Kommentare zu «kb20071005»

Auch ich habe mir schon Gedanken gemacht über das Sterben und auch einiges vorbereitet d.h. Bestattungsvertrag, und als Musik sollen Ausschnitte aus dem Deutschen Requiem von Brahms erklingen, und an meinem jetzigen Wohnort soll eine Trauerfeier sein mit dem nächsten Freunden. Und eine ganz normale Beerdigung soll sein im Heimatort. All zu viel Vorgaben will ich nicht machen dafür das könnte die Angehörigen überfordern.

In zwei Wochen gehe ich zu einer Trauerfeier von einer ganz überraschend gestorbenen 41 jährigen Frau, weil sie sehr engagiert war und stadtbekannt wird es sicher eine sehr berührende Feier sein,

LEBEN GEDENKEN
DENKEN ( ER) LEBEN
abschied nehmen + erinnern + lachen+ fühlen+ verweilen+ spüren+ trauern+ feiern+ erzählen+ schweigen+ zusammensein+ verewigen +

so heißt es in der Einladung,
ob in Ihrem Sinn weiß ich nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass Sie angetan ist weil Sie ein lebenslustiger Mensch war trotz ganz schwerer Behinderung,
und ich sicher auch..............



by ikedi @06.10.2007, 20:57

Ich möchte später,wenn die Zeit da ist, in den Friedwald.
Meinem Mann ist dieser Wunsch bekannt und ich werde noch einmal genauer schauen wie das mit den Vorkehrungen ist.

Den Hinterbliebenen würde ich gern noch ein letztes Wort mit auf ihrem Weg geben, doch wann ist es Zeit die Worte zu schreiben,ich fühle mich doch noch nicht danach zu gehen,stehe in der Mitte meines Lebens. Was ich heute sagen könnte,kann doch zu gegebenem Zeitpunkt Lücken aufweisen,darüber werde ich nachdenken,wie ich die Thematik für mich regeln kann.

Musik wird sicher zu hören sein, die die mir gefällt die mich lange Jahre durch mein Leben begleitet hat.
Und diese Kuchenaktion mit Kaffee braucht keiner wegen der Leute zu machen
Ja ich werde es überlegen.............

Die letzte Beerdigung auf der ich war die hat mich stark beeindruckt und sie hat geholfen den Tod und den Verlust leichter zu nehmen.

Vor der Trauerrede wurde ein Lied gespielt, rockig mit pep, und ein Lächeln legte sich zu den Tränen auf mein Gesicht.Ich erinnerte mich an einen Tag vor Jahren mit ihr. Wir waren auf einer Feier und haben viel getanzt,obwohl es ihr da schon nicht so gut ging.Beschwerden in den Gliedern,die sie am nächsten Tag verstärkt plagten.Doch sie hat den Tag,den Moment genossen und gelebt.
Und ich dachte, ja so war sie immer, Lebensfroh, immer mitten drin im Leben, nie Klagen immer tapfer. Eine Frohnatur!
Dann die Rede, es wurde aus ihrem Leben erzählt. Wie es verlaufen war, was ihr wichtig war, wie sie war, wie sie das Leben gesehen hat. Alles so trefflich.
Ãœber ihren Mut und die Kraft die in ihr war, mit der sie ihre Krankheit anging.
Wie sie immer wieder vorwärtsschaute, ihrem Umfeld Zuspruch gab,nie Klagte.
Jede Phase in der es ihr gut ging auskostete um zu Leben, wie sie sich ihre Träume erfüllte und Lebte.
Das die Trauernden traurig sein dürften,sie würde es verstehen doch dürften wir uns dem Leben nicht verweigern in unserer Trauer, denn dafür wäre es zu schön zu leben.
Als die Rede zu Ende war wurde ein Lied gespielt,dass einen erlebten Traum von ihr untermalte, auch war ihre Stimme dort nocheinmal anwesend.
Das Lied war zu Ende die Anwesenden erhoben sich,ihr Mann und ihr Bruder haben die Urne zur Grabstelle getragen....
Sie war ein wundervoller Mensch, herzensgut..............sie hat soviel gegeben...
selbst am Ende...... ich denke immer noch gern an sie mit einem Lächeln im Herzen.
by moon @06.10.2007, 20:26

Jeder sollte selbst (zu Lebzeiten natürlich) darüber bestimmen können, wie er bestattet werden möchte. Je nachdem, woran er glaubt, und welche Werte ihm wichtig sind, wird sich ein Mensch unterschiedlich entscheiden.

Aber: Um herauszufinden, wie jemand von dieser Welt verabschiedet werden möchte, muss man nun einmal miteinander REDEN. Offenheit ist wichtig - auch beim Thema Tod. Und gerade das ist wohl häufig etwas, was im wahrsten Sinne des Wortes tot-geschwiegen wird.
Im besten Fall hat es der Verstorbene noch in seinem Testament als letzten Willen aufgeschrieben. Wenn nicht, oder wenn gar kein Testament besteht, taucht im Fall der Fälle die große Ratlosigkeit unter den Hinterbliebenen auf.
Schlimmstenfalls bricht ein Streit darüber aus, weil jeder zu wissen glaubt, wie es der Tote gerne gehabt hätte. Und nun ist es ja zu spät, ihn zu fragen.

Schon allein deshalb ist Offenheit von allergrößter Bedeutung. Die entsteht natürlich am besten, wenn man sich gut versteht und unter den Leuten, mit denen man darüber redet, wohlfühlt. Wenn das Vertrauen da ist.
Ich muss gerade an die vielen zerrütteten Familien denken, die es heute gibt. Das ist ein Problem.

Ich selbst habe mir auch schon meine Gedanken darüber gemacht, wie ich später einmal den Abgang machen will - auch wenn das hoffentlich noch sehr lange hin ist.
Was von meinen Organen dann noch nützlich sein wird, soll gespendet werden - wenn dadurch auch nur einem Menschen das Leben gerettet werden kann, wird mein Tod einen Sinn gehabt haben. Der Rest wird verbrannt und die Asche ins Meer verstreut werden, wo sie sich am Meeresgrund mit dem dortigen Sand vermischen wird - das, was einmal mein Körper gewesen sein wird, wird wieder in den ewigen Naturkreislauf eingehen.
Auf keinen Fall möchte ich, dass mein Körper in einer Kiste liegt. Sollte meine Seele danach in irgendeiner Form fortbestehen, soll sie NICHT "da unten" ihr ehemaliges Zuhause in einem rechteckigen Etwas gefangen gaaaaaanz langsam verrotten sehen, während sie aufsteigt (oder wohin auch immer geht).
Das Meer verbinde ich auch mit Freiheit. Und wenn meine Seele dann körperlos geworden sein wird, dann wird sie wieder frei sein. Eine Kiste widerspricht dieser Symbolik.
Die Seebestattung soll möglichst ohne großes Brimborium stattfinden. Vielleicht ein paar Worte über mein Andenken (was auch immer das sein wird) und mein Leben, wenn es den Angehörigen hilft. Ich glaube aber nicht, dass der Kreis dieser sehr groß sein wird, zumal die meisten sicherlich schon vor mir gestorben sein werden. Wenn ich mal Kinder haben werde, werden die wohl anwesend sein, je nachdem, wie lange ich lebe, auch noch die Enkelkinder...
Und es wird völlig in Ordnung sein, dass es ein kleiner Kreis ist. Genau so lebe ich schließlich auch am liebsten: Im kleinen, beschaulichen Kreis, in Ruhe und Harmonie, dafür aber mit Tiefe und Qualität.

Das mit der Seebestattung ist für manche schwer zu verstehen. Die meisten (vor Allem gläubige Christen und überhaupt Angehörige der monotheistischen Religionen) wollen einen Ort des Gedenkens, also ein Grab.
Aber ich sehe darin keinen Sinn. Wozu ein Ort? Die Erinnerung ist auch so da. Wozu einen Grabstein, in dem mein Name eingemeißelt ist? Hundert Jahre nach meinem Tod wird man sowieso nich mehr wissen, wer ich mal war. Und es ist auch nicht wichtig.
Außerdem werden Gräber i.d.R. doch nur eine bestimmte Zeit aufrecht erhalten - für eine Verlängerung müssen die Hinterbliebenen (oder deren Nachkommen, wenn diese inzwischen auch schon verschieden sind) den Grabplatz bezahlen.
Ich weiß zwar nicht, wie viel eine Seebestattung kostet (habe auch keine Lust, mich jetzt schon mit so etwas auseinanderzusetzen - in 60 oder 70 Jahren wird das sowieso wieder alles anders aussehen). Aber wenn man bedenkt, dass man die Sarg- oder Urnenkosten, Blumenkränze mit Bändern, sowie die Grabstellengebühr einspart, ist es wohl nicht teurer, als unter die Erde zu kommen.
Eigentlich müsste man (d.h. die Angehörigen) ja nur ein Schiff zu dem Zweck mieten und möglichst weit rausfahren. Aber ich denke, dass man die Asche nicht einfach irgendwo hinstreuen darf, dass es bestimmte ausgewiesene Stellen gibt, die für Seebestattungen vorgesehen sind, oder? Das alles weiß ein erfahrener Fachmann wohl am besten. Auch, wo die Asche nicht das empfindliche ökologische Gleichgewicht des Meeres stört, es verschmutzen könnte, oder so. Und zu nahe an der Küste / am Strand, wo all die Leute baden, darf es natürlich auch nicht sein. Die richtige Entfernung - das kann ein Laie doch wohl nicht so gut abschätzen, er kennt die Meeresbewegungen nicht, weiß nicht, wie viele Meter das Wasser bei Flut hin zur Küste kommt, etc.

