Kommentare zu «kb20080517»

ich bekomme gerade eine echte gänsehaut. ja, es bestätigt sich ja nur wieder mal. auf das eigene gefühl verlassen und nicht einfach nachgeben. jeder ist für sich selbst verantwortlich und auch andere sind menschen und können sich irren. noch mal glück gehabt. das war bestimmt ein hartes stück arbeit mit viel überzeugungskraft. eigenmündige patienten sind nicht besonders beliebt. aber was solls, es geht ja um die eigene haut.
nur mal den fall gesetzt, sie hätten noch mal operiert. ob sie dann strandsteinen gesagt hätten, es war doch alles okay?
by alicia @25.05.2008, 10:54

Hallo zusammen, wenn die kompetenten Ärzte auf die inkompetenten Patienten hören würden, die wissen, was ihnen fehlt, würde den Krankenkassen einiges an KOsten erspart bleiben.
Diesen Spruch habe ich meinem Orthopäden gesagt, nachdem ich 9 Wochen lang mit dickem Knie rumgelaufen war. Was war passiert? Ich hatte eine Fahrt auf Inlinern hinter mir, mit dem Hintern gebremst, um nicht über einen winzigen Bordstein auf zwei geparkte Fahrzeuge zu fliegen (Man sollte auch vorher das Bremsen üben, bevor man auf die Piste geht...).
Beim 1. Arztbesuch meinte der Fachmann, Bänderdehnung. ICH sagte, Meniskusverletzung (ich kannte die Schmerzen schon von der ersten Geschichte Jahre zuvor). Langer Rede, kurzer Sinn: KG, Schiene, es wurde nicht besser. Nach 5 Wochen ging ich auf eigene Faust zum Krankenhaus, MRT, dann ganz schnell Termin für die Arthroskopie. Und danach? Wir Patienten sollten mit Krücken über den Flur laufen. Meine lagen ganz schnell im Zimmer, denn ich konnte am OP-Tag abends schon besser laufen als die Wochen vorher.
Am Tag der Entlassung fuhr ich mit dem Fahrrad und beim folgenden Besuch des Arztes bekam er den zitierten Spruch zu hören. Entschuldigung? Wo denkt ihr denn hin?! ER bestätigte mir das kleinlaut, fühlte sich von mir ungerecht behandelt.
Nach einer erneuten Fehleinschätzung sah er mich nie mehr wieder. Mein jetziger Orthopäde scheint anders zu sein. Aber nach dem Apoplex scheine ich auch ernster genommen zu werden.... Gute Besserung, liebe Strandsteine, und ich freu mich auf das Treffen!
by @20.05.2008, 10:09

Recht gute Besserung für die lb. Frau "Strandsteine" - das ist ja ein Ding, Mensch - guuut, daß sie da ernsthaft und hartnäckig nachgehakt hat. Wenn keine Schmerzen da waren, konnte der Nagel ja nicht allzu verkehrt drin sein. Also, was es alles gibt!
Ich war auch schon sehr oft im Kr.-haus und wurde schon einige Male operiert - aber Gott sei Dank ist mir so was noch nicht passiert.
Jedoch 1 x mußte nach 7 Tagen die OP-Narbe komplett (Bauchschnitt) eröffnet werden und es sollte dann alleine zu wachsen. Das war schrecklich und hat ewig gedauert - das möchte ich nicht nochmals erleben!!!!
by Marita aus Sachsen @18.05.2008, 00:07

Hallo alle zusammen,

zuerst möchte ich mich bei Euch für die lieben Genesungswünsche bedanken.

Auch möchte ich sagen,
das es mir sehr wohl bewußt ist,
unter welchem Zeitdruck und auch unter die Ungewissheit,
....wie lange bleibt der Arbeitsplatz erhalten?....
alle Pflegekräfte arbeiten.

