße moon :-)
by moon @04.07.2006, 21:34

ich finde es traurig das auser dem postboten keiner da war der der witwe beistand leistet an diesem tag. anstatt sich die mäuler zu zerreisen hätten sie sich mal um die frau kümmern sollen. man kann nicht immer alles in sich rein fressen. man will auch mal mit jemandem reden. die nachbarn sollten sich nur schämen
by @04.07.2006, 19:14

Warum tratschen wir über andere ?
Weils so schön von den eigenen Problemen ablenkt .
by Catrin @04.07.2006, 16:25

"Persönlichkeiten bilden sich in den Tälern des Lebens"

Wie wahr!

Frühere Verhaltensfehler machen sich aber auch in den Tälern bemerkbar, wenn man plötzlich alleine da steht.

Beispiel aus meinem entfernten Bekanntenkreis:
Ein kleiner Ort in der ehemaligen DDR.
Ein, durch seinen Beruf und sein sehr angenehmes Wesen, angesehener Mann, mit überdurchschnittlich gutem Auskommen, lebt mit Frau und 2 Kindern im eigenen großen Haus.
Die Frau hält sich, durch das "Ansehen" ihres Mannes für etwas Besseres und schaut von oben herab auf ihr Umfeld und selbst auf die eigenen Verwandten.
Sie schließt keine engeren Freundschaften, da ihre Mitmenschen ihren Ansprüchen nicht genügen.
Sie hat ihren Mann und ihre Kinder, das füllt sie offenbar vollkommen aus.
Die Menschen im Dorf sprechen achtungsvoll mit ihr, um ihres Mannes willen, der ein herzensguter Mensch ist.
Leider ist sie auch noch missgünstig und neidisch, obwohl es ihr viel besser geht als den meisten in ihrem Umfeld.
Die Kinder werden groß, ziehen aus, gründen ihre eigene Familie.
Die Frau lebt nun allein mit ihrem Mann.
Er ist ihr ganzer Lebensinhalt, vor allem auch weil sie sich wirklich lieben und eine gute, harmonische Ehe führen.
Ihr Tagewerk dreht sich nur um ihn und sie sonnt sich weiter in seinem Ansehen und ist nach wie vor kühl und distanziert ihren Mitmenschen gegenüber.
Der Mann stirbt plötzlich und unerwartet als die Frau um die 70 ist.
Nun bricht ihr ganzes "Lebenshaus" zusammen.
Ihr vergangenes Leben, ihre Zukunft, ihr Ansehen hingen von ihrem Mann ab.
Sie besucht jeden Tag 2 mal seine Grabstätte, hegt und pflegt sie, spricht mit ihm dort und Zu Hause und möchte ihm am liebsten folgen.
Sie hat ihren Lebenssinn verloren und ist noch dazu allein.
Auch ihre Kinder haben genug mit ihrem eigenen Leben zu tun und können ihr kaum Trost und Wärme geben.
Von den herzlichen und betroffenen Beileidsbekundungen ihres Umfeldes zehrt sie noch eine Weile, doch nach und nach ziehen sich alle Menschen zurück.
Sie hat keine Freunde.
Die vergangenen Freunde waren die Freunde ihres Mannes.
Sie ist auf sich selbst zurückgeworfen, zum ersten Mal in ihrem Leben
und da ist niemand der sie um ihrer Selbst Willen besucht oder einlädt.
Sie ist sehr, sehr einsam.

Doch selbst über diese Frau würde ich nie negativ tratschen, obwohl es bestimmt genug Menschen in ihrem Umfeld gibt, die sagen "sie hat es verdient keine Freunde zu haben".
Ich habe mit ihr Kaffee getrunken, als ich mal eine Verwandte von ihr besucht habe.
Habe ihren Erzählungen aus der Vergangenheit zugehört, ihre Trauer und Tränen annehmen und verstehen können.
Sie waren ein Echo meiner gelebten Trauer die ich selbst einmal durchleben mußte.
Ich weiß nicht ob das möglich gewesen wäre, wenn ich, zu Lebzeiten ihres Mannes, in ihrem Umfeld gelebt hätte, oder selbst noch keinen Trauerfall erlebt hätte.
Wahrscheinlich hätte auch ich mich von ihr distanziert, aber so bin ich froh, dass ich ihr ein kleines bisschen Anteilnahme schenken konnte.

Vielleicht sollten wir manchmal auch versuchen die Vergangenheit vergangen sein zu lassen und den Menschen in seiner neuen Lebenssituation anzunehmen versuchen.