Da gibt es freilich viel zu beachten. Aber das werden dann die tun können, die das alles zu gegebener Zeit organisieren müssen... ;-)
by @06.10.2007, 01:25

@ Xenophora

...danke für Deinen Kommentar...er hat mich sehr berührt! Ich sehe es ähnlich.
by hermes @05.10.2007, 23:38

Mit dem Tod ist es so eine Sache.
Für manchen kommt er überraschend. Man kann dann nichts planen. Er kommt einfach und ist da. Und man muss ihn dann hinnehmen, so wie er kam.
Dieses passiert meistens dann, wenn es sich um Menschen handelt, die noch jung sind und das Laben eigentlich noch vor sich haben. Da kan man nichts planen und sollte es auch nicht.

Für die, die schon ein betagteres Alter haben, die werden schon über den Tod, auch über den eigenen, nachgedacht haben. Zumindest geht es mir so.

Ich denke, der Umgang mit dem Tod ist auch ein wenig vom eigenen Glauben abhängig.

Stirbt man, um wiedergeboren zu werden oder lebt man, um zu sterben?

Dieses ist eine Glaubenssache. Und danach richtet sich auch das, was nach dem Tod kommt bzw. wie man damit umgeht. Ich glaube an das erstere.

Ich weiss es noch nicht, aber ich denke mal, das es wohl auf meiner letzten Reise alles schlicht und einfach gehandhabt werden soll. Und evtl. könnten die Anwesenden auch einen Toast an meinem Grab (Im Wald oder auf See?) aussprechen. Dann eine kleine Feier auf das Leben. Das wäre dann schon ok so. Als ich geboren wurde, hat man ja auch gefeiert.

Und damit es keinen Streit gibt, werden die rein sachlichen Dinge noch schriftlich festgehalten.

Ach ja, die Kirche: nun da habe ich meine eigene Meinung zu. So wie die Kirche sich zurzeit so im allgemeinen gibt und handelt, hat sie nichts mehr bzw. nur noch wenig mit dem ursprünglichen Glauben und deren Zielsetzungen gemein.
by Drago @05.10.2007, 22:30

Hallo Engelbert,
dadurch,
das es bei uns oft unvorhersehbare,nicht durch langer Krankheit, Todesfälle gegeben hat, standen wir oft ratlos da und mußten innerhalb
kurzer Zeit Entscheidungen fällen,
zu denen wir gerne länger Zeit gehabt hätten....

Immer wieder stand die Frage im Raum....
wie hätte es der oder die nahe Verwandte gerne bei ihrer Beeredigung gehabt....? haben wir in ihren Sinne entschieden....?

So entstand bei uns der Wunsch...
...alles zu regeln, was mit unseren Tod zu erledigen ist...
eine passende Grabstätte, ein Friedwald,oder....
ein Gemeinschaftsurnengrab, wo der Name in einer Stehle erhalten bleibt....
oder ganz anonym... oder eine Seebestattung....
es gibt auch Länder, die das Ausbringen der Asche auf einer Almwiese erlauben...
Soviele Möglichkeiten für uns, da wir hier keine Verwandten haben
und diese Art für eine sinnvolle Lösung halten.
Wie die Feier sein soll....
da sind wir uns noch nicht einig,
da alle soweit weg wohnen,neigen wir eher zu einer stillen Feier...
aber es würde uns freuen,
wenn alle, die uns mögen, zur gleichen Zeit mit einem Lächeln an uns denken würden...
dann muß ja auch für die Haushaltsauflösung, falls wir beide zusammen sterben sóllten, eine Vorkehrung getroffen werden.
Auch das haben wir geregelt....
dieses haben wir alles mit einem vertrauten Bestatter besprochen.
Und es muß niedergeschrieben sein.....

Sich mit dem Gedanken an das eigene Sterben zu befassen....
bedarf für viele bestimmt eine Überwindung....
es erzeugt eine tiefe Ruhe und Gelassenheit,
diese Aufgabe bei einigermaßen guter Gesundheit geregelt zu haben.

Es anderen recht machen wollen.....? Warum....?

heute höre ich immer wieder Sätze.....
man kann / darf sich nicht verbrennen lassen....

Immer wieder denke ich da an unser nichtvorhersehbares geändertes, sich immer wieder neu oder anders orentierendes Leben...
und frage mich... sind diese vordernden Menschen noch nach uns am Leben..?
ich würde es ihnen sehr wünschen..aber es ist heute nicht selbstverständlich
auch bei vermeintlich guter Gesundheit die Kranken zu überleben....

Euch allen eine leichtfallende Entscheidung wünchen die Steine
by Strandsteine @05.10.2007, 22:18

Danke @arive, dass Du mir das schreibst. Ich habe Dich damals so sehr bewundert, wie Du mit dem Trauern um Deinen Mann und den Vater Deiner Kinder umgehen konntest. Und so oft habe ich bei Deinen individuellen und sehr klugen Kommentaren an Dich und Deinen schweren Lebensweg gedacht. Du bist eine ganz Besondere!
Liebe Grüße Xenophora
by Xenophora @05.10.2007, 21:29

@Xenophora
unsre Kinder, die Freundin eines Sohnes und ich hatten den Sarg meines Mannes bemalt. Der link war kurzfristig in der hiesigen Tageszeitung zur Ansicht gestellt worden und schon brach der Server zusammen.

Ich kann es nur empfehlen, es ist ein guter Weg Trauerarbeit zu leisten und man ist anschließen fast wie auf einer Welle.
by arive @05.10.2007, 20:39

Was für ein Thema .... mir persönlich ist es total egal was mit mir passiert wenn ich tot bin. Irgendwohin wird man mich schon räumen, sie lassen mich sicher nicht liegen ;-)
by Angelika @05.10.2007, 20:16

Ja, das ist wunderbar, dass Engelbert so ein Thema zur Diskussion stellt. Und welch tiefgründige Antworten, aus denen man nur lernen kann!

Ich möchte nach meinem Sterben auch einmal verbrannt werden und ein anonymes Grab haben, dann muss ich mir keine Sorgen darüber machen, ob Disteln auf meinem Grab wachsen oder ob mir doch noch einmal jemand Vergissmeinnicht bringt. Die sollen sich Menschen, die mich liebten, dann selbst auf den Tisch stellen! Als junges Mädchen fand ich den Film so toll, als ein Schüler (Christian Wolff ?) am Grab der Lehrerin (Ruth Leuwerik) den Mitternachtsblues spielte. So etwas ist schon schön. Ich möchte gar keine gesungenen Lieder bei meiner Trauerfeier, denn die Trauergemeinde liefert meist einen erbärmlichen Gesang. Man soll mir den „Herbst“ aus den „Vier Jahreszeiten von Vivaldi“ spielen, zur Not mit einer CD. Da ich mal in der katholischen Kirche gearbeitet habe, bin ich mit einem jungen Pfarrer befreundet, der wird die richtigen Worte für mich schon finden. Es ist einer der wenigen, die noch ohne Zettel predigen können. Eine anschließende Trauerfeier mit Streuselkuchen usw. mag ich schon gar nicht, jeder soll mit seinen Gedanken nach Hause gehen. Wenn mein Mann es will, kann er die Getreuen auf einen kleinen Umtrunk bei uns zu Hause einladen.

Unser Sohn ist vor 17 Jahren gestorben, er hat ein Grab, das aussieht wie ein kleiner wilder Garten. Am Fußende liegt ein kleiner Stein aus unserem eigenen Garten, auf den ich damals seinen Vornamen geschrieben habe. Unsere Mutter ist im letzten Jahr 100 Jahre alt geworden. Auch für sie habe ich den Grabstein selbst gestaltet, es ist ein schöner alter Findling. Bei ihrer Trauerfeier haben die Enkelkinder Gedichte von ihr vorgelesen, das war sehr wohltuend. Dann sind wir in ihre Wohnung gegangen und haben dort Kaffee getrunken, und jede Tochter, jeder Schwiegersohn und jedes Enkelkind hat sich das zum Andenken an sie mitgenommen, was für sie/ihn/es wichtig war und an die Großmutter erinnerte. Das hätte unserer Mutter gut gefallen. So trage ich ihre beiden Witwenringe an der rechten Hand (meine Ehering trage ich wie die Franzosen links, denn dort sitzt das Herz!), diese Ringe trug meine Mutter bis zum Sterben( sie hat 1935 geheiratet! und wurde 1957 Witwe). So habe ich etwas, das sie und meinen Vater verband und das sie während ihrer langen Lebenszeit niemals von der Hand abstreifte.

Ich glaube, Sterben ist schön, wenn man vorher keine lange Leidenszeit hat. Man kommt in eine neue geistige Welt. Es ist nur für die Hinterbliebenen schwer. Und wer als Trauernder eine große Trauerfeier braucht oder meint, sie halt machen zu müssen, der soll es halt machen. Ich sage dem Todgeweihten lieber noch zu Lebzeiten ein gutes Wort. Und ... vergessen wir es nicht: Jeder stirbt für sich allein...

