Kommentare zu «kb20070417»

Einsamkeit gehört zu den Dingen, die nur verstehen kann, wer sie einmal kennengelernt hat.
Und von ihnen fürchtet widerum jeder eine andere Art von Einsamkeit am meisten. Allein und einsam ist nur eine Version. Einsam in Gegenwart von (einem) anderen Menschen weitere.
Und dann ist Einsamkeit noch subjektiv.

by Chispeante @18.04.2007, 17:05

Ich weiß nicht, ob diese Geschichte konstruiert ist. Gut möglich, aber was täte das zur Sache, dieses Beispiel paßt in unsere Zeit. Es ist egal, ob dahinter ein konkretes Gesicht steht, oder 100 Namenlose. Das ist hier, glaube ich, nicht die Frage. Fakt ist, dieses Problem ist existent, realistisch durch und durch.
Unsere Gesellschaft ist einfach kalt, keine Frage. Es mangelt an Nächstenliebe, eigentlich mangelt es schon am Interesse am anderen.
Ja, es gibt Vereine, Kurse, alles Mögliche, das ist wohl richtig. Theoretisch könnte jeder in Gesellschaft sein. Aber ob das immer so einfach ist? Ich spreche hier nicht die finanzielle Seite an, sondern die seelische. Ist alles paletti, wenn ich mich unter Menschen mische? Dies gelingt einem fröhlichen Charakter, aber was ist mit einem, der nur teilnimmt, um der Einsamkeit zu entfliehen? Findet er das Gesuchte? Sind Freunde so einfach zu finden? Oder sollten Zweckgemeinschaften genügen? Wer kann sich überhaupt in den anderen hineinversetzten? Keiner kann es wirklich, wenn der andere nicht die entsprechenden Signale aussendet. Und genau das scheint so schwer zu sein für die Betroffenen. Vielleicht oft verletzt, vielleicht nicht redegewandt, mit der eigenen Traurigkeit überfordert - mit diesem Gepäck ist es nicht leicht, das Leben bei den Hörnern zu packen.
Eine Lösung habe ich auch nicht. Es macht mich ganz einfach traurig, und die Herzenskälte unserer Zeit ist sicherlich im besonderem Maße schädlich und völlig ungeeeignet, dieser Art von Vereinsamung die Stirn zu bieten.
by Bettina @17.04.2007, 22:52

Die Nachbarn beobachteten ihn. sie sahen, dass er oft dicke Umschläge aus dem Briefkasten holte. Sie sahen, dass er mit den Umschlägen sogleich wieder in seine Wohnung eilte, dass er kaum nach rechts und links blickte, kaum einen kurzen Gruß murmelte.
"Er muss viel Arbeit haben," vermuteten sie. "Er scheint wenig Zeit zu haben", sagten sie. "Er ist ein wenig eingebildet", meinte eine ältere Frau, die sich gerne mit ihm unterhalten hätte, "jedenfalls beachtet er mich gar nicht."
Eines Tages aber war er besonders gut gelaunt und er lächelte die Alte an, als er seine Post aus dem Briefkasten holte. Die Frau mühte sich gerade mit ihrem Einkaufswägelchen ab und da fasste er sich ein Herz und fragte, ob er ihr helfen könne. "Aber sie haben doch immer so viel zu tun! Sie müssen doch Ihre Post bearbeiten!" antwortete sie.
Was soll ich noch lange erzählen? Die beiden kamen ins Gespräch und von dem Tag an unterhielten sie sich öfter wenn er seine Kataloge aus dem Briefkasten holte.... Denn die ließ er sich weiterhin schicken.... Schließlich brauchte er einen Grund um zum Briefkasten zu gehen .....
by Ingrid @17.04.2007, 22:47

Eine Erzählung - die mich nachdenklich und etwas traurig stimmt.

Und Fragen im Kopf wie in der Art von Janna.Woher stammt der Wissensstand
um diesen Mann?
Was ist der Hintergrund für ein solches Verhalten?
Ist es wirklich die Eisamkeit ?
Ist es dem Erzähler bekannt oder vermutet er es ?
Steckt vielleicht etwas anderes dahinter ?