In dem Krankenhaus wurden das Personal immer wieder mit der Verschiebung der Bekanntgabe von den Namen der vorgesehenen 20 Entlassungen konfrontiert.
Sehr oft waren auf der Station für die ganzen Patienten nur drei Pflegekräfte vorhanden.
Damit möchte ich Euch eine Vorstellung davon geben,
unter welchem Streß alle Mitarbeiter, Ärzte unter endlose Dienste..
Pflegekräfte unter nicht zu bewältigender Arbeit, stehen.

Die menschliche Seite der Pflege ist besonders für ältere,nicht mobile Patienten sehr fatal.
Selbst die nächsten Angehörigen fördern nicht die erforderliche Mobilität
dieser Betroffenen.
Es wird sich ans Bett gesetzt....und es sagen die Angehörigen dieses Personenkreises sehr selten....fast nie...
...komm wir gehen ein kleines Stück mit dir an die frische Luft...

Mit diesen Zeilen will ich nur mitteilen, das ich auf beide Seiten die Versäumnisse sehe.

Da die rigerosen Sparmaßnahmen in ...fast... allen Bereichen durchgeführt werden....und auch darunter auch der erforderliche Standard leidet....
könnte nur eine vorgeschriebener Qualitätssicherung helfen.
So geschultes Röntgenpersonal, die wissen, das sich unter den Kürzel eine
bestimmte Methode verbirgt,die, um das erforderliche Ergebniss zu erzielen, eingehalten muß.
Daraus ergibt sich eine Routine, die sich automatisch einstellt..

Da ich früher in meinem Beruf für die Unversehrtheit von vielen Personen verantwortlich war und auch an der Ausarbeitung eines Qualitätmanagements

http://de.wikipedia.org/wiki/Qualit%C3%A4tsmanagement

mitgewirkt habe, sehe ich vieles mit kritischen Augen.

jetzt möchte ich aus verständlichen Gründen
meine Gedanken nicht weiter niederschreben...

Euch allen wünschen die Steine,
das Ihr in der Zukunft von allen Wiedrigkeiten und Unglücken verschont bleibt.




by Strandsteine @17.05.2008, 20:39

Jeder Behandlungsfehler ist natürlich schlimm und für den Betroffenen vielleicht eine Katastrophe. Aber ehrlich: Ärzte haben keinen Zauberstab, der immer die richtige Diagnose, die richtige Behandlung und letztlich den großen Behandlungserfolg garantiert. Sie sind auch nur Menschen - und machen (vielleicht) auch mal Fehler. Und wer von uns allen könnte sich davon in seiner täglichen Arbeit freisprechen???
Ich denke, die meisten Ärzte fühlen sich ihrem Berufsethos verpflichtet und versuchen, für ihre Patienten dazusein und sie - nach bestem Wissen und Gewissen - gut zu behandeln. Ich kenne viele Ärzte, die ihr Privatleben ihren Patienten opfern und quasi Tag und Nacht im Einsatz sind. Das verdient Dank und großen Respekt!
by Nandi @17.05.2008, 19:33

So, jetzt hab` ich meinen Beitrag geschrieben...

Hier meine/unsere Geschichte:

Unsere Sohn David, ist ja mit einer angeborenen Querschnittslähmung zur Welt gekommen.
Das entsteht dadurch, das sich die Wirbelsäule in der Embryonalen Entwicklung an einer Stelle nicht schließt (offener Rücken) und in diesem Teil dann auch die Nerven unterbrochen sind (Schädigung des Rückenmarks).
Ab dieser Stelle (etwa ab Bauchnabelhöhe) nach unten ist David gelähmt.

Eine zusätzliche Komplkation besteht darin, dass ja auch das Gehirnwasser über`s Rückenmark abläuft, dieses aber nicht funktioniert, wodurch die Kinder einen sogenannten Wasserkopf (med. Hydrcephalus) bekommen.
Um das zu verhindern, wird ihnen operativ ein Ablaufventil in den Kopf eingesetzt,an welchem ein Schlauchsystem angeschlossen ist, über den das Gehirnwasser ablaufen kann.
An diesem System kann es im Laufe der Zeit immer mal wieder zu Funktionsstörungen kommen.
Sobald David die Anzeichen dafür bekommt (Kopfschmerzen, Hirndruck, extreme Müdigkeit z.B.) müßen wir schnell in die Klinik.
Dort werden die üblichen Untersuchungen gemacht (Röntgen, CT, Augenhintergrundspiegelung u.s.w.) und dann entsprechend der Diagnose operiert.