Manchmal denke ich, es gibt die Reinkarnation. Es wäre für mich eine gute Erklärung dafür, warum manche Menschen so viel in ihrem Leben ertragen müssen... Aber ich bin noch auf der Suche. Und vielleicht habe ich noch ein paar Jahre Freude am Erdenleben.

Wenn mein Mann vor mir stirbt, so werde ich seinen Sarg bemalen, bevor er mit ihm verbrannt wird. Ich denke, es ist ein schönes Ritual. Ich werde noch etwas Liebes darauf schreibe, das ist schöner als ein Blumengebinde. Irgendjemand von den Seelenfärblern hat auch den Sarg bemalt, das fand ich ganz besonders schön, ein ganz tolles Trauerritual!

Einen guten Abend allen, die voll Freude im Leben stehen und vor allem jenen, denen es nicht so gut geht und die öfter an den Tod denken...
by Xenophora @05.10.2007, 19:58

Ich bin der Meinung das man ruhig einen Grundablauf/-riss über die/seine eigene Beerdigung im Voraus niederschreiben sollte bzw. mit seinen Angehörigen besprechen sollte. Jeder hat andere Vorstellungen und Wünsche und die sollte man auch beim "Abschied" berücksichtigen. Wenn die Hinterbliebenden völlig im Dunkeln stehen und gar keine Info vorher irgendwann mal erhalten haben sieht es schlecht aus bzw. ist es schwieriger zumal jeder aus der Familie wiederum andere Vorstellungen hat und es ggf. zu Zoff kommen kann (alles schon erlebt).

Mir fällt da gerade ein Song von Clowns & Helden ein der da passend zum Thema wäre: Die Beerdigung (zu ziemlich das Thema von heute betreffend).

Lg euer Mondkuesschen
by mondkuesschen @05.10.2007, 19:07

Sterben gehört zum Leben und so sollten wir das auch behandeln. Es ist ein Teil unseres Lebens, dass jemand geht und irgendwann wir selber. In anderen Ländern wird fröhlich der Toten gedacht. Es ist wie es ist.

Über meine eigene Beerdigung habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber eines möchte ich mit Sicherheit nicht, den Hinterbliebenen vorschreiben, wie sie mich beerdigen sollen. Die machen das dann schon recht.

Meine Wünsche wären hierzulande sowie so nicht erfüllbar, einen Kaktus auf dem Grab und ein Lied von Joe Cocker.
by @05.10.2007, 18:55

Durch die Beerdigung meiner Mutter letztes Jahr, die unverhofft kam, waren wir alle ziemlich ratlos, und haben diese in 14 Tagen einfach so geplant, wie wir gehofft hatten, das es in ihrem Sinne war, Sie war ja noch ziemlich jung.
Wir haben Sie in einem schönen Sarg beerdigt und alle Freunde,Bekannten und Familien waren dabei um den letzten Weg zu gehen, mit Ansprache in der Kapelle halbwegs Fröhliche Lieder wenn man es so nennen kann und einer Absprache am Grab, sie liegt schräg gegenüber meines Opas so, dass Sie unterhaltung hat. Ich selbst bin erst 22 Jahre und mir sitzt der Schmerz immer noch ziemlich in den Knochen. Ich mache mir noch keine Gedanken drum, wie meine eigene Beerdigung aussehen soll, aber ich finde es gut das sich drüber Unterhalten wird und man sich austauschen kann.

Lg aus Hamburg
by Nadine @05.10.2007, 17:51

Ich stelle meinen Körper der Uni Erlangen zur Verfügung. An mir gibt es sicher einiges zu lernen ;-)
Einmal im Jahr werden dann die Überreste der Körperspender an einem besonderen schönen Platz auf dem Friedhof bestattet. Er hat einen eigenen Zugang und über dem Eintrittstor steht: "Die Lebenden danken euch"
Mein Geist aber wird dann schon lange in einer anderen Welt sein .....
leicht und frei für immer.
by Maria @05.10.2007, 16:44

Es mag jetzt vielleicht etwas makaber tönen: Auch wir haben uns schon viele Male über dieses Thema unterhalten.
Wir sind ja auch in einem Alter, wo man mehr ans Sterben denkt.
"Also mein Mann wünscht sich als Musik, das Totenbegräbnis von Louis Amstrong und gut essen sollen wir auch!!!! Ich denke das dies eine, sagen wir lustige Beerdigung geben wird. Die Musik sorgt schon dafür....
Sollte mein Mann vor mir sterben, werde ich ihm diesen Wunsch selbstverständlich erfüllen. (Aber alles mit Würde und Anstand.) Weinen und traurig sein können wir nachher....Ein Familiengrab haben wir auch schon. Dieses Grab halten wir immer in Ehren, weil die Eltern meines Mannes da begraben sind.
by Thalia @05.10.2007, 16:37

ein ganz wichtiger Gedanke, finde ich. Denn meine Geburtstage gestalte ich auch selbst, die Geburt und die evtl. Taufe kann ich noch nicht mitbestimmen. Jedoch meinen Geburtstag und meinen irgendwann eintreffenden Tod.
Wenn man selbst schon eine Beerdigung organisieren musste (mein Mann ist mit 46 plötzlich verstorben) dann hat das sehr viel mit der Wiederholung einer Geburt zu tun. Der Anlass ist nur viel trauriger. Man sucht ein Grab/etwas später einen schönen Grabstein aus, den Sarg, die Blumen, (lädt) Angehörige dazu ein, organisiert i.d.R. einen Leichenschmaus und macht sich Gedanken über ein schönes Lied, ein Gedicht usw. Dies sind Trauerrituale die so wichtig sind, wie die Vorbereitung für ein Neugeborenes, wenn es auf die Welt kommt. Jedoch sind es dann Freudenvorbereitungen. Wenn es dem einzelnen nicht so wichtig ist, kann er das anders regeln, ganz klar.
Aufgrund der Erfahrung weiß ich mein Lied, die Farbe meines Sarges, das Gedicht für mich und die Farbe der Blumen, die verwendet werden sollen - alles niedergeschrieben für meine Kinder. (Ich bin 51) Verdrängen des Themas macht nicht unbedingt Sinn, vor allem wenn man selbstverantwortlich handeln möchte.
Bei uns vor Ort gibt es auch einen Bestatter, der ab uns zu den Tag der offenen Tür hat. Hier erfährt man ganz natürlich über die Möglichkeiten der Bestattung und Ihren Riten, wie wenn man einen anderen Betrieb besichtigen würde. Das nimmt einem auch etwas die Angst vor dem Sterben. Ich habe ein gutes Gefühl dabei -
nach Mascha Kaleko (1907-1975)
Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang, nur vor dem Tode derer, die mir nah sind. Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
Und die es trugen, mögen mir vergeben. Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur, doch mit dem Tod der andern muss man leben.

liebe Grüße Lisateresa
by lisateresa @05.10.2007, 16:20

wenn mein mann und ich verreisen, die autobahn oder das flugzeug benutzen, lege ich in eine klarsichtmappe auf den schreibtisch ein paar zeilen für unsere drei kinder- die nicht mehr bei uns wohnen, sondern hunderte km weg von uns.

ich spreche nicht mit ihnen drüber, denn ich weiß von mir, wenn meine omi das thema tod ansprach, sagte ich als jugendliche immer: aber geh omi, du stirbst nicht! ich wollte davon nichts hören, dass meine omi einmal nicht mehr ist. dasselbe nehme ich von meinen kindern an :-)

sollte uns etwas passieren, finden sie die zeilen:

liebe kinder, bitte schaltet den pc an, in meinem ordner findet ihr einen brief mit dem titel: an unsere kinder.

da steht dann das wichtigste drinnen,
weiters steht drinnen, dass wir ein bescheidenes begräbnis haben möchten, kein aufwand. das einfache reicht völlig.

sonst ist für uns alles ok, wie die kinder es wünschen und machen.
ein familiengrab ist bereits vorhanden, da werden auch wir einmal ruhen.

das geld wird auf unserem konto sein.


by christine b @05.10.2007, 15:53

Hallo. Wir finden es total klasse, dieses KB und die Kommentare der Leser/innen, das so viele sich Gedanken gemacht haben hätten wir nie gedacht, finden es aber klasse! Magst Du Deine Gedanken auch schreiben, Engelbert?
Viele Grüße
Thamars
by Thamars @05.10.2007, 15:26

warum macht man sich als Lebender Gedanken über Tun und Lassen nach seinem Tod?
Treibt einen die Angst, um nicht würdevoll und im preislichen Limit verscharrt zu werden oder sind es Überlegungen, wohin die Reise führt und man vielleicht noch sein eigener Trauergeist ist?