Könnte es nicht eine Art - am Leben teilhaben sein - weil man sich nicht alles leisten kann.So etwas wie satt sehen am Konsum ?
Oder es gibt doch auch Menschen die haben eine ungewöhnliche Leidenschaft
des sammelns. Die haben ihre gesammte Wohnung mit Zeitschriften und so
weiter voll gepackt.Nur in kleinen schmalen Wegen findet man ein durchkommen.

Mir sind einige Gedanken durch den Kopf gegangen,doch alles ohne wirkliches Ergebnis wie ich diese Erzählung richtig sehen kann.
Für mich liest es sich wie der kurze Auszug aus einem Buch in dem ich den Anfang der Geschichte überschlagen habe.

by moon @17.04.2007, 22:41

..hm - etwas stört mich an der Geschichte: wenn der Erzähler das in allen Einzelheiten weiß, muss er dem einsamen Mann ja über die Schulter geschaut haben oder es erzählt bekommen haben - aber dann ist der ja nicht einsam....???...:-) Janna
by Janna @17.04.2007, 20:53

vor dem frühstück hatte ich noch nicht so viel zeit meinen kommentar richtig los zu werden.

ich verstehe diese geschichte eigentlich mehr schlecht als recht, hier wird etwas erzählt über einen menschen, der einsam ist und der erzähler weiß doch einiges mehr von ihm....

da gibt es einen parallelfall. ... meine mutter vermietet schon seit zig jahren eine möblilierte wohnung an einen "einsamen". ab und zu bekommt er mal besuch von familienmitgliedern und das hat sich. da kommt weder ein anderer mann noch ein weibliches wesen außer jemand von der familie zu ihm.
bis vor 3 jahren ging er einer regelmäßigen arbeit nach, kaufte einmal zu fuss ein und sonst bleibt er in der wohnung, er lüftet noch nicht mal.
dafür wurde er vom notarzt wegen alkoholvergiftung abgeholt und die polizei musste die wohnungstür öffnen.
er erzählte meiner mutter, er sei von den mädels enttäuscht worden..... haste da noch töne. das ist doch nur die hälfte der bevölkerung.

wenn er sich nicht aus seinem selbst gewählten schneckenhaus begibt, welche zange soll ihn raus ziehen?
unser heutiges leben bietet genügend anlässe ausserhalb der isolation zu leben. vielleicht ist er ein zeitentsprechender einsiedler.

by arive @17.04.2007, 20:01

Ich hab erlebt, dass man nicht mal auf mich zukam, als mein Mann mich verlassen hat. Alle aus seiner Familie wussten es. Da hab ich zu hören bekommen, ich hätte mich ja mal melden können. Was soll man dazu sagen?

Wenn man nicht mal von "Familie" Zuspruch bekommt, mal ein "Wie geht es dir?" wie kann man erwarten, dass es Fremde tun???

Hab mal gelesen: man muss sich Freunde suchen, bevor man sie braucht.
Da ist was dran!
by M. @17.04.2007, 19:37

Ich finde es zu einfach zu sagen: Der Einsame soll doch auf andere zugehen, nicht auf das von außen warten.

Schonmal drangedacht, dass ein Mensch in seiner Persönlichkeit so verletzt ist, dass er es nicht kann?
Oder aus gesundheitlichen Grünen? Psychischen Gründen?

An einem VHS Kurs teilzunehmen ist nicht immer zu finanzieren. Ich habe selbst erfahren müssen, dass ein Kurs einfach zu teuer ist..
Oder die Kraft nicht ausreicht sich abends nach der Arbeit noch auf den Weg zu machen....?

Manche Menschen fallen eben immer wieder auf die Füße, auch wenn sie umziehen müssen, haben sie schnell Kontakte.

Es gibt mindestens 100 Gründe warum sich ein Mensch einsam fühlt.. das kann sogar in der Familie selbst der Fall sein... oder trotz netter Kollegen..

Nicht immer ist diese Einsamkeit (unbewusst ) selbstgewählt, unsere Gesellschaft trägt schon sehr dazu bei auszugrenzen...