Soweit die Einleitung .... lang, ich weiß *g*, aber notwendig, damit man daß, was jetzt zum Thema kommt, auch nachvollziehen kann.

David hat bis jetzt 6 solcher Eingriffe hinter sich.
Bei vieren war alles OK, aber bei den anderen zwei eben nicht.

Das eine Mal (David war 4Jahre alt) hat eine Ärztin einen "Verschlußhydrocephalus" diaknostiziert. D.h. der Gehirnwasserkreislauf würde ohne Hilfe des Ventils funktionieren.
Ich war völlig verzweifelt, denn ich wußte, dass es nicht stimmen konnte!
Die Hirndruckanzeichen waren absolut deutlich.
Ich wurde, auf meine Einlassung hin, als überbesorgte Mutter hingestellt und man gab mir zu verstehen, das mein Beruf (ich bin Krankenschwester) mir nicht die Fähigkeit, eine Diagnose zu stellen geben würde.
Ich hatte beim Abtasten des Schlauches (er liegt direkt unter der Haut) erfühlt, das er an einer Stelle nicht mehr tastbar war.
Habe dann mein Kind geschnappt und bin mit ihm zu einem anderen Arzt gegangen. (Alles muß immer ganz schnell gehen, da durch den ansteigenden Hirndruck irreparable Schäden am Gehirn entstehen!!)
Der Arzt hat dann festgestellt, das der Schlauch im Bauchraum festgewachsen war und sich dann durch den Zug, der durch das körperliche Wachstum enstand, vom Ventil gelöst hatte.
David wurde notfallmäßig operiert und es ist nochmal alles gutgegangen.
Wenn ich ein medizinischer Laie gewesen wäre und die Diagnose der Ärztin "geschluckt" hätte, wäre David heute Blind und Geistesgestört.....

Beim 2. Mal war David 14 Jahre alt und wußte selber schon genau Bescheid.
Nach der Diagnostik eröffnete der Arzt in der Klinik ihm, dass sein Ventil hin wäre, man es entfernen und ein neues (an anderer Stelle im Kopf) einsetzen müßte.
Das war ein großer Schock für ihn!
Im Gegensatz zu den "Schlauchreparaturen" ist eine OP am offenem Gehirn natürlich mit wesendlich höherem Risiko belastet.
Er bat mich dann, mir die Röntgenbilder anzuschauen.
(Aufgrund entsprechender Erfahrung mit einigen Ärtzen, vertraut er meinem Urteil mehr)
Ich ließ mir die Bilder aushändigen (das Theater, bis es soweit war, dass ich sie in den Händen hatte, erspare ich euch *g*) und was sah ich....?
Der Schlauch wies in Höhe des Brustkorbs eine (zugegebernermaßen sehr kleine) Lücke auf!!
Ich konnte es kaum fassen ......
Fragt mich nicht, wie ich den Arzt zur Sau gemacht habe!!
Von dem Auftritt erzählen sie auf der Station immer noch *gggg*
David kam also mit einer "kleinen" OP davon und der Chefarzt persönlich hat sich bei uns entschuldigt.
Wenn David jetzt zu den rotinemäßigen Kontrollen muß, werden wir immer äußerst zuvorkommend behandelt. ;-) Die haben da wohl einen Vermerk in seiner Akte. "Vorsicht bissige Mutter" oder so .... *lach*

LG Schlehdorn

by Schlehdorn @17.05.2008, 19:04

@Linda,
es muss natürlich heißen: Nicht n u r die Zeiten der Ärzte.........
by Hanne/Breisgau @17.05.2008, 18:57