Mich interessiert nicht was meine Nachbarn tun, so lange sie nicht gegen die guten Sitten verstoßen und mich nicht in meinem persönlichen Umfeld behelligen.
Solange sich Klatsch und Tratsch im Rahmen halten und keine gravierenden Unwahrheiten in die Welt gesetzt werden, ist mir auch egal was über mich gesprochen wird.
by sonja-s @04.07.2006, 15:17

Jemanden zu be-oder verurteilen, auszugrenzen, als seltsam abzustempeln, ist miit erheblich weniger Aufwand verbunden, als sich diesem Menschen zu nähern, ihm zuzuhören, sich mit ihm zu befassen - und ihn und seine Verhaltensweise dann vielleicht zu verstehen.

Das Investieren in "Zeit für den Nächsten" ist nicht mehr sehr weit verbreitet - ich meine jetzt nicht den Kaffeeklatsch als solchen, sondern die intensive Beschäftigung mit jemandem, der dringend ein offenes Ohr braucht.

"Was mich nicht umbringt, macht mich hart" - kann sein, aber genauso kann es auch nie heilende Wunden hinterlassen.

Irgendwo habe ich eben gelesen, daß man nur so lange mit anderen Menschen zusammen ist, wie man sie "braucht".

Menschen, die man in irgendeiner Weise liebt, braucht man nicht unbedingt. Und Menschen, die mich interessieren, brauche ich trotzdem nicht zum Ãœberleben.

Ich bin der Meinung, daß wir uns im Laufe des Lebens immer wieder mal in andere Richtungen bewegen, Lebensabschnitte verlassen und uns neuen zuwenden.
Und dadurch entsteht auch immer wieder mal ein Wechsel des Freundes-und/oder Bekanntenkreises.

Wobei manche Menschen einen das ganze Leben begleiten, und das sind dann für mich besondere Menschen.

Ich glaube, es ist ziemlich durcheinander geworden. Ich will´s ja nicht auf die Hitze schieben *g*, aber hier oben sind es jetzt fast 30 Grad ;-))

Liebe Grüße, Edith T.

by @04.07.2006, 15:07

Wachsen und Erfahrungen sammeln und daraus was machen.Nämlich was ändern-so ein ganz klein wenig: ein Lächeln, ein nettes Wort, eine Blume aus dem Garten-Einladung zum Kaffee-ohne Tratsch, dafür zuhören-aufmerksam machen durch das Kalenderblatt- bewußt dem Menschen begegnen-nicht der seltsamen Frau! Es gibt noch viele Möglichkeiten- vielleicht mag sie jemand ergänzen?
Ich sende euch meine besten Gedanken- alles Liebe !
Fritzi
by Fritzi @04.07.2006, 14:03

An Christa J.
Liebe Christa!
Ich habe gerade deinen Kommentar zum heutigen Kalenderblatt gelesen. Du schreibst mir aus der Seele. Ich fühle mich dir verwandt.
Liebe Grüße Hilde
by Hilde @04.07.2006, 11:41

Wenn ein Mensch sich ändert, nicht mehr dem Rahmen und Erwartungshaltungen anderer entspricht, dann wird er auf einmal als sonderbar abgestempelt, man geht auf Distanz zu ihm, begutachtet/beobachtet ihn und das Getratsche geht los. Man hat ja Verbündete, die ähnlich denken, folglich kann man selbst ja nicht sonderbar sein.
Die Frage, warum der andere sich geändert hat, ist uninteressant.

So geht es auch dieser Frau. Durch den Tod ihres Mannes hat sich ihr Leben geändert. Sie versucht, damit klarzukommen, das hat sie anders werden lassen oder ist sie gar nicht anders und die anderen sehen sie nur als anders?

Sie hat sich ein neues Ritual zugelegt, das Feiern des Geburtstages ihres Mannes mit dem Postboten, was auf Unverständnis der Nachbarn führt. So etwas tut man einfach nicht.........und deshalb wird sie als sonderbar abgestempelt.
Wer stellt denn eigentlich solche Normen auf, was als sonderbar gilt und nicht?

Das Leben wäre um ein Vielfaches leichter, würden wir auf solche Menschen zugehen und versuchen, sie in unsere Mitte zu integrieren, ihnen helfen, über ihren Schmerz hinwegzukommen, anstatt sich über sie zu mockieren.