.. denkt die logopiene
by logopiene @17.04.2007, 18:41

kann man damit die leere überbrücken? ich sag nein. Es ist nur selbstbetrug...
ICh weiß nicht; wenn jemand einsam ist helfen doch keine Kataloge?!

Oder ich bin einfach nur zu jung oder zu einsam oder zu doof das zu verstehen.
by Luna @17.04.2007, 18:38

ja hallo, die Geschichte machte mich traurig und nachdenklich, aber der Beitrag von Spunk gab mir wieder Zuversicht.
by Liane @17.04.2007, 17:47

Es ist wirklich nicht einfach, diese Geschichte zu werten.
In welchem Umfeld arbeitet dieser immerhin schon 36-jährige, nicht mehr ganz so junge Mann, wenn er nicht zu Hause ist?
Oder ist er arbeitslos?
Oder erwerbsunfähig und deshalb an die Wohnung gefesselt?
Was sind es für Nachbarn, denen er sich verschließt?
Ist es nur der Briefkasten, dessen gähnender Leere er mit den Werbeprospekten begegnen will?
Hat er womöglich ansonsten diese Einsamkeit selbst gewählt?

Ja, wenn das Geschilderte die Einsamkeit ist, die er eigentlich nicht möchte, dann bin auch ich der Meinung, dass dieser Mann den ersten Schritt tun sollte, um ihr zu entfliehen. DAMIT die Nachbarn wissen, "was er da tut", und warum er es tut.
Aus der kleinen Geschichte geht doch auch nicht hervor, dass die Nachbarn NICHT grüßen, NICHT den freundlichen Blick wagen, den er vielleicht nicht erwidert...
by Elouise @17.04.2007, 12:27

Meine Gedanken dazu sind sehr zwiespältig.

Erst einmal finde ich, dass virtuelle Kontakte immer noch besser sind als gar keine.
Allerdings ersetzen sie bei weitem nicht den tatsächlichen, zwischenmenschlichen Kontakt.
Im Netz ist jeder irgendwie anonym, evtl. noch mit Nick unterwegs, jederzeit kann man sich ausklinken, zurückziehen, Kontakte wieder abbrechen, ohne zu erklären warum und wieso.
Und jeder kann ungeschoren irgendwelchen Mist behaupten, verbreiten, kann über sich selber Unwahrheiten sagen - es kann ja mangels tatsächlichen Kontaktes niemand kontrollieren.

Trotzdem finde ich das Internet wichtig - auch zur Knüpfung bzw. Aufrechterhaltung von Kontakten.

Das andere ist die Tatsache, dass persönliche Kontakte nur hergestellt werden können, wenn der Betreffende das auch wirklich will und sich auch selber bemüht, auf andere Menschen zuzugehen.

Wie hier schon erwähnt, kann man nicht erwarten, dass andere einen aus der Einsamkeit befreien, ohne dass man selber bereit ist, etwas dazu beizusteuern.

Sowohl Bekanntschaften als auch Freundschaften brauchen Zeit, um sich zu entwickeln.
Und daran müssen alle Beteiligten arbeiten.

Ich meine auch, dass das Mitmenschliche immer mehr an Bedeutung verliert, weil fast jeder darauf bedacht ist, seine Freiheiten zu bewahren, das, was er besitzt, vor anderen zu verteidigen, seine Zeit nur für sich zu verplanen.

Aber es gibt auch - allen Unkenrufen zum Trotz - viele Menschen, die sich auf andere einlassen, auch dann, wenn sie einiges an Zeit und Geduld investieren müssen.

Allgemein die Verrohung der Gesellschaft sowie deren Kälte zu beklagen hilft keinem weiter.
Es würde anders aussehen, wenn jeder bereit wäre, ein wenig daran mitzuwirken, aus dem Nebeneinander ein Miteinander zu machen :-))

by @17.04.2007, 12:05

Mir geht es da ein wenig wie der Zitante....... hab auch ein klein wenig Angst vor Steinen ;)

Wenn jemand keine Freunde hat, hat er sich wohl nicht bemüht welche zu finden.......
Ich kann doch nicht drauf warten, daß jemand bei mir klingelt und mich fragt ob er mein Freund sein darf. Ganz so einfach ist das nun mal nicht. Auch meine Einsamkeit hat etwas mit mir selbst zu tun......
Es müssen ja auch nicht immer gleich *Freunde* sein .... ein netter Bekanntenkreis hilft da auch schon weiter.......
Zurückziehen und schmollen hilft da nix!