Ist es nicht viel besser jemand damit zu betrauen, nach dem Motto auf dem Konto liegt das Geld und ihr braucht mich nicht an meinem Grab zu besuchen, lasst Blumen wuchern und die Würmer an mir nagen. Was sollen huldvolle Worte nach dem Tod, wenn es eigentlich eine Tröstung der Hinterbliebenen bedarf.
Natürlich ist es wichtig für Menschen hier eine Sicherheit für sich zu schaffen, damit etwaige ungeduldige Hinterbliebenen die leiblichen Hüllen würdevoll fürs Jenseits vorbereiten. Dazu las ich als Jugendliche ein Buch "Sinuhe, er Ägypter" und fand es irre wie dort die hochgestellten Persönlichkeiten dem Totenkult des Vorbereitens sich verpflichtet fühlten.
by arive @05.10.2007, 14:55

ja, ich habe mir schon ein wenig gedanken gemacht
ich will einmal verbrannt werden(habe auch schon ein krematorium besichtigt wo zwei öfen in betrieb waren und fand das gar nicht so schlimm)
für mich ist diese vorstellung einfach besser als begraben zu werden in dieser kalten erde wo man dann zu verwesen beginnt in dieser finsterniss da unten
und ich will auch nicht mehr der öffentlichkeit zu schau gestellt werden
dies sind meine einzigen wünsche, ansonsten weiss meine familie was ok ist und was nicht
ich bin der ansicht die beerdigung sollte so gesaltet sein dass die hinterbliebenen gut abschied nehmen können
friedwald würde ich auch schön finden
irgendwann sind wir alle mal dran, am liebsten wäre mir einfach umzufallen
angst habe ich vor einem langen leidensweg

liebe grüße...marita
by marita @05.10.2007, 14:45

Ja das ist ein wichtiges Thema!
Ich beschäftige mich immer mal wieder mit dem Thema aus verschiedenem Anlass,sei es wenn ein Freund oder Familienmitglied den Heimweg angetreten hat.. oder auch einfach so. Ich habe z.B. schon öfter Bücher über Nahtoderfahrungen gelesen..
Ich weiß genau wo mein Körper beerdigt werden soll, nämlich unter einem Baum so wie ich mir das schon von Kindheit an gewünscht habe.
Jetzt gibt es ja den Ruheforst bei uns in der Nähe, und mein Schwager ,der ihn als Förster betreut, hat mir schon einiges darüber berichtet.
Über die Lieder und den weiteren Ablauf habe ich mir noch keine ganz konkreten Gedanken gemacht, aber das werde ich wohl bald mal aufschreiben, denn man weiß wirklich nie, wann die Zeit gekkommen ist...
Meine Beerdigung soll auf jeden Fall eine Art Abschiedsgruß von mir an die Menschen sein, die noch auf der Erde verbleiben.
by @05.10.2007, 14:39

respekt, engelbert, + dank, daß du uns mit diesen gedanken von dir konfrontierst! erfreulich, wie viele der kommentatoren sich schon mit dem (meist
verdrängten) thema beschäftigten. aber das ist gut + richtig! mein ältester sohn + seine frau, beide noch unter 50) regelten offenbar auch schon alles (oder wenigstens vieles).bis hin zur notariellen festlegung, daß die beiderseitigen eltern auf ihren gesetzlichen pflichtanteil am erbe (im falle des früheren todes der kinder)
verzichteten zu gunsten des vorgesehenen hilfsprojektes.
ich denke, daß ich ebenso alles bedachte. ein ordner ist eigens dafür angelegt.
momentan bin ich dabei vorzubereiten, daß meine asche in einem "ruheforst" beigesetzt wird.möglich, daß einige freundliche menschen sich beteiligen, daß man zusammen einen baum (ein "biotop") erwirbt. (preigünstiger).die asche meines mannes wird dann auch dorthin kommen. der wald da ist ein sehr schönes fleckchen erde + das, was von unserem körper übrig bleibt, wird wieder dem organichen kreislauf der materie zugeführt.
in den anfängen des christentums, hörte ich mal, sei der todestag als "geburtstag in die jenseitige welt" angesehen. sollen die zurückbleibenden also nicht zu traurig sein!....
cih wünsche allen menschen einen angstfreien umgang mitdem thema tod. (in bezug aufs sterben sieht es schon wieder anders aus, aber auch da kann man sich umstellen!)
für heute + morgen ein "helles" woch'ende allen + freundliche grüße!!! lupa
by lupa @05.10.2007, 14:34

Über meine Beerdigung habe ich schon mehrmals mit meinen Söhnen gesprochen, dass ich gerne anonym beerdigt würde vielleicht mit ein paar Gänseblümchen, bloss keinen Grabstein.. das Lied 'From a distance' von Bette middler gesungen soll es sein.. meine Jungs meinten es wäre noch Zeit sich darüber später mal gedanken zu machen.. es ist ja nur damit ihr es wisst habe ich gesagt. Beim Tod meiner Eltern habe ich nämlich da gestanden und wusste nicht was sie gerne gehabt hätten. Meine Mutter sagte mir kurz vor ihrem tod wir sollen das Haus verkaufen uns das Geld teilen und dann wäre es gut. Wir haben es nicht verkauft, stattdessen lebe ich mit 2 Söhnen jetzt darin. War das ihr letzter Wille? Darüber mache ich mir heute noch häufig Gedanken und das sind schon 10 Jahre her ... Von ihrer Beerdigung hat sie kein Wort gesagt, also wurde alles so gemacht wie es üblich ist mit Totenmesse, Kerzenträgern etc ....
allen eine gute Zeit
Bea
by Bea @05.10.2007, 14:29

Ich habe ein Urnengrab - da ist Papa und der Liebste drin. Das kann man für Geld immer wieder behalten. Und eines Tages kommt Papa dann heraus und ich komme hinein. Dann sind mein Mann und ich wieder zusammen.
Noch lieber wäre es mir, wenn man es so wie in Amerika machen dürfte - die Urne mit nach Hause nehmen. Das wäre schön.
Ist halt wie alles immer nur eine Frage des Geldes.
Also weiss ich - wo ich dann bin - wenn man mich hier nicht mehr sieht.
Und über die Beerdigung selbst habe ich mir noch keine Gedanken gemacht - sollte man aber vielleicht doch - so ähnlich wie eine Patientenverfügung - am besten gleich die Beerdigung beim Bestatter bestellen - kann man heute auch - dann kann gar nichts schief gehen. Am Sarg selbst würde ich sparen wo es nur geht - . Sollte man echt einmal drüber nachdenken. Vielleicht kann man die Kosten per Raten schon heute abzahlen.
by moonsilver @05.10.2007, 14:28

Ein ernstes Thema heute. Erst vorgestern habe ich meinem Sohn am Telefon erzählt, dass auf dem Waldfriedhof zur Zeit eine Urnenwand gebaut wird und dass ich da mal gerne rein möchte. Ich hoffe, er hat's registriert und irgendwann kann ichs auch mal aufschreiben.
Letztes Jahr habe ich von einer Bekannten eine Danksagung bekommen, die mich sehr berührt hat. Sie ist im Alter von 48 Jahren an Krebs gestorben. Vor ihrem Tod hat sie alles genau geplant und das sah dann so aus:

Vielen Dank für die Teilnahme an meiner Trauerfeier. Darunter das Bild von Monika, lächelnd, aber das Gesicht war von der Krankheit gezeichnet. Dann ihre persönliche Unterschrift mit dem Satz "bereit, um von den Engeln ins Paradies getragen zu werden".
by Erika @05.10.2007, 14:15

Nun - mein Bruder war 30 - er hat sich auch keine Gedanken gemacht, wo sollte er denn dran denken, dass das Schicksal ihn erwischt?
Für mich persönlich sorge ich vor, dass ich jaaaa nicht in einer Kiste, die auch noch teuer zu zahlen ist, rumzutragen werde......und die ganze Verwandtschaft u.a. laufen hinterher. Nein kommt bei mir nicht in Frage....
Werde das schriftlich niederlegen, dass ich verbrannt werde und in aller Stille (ohne Zuschauer) beerdigt werde und auch wo.... Natürlich mit einem Segen in der Kapelle....
Bei meinen Eltern war das bis ins Detail geplant und meine Mutter möchte es auch im üblichen Rahmen......
Mein Mann schiebt diese Sache auch weit vor sich her.... Möglicherweise werde ich das wieder für ihn in die Hand nehmen.....
Sein Wunsch war es immer, irgendwo in den Bergen einfach umzufallen .......
Nun ja, vielleicht wird dieser Wunsch ja wahr...... ?

Vor dem Tod habe ich persönlich keine Angst...... denn es kann ja nur vorwärts gehen, denn die die rückwärts gehen und denken, werden im und nach dem Tod auch rückwärts gehen und denken und werden immer unglücklich sein und bleiben......*denk* - Ich denke mir, dass ich dem Licht entgegengehen möchte.......und Licht ist immer schon gesünder gewesen, als Dunkelheit!