@Linda
nicht die Zeiten der Ärzte, auch des Pflegepersonals. Da klemmt es in sehr vielen Bereich noch. Und es ist mir immer noch unerklärlich, dass dies von der Gesellschaft im allgemeinen gleichgültig hingenommen wird, es sei denn, es ist einer direkt betroffen.
by Hanne/Breisgau @17.05.2008, 18:56

Kenne zum Glück nur Menschen, denen in entscheidenden Momenten geholfen werden konnte -
wenn ich mir die Dienst- und Bereitschaftszeiten von Ärzten, insbesondere in Krankenhäusern anschaue, dann wundert es mich eher, das nicht noch mehr passiert...
by Linda @17.05.2008, 16:32

huh, was für ein heißes Eisen!
Ich kenne (leider) beide Seiten, die als betroffene Patientin und auch aus meinen Beobachtungen als Krankenschwester.

Meine persönliche Erfahrung war die, dass man mir nicht glaubte, dass ich einen erneuten Bandscheibenvorfall habe. Die Beschwerden waren eindeutig, für mich jedenfalls, aber man tat mich ab mit "da oben (gemeint ist die Brustwirbelsäule) bekommt man keinen Vorfall". Nach 6 Monaten anhaltender Beschwerden habe ich dann mal laut und deutlich in der Praxis getobt, meine Überweisung zum MRT bekommen und siehe da, die doofe Patientin hatte nicht nur einen, nein 2 Bandscheibenvorfälle in genau jener Region.
Trotz dann zügig eingeleiteter Behandlung und Reha habe ich auch heute , 5 Jahre danach, noch immer Bewschwerden.

Bei den Vorfällen, die ich als Krankeschwester miterlebte, habe ich ja Schweigepflicht, aber, ja, es passieren Fehler. Durch Überlastung der Ärtzte und des Personals, durch Unachtsamkeit, durch Ungeübtheit des jungen Assistenten und leider auch durch Überheblichkeit des medizinischen Personals. So nach dem Motto, das steht so nicht im Lehrbuch, also kann das auch nicht sein....

Ich kann nur jedem raten, kritisch zu hinterfragen was warum gemacht oder auch nicht gemacht wird. Informiert euch über eure Krankheit und eure Beschwerden und hakt nach, wenn ihr ein ungutes Gefühl habt.
Wenn sich der Arzt dann mit euch auseinandersetzt, ist es ok.
Klar ist das für den Medinziner schon mal lästig, aber bei einer Autoreparatur fragen wir ja auch meist genau nach.

Gute Besserung Strandsteine!

LG
Gabi K
by Gabi K @17.05.2008, 16:29

Bei uns hat der Zahnarzt meiner Kinder gepfuscht. Jahrelang gingen wir zur Vorsorge, mit dem Erfolg, daß meine Kinder nicht einen kariösen Zahn haben. Aber dann auf einmal stellte er bei meinem 15 jährigen Sohn fest, daß er noch einen Milchzahn hat, den er über die Jahre nie bemerkt hat. Die Folge: ein chirurgischer Eingriff: der 2. Zahn lag irgendwo im Oberkiefer, mußte über 2 Jahre mit Hilfe von Spange und Drähten heruntergeholt werden. Ein Psychostress für ihn, in einem Alter, wo normalerweise sowas alles erledigt ist. Von den Schmerzen nicht zu reden. Genauso haben wir es diesem Zahnarzt zu verdanken, daß meine 26 jährige Tochter nun eine Spange und anschließend eine Operation braucht, weil der Biss völlig verändert ist und das nicht seit kurzem. Doppelt ärgerlich, weil meine Nachfragen, ob alles in Ordnung so wäre, immer bejaht wurden, Zähneknirschen und Kopfschmerzen immer auf die Psyche geschoben wurden. Ich ärgere mich, daß ich nicht eine zweite Meinung eingeholt habe und ärgere mich, daß nun Kosten von etwa 6000 Euro fällig sind, von den Schmerzen und anderen Unanehmlichkeiten will ich gar nicht reden.
Deshalb sollte man sich nicht scheuen, noch andere Meinungen einzuholen.
Schönes Wochenende
by @17.05.2008, 16:14