Also, an alle Einsamen:
Geht raus, sprecht mit den Menschen die Ihr trefft, laßt Euch nicht entmutigen und verlangt nicht, daß Andere tun, wozu ihr nicht bereit seid - auf jemanden zugehn......

Bei 6 Milliarden Menschen Weltbevölkerung muß niemand einsam sein !!!!
Öffnet Eure Türen und Herzen und laßt es zu, daß jemand eintritt !!!



by Mariechen @17.04.2007, 11:23

Bitte widersprecht mir, wenn ihr das anders seht. Aber ich glaube, dass keiner einsam sein muß. Es gibt doch Vereine, Kurse, Veranstaltungen usw. wo man Leute kennenlernen kann. Mag sein, dass das zunächst nur oberflächliche Kontakte sind. Aber das ist doch mal ein Anfang!
Oder man kann sich ehrenamtlich engagieren und kommt mit Menschen ins Gespräch.
Natürlich fällt es nicht jedem leicht, auf "Fremde" zuzugehen. Aber wer in seinem Kämmerlein sitzt und wartet, dass jemand kommt........
Ja, die Menschen, die auf irgendeine Art in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, die haben es wahrscheinlich ein wenig schwerer. Vielleicht gibt aber bei den Seelenfärblern welche, die mit ihren Erfahrungen anderen Mut machen können?
by vera @17.04.2007, 10:59

Guten Tag alle zusammen,

"Hajo" bei mir im Haus bekommt täglich jede Menge von kleinen, mittleren und großen Paketsendungen. Post, die nicht in den Kasten passt, Post die den Briefkasten sprengt und Pakete in allen Größen. Ich hab ihn auch mal gefragt, warum es so ist. Seine Antwort: "Das liegt an meiner Arbeitszeit, ich kann mir anders nichts besorgen." Obs stimmt, das weiß ich nicht, aber "Hajo" wird auch weiterhin abends um 21 Uhr im Haus irgendwo anklingeln und Pakete abholen, die wir in Nachbarschaftshilfe so angenommen haben. Ob "Hajo" einsam ist? Nein, das weiß ich nicht und ein Zimmer ist bestimmt voll mit Pappe, Papier und anderen Müll, denn ich sehe nie, dass er etwas wegbringt... Oder bringt er es doch weg? Dafür sieht man sich zu selten oder hat keine Zeit heutzutage.
by Inge aus HH @17.04.2007, 10:56

Auf die Gefahr hin, gesteinigt zu werden -
und ohne hier jemanden angreifen zu wollen -
meine Gedanken dazu:

Was nützt es, virtuelle, gedankliche Postkarten zu schicken? Hilft es dem Einsamen wirklich ?

Was nützt es, den Einsamen gute Wünsche und die Kraft zur Überwindung ihrer Einsamkeit zu schicken ?

Fragen wir uns selbst: Würden wir die Kraft, die Energie aufbringen können (wollen) einem einzelnen einsamen Menschen zu helfen - wirklich zu helfen? Würden wir unsere "kostbare" Zeit dafür opfern? In dem Bewußtsein, daß es nicht mit ein paar Minuten Telefonieren oder dem Versenden einer täglichen Mail getan ist? Und daß ein einsamer Mensch, erfährt er plötzlich Verständnis und bekommt Hilfeangebote, sehr "fordernd" werden kann?

Mich hat es einmal überfordert und ich mußte einen für beide Seiten sehr schmerzhaften Schlußstrich ziehen. So leid es mir tut: Ich würde mich nicht noch einmal darauf einlassen (können).

