Kommentare zu «kb20060909»

Früher war es der große dunkle Wald, der angeblich voller Schurken und Spitzbuben war. In der ländlichen Gegend aufgewachsen, wurde ich früher öfter gefragt, ob ich nicht Angst hätte, allein in den Wald zu gehen.

Ich hatte nie Angst im Wald, immer nur in der Stadt. Schon vor 25 Jahren.
by @11.09.2006, 10:17

Guten Morgen

So was ähnliches (nur nicht ganz so schlimm) wie Sandra ist mir auch schon mal passiert. Ich wartete auf den Bus, als ein junger Mann mit dem Auto anhielt. Er grüsste mich, als wäre ich eine alte Bekannte und fragte mich, ob er mich nach Hause bringen solle. "Du wohnst doch …..". Er redete, als würde er meinen Vater kennen und ich war so naiv, ihm alles zu glauben. So stieg ich ein, aber auch mit ziemlich komischem Gefühl. Unterwegs, sagte er dann, es sei doch viel zu früh um nach Hause zu gehen und wir könnten doch noch dort oder dort hin. Ich bekam furchtbare Angst und erfand alles mögliche, dass meine Eltern dringend auf mich warten, u.s.w.
Schliesslich hat er dann nur seine Hände auf meine Beine und Hände gelegt, hat mich dann aber doch mit der Bemerkung "schade, dass Du nicht mir gehörst" raus gelassen. Mir fiel ein Stein vom Herzen.

Etwas noch unheimlicheres (oder wunderbares) ist mir ein paar Jahre später bei meinem ersten Englandaufenthalt passiert:
Alle meine Kollegen von damals hatten einen ganz anderen Weg nach Hause als ich. Am Tag machte mir das nichts aus. Eines Abends allerdings war ich bis spät nachts (oder eher früh morgens) unterwegs. Als ich mich schliesslich auf den Heimweg machte, schien keine Menschenseele mehr unterwegs zu sein. Ich hatte furchtbare Angst und ich wusste, dass ich bald von der Hauptstrasse weg in eine kleine Nebenstrasse gehen musste, die nicht beleuchtet war. Plötzlich sprach mich jemand auf Schweizerdeutsch an. Es war ein junger Mann, der mit seinem Fahrrad unterwegs war. Ich verstand die Welt nicht mehr. Woher wusste dieser Fremde, woher ich kam ? Er stieg vom Fahrrad ab und erklärte mir, dass nur eine Schweizerin so leichtsinnig sein könne und um diese Uhrzeit alleine in dieser Gegend unterwegs sein. Er erzählte mir, dass er auch Student sei und bestand darauf, mich nach Hause zu begleiten. Ich war so froh. Mit ihm zusammen machte es mir nichts mehr aus, die dunkle Strasse hinauf zu gehen. Wir unterhielten uns noch lange.
Eine Woche später flog ich zurück in die Schweiz. Ich habe ihn nie wieder gesehen. So war und ist er für mich ein Schutzengel, der mir geschickt wurde, um mich sicher durch die dunkle Strasse zu bringen. Ich werde ihn niemals im Leben vergessen. (Am anderen Morgen erfuhr ich übrigens, dass in der gleichen Nacht eine meiner Kolleginnen von einem Exhibitionisten belästigt wurde.)

Liebe Grüsse
by Sommerregen @11.09.2006, 09:51

@ Strandsteine

DANKE
by Sandra WU @10.09.2006, 18:24

Ich denke, dass die Straßen schon ziemlich sicher sind .... allerdings wenn man Angst hat, dann sollte man nicht alleine unterwegs sein.
Ich fahre auch nachts noch mit meinem Fahrrad durch Nürnberg und Fürth und habe meist keine Angst. Wenn ich allerdings mal Angst bekomme, dann bin ich auch sehr vorsichtig.
Früher scheinen die Straßen auch nicht sicherer gewesen zu sein, denn meine Oma ist nachts nicht mehr auf die Straße gegangen und auch meinen Eltern oder meiner Tante ist es nicht wohl bei dem Gedanken, dass ich so viel alleine unterwegs bin.
Vorsichtig und achtsam sollte man allerdings schon sein, denn von berufswegen weiß ich ganz genau, dass sich einige in unseren Straßen rumtreiben, die im Gefängnis besser aufgehoben wären.

Gute Nacht wünscht Euch Eva :)
by @09.09.2006, 23:57

Als Paar sind wir noch nicht in der Stadt im Dunkeln unterwegs. Nur sehr sehr selten. Meist mit einem festen Ziel. Unsere Zeit des Bummelns, Spazieren gehens, kommt erst noch wieder.
Aber wenn ich alleine in der Stadt unterwegs bin, fühle ich mich mittlerweile sicherer als früher. Weil ich mir zu helfen weiß, weil ich sehr auf mein inneres höre....und darauf kann ich mich ziemlich gut verlassen.
Allerdings fühler ich mich unsicherer, wenn mich jemand anspricht, weil ich das überhaupt nicht mehr gewöhnt bin. Kontakt mit "Fremden" ist für mich alleine abends im Dunkeln völlig ungewohnt geworden, da fühle ich mich verunsichert, unsicher und ängstlich.

Gruß Nurmi
by Nurmi @09.09.2006, 21:14

Hallo zusammen,und

@liebe Sandra WU,
es war für Dich bestimmt eine Hilfe einmal alles von der Seele zuschreiben.

Was Du ausgeprägt hast, ist das *Bauchgefühl*,
auf welches man(n) in jeder Situation hören sollte.

Es leitet uns, nur wir erkennen es manchmal nicht,
oder vertrauen ,wie Du auch in dem ersten Erlebniss, dem Kopf mehr.
Du hast aber wirklich sehr besonnen reagiert und Dir damit das Leben erleichtert und vielleicht sogar gerettet.

Auf mein Bauchgefühl höre ich sehr,
da es mich bis jetzt immer gut geleitet hat.