Mariechen, ich stimme dir zu, Klatsch und Tratsch wird es immer geben und wer von sich behauptet, er würde sich davon freisprechen, der lügt schlichtweg. Schlimm finde ich es nur, wenn in Abwesenheit des Betreffenden aufs Hinterhältigste getrascht wird und der Betreffende sich nicht wehren kann.

Zitat von Engelbert: "Eigentlich will man gar nicht weiter gehen. Weil alles so schön ist und gleich und gleich schön und auch morgen der Kuchen gut schmeckt."
Dazu fällt mir gerade eine Kaffeewerbung ein, in der eine Frau während der Fahrt auf einer Yacht von ihrem Mann gefragt wird, was sie sich wünsche. Sie antwortet: Es soll alles so bleiben, wie es ist.

Mit dieser Werbung konnte ich nie etwas anfangen. Wenn alles so bleibt, wie es ist, bedeutet das Stillstand. Wollen wir das in unserem Leben?

Wenn ich für mich spreche, so verneine ich diese Frage.

Wir begegnen vielen Menschen in unserem Leben und ich glaube, jeder einzelne, dem wir begegnen, hat eine Bedeutung für uns, ist ein kleiner Meilenstein auf unserem Weg und nicht alle von ihnen sind gerade und eben, sondern entpuppen sich auch als Stolpersteine.
Sie können oft sehr weh tun, aber wenn ich mich darauf besinne, was und wer ich eigentlich wirklich bin, dann kann ich nach dem Stolpern mit einer neuen Erkenntis gestärkt mich auf einen neuen Weg machen.

Liebe Grüße
Christa




by Christa J. @04.07.2006, 10:58

Mich hat noch nie gestört was andere Leute über mich reden. Sollen sie doch wenn es ihnen Spaß macht und sie dadurch einbisschen Freude haben :-)

Mein Mann hat braune Augen, ich auch, die Tochter hat hellblaue Augen der Sohn grüne. Selbst darauf wurde ich früher manchmal angesprochen.
Meine Antwort jedesmal: " Wissen sie, der Briefträger hat grüne Augen und der Gasmann blaue, noch ne Frage" ;-)
by Renni @04.07.2006, 10:11

ich finde klasse, was die alte dame da macht. vielleicht wird sie es irgendwann, wenn sie über den verlust hinweggekommen ist, nicht mehr brauchen, und dann werden sich die "geburtstagsstunden" womöglich von allein auf irgendwelche anderen tage/stunden verschieben und nicht mehr ein kläglicher ersatz sein für etwas, das vergangen ist, sondern etwas neues, eigenes, eine nette bekanntschaft oder sogar freundschaft zum beispiel.
meine oma hat sowas nicht gemacht. sie hat sich lieber mit opas photo an der wand unterhalten. zum schluß ist sie gar nicht mehr aus dem haus gegangen, und irgendwann wurde sie krank.
dann doch lieber so, wie die alte dame das macht...
tratschen? sollen sie doch, wenn es sie glücklich macht. ich ziehe derweil meinen hut vor dem briefträger!
by birgit @04.07.2006, 09:47

Guten morgen, lieber Engelbert,
du hast wohl ein thema angerissen, über das viele nachdenken, sei es, über ihre nachbarin/nachbarn oder freunde.

@sommerregen: dich habe ich nicht verstanden. oder hoffentlich falsch, daß du gerade freundinnen "verlierst" (ich meine aus ähnlichem wie hier angeführten grund). jemanden "braucht", das kann auch ganz schön negativ besetzt sein, schöner finde ich persönlich zu sagen: ich möchte mit dir zusammen sein, weil ich gern mit dir zuammen/in deiner nähe bin (nicht, weil ich dich "brauche").

Bei allem ist ja auch ein wenig unberücksichtigt geblieben, daß solche phasen vorübergehend sind, etappen auf unerem weg. es gibt immer und für alles eine lösung (meine erfahrung), und wenn man gelernt und akzeptiert hat, daß man sich entweder auf einem falschen weg befunden hat oder fehler gemacht und damit unabsichtlich menschen verletzt hat, dann bleibt uns doch immer noch, wieder umzukehren. dafür braucht der mensch aber phasen der inneren einkehr, was oft einen vorübergehenden äußeren rückzug zur folge hat.

Und dann sind das wichtigste wirklich freunde, die verständnis für deine situation zeigen. Dann zeigt sich, wie man "vorher" gelebt und gehandelt hat, gute freunde vergessen das nicht!