LGvZC
by @17.04.2007, 10:52

Meine Meinung ist, dass diese Zeit jetzt sehr schnell ist und man tagtäglich mit jeder Menge Negativmeldungen überschüttet wird. Es kommt selten oder eigentlich nie etwas Positives. Und vor dem Alter fürchtet man sich zwischenzeitlich - gibt es doch auch kein Alter mehr. Es gibt keinen Respekt mehr vor dem Alter - keine Achtung vor Menschen. Und am Besten wäre es wohl, dass man gleich jeden - der einem nicht passt per Waffe erledigt. Und damit man ja nicht alt aussieht - lässt man sich liften und die Falten wegspritzen - und damit es auch jeder mitbekommt - wird das im Fernsehen propagiert.
Und, wenn man sieht, wie sehr sich die Menschen einmummeln - damit keiner sehen kann was sie tun - werden überall Rolläden angebracht - die immer geschlossen sind.

Wohnungstüren kleine Spalten offen - gleich geschlossen - ausser der Heizungsableser kommt. Oder man wird angegriffen - weil man die Hausordnung nicht ordentlich genug macht. Die einzige Kommunikation - ?

Fragt man mehr nach - dann komtm mir geht es gut - und ich wünsche ihnen einen schönen Tag - auch dann- wenn sie den Kopf dick verbunden haben. Ach das ist nichts - da muss man durch. Einen schönen Tag wünscht mir jetzt jeder.

"Da muss man durch" natürlich, wie wenn man das nicht wüsste. Einsamkeit bekommt man dann sehr gut mit, wenn man Hilfe braucht - da ist keiner mehr da.

Es gibt keine Kommunikation mehr - oder, wenn es denn eine gibt - kann man sie nicht mehr finden. Deswegen gehen auch so viele einsame Menschen zum Arzt - dort sitzen ein paar - und manchmal reden sie auch - über ihre Krankheit.

Vielleicht sind sie auf dem Golfplatz oder im Tennisclub zu finden - was aber, wenn man dort nicht ist?

Auch meine Freunde - waren es denn jemals welche - sind ständig mit sich selbst beschäftigt. Das Haus der Garten - der Freund, der Mann - die Arbeit - wenn sie denn noch welche haben. Ja und ganz langsam schleichend - man merkt es kaum sind auch diese irgendwann verschwunden. Man muss selbst etwas tun und ständig anrufen - doch manchmal vergisst man es - und dann kommt auch nichts mehr zurück.

Alles Einbildung - leider nein. Es geht ganz langsam wie mit den Jahreszeiten und plötzlich ist Winter. Alle Wege - alle Vorgärten sind eingefasst - der Rest Erde tapeziert mit Pflastersteinen - die Strassen nicht mehr begehbar - Autos haben immer Vorfahrt.

Alles, was das Leben schöner macht - findet man dann im Fernsehen - aber nur in der Werbung.

Ach ja das www habe ich noch vergessen - hier kann man sich seine Einsamkeit von der Seele schreiben und man kann lesen - doch das ist alles keine echte Kommunikation - denn man sieht keine Gesichter - man riecht nichts - und hören kann man auch nichts - so schreibt man also mit sich und seiner Phantasie - ändern an der eigentlichen Tatsache - tut das nicht.

Second Life - einfach in ein anderes Leben schlüpfen - zurück zur Kommunikation - man ist schön und sexy - reich und alt ist man da schon gar nicht - und ansonsten hat man natürlich alles was da gewünscht wird - eine gefährliche Flucht. ? Dort ist man dann wieder da - wo man eigentlich im realen Leben sein sollte - mitten unter Menschen.

Kinder? - die sind selbständig und haben ihr eigenes Leben - und unserseins ist abgemeldet - .
Sie befinden sich in dem angsterfüllten Arbeitsleben - verständlich - da ist keine Zeit für Mitgefühl und Verständnis.

Wenn es viele gibt, denen es nicht so geht - dann gratuliere ich euch - denn dann kann die Welt ja wieder hoffen.

Die Wegwerfgesellschaft - die nicht nur Tiere wegwirft sondern eben auch Menschen. Massenweise - doch niemand sieht das.

Ja und, wenn man einsam ist - würde man das zugeben - oh nein - alles in Ordnung - da muss man durch - wie wenn man das nicht wüsste.