Strandsteine, du hast richtig gehandelt, dass du nicht dieser erneuten OP in gutem Glauben sofort zugestimmt hast, respektive dich dazu hast breitschlagen lassen, sondern nach reiflicher Ãœberlegung Eigenverantwortung gezeigt hast, indem du dem Arzt deinen Standpunkt klar geschildert hast.
Dein Mut, dem Arzt klar zu sagen, wie du die Dinge siehst und auf Aufklärung zu bestehen, hat dir letztendlich diese neue OP erspart.
Eigentlich sollten Ärzte dankbar sein, dass es Patienten mit diesem Eigenverantwortungsbewusstsein gibt, was aber leider in der Praxis nicht der Fall ist.

Es gibt in der Tat nicht viele Ärzte, die damit klarkommen, wenn Patient ihnen etwas unterbreitet, was nicht zu ihrer Diagnose passt oder ihnen auch nur einen kleinen Hinweis gibt, ob ein Beschwerdebild oder was auch immer mit etwas anderem zusammenhängen könnte.
Wie kann Patient es wagen, überhaupt nur daran zu zweifeln, was ein Arzt diagnostiziert?

Ich habe diese Erfahrung selbst oft genug gemacht und könnte Romane schreiben, was ich aber heute unterlasse.
Ich durfte jedoch auch die Erfahrung machen, dass es Ärzte gibt, die den Patienten ernst nehmen und sich offen mit ihm auseinandersetzen, wenn der Patient anderer Meinung ist als er.

Ärzte sind auch nur Menschen und Menschen machen Fehler, nur mit dem Unterschied, das Ärztefehler ein Menschenleben zerstören kann.
Bedenkt man jedoch, welchem Zeitdruck und Stundenmarathon Ärzte in Krankenhäusern heute ausgeliefert sind, wie wenig Zeit dem Pflegepersonal für Patienten zur Verfügung steht, wundert einem die Zunahme von Fehlern nicht mehr.

by Christa J. @17.05.2008, 15:53

Schlimm, aber umgekehrt noch viel schlimmer: ein Malheur übersehen, vielleicht irreparable Schäden - ich weiß von einem jungen Mann, der hat sich nach einer scheinbar harmlosen Fußverletzung beim Schifahren nicht erholt, lief dauernd ins Spital, wurde als Simulant verhöhnt und beschimpft. Dann, in einem anderen Krankenhaus, die furchbare Diagnose: Knochenkrebs, weit fortgeschritten, metastasiert im ganzen Körper, auch die sofortige Amputation des betroffenen Beines hat nichts gebracht, der junge Mann starb gebrochen, gerade mit dem Studium fertig, gerade erst verheiratet, große Pläne für die Zukunft - der zuständige Arzt, im Übrigen eine bekannte Koriphähe, wurde nie zur Verantwortung gezogen - das ist wirklich schlimm, der Fall liegt so um die 15 Jahre zurück, ich habe durch Zufall davon etwas mitbekommen und konnte die Geschichte nie aus meinem Kopf bringen, obwohl ich die Familie gar nicht kenne...

Die besten Grüße an Strandsteine!

lg Silvia
by @17.05.2008, 15:00

meine tochter bekam am hl. abend eine mittelohrentzündung. wir fuhren zum hno-notdienst und bekamen nasentropfen. gegen abend kam ein ohrgeräusch hinzu, das immer stärker wurde. daraufhin verordnete uns der arzt ein antibiotikum. nach einigen gesprächen im kreise der familie, rief ich den arzt an, sagte, dass das ohrgeräusch ziemlich stark sei und dass meine schwägerin meinte, man sollte meiner tochter umgehend eine sauerstoff-infusion verabreichen. der arzt herrschte mich an: "das können wir immer noch, wenn nach den feiertagen keine besserung eingetreten ist. sie sollten auf ihren arzt hören und nicht auf ihre verwandtschaft!"
meine tochter bekam dann nach 2 1/2 tagen die infusionen - und lebt heute mit ihren 17 jahren bereits mit einem tinnitus.
by Mai-Anne @17.05.2008, 14:49