Liebe Sandra, möge das Leben Dir weitere, unangenehme Erlebnisse in der Zukunft ersparen.
das wünschen Dir die Steine

by Strandsteine @09.09.2006, 21:00

Wenn man bei uns aus Richtung Innenstadt zu dem Vorort geht, in dem ich wohne (das ist etwa eine halbe Stunde zu Fuß und zehn Minuten mit dem Rad - Düren ist ja nicht sooo groß), muss man kurz vor dem Ziel durch ein ausgedehntes Waldstück gehen. Ich muss zugeben, auch wenn die Strecke an einer Hauptverkehrsstraße liegt (links und rechts gibt es je einen breiten Fahrradweg), neige ich dazu, meinen Schritt zu beschleunigen, wenn ich da im Dunkeln durchmuss; bin jedes Mal erleichtert, wenn ich nach Durchschreiten des Dunkelfeldes zwischen zwei Laternen das Licht der nächsten Laterne erreicht habe; es ist auch schon vorgekommen, dass ich bei einem besonders ins Ohr springenden Rascheln der Bäume oder der Mäuse im Gestrüpp (davon tummeln sich nachts viele in der Gegend) leicht zusammengezuckt bin. Nun gut, vielleicht liegt meine Ängstlichkeit auch ein wenig daran, dass in Düren den Erzählungen und teils auch den Zeitungsberichten nach schon so einiges passiert ist...
Bei nüchterner Betrachtung muss ich aber zugeben, dass es in anderen Gegenden ganz bestimmt schlimmer zugeht (auch wenn es wohl sicher auch eine Dunkelziffer gibt und vieles natürlich auch unter den Tisch gekehrt wird, weil es schlecht für die Reputation einer Stadt wäre und die wirklichen Opfer sich wohl auch nicht trauen, zu reden bzw. dies verständlicherweise auch nicht in der Öffentlichkeit wünschen). Jedenfalls ist weder mir noch irgendwelchen Menschen aus meinem Bekanntenkreis je irgendetwas passiert.
Dennoch fühle ich mich, wenn ich denn schon durch die Finsternis des Waldes auf der Teilstrecke nach Hause muss, deutlich sicherer, wenn ich diese mit dem Fahrrad zurücklegen kann (wenn es denn nicht mal wieder geklaut wurde ;)). Und nachts (wenn ich denn mal rausgehe) fahre ich sowieso mit dem Taxi. Das ist mir mein Geld dann schon wert - für diese Sicherheit und die weitere Unbeschwertheit meines Lebens.
by @09.09.2006, 20:10

Tschuldigung, aber ich bin es heute noch einmal weil es mir persönlich einfach wichtig ist das zu sagen, was ich sagen möchte.

@ Roswitha

Liebe Roswitha, auch ich bin der Meinung, dass man das Schicksal nicht herausfordern sollte und zum Teil gebe ich dir Recht das ein Opfer seinen Täter anzieht und das Angst das schlimmste ist was einem passieren kann.

@ Strandsteine

Als Kind habe ich mir dieses Aktenzeichen XY auch nicht ansehen dürfen und ja, wenn ich es mal als Jugendliche gesehen hatte machte es mir unglaubliche Angst. Anders als die Erzählungen meiner Großmutter von früher, denn das was ich mir an Bildern dazu dachte war nichts im Vergleich zu dem was im Fernsehen zu sehen war und Jeder von uns hofft, dass ihm und Niemanden den man kennt, dies jemals selber passieren würde!

Ich hatte nicht vor dir und den Anderen dies hier und heute zu erzählen, aber jetzt tue ich es doch, denn inzwischen habe ich auch @ rielei gelesen und vielleicht kann ja doch außer mir noch Jemand etwas mit meinen persönlichen Erzählungen anfangen.

Alle die keinen Roman lesen wollen, mögen bitte nicht weiter lesen.
Danke für die Toleranz hier auch mehr als nur einen Satz schreiben zu dürfen.


Meine Eltern hatten mich wie jedes junge Mädel einfach davor gewarnt mit Fremden mit zugehen oder einfach leichtsinnig in ein fremdes Auto einzusteigen.

Trotz allem kam ich einmal in so eine Situation wo ich mir zwar anfangs überlegt habe: „Wenn ich jetzt JA sage, ist das leichtsinnig oder bin ich einfach nur übervorsichtig?“
(Damals war ich ca. 15 Jahre alt) Die genaue Situation war so. Ich stand beim Bus und ein angeblicher Berufsschulkollege meines Bruders blieb mit dem Auto stehen und hat mich gefragt ob er mich mitnehmen könne. Mein erster Impuls war: „Was soll das? Kenn ich dich von meinen Bruder her?“ Er erzählte mir Einzelheiten die nur Einer kennen konnte der meinen Bruder kannte. Irgendetwas im Gefühl sagte mir, „Traue den Burschen nicht über den Weg“ aber auf der anderen Seite stand dieses: „Mensch, du bist echt blöd. Da fragt dich ein eher unscheinbarer Typ ob er dich mit dem Auto ein Stück mitnehmen kann, erzählt dir dass er dich in Begleitung deines Bruders immer cool gefunden hat und du Spießerin willst diesen jungen Mann einen Korb geben?“ Lager Rede kurzer Sinn.
Meinem ersten Gefühl habe ich nicht vertraut und ganz plötzlich fuhr dieses Auto nicht zu mir nach Hause sondern einen Weg abseits der üblichen Strassen in Richtung Wald und meine Fragen als auch seine Antworten wurden immer deutlicher. Mir war in diesen Augenblick klar, dass dieser junge Mann von mir als Person nur an meinen Körper Interesse hatte und an sonst nichts und in meinen Kopf lief dieses Rad: „Wie kommst du aus dieser Situation wieder heil heraus??? Bevor ich mich von einem Mann vergewaltigen lassen würde, würde ich eher vorher sterben als nachher. Das war in mir sonnenklar!!!“ Ja, und so hat sich diese Autoszene dann auch abgespielt. Ich habe diesen jungen Mann ganz konkret gefragt was er eigentlich vor hat und auf seine Antwort: „Geh sei nicht so, der Wald ist doch schön.“ Habe ich ihm ganz klar und deutlich darauf angesprochen: „Du magst Sex von mir? Und was ist wenn ich den mit dir nicht möchte? Nimmst du ihn dir dann???? …Schweigen…“Na und wenn dann alles vorbei ist was machst du dann mit mir???? Lasst du mich leben oder bringst du mich dann um?!“...Er dachte nach und ohne weiter zu zögern ergriff ich diese Chance: „Höre mir jetzt bitte genau zu! Ich möchte mit dir keinen Sex und wenn du ihn haben möchtest, dann musst du ihn dir mit Gewalt holen und damit bestimmst du ab sofort dein und mein restliches Leben. Wenn du gescheit bist, dann wendest du dieses Auto an der nächsten Möglichkeit und bringst mich zurück zum Busbahnhof und wir vergessen was gewesen ist und das du angeblich jemals ein Freund meines Bruders warst.“