Doch das allerschlimmste ist - ich gehöre dazu.
by Wolfpfote @17.04.2007, 10:52

Liegt es vielleicht am Zeitgeist, dass soviele Menschen "einsam" sind? Wenn Menschen für sich ein optimal gutes Leben ansteuern, führt das zwangsläufig in die sogenannte Einsamkeit. Der Mensch ist eben so konzipiert, dass er zum Zufriedensein Kommunikation in jeder Weise benötigt. Das heißt auch, Augen, Ohren und Herz offen zu halten für sein Umfeld. Da gibt es alte Menschen, die nicht mehr einkaufen können, überlastete Mütter, deren Kindern man bei den Schularbeiten helfen kann etc. etc. etc.
Ich wünsche allen Einsamen einen guten Weg aus ihrem Teufelskreis heraus!
by Irmgard @17.04.2007, 10:23

Ich kenne das Gefühl der Einsamkeit.

Und ich finde es auch schwer Menschen kennenzulernen zu denen man ein echtes Vertrauensverhältnis oder eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen kann.

Vieles bleibt oberflächlich, weil sich wirklich nur wenige auf einen Mitmenschen wirklich und wahrhaftig einlassen möchte!

Ich stimme auch einer Aussage in einem vorherigen Kommentar zu.

Nachbarn sind heute keine Mitmenschen mehr!

Viele Grüße

Christiane
by Christiane @17.04.2007, 10:08

Ich finde es ist in der heutigen Zeit sehr schwer, Leute kennen zu lernen, bzw. Freunde, wenn man nicht selbst auf die Leute zugeht.
Aber selbst dann kann man vor Mauern stoßen, da die Gleichgültigkeit zu groß geworden ist.
Jeder ist nur noch auf sich bedacht und schaut nicht nach links oder rechts, selbst der nächste Nachbar nicht.

Schade um die Welt und die Menschen.
by menzeline @17.04.2007, 09:49

Jaa ich habe das auch am eigenen Leib kennengelernt, jedoch war ich im Grunde nicht einsam, denn eigentlich hätte ich glücklich sein müssen, weil ich frisch verheiratet war und mich für den Umzug ins andere Land entschieden habe, eben wegen der Liebe und einer musste sich entscheiden.
Aber am Anfang in diesem fremden Land habe ich komische Sachen erlebt, dort wo ich dann eingezogen war, wurde ich nicht gegrüsst, wo ich versuchte, mit einer Nachbarin zu joggen, wurde ich abgewiesen...usw. usw. auch auf meiner neuen Arbeitsstelle gab es enorme "Gewohnheitsunterschiede", wie ich das mal ausdrücken möchte..... und es dauerte 1 Jahr, bis das ich wenigstens mal bis zu einem Du kam....
Sogar habe ich versucht mich anzupassen, aber das geht nicht, wie ich dann feststellen konnte, denn als ich endlich so sein will, wie ich bin, geht es vorwärts, auch wenn ich hier wesentlich anders lebe, als in meiner Heimat.... Ich habe in meiner Heimat sehr viele Freunde und Bekannte und war dort eigentlich immer das "Zugpferd". Hier bin ich eher für mich, aber habe gesucht und manches für mich gefunden.......unter anderem die Seelenfarben-Seite und auch so manchen Menschen und so manchen Hund und anderes Getier......die Natur hatte ich ja täglich um mich.....
Übrigens, meine Mutter fühlt sich alleine, obwohl sie "nur" in der Nacht alleine ist.......
Ich glaube, dass jeder Mensch einmal in die Wüste gehen sollte, um zu lernen, mit sich im Klaren zu kommen, um dann auch mit Freuden den Umgang mit Menschen schätzen zu können.......denn dann gäbe es wohl weniger Einsamkeiten.....;O?

Liebe Grüsse
Eure Brigida
by Brigida @17.04.2007, 09:18

Leider ein Teufelskreis: der Einsame fühlt sich ausgeschlossen und ist nicht in der Lage auf die anderen zu zu gehen. Je mehr er sich abkapselt, desto größer wird der unsichtbare Graben, den die anderen zu ihm hinüber überwinden müssen.