Das mußte jetzt noch mal sein:-)
LG Julia


by Julia @04.07.2006, 09:03

Nur wer sich als Zielscheibe zur Verfügung stellt, kann auch getroffen werden.
Also dann lieber verstecken?

Ich hab für mich persönlich den offenen Weg gewählt. Jeder kann an meinem Leben teilhaben, der sich dafür interessiert. Ich hab keine Geheimnisse ... und wo keine Geheimnisse sind, da gibt's auch keinen Grund für Tratsch.

Liebe Grüße
Renate
by @04.07.2006, 08:56

Guten Morgen

Ich bin mir nicht so sicher, ob die Dame nicht im Grunde weiss, dass über sie getrascht wird.

Auch wenn man bei solchen Lektionen lernt, manchmal könnte ich wirklich darauf verzichten. Ich habe dieses Jahr bereits eine Freundin "verloren", die zweite wohl gerade im Moment auch. Auch wenn ich die Gründe dafür verstehe, ist es trotzdem nicht einfach mit so etwas fertig zu werden. Kaffeekränzchen sind im Grunde nicht wichtig, aber in manchen Momenten fehlen sie doch.

Vor ein paar Jahren hat mir mal jemand gesagt, dass man nur so lange mit einem Menschen zusammen ist, wie man ihn/sie für seinen Lebensweg braucht. Das versuche ich mir immer wieder zu sagen, aber im Moment nützt das wenig.

Ich wünsche allen, dass sie stehts von Menschen umgeben sind, die sie gern haben.

Liebe Grüsse
by Sommerregen @04.07.2006, 08:38

@Julia: es ist nicht "meine" Meinung, dass man zu solchen Menschen Distanz entwickeln muss. Von der Seite der Nachbarn aus gesehen sollte dieser Satz gelesen werden.
by @04.07.2006, 08:05

Ich muß gestehen, daß ich ab und an auch gerne tratsche.....
Tun wir das nicht alle?

Die Devise beim Klatsch sollte heißen: Sage niemals etwas über Abwesende, was Du nicht auch in ihrer Anwesenheit sagen könntest.
Ein Klatsch in Ehren kann keiner verwehren ;)

Wenn mich wirklich mal etwas an jemansem stört, wird er/sie es als erstes erfahren. Man sagt mir schonungslose Offenheit nach. Zitat meines Papas:
*Du wirst es mal schwer haben im Leben wenn Du allen sagst was Du denkst.*
Mein Papa ist ein weiser Mann, aber hier irrte er.
Ok, nicht jeder kann mit meiner Offenheit umgehn, aber das erwarte ich auch nicht.
Zurück zum Thema: Wäre es meine Nachbarin, die mit dem Postbozen feiert, würd ich auch drüber klatschen. Ich würd sagen:" Ist das nicht klasse?!"

Es ist mir durchaus bewußt, daß auch über mich geklatscht wird (reichlich :))

Ich will hier eine Lanze brechen für den liebevollen Tratsch.......

Mein Kommentar mag heute etwas wirre sein, aber wer ihn verstehen will, wird es schon begreifen ;)

Fröhliche Klatsch und Tratschgrüße Mariechen :)))







by Mariechen @04.07.2006, 07:51

Lektionen des Lebens
Wir müssen uns ihnen stellen, oder den Kopf in den Sand stecken.
Wie soll man sich also diesen Lektionen entziehen ?
Man muss sie lernen und versuchen das Beste daraus machen.
Auch wenn es sich leichter sagen lässt als es ist.

Die Frau aus dem Nachbarort hat auf ihr Herz gehört und das getan was sie für richtig hielt. Und das ist gut so.
by Schnecke @04.07.2006, 07:23

Dieser gesamte Text von Engelbert hat mich innerlich sehr betroffen gemacht und ein kleines Klößchen hat sich auf meinen Magen gesetzt. Ich werde darüber nachdenken und wenn ich nach meiner Arbeitszeit noch Lust habe, darauf ein Feedback geben.
by Inge aus HH @04.07.2006, 07:22

Auf manche Lektionen des Lebens könnte man ganz gut verzichten ...

Aber zum Thema: Ich habe leider oft sehen müssen, wie verwitwete Frauen jeden Alters ins Abseits geschoben wurden, ähnliches ist mir nach der Scheidung passiert. Plötzlich alleinstehende Frauen werden sehr schnell ausgegrenzt. Mehr als Männer, allerdings gibt es auch da von seiten mancher "Freunde" oder NAchbarn erstmal ein Vakuum, wie mein Vater feststellen mußte.