Hurra, es hat geklappt. Junger Mann (ca. 19) brachte mich offensichtlich geknickt in die Nähe meines Elternhauses und er war in meinen Leben nie wieder gesehen.

Vielleicht tue ich ihm unrecht und die Geschichten aus Aktenzeichen XY und auch die Geschichten von jungen Mädel die hinter der Türe versteckt wurden, damit sie von den Mongolen nicht ganz einfach genommen wurden machten mich zu einer jungen überspannten Ziege. Vielleicht aber auch nicht, denn an meinen Körper hat sich Jahre später (ich war ca. 20) in einer Urlaubsnotsituation im Schlaf unfreiwillig ein anderer Mann (Anfang 30) zu schaffen gemacht und auch vorher hatten meine persönlichen Alarmglocken bereits geläutet und ich bat meinen damaligen Freund, „Bitte lass mich bei dir im Auto schlafen und schicke mich nicht zu diesen wirklich netten jungen Leuten“. Irgendetwas sagt mir: „Ich will das nicht!“, aber mit reinen Gefühlen war das nicht zu klären und darum siegte das vernünftig sein vor dem Instinkt.

Auch aus dieser Situation kam ich ohne größeren Schaden davon, denn als ich durch eindeutig sexuelle Berührungen munter wurde, habe ich auch diesen Mann ganz einfach die Lust dazu genommen mich weiter unfreiwillig zu nehmen.

Ich bin kein Sexmuffel, aber mein Körper und mit wem ich Sex haben möchte, dass bestimme immer noch ich!

Roswitha, war ich in dieser Situation Oper oder Täter oder vielleicht einfach nur eine Marionette des Schicksals? Oder sollte ich persönlich vielleicht einfach nur lernen auf meinen eigenen Körper bzw. auf die inneren Warnsignale besser acht zu geben.

Was auch immer! Gefühle habe ich mehr als genug und ich bin sehr dankbar dafür, dass in wirklichen Notsituationen einfach meine Urinstinkte leben zu wollen mir einen Weg gezeigt haben den ich mir in einer normalen Situation selber Nie zutrauen würde und so gesehen kann ich heute die Antwort meiner Oma auf meine Frage: „Oma sag mir bitte, wie habt ihr das alles überlebt???“ schon auch verstehen.

„Ach Kind, weißt du man denkt dann nicht so viel. Du lebst von einer Minute auf die andere.
Wenn der Fliegeralarm da ist, dann gehst du in den Keller und hoffst, betest. hast Angst und wenn er vorüber ist, dann freust du dich das du überlebt hast. Und im nächsten Augenblick machst du dir Gedanken darüber wie du an Lebensmittel kommst, damit du auch noch einen weiteren Tag leben kannst und wenn der Herrgott will, dann überlebst du ALLES!“


by Sandra WU @09.09.2006, 18:12

@Strandsteine:
Hab lieben Dank für diese tollen Tipps!!! :-)
by butterfliege @09.09.2006, 18:08

Als ich deine Gedanken las, Engelbert, fiel mir als erstes ein Bild ein, welches du vor einiger Zeit im Lichtblick hattest: eine Straße von vor 100 Jahren, wo die Menschen wie friedvoll über die Straße laufen, vorbei an Kutschen und anderem Gefährt...
Ich weiß nicht, warum mir gerade das einfiel... vielleicht weil es das heute (auch) nicht mehr gibt?! Weil alles hektischer, gefahrenvoller geworden ist?
Doch sind auch früher Menschen von Kutschen überfahren worden; gab es Menschen, die sagten / meckerten: "Dem drehen die Pferde(stärken) durch, der rast viel zu schnell..."
Ich glaube, dass es auch damals (vielleicht sogar noch eher als heute) viele Menschen gab, die sich davor fürchteten, nachts in einsame Straßen einzukehren... Und immer schon waren die Jugendlichen von "heute" schlimmer als die von damals...
Es ist wohl eher so, dass man sich, je älter man wird und desto weniger Umgang man miteinander pflegt, umso unsicherer fühlt, wenn man einander begegnet.
Meine eigene Furcht vor "solchen Leuten" hat sich verringert, je mehr ich mit ihnen zu tun hatte / habe.
Sie sind nicht schlimmer geworden. Lauter, hektischer vielleicht. Aber "Flausen" (Unarten) hatten auch die "Kids" von damals auf "Lager". Die haben sich auch geprügelt und Sachen zertrümmert.
Bloß wurde das in den Medien nicht so dramatisiert... wurden Einzelfälle nicht so stark heraus gestellt. (Das bekräftigt in der Tat die Angst vieler Leute...)