Liebe Grüsse Brigida
by Brigida @05.10.2007, 13:36

wie hast du so schön gesagt ? " nach mir die sintflut " ja das kommt hin . wenn ich tod bin , bin ich halt tod .
warscheinlich bin ich mit 35 jahren auch noch zu jung für das thema .
aber ich kenne viele ältere , die sich darüber gedanken machen .
ich finde wir machen uns selbst das leben schwer , ja trauer ist ok. aber wir wissen doch alle , das wir irgendwann mal sterben . und trotzdem geht es bei vielen beerdigungen zu , als ob es die größte überraschung auf der welt ist wenn jemand stirbt . da wird geheult und gejammert , selbst mit dem tod werden noch schulden gemacht , und für was ? nach der beerdigung geht niemand mehr auf dem friedhof vorbei . und den sarg sieht doch auch keiner mehr . was für eine verschwendung .
es gibt übrigens eine hitparade der beliebtesten beerdigungsmusiken .
neben diversen klassikstücken , ist herbert grönemeyer ganz weit vorne . auch robbie williams mit angels wird sehr oft gespielt . und nicht zu vergessen , highway to hell . nein kein scherz , das wird sehr oft gespielt , es sterben ja auch jüngere menschen .
wie auch immer , ich entschuldige mich bei jedem dem ich irgendwie auf die füße getreten bin , wollte ich nicht . aber das ist halt meine meinung .
so allen einen lebendigen tag , und auf ein langes leben tschüß und gruß aus berlin
by alexandra @05.10.2007, 12:45

Gedanken habe ich mir auch schon gemacht. Bestimmte Vorstellungen, was Lieder und Predigttext angehen, habe ich auch. Eine Freundin von mir hatte alles genau festgelegt, und ich war nicht nur beeindruckt, sondern begeistert. (wenn man das so bei einer Beerdigung sagen kann!) Wenn es einem gut geht, schiebt man diese Gedanken gerne auf "die lange Bank". Eine Patientenverfügung habe ich schon seit einiger Zeit, die immer wieder neu unterschrieben wird.
Deine Frage nach der Beerdigungsfeier, Engelbert, hat mich nun aber ernsthaft bewogen, nach meinem Urlaub alles aufzuschreiben.
Es sollen keine "Beerdigungslieder" gesungen oder gespielt werden, sondern "Lob- und Danklieder" !!!
Natürlich hoffe ich, dass der Gebrauch dieser so anderen "Verfügung" noch in weiter Ferne liegt!
In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Wochenende.
Bei mir gehts nun auf in die Berge!!

Tschüß und lieben Gruß allen, die hier lesen
Martha- Maria
by M.M. @05.10.2007, 12:32

Nachschlag.

Heute morgen habe ich geschrieben, dass ich mich mit manchen Problemen erst befassen möchte, wenn ich sie habe, und nicht schon vorher. Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, ob ich mir diese Freiheit (Frechheit?) überhaupt herausnehmen darf.

Ja, ich darf. Schon Jesus sagt (in der Bergpredigt): Jeder Tag hat seine eigene Sorge, darum sorget nicht für den nächsten Tag.

Das heißt nicht, dass ich nicht vorsorge, z. B. Geld zurücklege für später, wenn meine "sichere Rente" ziemlich schmal ausfällt. Aber ich glaube auch, dass eine der größten Dummheiten, die wir im Leben begehen, die Neigung ist, die Probleme von morgen heute schon lösen zu wollen.

Ich für meinen Teil, will mich heute mit den Problemen von heute befassen - und wenn da keine sind, umso besser. Die Probleme von morgen können bis morgen warten.
by Britta @05.10.2007, 11:37

Zum Abschied von dieser schönen Welt wünsche ich mir eine fröhliche Feier.
Keine schwarze Kleidung, keine traurige Musik.
Wenn man das Leben aus der Sicht des 9. Jahrzehnt`s betrachtet, wie es mir beschert ist, ist man voller Dankbarkeit für alles. Denn auch die dunklen Zeiten haben ihren Sinn gehabt. Wenn es möglich wäre, möchte ich allen denen, die mich mit ihrer Liebe und Freundschaft begleitet haben und noch leben, ein herzliches `Dankeschön`vermitteln können.
Nun fliege ich erstmal zum 50. Geburtstag meiner Tochter in den Frühling.
Ich denke, dass die meisten Seelenfärbler in diesem Alter sind und eigentlich denkt man doch dann noch gar nicht an den Tod.
Übrigens träumte ich vom Sterben und es war ein wunderbares Glücksgefühl!
Aber das Leben ist auch sehr schön und interessant und macht immer noch neugierig.
by Irmgard @05.10.2007, 10:55

Sind die "Feierlichkeiten" rund um die Beerdigung ein Gruß der Hinterbliebenen an den Toten ?
Oder ist es ein letzter Gruß des Toten an die Lebenden ?
---------
Der Verstorbene ist seinen Tod gestorben, aber die Angehörgigen müssen damit leben.
Ich finde es ist beides. So eine Art letztes Einvernehmen.

Wenn der Verstorbene nichts spezielles festgelegt hat, sollten die nächsten Angehörigen die den Verstorbenen am besten gekannt haben diesen Abschied würdig in dessen Sinn gestalten.
Und nicht nach weiteren Angehörigen, den Nachbarn oder der Kirche fragen.

Ich finde es ist so ein letzter Gruß vom dem Toten ausgerichtet durch die lebenden Angehörigen.


by Christiane Maria @05.10.2007, 10:51

Ich war mal auf einer Beerdigung eines lieben Freundes, der mit 37 bei einem Sportunfall ums Leben kam. Er hatte den Ablauf seiner Bestattung im Vorfeld aufgeschrieben und irgendwie war es für mich sehr tröstlich, weil ich in jedem Lied und in jedem Text ihm nochmal begegnet bin.
Dieses Jahr ist meine Tante verstorben. Sie war schon lang Witwe und hat keine Kinder. Sie war vor Jahren schon aus der Kirche ausgetreten, hatte in ihrem Heimatort mit einem Bestatter schon einen Vertrag abgeschlossen, alles genau festgelegt und eine Anzahlung geleistet. Im letzten Jahr hatte sie aber gar nicht mehr dort gewohnt, sondern wir hatten sie zu uns in ein schönes Seniorenwohnheim geholt. Sie wünschte sich alles ganz einfach und preisgünstig... eine Feuerbestattung mit anschliessender Beisetzung auf der grünen Wiese, also anonym... und keine Trauerfeier. Sie dachte wohl, so macht sie keinem noch nach ihrem Tod Umstände :( Da meine Geschwister und meine Mutter (ihre Schwester) fast alle der Kirche nahe stehen, haben wir uns über den einen Wunsch (keine Trauerfeier) hinweggesetzt. Dies war für uns ganz wichtig, um Abschied zu nehmen. Ich bat unseren Pfarrer um Beistand und er hat das für unsere Familie auch gern getan. Es war eine schlichte, aber einfach tröstliche Andacht und trotz unserer Zweifel, ob es richtig ist uns über einen Teil ihres letzten Willens hinwegzusetzen, war es für uns die richtige Entscheidung und wir sind froh, dass wir es getan haben.
Über meinen eigenen Abschied von der Welt hab ich mir noch keine konkreten Gedanken gemacht. Die Mutter meines Schwagers hat alles auch schon geplant... und hat sogar am Urnengrab ihres Mannes, ihren eigenen Namen und Geburtsjahr schon am Stein. Das find ich widerum total krass. Ich hab sie mal gefragt, warum sie das gemacht hat - und sie meinte ganz pragmatisch: naja, vielleicht gibt es diesen Buchstabentyp nicht mehr, wenn ich mal mit rein muss. *ohoh* So sieht sie jedes mal wenn sie auf den Friedhof geht ihren eigenen Grabstein :( Ich könnte das nicht.
by Sonnyge @05.10.2007, 10:44

hallo engelbert,
wie kommst du denn gerade heute auf dieses thema?

also, ich habe mir bereits mit ca. 30 jahren eine grabstätte gekauft. damals haben das viele meiner bekannten nicht verstanden und heute ist es so, dass unser kleiner waldfriedhof voll belegt ist und es gibt da keine erweiterungsmöglichkeit.

eine bekannte von mir hatte ihre beerdigung auch bis ins detail geplant und organisiert, so dass die hinterbliebenen es so einfach wie möglich hatten. sie hatte auch den text für eine zeitungsanzeige verfasst, in dem sie sich von allen, die sie gekannt haben verabschiedete. die worte waren offen und ehrlich und das hat mich damals sehr berührt.

ich hab mir auch schon oft gedacht: "dieses oder jenes lied würde ich mir zu meiner beerdigung wünschen", aber andererseits glaube ich auch, dass man die hinterbliebenen nicht mit seinen wünschen überfordern darf.

grundsätzlich bin ich der meinung, dass, wenn man rechtzeitig mit seinen angehörigen über diese dinge spricht, die das ganze dann schon im sinne des verstorbenen regeln werden.

wünsche allen einen guten tag!
Mai-Anne
by Mai-Anne @05.10.2007, 10:21

Hallo, wir denken, Leben und Sterben gehören zusammen, so, wie ich mir über mein Leben Gedanken mache, muss ich es auch ab und zu über mein Sterben tun.
Z.B. bei der Entscheidung, Organspende, ja oder nein. Oder eben, Beerdigung. Wir haben einen Vorsorgevertrag abgeschlossen, bei einem Bestattungsunternehmen, das bei uns zu Hause war, wir haben uns eine Urne, ein Holzkreuz, das Briefpapier für die Briefe ausgesucht. Wir haben über die Blumen gesprochen und wo wir beerdigt werden wollen.
Die Alternative dazu ist für uns der Friedwald, entweder in Deutschland oder anderswo. Dann so anonym wie möglich.
Weil wir bereits an die Schweiz dachten, haben wir auch Briefe vorbereitet. Dort wäre uns alles andere abgenommen worden, wir wollten den Trauertext selbst schreiben (lassen), keine teuere Druckerei durch Angehörige, die sowieso nicht unsere Wünsche erfüllt hätten, in Anspruch nehmen lassen. All die Briefe gibt es nun noch.

Ich wünsche allen hier, das sie noch lange ein möglichst gesundes, zufriedenes Leben haben dürfen. Das sie sich zu Lebzeiten Gedanken machen und diese nicht die Angehörigen verprellen, sondern vielleicht mit einbeziehen, wo das möglich ist.
by Thamars @05.10.2007, 10:05

Seit Jahren will ich schon mal bei den Bestattern hier im Ort Infos einholen, was denn alles zu tun ist im Todesfall, welche Kosten auf uns Kinder zukommen wenn die Eltern mal sterben.... Bisher hab ich es immer aufgeschoben... Aber mein Vater ist auch schon 83, meine Mama 70, da sollten wir langsam schon mal über einiges reden.