Dazu kommt, daß sie oft ihrerseits sehr schnell das Gefühl haben zu stören. Der Weg aus der Zweisamkeit in die Einsamkeit und dann wieder in die Gemeinschaft ist schwer.

Den Tratsch der Nachbarn (oder Kollegen oder...) wird man nie abstellen können, aber man muß ja nicht mitmachen! Und ich finde es schön zu sehen, wie manche Menschen es schaffen sich Lösungen für ihre Situation zu suchen, so wie die Gebrtstagsfeier mit dem Briefträger.

Liebe Grüße
Barbara

by Bärenmami @04.07.2006, 06:03

Julia hat das sehr schön ausgedrückt und ich freue mich dass ihre Freundin, die Witwe ist, so jemand hat. Es ist außerordentlich wichtig. Ich bin selbst seit 1 Jahr und 11 Monaten Witwe und der Jahrestag (20.07.) rückt immer näher.
Es ist nichts wie es vorher war. Alles ist anders , man muß alles neu entdecken. Auch ich vergrabe mich in Arbeit.
Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie hilft dass man besser damit umgehen kann.
by Regina @04.07.2006, 04:30

engelbert??
Warum meinst du, daß man zu solch „sonderlichen“ menschen eine distanz entwickeln „muß“? Vielleicht ist sie gar nicht sonderlich? Vielleicht ist sie nur anders? Hast du nicht selbst eine Lanze für das Andersseindürfen gebrochen?
Menschen, die insichgekehrt und zurückgezogener als andere leben, sind nicht sonderlich, sie haben nur sensiblere antennen als andere und lassen nicht jeden und vor allem nicht alles so nah an sich heran, um sich zu schützen.

Ich habe eine freundin, die hat diese taktik entwickelt. es hat sich allerdings niemand von ihr zurückgezogen, wir alle nicht, ihre freunde, im gegenteil, sie ist uns sehr viel wert. wir lassen sie lediglich von alleine kommen, auch wenn das seltener geworden ist.

Sie ist auch witwe geworden; obwohl es eine ganze weile her ist, ist diese berg- und talfahrt geblieben. Alles, was sie belastet, versucht sie abzuwenden, das macht sie nicht „sonderlich“, sondern stärker, weil sie, als ihr mann starb, lernen mußte, den lebenskampf allein zu überstehen, das und die trauer damals.
Sie hat sich tief in ihre arbeitswelt vergraben und ihre bücher und ähnliches, um den tod ihres mannes zu vergessen und wir sind dabei ihr zu helfen, da wieder heraus zu kommen. sie ist auf dem besten wege, wieder wie früher „dabei“ zu sein. Smalltalk und kaffeekränzchen sind bei ihr nicht drin, sie hätte auch keine zeit dafür, ihr tag ist voll ausgefüllt, selbstgewählt, noch.

Ich schreibe dir das, weil ich es traurig finde, daß die witwe, von der du schreibst, so ausgegrenzt wird von ihrem umfeld. So verstehe ich es. Aber sind solch oberflächliche nachbarn wichtig für sie?

Vielleicht aber braucht sie wie meine freundin diese erfahrungen, durch das tal zu gehen und ja, auch über kopfsteinpflaster. Karin hat das alles ja sehr schön ausgedrückt und mit tollen beispielen belegt. ich liebe diesen Vers auch und weiß, daß es nicht immer einfach ist, nach äußerem bild jemanden zu be- oder verurteilen, die puzzleteile fügen sich nicht immer leicht zu einem gesamtbild zusammen. ich glaube jedoch zu den menchen zu gehören, die das zumindet versuchen, viele menschen machen es uns eben schwerer, wie meine freundin oder die witwe.

Meinst du, das ist so, engelbert? „Dann doch lieber wachsen und erfahrungen sammeln?“
Um wieder für immer zu sehen, wie schön das leben ist? ja, so ist es wohl.