Lustiger Weise gibt es aber einen Fall, der sich vor einem halben Jahr bei mir ereignet hat.
Es war mein erster Tag in meiner Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Ich suchte zusammen mit einer Kollegin meine Einrichtung und irrte morgens früh um 5 Uhr mit ihr zusammen über das riesige Gelände. Es war bitterkalt und die Wege schlecht beleuchtet. Mein Rucksack rappelte. In unserem "Wahn" (und Wissen, wo wir hier sind) stellten wir uns vor, wir würden von irren Jugendlichen verfolgt, die uns gleich "an den Kragen" wollten - und bekamen richtig Angst.
Als eine Minute später zwei Jugendliche an uns vorbei joggten, schrien wir! (Obwohl sie uns überhaupt nichts taten! Sie sahen sich nur verwirrt um und liefen dann weiter)

Ich könnte noch eine Menge mehr zu dem Thema erzählen. Doch:
So viel dazu erst einmal von mir...
by butterfliege @09.09.2006, 18:06

Gleich vorweg .. bin Jahrgang 1954.
In meiner Kinder- und Jugendzeit war es (für mich) sehr gefährlich allein im Dunkel unterwegs zu sein.
Belästigungen und Angriffe gab es nicht wenige.
Erst als etwa so um die 20 war und einem Angreifer den Haustürschlüssel quer übers Gesicht zog, eines Tages einem Anderen den Stiel meines Kamms in den Oberschenkel jagte, habe ich Ruhe;-)

Ich mag die Nacht sehr!
by rielei @09.09.2006, 17:30

Hallo zusammen,

da wir weder einen Krimi noch XY schauen,
hat sich die Angst nie bei mir eingenistet.
Erst durch die vermehrten Berichte ist die Angst bei vielen Menschen entstanden.

Ich habe aber immer einige Vorkehrungen getroffen,
wenn ich nachts unterwegs war oder bin.

Erstmal veriegele ich sofort die Zentralveriegelung,
da bei uns im Gebiet an den Ampeln schon Fremde ins Auto gestiegen sind.
Dann habe ich immer versucht, so spät wie möglich bekannt zugeben, wo ich nachts um 3 Uhr stehe und auf das Taxi warten mußte.
Habe auch immer nur vetrauenswürdige Leute gebeten, mich mitzunehmen,
und es sofort lauthals verkündet.....der sowieso...nimmt mich morgenfrüh mit.

Wenn ich in der Nacht oder abends allein durch die Stadt oder im Dorf gelaufen bin, habe ich nie Probleme gehabt.
Komischerweise haben meine Arbeitskollegen immer gefragt.....
*hast Du denn keine Angst ?*......

Aber da niemand wußte, welchen Weg ich gerade nahm,
wäre es ein eckelhafter Zufall gewesen,
wenn ich einem Angreifer über dem Weg gelaufen wäre.

Das ist ein wichtiger Gedanke für Euch,
*wer* weiß schon.....wo Ihr gerade herlauft... ?

Und wenn Ihr geht,
nie, nie,
wirklich nie an der Hauswand entlang gehen. !!!
Immer *mitten* auf dem Weg mit festen Schritt schreiten. !
Und wie jemand schon geschrieben hat,
den Kopf nach oben, den entgegen Kommenden ansehen.
Sich breiter machen, als man(n) ist.

Dann noch etwas, wenn Euch jemand anspricht,
und z.B. nach der Uhrzeit fragt,
darf diese Person, wenn Ihr den Arm ausstreckt, diese Grenze nicht unterschreiten, nicht weiter ansich heran kommen lassen,

der ausgestreckte Arm ist Eure Sicherheitszone.

Kann der *andere* diese Grenze unterschreiten,
weiß er, das er weitergehen kann. !!!

Hoffe, das ich mich verständlich ausgedrückt habe, sonst fragt nochmal nach.

Dann noch einen Hinweis, zu dem etwas Mut gehört.

Wenn Euch das Gefühl überkommt oder beschleicht,
die Schritte, die hinter Euch sind, verfolgen Euch,....
macht genau das Gegenteil,was allgemein erwartet wird.

Dreht Euch ruckartig um....
lauft auf den hinter Euch Gehenden zu.....

und schreit ihn richtig laut aus vollem Hals an....
*warum verfolgst du mich?*

Aber richtet Euch darauf ein, der andere wird vor Schreck nicht wissen,
wie er sich verhalten soll.

Nehmt nie etwas mit zur Selbstverteidigung.
kein Pfefferspray, keinen Elektroschocker..usw....das wird fast immer gegen Euch verwand, da der Angreifer stärker sein kann.

Alles was Ihr braucht, habt Ihr dabei,
die Finger, das Knie, die Handtasche,
den Hausschlüssel....dies alles im Auge, ist auch nicht angenehm für den Angreifer. Damit rechnet er evtl. nicht.

Also wer Angst hat, sollte sich mit diesen Gedanken und Handlungen anfreunden und diese Handlungen sich fest vornehmen.
Dann bekommt man ein Sicherheitsgefühl....ich kann mir helfen....

Wünsche Euch allen,
das Ihr Euch nicht von der meistens unnötigen Angst beherrschen lasst.
Das Ihr die Ruhe der Nacht genießen könnt,die Steine

by Strandsteine @09.09.2006, 16:24

Ich bin als Kind im Dorf aufgewachsen, ich kann mich nicht erinnern, dass wir dort Angst gekannt haben, jedenfalls ich nicht.
Wie oft bin ich im Dunkeln oder in der Nacht von der Disco nach Hause, oder als ich noch kleiner war, bin ich sogar im Dunkeln 3 km über einen Feldweg von einem Ort zum anderen um meine Mutter von der Arbeit abzuholen.

Als ich als junge Frau in Offenbach gewohnt habe, bin ich auch manches Mal Nachts durch die Straßen von der Arbeit nach Hause gelaufen und nichts ist passiert.

OK, man soll dass Schicksal nicht herausfordern, aber ich habe immer mit dem Gedanken gelebt, das Opfer zieht seinen Täter an. Das ist so wie mit einem Hund, merkt der Hund das der Mensch Angst hat, dann beißt er meistens. Zeigt der Mensch keine Angst, dann passiert auch nichts, denn Angst kann man riechen.

Mittlerweile gehe ich auch schon manches Mal durch die Straßen mit diesem Gedanken, es könnte was passieren und es ist mir unangenehm im Dunkeln spazieren zu gehen, aber wie sollte ich sonst nach Hause kommen. Taxi kann ich mir nicht leisten, also auf Schustersrappen durch die Nacht. *g*

by Roswitha M. @09.09.2006, 15:23

Woran es liegt?