Wir haben das Glück in einer Nachbarschaft alten Stils aufgenommen worden zu sein, als wir vor einem Jahr hier her gezogen sind. Trotzdem fühlt sich auch hier so manch ein älterer Mensch einsam..wenn die Situation mit einer Stadt und ihrer Anonymität auch nicht zu vergleichen ist. Das subjektive Einsamkeitsgefühl gibt es auch hier.
lg Barbara
by Bärenmami @17.04.2007, 09:09

@spunk: den nagel auf den kopf getroffen...
einsamkeit ist grausam und nur selten sind die einsamen selbst daran schuld. inzwischen sind wir eine scheuklappengesellschaft, jeder hat nur sich selbst im blick ohne nach links und rechts zu schauen. ich bemühe mich stets alle menschen in meiner umgebung freundlich und aufgeschlossen zu begegnen... sei es nachbarn, freunden oder einfach nur der netten kassiererin an der supermarktkasse. ein lächeln kann so viel bewirken, da hast du so gott verdammt recht... wie sagt man: ein lächeln oder ein blick sagt manchmal mehr als tausend worte. ich hoffe das ich nie das gefühl haben muss, einsam zu sein... in diesem sinne allen einen schönen tag...liebe grüße, janine
by "jeybe" @17.04.2007, 08:52

@Spunk
Das hätte man nicht besser sagen können!
Nachbarn sind heute kaum noch Mitmenschen......

Ich hatte einen Text hier stehen,hab ihn aber wieder gelöscht.....ich wäre dann nicht besser als meine sogenannten Nachbarn....

Ich wünsch euch nette,ehrliche und freundliche Nachbarn....

LG Dagi
by Dagi @17.04.2007, 08:38

Naja, viele Menschen sind einsam. Das können auch junge sein. Das warum bekommen wir in den meisten Fällen nicht beantwortet, aber wenn man einmal in dieser einsamen Leere sitzt, kommt man oft aus eigener Kraft nicht mehr heraus.

Klar bietet das www Kontaktmöglichkeiten (insbes., wenn man schüchtern ist), aber es gibt leider auch immer mehr Menschen, die sich keinen PC und kein Internet leisten können.

Die Nachbarn, die den Kopf schütteln würden, würden auch nicht auf ihn zugehen, denn in ihren Augen ist er vielleicht ein "komischer Kautz". Ein bißchen verrückt. Eben anders, als die breite Masse. Hoffentlich hilft dem jungen Mann jemand aus seinem Umfeld aus der Einsamkeit heraus oder er findet selbst einen Weg. Aber dann, bevor er am Boden angekommen ist.
by susanne @17.04.2007, 08:22

Ich kann es nicht verstehen, wenn junge Menschen einsam sind...

Ich bin eher der schüchterne Mensch gewesen, hatte nie viele Freunde, bin oft umgezogen, aber ich war in jungen Jahren nie einsam in dem Sinne.
Ich lag als 18jährige wochenlang im Krankenhaus und bekam keinen Besuch, es war Ferienzeit, Familie hatte ich nicht in der Nähe, - ich hab immer gern gelesen, da konnte ich alles vergessen.

Man kann nicht erwarten, dass jemand kommt und sich kümmert. Sicher ist es schlimm, wenn man einsam ist, aber der erste Schritt muss schon von einem selbst kommen, oder sehe ich das so falsch?


by Marga @17.04.2007, 08:12

Ich arbeite in der ambulanten Krankenpflege und habe naturgemäß sehr viele alte Patienten.
Sie sind einsam. So richtig einsam. Obwohl teilweise die Familie, sprich die Kinder, um die Ecke wohnen! Meistens bin ich der einzige menschliche Kontakt für diese Einsamen.
Ich muss mich da sehr von Abgrenzen, da ich die Defizite unserer Gesellschaft nicht auffangen kann. Das ist unbefriedigend ! Da wird in unserer Gesellschaft mehr auf die Kinder ( was natürlich voll richtig ist !!! ) geachtet, als auf die Alten.
So habe ich tagtäglich mit den Schattenseiten unserer Gesellschaft zu tun.
Grüße Sabine
by @17.04.2007, 07:38

@ Spunkk

DANKE angekommen !
by Anjusch @17.04.2007, 06:59

warum ist sein weg so abwegig?

jeder sollte nach seiner fasson glücklich werden, vielleicht tut es not, dass er die zeitschrift liest, wenn er nicht den weg zur bücherei findet.

by arive @17.04.2007, 05:52

@Spunk
angekommen, vielen Dank! *freu!*

Einsamkeit wird aber auch oft den Strapazen des "Sich-arrangieren-müssens" vorgezogen. Keiner möchte sich heute noch von irgendwem einschränken lassen, deswegen boomen die Single-Haushalte.