Auf der einen Seite denke ich, dieses ganze Brimborium bei den Beerdigungen ist doch eher für die, die dableiben müssen. Der, der gehen durfte kriegt ja nichts mehr mit, dem kann es doch egal sein. Aber wenn es den Hinterbliebenen den Abschied erleichtert ist es doch auch in Ordnung. Und ausgerichtet wird man doch so oder so... ist der Sarg recht teuer ist es nicht recht, ist es ein ganz einfacher zerreißen sich die Leute doch auch das Maul....

Mir selber wäre es am liebsten, ich würde irgendwo anonym verbuddelt. Mein Mann würde mein Grab eh nicht pflegen und meinen Kindern will ich es erst recht nicht zumuten. Seit ich die Gräber meiner Omas (mit-)pflegen sollte kann ich das erst einschätzen, wieviel Arbeit und v.a. wieviel Kosten das sind!! Andererseits hat mir grade das wunderschöne, immer noch unvergessene Kalenderblatt am Karfreitag über Anja und das Grab ihres Mannes gezeigt, wie tröstlich es für die Hinterbliebenen sein kann, einen Ort zu haben, wo man den Toten besuchen kann und dort besonders an ihn denken.

Meine Trauerfeier wäre mir auch ziemlich egal... der Pfarrer unserer Gemeinde würde bestimmt die richtigen Worte finden und viele Leute wären ja eh nicht da. Was ich mir ganz toll vorstelle, wäre ein Dudelsackspieler... Bei der Beerdigung meines "Ersatzpapas" hat ein Bekannter von ihm in einiger Entfernung vom offenen Grab Trompete gespielt, das war richtig schön und ergreifend. Und an einem nebligen, diesigen Tag Dudelsackklänge, wenn mein Sarg ins Grab abgelassen wird.... doch, das fände ich schön....
by @05.10.2007, 09:58

Guten Morgen

Man sollte unbedingt während Lebzeiten festlegen (oder mindestend darüber sprechen), wie denn die Beerdigung so etwa aussehen sollte. Beim Tod meiner Mutter konnte sich zum Glück mein Bruder daran erinnern, wie sie es gerne gehabt hätte. Meine Mutter und er hatten sich oft darüber unterhalten. Man muss - wenn es soweit ist - in so kurzer Zeit so viele Entscheidungen treffen, von denen man lieber gar nichts wissen möchte. Dabei drehen sich doch gerade dann die Gedanken um ganz andere Sachen (wie soll das Leben nun weitergehen, etc.). Ich habe meine Mutter zwar ganz mit Rosen zugedeckt, aber ich ärgere mich heute noch darüber, dass ich nicht daran gedacht habe, ihr ihr schönstes Kleid anziehen zu lassen.
Ich denke, es ist wichtig, dass man die Beerdigung so gestaltet, wie es der (dann) Tote gewollt hätte.
Zur Beerdigung meiner Mutter wurden nur ihre und unsere besten Freunde eingeladen. Ein anschliessendes Fest gab es nicht - Tradition hin oder her. Ursprünglich lud man die Leute zu einem Essen ein, weil sie zum Teil einen weiten Weg auf sich nehmen mussten, um an die Beerdigung zu gehen. Heute ist man relativ schnell wieder zu Hause. Ausserdem habe ich die freudigen Feste nach der Beerdigung immer verabscheut.

Da ich keine Nachkommen habe, werde ich wohl bei der Gemeinde hinterlegen müssen, was sie mit mir anstellen sollen.

Liebe Grüsse - und auf ein hoffentlich noch langes, gesundes Leben
by Sommerregen @05.10.2007, 09:34

hallo und guten morgen,

hm, sehr ernstes thema... was zum nachdenken bewegt. ich selbst tu mich schwer über so etwas zu reden, aber drüber nachgedacht habe ich schon. ich bin zwar "erst" 28 jahre alt, aber dennoch beschäftige ich mich innerlich damit. tja, und in meiner familie ist es so das mein papa (50 jahre alt) vor ein paar monaten mal zu mir sagte: kind, wir müssen uns in naher zukunft einfach mal zusammensetzen, denn es kann ja immer mal was passieren. ich wollte das nicht hören... aber im nachhinein finde ich den vorschlag schon in ordnung. er hat mir erklärt, dass plötzlich was passieren kann und was ist dann? wo finde ich was? was ist mit meinen geschwistern... puh, wollen wir drei (28, 21 und 17 jahre alt) darüber nachdenken müssen, was wäre wenn mama und papa nicht mehr sind??? nein wollen wir nicht, aber irgendwie müssen wir. das gespräch hat bis jetzt noch nicht statt gefunden, weil die zeit nicht reichte, und ich frage mich: bin ich froh darüber? ja irgendwie schon... doch ich weiß auch das irgendwann der zeitpunkt kommt, wo wir alle darüber reden und nachdenken müssen. ich für mich persönlich weiß auf jeden fall, was und wie und überhaupt alles von statten gehen soll, wenn ich mal nicht mehr bin bzw. es darum geht, was mit mit "passiert"!!!
by "jeybe" @05.10.2007, 09:07

Auf den Abschied von meiner Schwiegermama, die mit fast 85 letztes Jahr gestorben ist, habe ich mich in einem Trauerseminar vorbereitet. So waren mir die notwendigen Bestattungsschritte bekannt und lenkten weniger vom Adieu an diese mir so liebenswerte Begleiterin ab.

Ich habe in meinem notariellen Testament festgelegt, dass ich seebestattet werden soll und werde mich zusammen mit meinem Mann bei Zeiten um entsprechende Angebote der Bestattungsfirmen vor Ort kümmern.

Ich hoffe, von den Menschen, die mir am Ende nahe stehen, ausreichend Abschied nehmen zu können - gerne auch mit einem Fest. (Zur Sicherheit feiern wir schon öfter vor.) Die Einäscherung soll danach möglichst schlicht und kostengünstig sein. Ich halte absolut nichts von Trauerfeiern. Aus der Kirche bin ich ausgetreten.

Ich wünsche mir, dass ich von dem Vermögen, welches ich mir erarbeitet habe, im Alter so leben kann, dass ich noch genug für andere übrig habe. Den Rest werde ich keinesfalls für eine "angemessene" Beerdigung ausgeben lassen, sondern lieber caritativen Einrichtungen vermachen. Die möglichen Erben erhalten höchstens persönliche Erinnerungsstücke. Sollte ich noch eine Eigentumswohnung besitzen, werde ich diese als Notunterkunft einer Frauenhilfsorganisation widmen. Es tut mir gut, dies alles geregelt zu wissen.
by silvia @05.10.2007, 08:59

Guten Morgen,
ich habe noch den Schlaf in den Augen und dann lese ich hier dieses Thema, meine Güte, was ein Thema zur frühen Morgenstunde.

Nun jeder möge das halten wie er denkt, ich bin zwar erst 54 und bis auf kleine Wehwehchens kern gesund und trotz dem habe ich mir schon Gedanken über den Tod und die Beerdigung gemacht und so gar schon alles schriftlich niedergelegt.
Ein gesamter Ordner mit allen Papieren, die die Angehörigen benötigen könnten liegt bereit. Darin zu finden ist auch eine Patientenverfügung und Vollmacht.
Ich persönlich bin der Meinung, damit kann man eigentlich nicht früh genug anfangen, lieber heute als morgen, denn morgen könnte man ja schon tot sein.
Das Leben kann manches Mal sehr kurz sein und wir wissen nie, wann wir uns von dieser Welt verabschieden müssen.
Es muss keine Krankheit vorliegen um zu sterben, es kann ein Autounfall sein, oder sonst etwas, was uns urplötzlich von unseren Angehörigen wegreißt und dann stehen die da und wissen nicht, was zu tun ist.

Wann ist es denn so weit?
Kann man den Zeitpunkt für seine schriftlichen Gedanken voraussehen?
by menzeline @05.10.2007, 08:49

Ich weiß ganz genau, was ich will und was ich nicht will.
Einige Wünsche habe ich schon mitgeteilt, andere habe ich bisher nur im Kopf.
Auf jeden Fall werde ich festlegen, wen ich nicht auf meiner eigenen Beerdigung "sehen" möchte.
Da gibt es jemanden, dessen Geheuchel nicht noch auf meiner Beerdigung zur Schau gestellt werden soll.
Ein Lied, das unbedingt live (!) gesungen werden soll, habe ich auch schon ausgesucht.
Und ich möchte eine Trauerrede von einer freien Trauerrednerin oder von einem Angehörigen (oder Freund/Freundin), wenn die das emotional schaffen.

Das ganze schwülstige Gerede anderer möchte ich niemandem antun.

Ich will eine Ansprache, die so ist, wie ich den größten Teil meines Lebens gewesen bin:
locker, fröhlich, mit einem Augenzwinkern auf meine Schwächen, und ruhig auch hinweisend auf meine Stärken (das natürlich ganz besonders *gg)!

Das bedeutet, dass ich auf jeden Fall selber mit der betreffenden Person reden möchte, damit ich zufrieden von irgendwo aus zuhören kann.