Ich glaube, es hängt sehr stark an dem Informationsfluss, dem wir tagtäglich ausgesetzt sind. Zu keiner Zeit als heute verbreiteten sich Nachrichten so schnell rund um den Erdball.
90 % der Nachrichten, die uns per TV, Zeitung, Internet etc. täglich ins Haus flattern, sind negativ. Wir bekommen stets nur die Greueltaten zu hören. Warum? Das puscht die Einzahlquoten nach oben. Solche Meldungen speichern sich in unserm Kopf und wir werden vorsichtiger, was nicht unbedingt negativ sein muss, hat ja auch seine Vorteile.
Aber Leichtigkeit ist uns bestimmt verloren gegangen.

Mit Sicherheit gab es auch vor 100 Jahren schon viel Mord und Totschlag, allerdings waren die Menschen bei weitem nicht in dieser Weise informiert wie heute.

Liebe Grüße
Christa

P.S. Ich gehe jetzt noch einmal in die Pilze.....nee, nicht wirklich, nur ins gestrige Kalenderblatt. ;-)
by Christa J. @09.09.2006, 15:21

also meine oma hatte auch angs im dunkeln . die wäre ums verrecken nicht nachts vor die tür gegangen . meine oma war jahrgang 1912 .
ich wohne in berlin bin natürlich ein schisser und gehe ungern nachts im dunkeln raus . ist aber wohl die erziehung .
denn was war denn wenn ein urmensch in eine dunkle höhle oder in den dunklen wald gegangen ist . die warscheinlichkeit das er auf irgendein gefährliches urviech traf war dann doch sehr groß .
und zu den "halbstarken" sei gesagt , wenn ich als mutter mit kinderwagen an einer treppe oder am bus stehe , dann helfen mir eher die jungspunde , die anderen nachts angst machen , als zb. familienväter oder andere männer .
nicht jeder glatzkopf ist auch gleich ein schläger , nicht jeder pole ein dieb .
by alexandra @09.09.2006, 13:21

am ende vom putzen und kurz vor dem mittagessen kochen .... ist samstag :-) fällt mir eine "nette" begebenheit während meines urlaubs ein.

es war der letzte tag meiner fahrt. mit der zielanfahrt motel hatte ich mich in der entfernung vertan. es ging bereits auf 21 uhr zu, es war dunkel, und ich hatte mich kurz vor einer kleinstadt verfahren. im gegensatz zu deutschland gibt es in usa eine geringer straßenbeleuchtung und in nebenstraßen fast gar keine. dank nachfragen an einer fressbude bekam ich die richtige himmelsrichtung und die auffahrt zur straße vermittelt. in diesen halbdunklen straßen darf frau keinerlei ängstliche fantasie entwickeln. das verursacht stress.
außerdem ging mein sprit zu neige :-( als ich an eine tankstelle fuhr, war die mit lauter jungvolk bevölkert. mein erster gedanke "ups" und laut filmen könnte mir da was passieren. die meisten guckten was die alte "amsel" da macht und es passierte nichts.

by arive @09.09.2006, 12:50

Na ja ich bin noch nie so wirklich durch eine Stadt am Abend gelaufen, außer München und da waren wir immerhin ca. 50 Schüler + Lehrer, na und meist um den ersten Advent in Düsseldorf, zum Weihnachtsmarkt und zurück zu meiner Tante, auf dem Stück dazwischen ist nicht so viel los, Angst hat ich da aber noch nie, irgendwer war immer dabei.
Hier bei uns im Ort natürlich schon, aber auch nicht alleine, meine Mutter würd das gar nicht zulassen, egal ob vom Schützenfest, 'ner Party, oder von Freunden, entweder da sind noch mehr, die hier 'oben' wohnen, oder sie holt mich ab. 4000 Einwohner, und eigentlich hab ich noch nie was gehört, dass da mal was passiert ist, wenn was passiert, dann auf dem Schützenfest oder so selbst, aber trotzdem.
Eigentlich mag ich es, bei uns durch den Ort zu laufen, im Winter bin ich öfters abends um zehn noch mit ner Freundin von einer anderen aus nach Hause gelaufen, musste ich mit ihr dann noch nen Umweg laufen, weil sie auf keinen Fall ein Stück alleine gehen wollte, war auch kein Problem...
Ob das heute anders ist als früher, weiß ich nicht...
Allerdings bin ich morgens schon froh, dass die Haltestelle an der Hauptstraße liegt, denn ich stehe da öfters mal allein und meist ist es ja um kurz nach sechs noch dunkel, dea denk ich mir dann schon, dass die vielen Autos jemnden doch abschrecken müssten, andererseits, wer würde anhalten, wenn er etwas sonderbares sehen würd?

@ ladybird
Wir haben da dann immer gesagt: *Dann laufen wir*
by Mary @09.09.2006, 12:25

Hallo Engelbert,

ich hab mal was Schönes gelesen: Treffen sich zwei Wölfe im Wald - jeder denkt: Ah, da kommt ja ein Wolf.--- Treffen sich zwei Menschen im Wald - jeder denkt: Huch, das ist bestimmt ein Mörder.

Ich geh oft durch einen Feldweg an einer Schule vorbei, einen schmalen Stieg runter und bin schneller im anderen Ort. Da kommen mir auch manchmal Schulkinder entgegen und schon ist es auch da, dieses unheimliche Gefühl. Man liest so viel jeden Tag.
Wobei mir die Leute nicht leid tun, die in den Supermärkten ihre Taschen an den Einkaufswagen hängen, der dann geklaut wird. - Ich hab doch nur einen Moment nicht hin gesehen. Dieser Moment reicht ja denen, die klauen wollen.

Wir gehen ja oft spazieren, aber selten im dunkeln, hier im Ort trifft man kaum Leute zu Fuß. Touristen freuen sich manchmal, dass sie überhaupt Fußgängern begegnen, die sie eventuell nach dem Weg fragen können. Aber man sieht eben viel Jugendliche, die gegenseitig protzen wollen, wie stark sie sind, dabei sind es oft armselige Würstchen. Aber man hat etwas Angst. Leider ist es so.