Jeder möchte sich verwirklichen, frei und unabhängig sein, selbstbestimmt leben. Der Preis dafür ist die Einsamkeit.

Ob eine Flut von Werbeprospekten das Problem lindern kann wage ich zu bezweifeln....
by Tina @17.04.2007, 05:28

Hier um mich rum, wohnen viele einsame Personen!
Ich bin selbst einsam; und schaue auch die Kleinanzeigen an!
(Bekanntschaften u. Vermischtes)
Kataloge bestelle ich mir nicht...
Liebe Grüße
by Rapunzel_60 @17.04.2007, 05:23

Diese kopfschüttelnden Nachbarn sind oft diejenigen, die so manchen Menschen einsam machen.

Ich möchte diesem jungen Mann eine Gedankenpostkarte schicken. Eine mit einem Sonnenstrahlenlächeln drauf und ein paar Zeilen, die freundlich sind, warm und das Leben bejahend.

Es ist egal, ob man ihn (oder andere Menschen wie ihn) persönlich kennt oder nicht. Es macht mich jedesmal traurig, wenn ich auf einen einsamen Menschen treffe. Wieviel kann doch ein Lächeln, ein Augen-Blick bewirken...

Wie oft verschönern mir zwei, drei Sätze - mit einem Fremden gewechselt - den Tag. Es ist nicht wichtig, ob man sich danach jemals wieder sieht. Was zählt, ist der Moment. Und das kleine Glück, das sich darin finden lässt.

Man kann sich nicht damit rausreden, etwas nicht verstehen zu können. Ich finde, das ist zu einfach. Man sollte sich wenigstens bemühen.

Warum nicht einfach mal ein Stück Kuchen rüberbringen, wenn vom "Sonntagsgelage" noch was übrig ist? Warum nicht mal ein paar Worte wechseln, wenn man sich über den Weg läuft? Warum sich nicht mal ein paar Gedanken um die Menschen machen, die in meiner Nähe leben?

Und wenn sie schüchtern sind? Und wenn man den Eindruck hat, sie wünschen keinen Kontakt (vielleicht, weil sie sich einfach nicht trauen)...? Dann kann auch ein Lächeln viel bewirken.

"Nachbarn"...früher hatte dieses Wort einen ganz besonderen Klang. Heute sind es oft leider nicht mal mehr "Mitmenschen".

Neulich kam mir der Satz in den Sinn "wenn es heute noch Nachbarn gäbe, dann bräuchte kein Supermarkt bis 22.00 Uhr geöffnet zu haben"... Früher wäre man einfach "rüber" gegangen und hätte sich geliehen, was gerade fehlt. Und es natürlich auch zurück gebracht! ;-)

Ich lass mich von der Ellenbogen-Gesellschaft nicht beirren und schicke jetzt einfach mal meine Gedankenpostkarte los. Vielleicht kommt sie bei jemandem an, der sich über ein Lächeln freut... :-))

LG
Spunk



by Spunk @17.04.2007, 03:14

Sehr viele Leute sind einsam....

Und ich glaube, es sind nicht nur Werbeprospekte im Briefkasten...

Grade hier im www ist es doch so einfach, mit anderen in Kontakt zu kommen, sein Mailfach proppevoll zu kriegen, in Foren, Blogs oder sonstwo rumzustöbern, Kommentare zu hinterlassen, neue Bekannte kennenzulernen.... Ich bin sicher, viele Leute hier sind auch oft recht einsam...
by @17.04.2007, 00:31

@hermes

Ja, aber da funktionierte die Kommentarfunktion nicht
by @17.04.2007, 00:26

...hatten wir das nicht schon einmal???
by hermes @17.04.2007, 00:02

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