Wahnsinn, wieviel Krankheitsgeschichten hier aufgearbeitet wurden.Ich hätte auch eine-harmloser Herzklappenfehler, der dann zor oP führte, doch ich will nur meine Fahrt ins Krankenhaus erzählen. Also ich wurde mit dem Sanka abgeholt und lag schon darin als sich Notarzt und Begleiter ein Rededuell lieferten.Der Notarzt muss mit dem Patient fahren doch sein Auto stand noch da, also bat er den Begleiter das Auto zu fahren-dieser lehnte ab, mit der Begründung er muss bei mir bleiben. Das ging dann so 10 Minuten hin und her-mein Mann stand auf der strasse und wusste nicht warum wir nicht losfuhren. Da habe ich gesagt,dass ich auch einen Führerschein hätte und das Auto auch fahren könnte. Nach einer Minute fuhr die Sanka los und meine begleiter würdigten mich keines Blickes mehr! Ich bin OK-Hexa
by Kunigunde @17.05.2008, 14:15

Ich habe heute Nacht meinen Kommentar geschrieben und dabei ganz vergessen Strandsteine gute Besserung zu wünschen, was ich hiermit tue. Toll, daß sie so selbstbewußt war.

Ich habe auch schon einmal "selbstbewußt" mit dem Arzt geredet und bekam dann die Antwort: Vertrauen sie mir mal. Das ist schon alles richtig, so wie ich es mache. Grübelnd wußte ich da nichts weiter darauf zu sagen.

Liebe Grüsse
:-)
by @17.05.2008, 12:00

kunstfehler ist vielleicht der falsche ausdruck. ich würde es wie du - unachtsamkeit - beschreiben. mit neun jahren musste ich mich einer not op unterziehen, da ich eine schwere nierenbeckenentzündung hatte. soweit alles kein problem, doch bei der op wurde ein wattetupfer in meinem unterleib vergessen und ihr könnt euch sicherlich vorstellen, was das für schmerzen beim wasser lassen waren. anstatt mich noch einmal gründlich zu untersuchen, wurde einfach mal ein katheder gesetzt. ist ja auch wesentlich einfacher. ich hab immer laut geschrieen und geweint, weil es unsagbare schmerzen waren. die ärztin konnte sich das nicht erklären und untersuchte mich, dabei fiel ich der vergessene wattetupfer auf... sofort wurde dieser entfernt und ich ... ja ich, konnte endlich wieder entspannt und schmerzfrei zur toilette gehen...

so etwas prägt und seit dem hab ich einfach angst vor ärzten, krankenhäusern und sonstigem...
by @17.05.2008, 11:36

Ich habenoch keinen Arzt erlebt, der sich wegen einer falschen Diagnose entschuldigt hat. Deshalb habe ich auch damlas nach der verkorksten Gallen-OP nichts unternommen. Es hätte mich nur Energie und Geld gekostet. Das hätte mir im Endffekt meine Gallenblase auch nicht wiedergebracht.

Dafür war ich dann 3 Jahre später klüger und habe mich vehement gegen eine Schilddrüsen-OP gewehrt. Mein damals behandelnder Arzt hatte mich dafür nach Wiesbaden in die DKD überwiesen, um eine radioaktive Therapie machen zu lassen. 10 Tage in Quarantäne und seitdem keine Tabletten, keine Unersuchungen mehr. Alles ist gut und es war eine gute Entscheidung.
by Juttinchen @17.05.2008, 11:20