Ich wünsch euch trotzdem einen schönen Spaziergang am Wochenende. Und ich mache beim Spazierengehen, meinen Talismann, den ich am Lederband um den Hals trage (ein Elfenbeinbuddha und eine Tigerkralle aus Vietnam), unter den Pulli, dass er nicht zu sehen ist.

Lieben Gruß aus Gernrode

von Ulla
by Ulla M. @09.09.2006, 11:21

Auch junge Menschen gehen nachts schneller, wenn sie mich alten Sack sehen. Es liegt also nicht am Alter.

Es liegt meines Erachtens an den Medien, die wir uns täglich antun und die es damals nicht gab.

Wir erfahren heute primär von den weltweiten Anschlägen, Verbrechen und Unglücken. Diese sind, gemesssen an der Zahl der Spaziergänger, unendlich winzig. Dennoch sind wir Menschen so, daß wir lieber die bösen Taten dafür nutzen, unsere Angst zu füttern. Denn Angst schützt vor körperlichen Schäden, was wiederum ein natürliches Verhalten ist.

Wir schauen jeden Tag ins Internet, die Nachrichten im TV und hören Radio um uns unsere tägliche Dosis Kopfschütteln und Grausen abzuholen. Da ist es kein Wunder, wenn wir uns nicht mehr trauen und den wenigen Bösen den Raum überlassen, sich auszutoben.
by @09.09.2006, 11:18

Guten Morgen an alle :-)

meine Gedanken dazu:
Zum einen verschwindet die Leichtigkeit der Jugend etwas. Das sehe ich schon auch so.
Die Medien tragen einen Teil an diesen Gedanken. Denn woher haben wir denn die Vorstellungen, es könnte etwas passieren????
Es kommt immer auf die Situation drauf an und wie man auch selber Stimmungsmäßig drauf ist. Wenn man zum Beispiel etwas von Selbstverteidung versteht, bewegt man sich mit einem ganz anderen Bewußtsein durch die Stadt. Egal ob Tag oder Nacht.
Generell habe ich keine Angst nachts durch München zu laufen. Da bin ich eigentlich sehr zuversichtlich. Es ist mir bis jetzt noch nie etwas passiert. *dreimalaufholzklopfe*.
Klar gab es mal Situationen, wo ich mir dachte, ok es ist jetzt vielleicht besser auf die andere Strassenseite zu gehen. Was ich dann auch machte.
Abends in den Wald oder in den Park gehe ich nicht alleine.

Aber ängstlich bin ich nicht.

Wünsche euch ein schönes Wochenende.
Viele liebe Grüße aus dem päpstlichen München von Annette :-)
by @09.09.2006, 10:21

*arive* hat es sehr treffend ausgedrückt, "früher" gingen die meisten Menschen während der Woche nicht abends "spazieren". Sie waren zielgerichtet unterwegs, auf dem Nachhauseweg von einem Besuch bei Freunden und Verwandten, auf dem Weg von und zur Nachtschicht. Die Zweckgebundenheit gibt dem Auftreten Sicherheit.
Da fällt mir gerade ein Teil eines Kinderreim ein, mit dem wir früher auf dem Schulhof ein Fangspiel gespielt haben:

*Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? ...*
*Niemand!*
*Und wenn er kommt?...*
*Dann kommt er!*

Er wird schon nicht kommen ...
by @09.09.2006, 10:19

Wie oft seid ihr früher am Abend durch die Straßen der Städte gegangen? Sicher war das kaum öfter als jetzt.
Die Zeiten haben sich geändert, keinesfalls zum Schlechteren. Jedenfalls sehe ich das nach wie vor positiv. Es war durchaus üblich an Wochenenden abends Schaufenster gucken gehen, keinefalls wochentags. Man ging früh ins Bett, weil man am nächsten Tag früh zur Arbeit ging. Einfach aus Lust um Stadtwinkel anzuschaun ging kaum jemand in der Stadt spazieren.

Es gibt eine neue Erkenntnis zu Ängsten wie z.b. Flugangst. Wenn man sich vorher in Gedanken ausmalt, was passieren könne, hat man bedeutend mehr Angst und das kompensiert sich von Mal zu Mal.
Unterstützt wird es sicherlich durch die Medien... wir lesen in Zeitung von Überfällen auf Ältere und im Fernsehen sehen wir Auseinandersetzungen zwischen Jüngeren u.ä. Das beeinflusst uns.

Übrigens war ich Ende August eine Woche allein mit Pkw in Kalifornien unterwegs. Ich suchte mir Motels im Laufe des Tages aus, und buchte für den Abend. Die erste Nacht war ziemlich aufregend, weil ich mich anstrengte keinen Laut zu überhören. Was soll das, fragte ich mich, wer will mir schon an den Kragen? So schlief ich jede Nacht besser. Tagsüber war ich allein mit dem Pkw und bei Wanderung unterwegs. Keiner wollte etwas von mir.

Rücken grade, Mitten durch und selbstsicher sein !

by arive @09.09.2006, 09:41

Allein würde ich nie nachts durch eine Stadt laufen. Und solange ich mich in einem Waldgebiet nicht auskenne, fühle ich mich auch dort unwohl, wenn keiner dabei ist.
Das war schon immer so..
Allerdings fühle ich mich hier in Deutschland als Frau wesentlich wohler als in Frankreich, wo man dauernd "angemacht" wurde.

lg Barbara
by Bärenmami @09.09.2006, 09:28

Muss es immer nur Nacht sein um sich zu fragen:
„Woran liegt das, dass ich mich heute nicht mehr so sicher fühle wie früher?“

Meine Unbedarftheit und Leichtigkeit habe ich in den letzten Jahren ganz sicherlich verloren, weil ich die aktuellen Geschehnisse nicht ganz einfach übersehen kann und es von mir wirklich naiv wäre anzunehmen:
„Mir kann das nicht passieren.“