Und ich möchte gerne, dass alle, die zurück bleiben, nicht zu traurig sind.
Die Dankbarkeit für das gewesene Zusammensein soll überwiegen und auch die Gewissheit, dass ich dort, wo ich dann bin, meinen Frieden gefunden habe :-))

Ich sollte doch mal anfangen, alles aufzuschreiben!


by @05.10.2007, 08:41

Ich möchte meinen hoffentlich trauernden Gästen an meiner Beerdigung nicht allzu viel Arbeit mit Organisation etc. aufbürden. Sollen sie doch selber bestimmen, wie sie meine Beerdigung gestalten wollen. Sie kennen mich ja und werden es schon richtig machen. Ich denke, mir ist es dann so was von egal!
by Romy @05.10.2007, 08:38

hm, ich weiß nicht... ich sehe das eigentlich eher so, daß eine beerdigung für die hinterbliebenen da ist. sie soll ihnen helfen, abschied zu nehmen. insofern würde es mir nichts ausmachen, wenn die hinterbliebenen die gestaltung bestimmen.
by birgit @05.10.2007, 08:23

Als sich meine Mama im Frühjahr d. J. einer sehr schweren OP unterziehen musste, setzte sie sich mit mir zusammen und wir besprachen, wie sie sich ihre Beerdigung vorstellt. Am Anfang des Gespräches hatte ich einen Kloß im Hals und dachte, hoffentlich geht das schnell vorbei, doch mit der Zeit wurde mir klar, wie wichtig dieses Gespräch ist. Auf der einen Seite wusste ich, wie sie sich ihre Beerdigung vorstellt, auf der anderen Seite waren wir uns selten so nah. Ich hab mittlerweile kapiert, dass der Tod nicht ausbleibt, wenn ich ihn auch noch so intensiv auf die Seite zu schieben versuche und es viel schlimmer ist, unvorbereitet zu sein.

Es ist für mich schon wichtig, den Wunsch des Verstorbenen zu achten und eine Trauerfeier nach seiner Vorstellung zu gestalten. Doch auch die Angehörigen haben ein Bedürfnis nach Verabschieden und das können sie nur auf ihre Weise tun. Dass die beiden Vorstellungen dann zusammenpassen, ist leider nicht immer gewährleistet. Im Idealfall gibt es eine Mischung aus beidem.

Ich für meinen Teil habe bezüglich der Gestaltung des Gottesdienstes ein Schreiben verfasst, als Gruß für die Menschen, die ich zurück lasse. Ich habe Lieder ausgesucht (es gibt so schöne Lieder, die leider viel zu wenig gesungen werden) und sogar ein paar Zeilen dazu geschrieben, das ist mein persönlicher letzter Gruß. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich erd- oder feuerbestattet werden will. Ich konnte mir die letzten 10 Jahre bei mehreren Beerdigung in unserer Familie beide Varianten ansehen, doch entscheiden will ich mich immer noch nicht.

Wichtig ist mir, dass meine Familie an mich denkt, Zeit genug hat, sich von mir zu verabschieden und der Abschied für sie auch hilfreich ist, denn schließlich bleiben sie ja zurück…. ich gehe auf eine Reise und sie können nicht mit.


by Jutta aus Bayern @05.10.2007, 08:20

Zu diesem Thema habe ich mir auch schon einmal Gedanken gemacht.Wie ich es gerne hätte,weiß ich,nur ob ich dann davon etwas hätte,natürlich nicht.
Für mich ist der letzte Ort eine Begegnungsstätte,die wichtigere ist mir jedoch diejenige im Herzen der Menschen,die einem nahe stehen.

LG:
by Marie @05.10.2007, 08:16

Wenn ich noch dazu komme zu "planen" mache ich das.Mein Mann weiß in etwa was ich möchte .Irgendwann schreib ich das auf.
Ist kein unangenehmes Thema für mich.
by Monika @05.10.2007, 08:14

Schwieriges Thema. In meinen Augen ist die Beerdigung ein Teil der Trauerbewältigung der Zurückbleibenden, ein Abschiednehmen. Und nicht eine letzte Selbstdarstellung des Verstorbenen, nach dem Motto : Juchu, jetzt kann mir endlich kleiner mehr reinreden. Wie kann ich von den Trauergästen verlangen, dass sie ein fröhliches Lied singen, wenn es ihnen im Halse stecken bleibt?

Was die Ratlosigkeit angeht: Wenn einer keine Wünsche geäußert hat, dann hat er vermutlich keine gehabt. Das läßt den Trauernden alle Freiheiten.

Ich persönlich finde, es gibt Probleme, mit denen befasse ich mich, wenn ich sie habe. Ich sehe nicht, dass ein Abschied dadurch leichter wird, dass man vorher schon tagelang darüber nachgedacht hat.
by Britta @05.10.2007, 08:04

Hmm..
nirgendwo wird soviel gelogen wie bei einer Beerdigung...
Ich möchte das für mich nicht, diese Glorifizierungen sollen sich bei
mir gespart werden. Außerdem fänd ich es schöner wenn man feiert
das ich gelebt habe und nicht das geweint wird weil ich gestorben bin,
wird sich aber nicht vermeiden lassen weil es ja immer Menschen gibt
sie weinen weil man nicht mehr unter den Lebenden ist...
by Jutta @05.10.2007, 07:53

wir haben schon vor jahren ein testament gemacht.wir möchten beide keine feier und werden verbrannt.unsere urne wird in meiner heimatstadt erbach auf dem ruheforst beigesetzt.wir haben hier keine angehörigen,die ein grab pflegen könnten.für die kosten haben wir jeder eine versicherung abgeschlossen.
by leonilla @05.10.2007, 06:53

nachdem wir dieses Jahr nach einem plötzlichen Tod meinen Mann und Vater zu Grabe getragen haben, wie üblicherweise heißt, weiß ich dass die Kosten hinweggaloppieren und ich keinesfalls wünsche, dass meine Kinder diese tragen müssen, keinesfalls in diesem Umfang. Die Bestatter wollen alles selber erledigen, damit sie ordentlich Geld dafür bekommen - von den Lebenden.

Verbrannt billigst und dann entweder in so einem Friedwald oder... meine Tochter sagt immer, die Asche zu einem Stein gepresst... wie makaber, ich kanns mir vorstellen.

Lieder kommen "Spiel mir das Lied vom Tod..." + etwas von Elvis und "Geh aus mein Herz und suche Freud'.
Eines weiß ich, Gott nimmt mich wie ich lebe und nicht wie ich beerdigt werde.
by arive @05.10.2007, 06:26

Mein Vater hat für seine Beerdigung schon alles vorbereitet, sogar eine CD mit der Musik erstellt und dazu einen Plan, wann welche Musik bei der Feier zu spielen ist.
Er lebt eigentlich "nur" noch, weil er von Maschinen am Leben gehalten wird. Trotzdem ist er sehr aktiv, aber er weiß, daß es zu Ende gehen wird. Doch durch seine Aktivität und seinen vielen Pläne hat er sein Leben lebenswert gestaltet bis jetzt. Und er hat weitere Pläne, die es ihm ermöglichen, seine Qualen noch ein wenig länger zu ertragen.

Meine Mutter hat sich regelmäßig aufgeregt, wenn er von seiner Beerdigung sprach und von seinen Wünschen dafür. Aber das hat ihn nicht abgehalten.

Ich selbst finde es gut, daß er sich selbst Gedanken dazu macht. Vor allem aber weiß ich, daß meine Mutter auf jeden Fall vollkommen überfordert ist, wenn es dann so weit ist. Da kann sie dann froh sein, daß er ihr diese Arbeit wenigstens abgenommen hat.

gLG
susi
by susi @05.10.2007, 05:36

Beruflich bedingt, habe ich auch schon oft die Situation erlebt, dass die Verwandten von Verstorbenen nach deren Tod oft nicht wissen wie sie denn nun die Beerdigung gestalten sollen. Was leider auch immer wichtig zu sein scheint: Ein schöner "teurer" Sarg (der ja auch den "Leuten" gefallen soll). Da werden teilweise für Feuerbestattungen Särge von bis zu 2000 EUR ausgesucht, die dann verbrannt werden - nur damit bei der vorherigen Trauerfeier die "Leute" nicht schlecht über einen reden. Dann muss natürlich eine große Traueranzeige in die Zeitung - die muss dann aber schon 3spaltig, oder dass es noch prunkvoller aussieht, 4spaltig sein. Dass dann noch eine Danksagung folgt, vergisst man dabei oft. Oftmals wissen die Hinterbliebenen gerade im Falle der Trauer und des Schmerzes aber auch nicht, was sie schnell machen sollen. In Berlin oder anderen Großstädten, wo es vom Tod bis zur Beerdigung schon mal bis zu 6 - 8 Wochen oder noch länger dauern kann, hat man lange Zeit um für den Betroffenen eine Beerdigung zu planen, aber auf dem Lande, wo normalerweise eine Beerdigung innerhalb 3 Tagen stattfindet, hat man diese Zeit nicht.
Also ich finde es gut, wenn man wirklich vorher seine eigene Beerdigung organisieren kann, denn von den meisten hört man immer wieder, dass sie schlicht und einfach beerdigt werden möchten und kein besonderes Tamm Tamm veranstaltet werden soll. Dies sollte man dann vorher aber nicht nur bei dem Bestatter regeln, sonder auch alles mit der eigenen Familie besprechen.
by @05.10.2007, 05:18

Wir (meine kleine Familie = VaMuSo) haben schon öfter darüber gesprochen - wer, wie, wo, was - geschehen soll. Ist kein Tabuthema für uns.
Da wir auch zu Lebzeiten keinen Wert auf das "übliche" Primborium bei feierlichen Anlässen (Hochzeit u.s.w.) legen, soll`s auch in diesem Falle so wenig Aufwendig wie möglich sein.
Das -wer, wie, wo, was- ist bei jedem von uns unterschiedlich und immer ein Kompromiss zwischen dem der dann gestorben ist und denen die bleiben.
Kleine Unsicherheiten + Unterschiede bestehen noch hinsichtlich eines eventl. religiösen Procederes. (Wir gehören unterschiedlichen Glaubensrichtungen an, sind aber nicht religiös).
Mein LiMa findet, dass er auch nach dem Leben keine Rituale braucht -
ich bin mir da nicht ganz so sicher.
Eigendlich möchte ich verbrannt werden, aber meine Religion verbietet das ....