Danke für dein heutiges Kalendeblatt. Erstaunlich, was dir immer wieder einfällt.
Das leben kann so schön sein, man muß es nur LEBEN! Das wissen darum ist immer ein erster wichtiger schritt. es verleiht sehnsucht nach leben und allem, was dazu gehört...ALLEM!
Einen schönen Sommertag morgen, heute...
Wünscht eine jetzt müde Julia

by Julia @04.07.2006, 02:15

Mit dem Urteil über andere Menschen das ist so eine Sache. Wir sind oft viel zu schnell, andere in eine "Schublade zu stecken"! Es ist einfach bequem, nicht nachzudenken oder sich in den ANDEREN HINEINZUDENKEN! Das aber sollte man wenigstens tun! Versuchen sollte man es auf alle Fälle! Viele negative Zuweisungen an andere würden so entfallen. Es wird auch ganz viel nachgeplappert, was andere sagen. Viele machen dann auch noch selber was dazu und so gibt es das "Schneeballsystem"! Am Schluss stimmt rein gar nichts mehr und so ein Mensch im Blickpunkt anderer hat es echt schwer, sich zu behaupten. ANDERE haben über ihn bestimmt und machen ihm so das Leben zur Hölle! Wir alle sind da schon mehr oder weniger durch dieses "Tal" gegangen!

Es gibt einen indianischen Spruch, der da lautet: "Großer Geist hilf mir, dass ich niemand verurteile, bevor ich nicht einen halben Mond in seinen Mokkassins gegangen bin"!

Er gefällt mir und wir müssen uns alle ab und zu selber an die eigene Nase greifen, oder?

Dass diese Frau mit dem Postboten den Geburtstag ihres verstorbenen Mannes feiert, um einfach nicht alleine zu sein an diesem Tag, ist verständlich,
WENN man sich über diese Frau einfach Gedanken gemacht hat! Oberflächliches Getratsche lässt solche Dinge oft fälschlich in einem anderen Licht erscheinen. Es kommt einfach daher, WEIL wir nicht hinschauen können -wir sagen oft: Das ist mir egal oder es geht mich nichts an!

Wir alle müssen einfach lernen, vielmehr nach dem Grund zu fragen, wenn einem ein Mensch mit seinem Verhalten auffällt oder so andes ist, als wir es von ihm wünschen oder erwarten! Jeder hat ein Recht auf sein Leben und wir sind niemand Rechenschaft schuldig, ob wir etwas gut oder schlecht in den Augen der anderen machen!

Wir alle müssen unseren Weg gehen, ob steiniges Kopfsteinpflaster oder immer wieder mal ein weiches Wiesenfleckchen dazwischen. Genießen wir doch das weiche, schöne Gefühl dieses Wiesenfleckchens, um wieder für Kopfsteinpflaster gerüstet zu sein! Eines ist sicher, auf dem Pflaster gehen wir vorsichtiger und umsichtiger - also ist das der Weg, auf dem wir für unser Leben lernen! ....und wir lernen NIE aus!

Ich hoffe, dass diese Frau mit dem Postboten ein paar schöne Stunden verbringen konnte und für ein paar Stunden die Erinnerungen an ihren Mann mit dem Menschen, der ihr zugehört hat, aufleben lassen konnte.

Ich habe aus den o.g. Zeilen von Engelbert auch wieder etwas dazugelernt!
DANKE!

Gruss Renate


by @04.07.2006, 00:52

@ liebe Marianne,
das nächste Mal sagste zu den Damen.....

das Salz schmeckt lecker.....
nur die Suppe dürfte etwas mehr sein....

die Dich knuddelnden Steine
by Strandsteine @04.07.2006, 00:52

by Strandsteine @04.07.2006, 00:49

Darüber muß ich jetzt erstmal schlafen.
Das Pflaster ist oft sehr holprig
Lektion 45 b:
Was ist wichtig im Leben?
Gute Nacht!
by @04.07.2006, 00:18

Schon schade, dass man so lernen "muss", aber stimmt!

Nur manche Lektionen die man lernt sind nicht nur schön und für einen selbst gut....

@Marianne
Das war ja sehr "taktvoll"! Gute Reaktion von dir - Hut ab!

Gute Nacht allen Nachteulen
Junifee
by Junifee @04.07.2006, 00:16

das ist das pure leben !

wir glauben unsere nachbarn zu kennen, dabei kennen wir oftmals uns selber nicht. wir machen luftsprünge bei klatsch und tratsch ( ich liebe klatsch ), dabei können wir oft nicht mal über unseren eigenen schatten springen.
by arive @04.07.2006, 00:15

Dazu fällt mir ein.
Ich war vorige Woche mit einigen Frauen zum Essen.
Da frug mich Eine, ob es mir schmeckt?
Darauf eine Andere:"Na kar, Marianne schmeckt alles."
Und das alles nur, weil ich Ãœbergewicht habe.
Nachdem ich der "Dame" dann ein paar Takte erzählt habe, war sie sehr still.
by Marianne @04.07.2006, 00:05

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