Nicht nur die Städte sind seid der Ostöffnung unsicherer geworden, sonder auch der ländliche Bereich. Wenn ich hier von der Ostöffnung spreche, dann meine ich hier ausschließlich die österreichische Situation! Es liegt sicherlich nicht nur daran, aber Eindeutig hat die Kriminalität seid dieser Zeit bei uns sehr zugenommen. Natürlich gibt es auch einheimische Verbrecher, aber von denen rede ich hier nicht, sondern von den organisierten Banden.
Früher war ich beim absperren der Türe nicht so genau, heute überlege ich mir sogar ob ich die Terassentüre bei Anwesenheit im Haus wirklich offen lassen kann, wenn ich mich selber nicht im Garten aufhalte. Wir sind einige wenige Ausnahmen in unserer Siedlung wo noch nicht der Versuch unternommen wurde einzubrechen. Aber alleine die Tatsache das wildfremde Murren (Südländer, Ostländer und Afrikaner) einfach anläuten und sich erkundigen ob das Auto ohne Nummerntafel im Vorgarten vielleicht zu verkaufen wäre, lässt mich mehr als nachdenklich werden, denn durch die Hecke sieht man dieses Auto von der Strasse aus fast nicht.
Ja, ganz am Anfang der Ostöffnung kamen auch die Ungarn mit ihren kleinen Anhängern um von privaten Haushalten Sperrmüll, alte Autoreifen u.s.w. zu erbitten, aber die waren harmlos.
Heute sind nicht einmal die Ski´s im Hotelskistall sicher.
Meine Neuen wurden z.B. vor ein paar Jahren aus so einem Stadel
(Zell am See) gestohlen und nicht nur meine, denn mehrer Hotels waren davon betroffen und angeblich passiert dies jedes Jahr. Die Russenmafia hat erfolgreich einen neuen Markt entdeckt und selbst ein Grossteil der heutigen Bettler ist organisiert.

Was die Großstadt anbelangt, so war ich schon immer und bin heute noch mehr vorsichtig, wenn ich nachts mit der U-Bahn nach Hause fahre. Ich schaue immer, dass ich in einen Waggon einsteige wo sich noch mehrer Menschen aufhalten und wer da drinnen sitzt, sehe ich mir vorher auch immer sehr genau an.

Obwohl ich hier jetzt sehr viel Negatives berichtet habe, sehe ich nicht alles schwarz.

Sehr viele ganz liebe, fleißige und auch strebsame Menschen sind seid der Öffnung in unser Land gekommen. Menschen die mit sehr viel Fleiß hier arbeiten um sich und ihren Familien eine bessere Zukunft schaffen zu können. Von ihnen hört man nur leider nicht so viel.

Wenn arm und reich sich mischen, dann wird es wohl auf beiden Seiten die Guten, Ehrlichen und Fleißigen geben und auf der anderen Seite eben die Ausbeuter, Geldsüchtigen und leider auch die Kriminellen. In vielen Dingen habe ich in den letzten Jahren meine persönliche Einstellung überdacht und nicht Jeder Ausländer ist für mich ein Feindbild. Ich sehe mir die Menschen die mir begegnen heute nur viel genauer an und durch nette Gespräche mit Zuwanderern habe ich auch sehr viel über das andere Leben aus der ehemaligen Heimat erfahren und darum wundert mich heute auch so einiges nicht mehr.

Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir selber bin, die Mentalität des Balkans macht mich innerlich doch ein bisschen unruhig und manchmal wünsche ich mir zumindest eine unsichtbare Grenze, die meine Heimat und uns vor Schaden behütet.

by Sandra WU @09.09.2006, 09:26

hmmm....


ich glaube nicht, dass das ein problem der "etwas älteren" generation ist. alleine abends/nachts in der stadt, bei uns im viertel oder im wald fühle ich (24) mich nicht wohl. das liegt größtenteils bei mir sicher an der erziehung "kind, geh da nicht hin, das ist gefährlich", aber auch an gemachten erfahrungen. wenn ich allerdings freunde dabei habe geht es schon ein bissl leichter. jedenfalls in der stadt. im wald kostet es mich selbstüberwindung, und wenn ich mir noch so oft sage, dass da kein vergewaltiger, entführer oder räuber darauf warten wird, dass ich ausgerechnet da nun vorbei komme.

allerdings fürchte ich, wenn ich mit meinen freunden dann nachts unterwegs bin, sind warscheinlich wir die jenigen um die nen bogen gemacht wird, alleine schon wegen des einschüchternden outfits :D

lg, die 'braxa
by @09.09.2006, 08:28

Ich glaube, die größte Angst macht einem der eigene Kopf mit seiner Phantasie, angeheizt durch die Horrormeldungen in den Medien.

Geht man wie Mariechen durch die Nacht, hat man keine Angst. Stellt man sich aber vor, was passieren könnte, wenn plötzlich jemand hinter der Ecke hervorspringt.... oder daß der Jugendliche da vorne ja ein "Krimineller" sein könnte.... schon ist die Angst im Bauch da... ... aber der Jugendliche kann doch gar nichts dafür, daß man ihn verdächtigt.

:-)

Daß es nachts zu Überfällen kommen kann, war schon immer so. Aber tagsüber ist die Möglichkeit genauso gegeben.


Nachts ist wirklich eine andere Stimmung in der Stadt. Und die kann durchaus äußerst positiv sein.

Da fällt mir ein Erlebnis ein:
Eine Zeit lang bin ich morgens alleine durch den Wald gejoggt. Es war meist menschenleer. Manchmal kam ein Mann mit seinem kleinen Hund dort entlang.
Ich habe mich immer wohl gefühlt.
Aber eines Tages kam mir ein "fremder" Mann entgegen mit Gewehr in der Hand. Diese Begegnung war nur sehr kurz. wir schauten uns an und waren über unser Zusammentreffen beiderseitig erstaunt.
Dann war der Mann wieder weg.

In diesem Moment der Begegnung ging mir schon einiges durch den Kopf. EIN GEWHR!!!! Will der mich ermorden??? :-)
Aber das waren alles Hirngespinste, die Schlagzeilen der Medien hatten ihre Wirkung getan.
Der Mann war mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Jäger und auf dem Weg nach Hause :-) Wir hatten nichts voneinander gewußt und sind uns nur zufällig begegnet.