LG Schlehdorn
by Schlehdorn @05.10.2007, 05:06

Lieber Engelbert,
tiefen Dank, dass diese Gedanken ausgesprochen werden dürfen.
An dem Ort der Natur, wo ich mit meinem Hund immer Gelassenheit und Frieden finde, mitten im Wald, da möchte ich auch meine letzte Ruhe finden: im Friedwald unter einem Gemeinschaftsbaum, zusammen mit anderen Menschen (kein Grabstein, keine langjährige Grabpflegeverpflichtung mit sicher weiten Anreisen. Von dem, was dadurch gespart wird, wünsche ich mir, dass meine Kinder mit ihren Lieben lieber einen schönen Urlaub machen und dann vielleicht irgendwo oben auf der Spitze des Berges oder an einem Strand an mich denken und sich freuen, dass ihnen weite Fahrten zum Friedhof und das schlechte Gewissen, wenn sie das Grab nicht alle paar Jahre besuchen können, erspart bleibt. Versuchen so zu leben, dass am Ende des Lebens in der Erinnung ein kleines schlichtes Denkmal im Herzen der Kinder ein Plätzchen finden wird.
Kürzlich las ich in einem Nachruf: "Erwarte nichts! Heute ist Dein Tag! Darum Carpe diem an Alle, die sich Gedanken und Mühe machen, diese hier aufzuschreiben.



by Amy @05.10.2007, 02:25

Ja, ich habe mir schon einige Gedanken gemacht darüber - eins ist sicher - wegen der Leute oder sonstwen wird bei uns nichts gemacht... es geht einfach um ein Abschied nehmen in aller Stille.... Ich habe für mich eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen, damit meine Kinder finanziell nicht belastet werden und weil nicht viel Geld da ist. Außerdem habe ich vor, eine Vorsorgevollmacht zu erstellen, damit auch dieser ganze Behördenkram meinen Kindern möglichst wenig Probleme bereitet. Musik werde ich mir auch überlegen und vielleicht auch einen kleinen Text oder ein Gedicht, weil ich Gedichte mag. Ich habe aber auch Vertrauen zu meinen Kindern, dass sie die ganze Geschichte in angemessenem Rahmen ablaufen lassen. Ich selbst mußte die Prozedur schon zweimal selbst organisieren für meine Eltern, so dass ich auch weiß, was einen erwartet und was wichtig ist, auch für mich. Wenn es ginge, würde ich am liebsten nur im engsten Familien- und Freundeskreis unter einem Baum (Ahorn, Linde) beerdigt werden irgendwo im Wald.... Ich brauche kein Grab, das macht nur Stress für die Hinterbliebenen. Meine Eltern sind auch auf der "Grünen Wiese" beerdigt, auf eigenen Wunsch und ich bin sehr froh darüber, da ich keine Möglichkeit habe, das Grab zu pflegen. Für mich ist wichtig, dass man denjenigen in seinem Herzen in guter Erinnerung behält... ich muß auch auf keinen Friedhof, um mit den Verstorbenen zu sprechen... Ich denke fast täglich an sie und rede auch oft mit ihnen, wie halt gerade die Situation ist... Ich glaube, das Wichtigste ist Dankbarkeit für das, was derjenige für einen getan hat. Ich habe auch keine Angst vor dem Sterben. Wenn es passieren soll, passiert es sowieso, da habe ich keinen Einfluß drauf. Ich habe eher Angst davor, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.... Ich habe immer versucht, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln, und das wissen meine Lieben. Und ich habe auch nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben, alles kann man eh nicht machen, und ich denke, ich habe die Zeit bisher ganz gut genutzt.
by Erika (Heide) @05.10.2007, 01:17

lieber engelbert!

nur eines ist sicher im leben und das ist der tod. ein tabuthema für viele und deswegen find ich es gut, dass du es ansprichst.

bei uns hier in schweden kann man sich bei den bestattungsinstituten und auch in der kirche einen folder geben lassen, in dem alle punkte einer beerdigung angesprochen werden. dort hat man dann die möglichkeit seine eigene letzte reise bis ins detail zu planen. diesen folder gibt man dann wieder bei der entsprechenden stelle ab und informiert, die angehörigen darüber, dass und wo dieses papier existiert. ich habe mir zwar eins geholt, es aber noch nicht ausgefüllt. nein, nicht weil es unangenehm finde sondern weil ich meine, dass ich noch zeit habe. aber da sollte man ja nicht zu sicher sein ...

als vor einigen jahren eine alte dame aus unserem bekanntenkreis starb, hatte sie alles bis ins kleinste schriftlich vorbereitet - sogar wo und was nach der trauerfeier gegessen werden sollte. für die angehörigen war es eine grosse hilfe und für uns anderen ein gutes gefühl, denn wir konnten zum letzten mal die fürsorge unserer bekannten verspüren. das war ganz klar ein gruss von ihr an uns trauergäste.

ich nehme an, dass es ähnliche vordrucke auch in deutschland gibt.

by sabine @05.10.2007, 00:59

Seltsamerweise haben wir heute Abend in meinem Frauenclübchen genau über dieses Thema gesprochen. Als erstes wurde festgestellt, dass in Trauerfeiern der Verstorbene oft so in den Himmel gehoben wird, dass es einem übel aufstößt, wenn man weiß: dieser Mann z.B. hatte täglich seine Familie gepiesakt, getrunken und rumkommandiert, die Frau schon mal blaue Augen, alle hatten Angst vor ihm. Wenn dann erzählt wurde, welch lieber, gütiger Mensch er angeblich war, meldet sich mein Magen. Bei einer anderen Beerdigung habe ich mal eine evgl.Pfarrerin sagen hören, dass der Verstorbene ein schwieriger Mensch gewesen sei, der aber auch gute Seiten hatte. Solche Grabreden sind ehrlicher, denn ich sah viele Köpfe nicken.
Mein Mann und ich haben schon innerhalb der Familie klare Aussagen gemacht. Er möchte z.B. nicht eingeäschert werden.Mir ist das egal. Über irgendwelche Lieder, welchen Sarg und wie eventuell die Beerdigungsfeier gestaltet werden soll, haben wir uns keine Gedanken gemacht, weil ich sowieso glaube, dass es meistens anders kommt, als man heute eventuell plant. Ich versuche im Leben ein Mensch zu sein, der Erinnerungen in guter Form zurücklässt im menschlichen Miteinander und so werde ich dadurch weiterleben, egal, wie ich beerdigt wurde und das gibt mir ein gutes, verdammt lebendiges Gefühl für die Zeit nach meinem Tod.

Allen, die sich jetzt auch noch Gedanken um ihre Beerdigungsgestaltung machen.. wünsche ich nun eine gute Nacht und keine schlechten Träume.
Karin v.N.
by karin @05.10.2007, 00:46

Ich habe schon oft darüber nachgedacht... aber ich bin jetzt zu müde, darüber zu schreiben. Aber ich glaube, viel wichtiger als eine besondere Beerdigung ist die Zeit davor, wenn ein Mensch im Sterben liegt, dass ein Gespräch über den nahenden Tod möglich ist. Das schaffen die wenigsten, und ob ich es schaffen würde, weiß ich auch nicht einmal. Manche Dinge kann man erst beurteilen, wenn man die Situation durchlebt bzw. in diesem Falle "durchstirbt".
Bis morgen! Gute Nacht! Xenophora
by Xenophora @05.10.2007, 00:39

Also ich bin zwar erst knapp über 40, aber seit der Beerdigung meiner Schwiegermutter 1999 ist meine eigene für mich auch ein Thema.
Ich wünsche mir alles ganz schlicht. Ich bin ein ganz durchschnittlicher Mensch und habe in meinem Leben nichts besonderes geleistet. Es wäre mir peinlich, wenn man aus meinem Abgang mal ein großes "TammTamm" machen würde. An Musik denke ich gar nicht. Bloß ein paar allgemeine Worte als Trost für die, die am Garn stehen, mehr wünsche ich mir nicht.
by @05.10.2007, 00:31

Auch ich habe mir schon ein Lied von Ludwig Hirsch für meine Beerdigung bestellt.....
Desweiteren wird es Livemusik geben und meine Freunde werden über fröhliche gemeinsame Stunden sprechen .....
So jedenfalls wünsche ich es mir .....
by Mariechen @05.10.2007, 00:28

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