Also laßt euch nicht verrückt machen oder gar einschüchtern. Was eine GESUNDE Achtsamkeit natürlich nicht ausschließt.

LG
susi

by susi @09.09.2006, 04:28

Beklemmungen oder Angst hatte ich noch nie, wenn ich Abends oder nachts durch die Stadt gehe, früher nicht und jetzt auch (noch) nicht.

Bedenken bei manchen Begegnungen schon eher, aber nur, wenn mehrere, augenscheinlich unter Drogen stehende Typen versuchen einen anzumachen.

Mariechen hat es sehr treffend ausgedrückt, nachts ist ein ganz anderer Menschenschlag unterwegs und es oft interessanter als am Tag, jedenfalls in Köln.

@ Werner
Mit 16 Jahren, gingen wir auch nebeneinander und machten keinen Platz, wenn so ein uralter 40 jähriger entgegenkam.
Nicht immer aber das kam vor :-)

@ Jeanie
Im dunklen Wald ist es nachts sicherer als am Busbahnhof, denn keiner wartet gerne hinter einen Baum in der Hoffnung, kommt noch Einer/Eine :-)

Meine Frau geht mit ihrer Freundin und den Hunden jeden Abend um 20:00 Uhr eine Runde durch den Wald.
Sie fühlen sich sicher, liegt vielleicht auch an den Hunden. Ein AmStaff und eine Dogo Argentino Hündin :-)
Jedenfalls schweigen die Deutsch-Russen, die sich als Treffpunkt eine Schutzhütte im Wald ausgesucht haben, bis die Mädels (44) mit den Hunden vorbei sind.
by silverfuxx @09.09.2006, 01:04

Ich glaube, es gibt zu jeder Frage ein kleines Ja. Es ist sicherlich ein Zeitzeichen, wie Menschen miteinander umgehen. Und eine Frage des Lebensalters und der somit gesammelten Erfahrung, wie ich mit etwas umgehe. Ich mag heute weder in der Stadt noch durch den Wald abends allein gehen.
by birgit w. @09.09.2006, 00:36

Also ganz ehrlich gesagt - ich habe auch Beklemmungen, wenn ich oder wir im Dunkeln unterwegs sind und uns irgendwelche "Typen" begegnen. Das mag unberechtigt sein, vielleicht wird man mit zunehmndem Alter auch ängstlicher, vorsichtiger?
Ich bemühe mich immer, keine Vorurteile zu haben. Aber wenn ich manche Gestalten sehe, dann gehe ich denen lieber aus dem Weg, wechsle die Straßenseite oder gucke, ob da noch Leute rumlaufen, in deren Nähe ich mich begeben kann.

Ich glaube schon, dass es im Gegensatz zu "früher" irgendwie gefährlicher geworden ist, im Dunkeln und dann womöglich noch in Nebenstraßen unterwegs zu sein.
Es wird gepöbelt, angemacht, provozierend geguckt.

Und das ist keine Einbildung.

Also: Kopf hoch, Rücken gerade, Blick nach vorne, fester Schritt - Selbstsicherheit demonstrieren, auch wenn sie nicht da ist.

by @09.09.2006, 00:17

Ich gehe nachts in den Wald oder auch mal auf den Friedhof, was sollte mich da abhalten durch die Stadt zu laufen?

Man trifft Nachtschwärmer, denen man im Tageslicht nie begegnen würde........
Der Brunnen ist erleuchtet.......
Alles ist etwas gedämpft........
Lichterglanz überall.........
Straßenmusikanten.......
Lustige Grüppchen.........
Die Oma mit seniler Bettflucht.........
Einige krakelende Betrunkene......
Leben spüren......
Und.......und.........und......

Ich bin gerne nachts unterwegs - im Wald, auf dem Friedhof oder in der Stadt :)




by Mariechen @09.09.2006, 00:17

Früher bin ich auch bei Nacht und Nebel durch die Stadt, durch die dunkelsten Gassen, mit dem Hund durch den Wald, übers Feld, ganz egal wo... gelaufen. Heute tu ich das wenn überhaupt, dann mit einem mulmigen Gefühl. Und genau wie es Euch beiden ergangen ist, wenn jemand entgegenkommt mit einer sehr merkwürdigen Unsicherheit.

Ich glaube, das kommt erstens dadurch, daß man unbekümmerter ist, wenn man jung ist, dann liest man ja jeden Tag Horrorgeschichten in der Zeitung (erst wurde ein Wirt in unserer Satdt erstochen, keine 50 m neben dem Lokal wohnt einen Freundin meiner Tochter) und man macht im Laufe der Jahre so seine Erfahrungen... sei es durch eigenes Erleben, sei es durch Hörensagen oder die Medien...

Ich bin einfach nicht mehr so unbedarft wie vor 20, 30 Jahren..... Und, das kommt noch dazu, unsere Stadt ist abends fest in der Hand der Rußlanddeutschen und Türken, die in richtigen *Rudeln* auf den Plätzen rumsitzen, Alkohol trinken und randalieren... da möchte ich wirklich nicht dazwischenkommen...

by @09.09.2006, 00:16

...also, ich finde,daß etliche "halbstarke", wenn sie in der Gruppe (ca. ab 3 Pers.) sind, oft rücksichtsloser gegenüber Älteren werden.
Nicht wenige Male ist es mir passiert, daß so 2 -3 junge Männer, machmal ist auch eine junge Frau dabei, nebeneinander auf dem Gehweg entgegenkommen, bewußt provozieren und keinen Platz einem ihnen Entgegenkommenden machen.
Aber nur in der Gruppe verhalten sie sich so; sie wollen wohl ihr Gesicht nicht voreinander verlieren
Damit will ich aber keinesfalls behaupten, es wären schlichtweg alle jungen Leute so.

Ich habe aber auch schon junge Leute gesehen, die sich vorbildlich schwächeren Personen gegenüber verhalten haben.
by Werner @09.09.2006, 00:12

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