Also Fehler machen ist menschlich und deswegen muss man heute eben sowie Strandsteine schon sehr aufpassen, was mit einem gemacht wird - wenn man es denn kann. Man muss einfach mehr wissen wie der Arzt - denn wie nun viele Sendungen im Fernsehen beweisen - wird jede Menge gemacht, die nicht nötig wäre. Und Strandsteine kann man nur beglückwünschen - dass sie es bemerkt hat - nochmal operieren und es wäre bestimmt nie wieder gut geworden. Im Medizinbereich wird soviel gepfuscht.- Also herzlichen Glückwunsch.
by moonsilver @17.05.2008, 10:44

OHO!!!
Was für ein Thema!
Mit Erlebnissen diser Art könnte ich ein Buch füllen :-((
Im Augenblick habe ich grad nicht soviel Zeit um es aufzuschreiben.
(vieleicht schreibe ich`s mal per Mail an dich, Engelbert und du kannst dann entscheiden ob du`s hier veröffendlichen willst)
Auf alle Fälle hat Strandsteine gut dran getan ihren Standpunkt mutig zu vertreten!
Respekt!
Ich weiß wie schwer das sein kann.
Behandlungsfehler...
Ich kenne Duzende Mütter von Kindern mir Behinderungen die durch Fehler von Ärzten/Hebammen bei der Geburt entstanden sind.
Selbst mit medizinenschen Gutachten, dass es WIRKLICH so ist, streiten sich Jahrelang vor Gericht und bekommen auch dann nur selten zu ihrem Recht.
Viele geben auf dem Weg zermürbt durch die Belastungen (oft zerbrechen die Partnerschaften daran) auf ....
Es ist ein mehr als skandalöses Kapittel .... :-(((

Weiterhin gute Besserung Strandsteine.

LG Schlehdorn
by Schlehdorn @17.05.2008, 10:36

Au, da muß ich meinen Kommentar loswerden, bevor ich mir die Zeit nehme, all die anderen zu lesen. Da reg ich mich heute noch drüber auf!!!!!!!

Vor nun fast drei Jahren hatte ich eine richtig dicke Backe, da mir aber eher die Seite und das Ohr weh taten, kam ich gar nicht auf die Idee zum Zahnarzt zu gehen sondern ging zu meiner Ärztin, die mich dann an einen HNO überwies. Nach gut zweiwöchiger Behandlung, die überhaupt gar nichts brachte, mußte ich zum Vertretungs-HNO, dier mich dann als sofortigen Notfall in das Bundeswehrkrankenhaus Ulm schickte. Aber SOFORT, das sieht übel aus. Die HNO-Abteilung sah aber keine Möglichkeit mir zu helfen und schickte mich zur Mund-Kiefer-Chirurgie. Und die endlich stellten fest, daß da ein eitriger Abszeß im Kiefer war, der zur Seite abstrahlte und dehalb keine Schmerzen an den Zähnen verursachte sondern eben anderswo. OP unter Vollnarkose und danach noch 2 Wochen mit offener Wunde und einem "Röhrchen" drin zum Eiter ablaufen *Grusel*

Beim Röntgen wurde festgestellt, daß die zwei hinteren LINKEN (!!!!) Backenzähne raus müssen, also lußte ich runter zum Kieferchirurgen. Der fing an, eine Krone durchzusägen und mir kam dann, daß er auf der Seite rumfingerte, die mir NICHT weh tat. Als er endlich aufhörte und mir zugehört hat studierte er das Röntgenbild und bemerkte seinen Fehkler wohl, aber er meinte, das sei auch ein Schatten auf dem Röntgenbild, die Zähne müßten sowieso raus und dann machen wir es eben gleich. Sonst müßte ich in zwei, drei Monaten wieder kommen. Und machte weiter. Ich Depp hab zugestimmt, weil der Doc wird schon wissen was er macht und sieht und sagt. Dachte ich dummes Schaf!

Ein paar Tage später riß er mir dann auch noch die Backenzähne auf der richigen Seite raus und dann durfte ich nach drei langen Wochen endlich wieder heim!

Die Kontrolle bei dem Kieferchirurgen meines Vertrauens ergab verständnisloses Kopfschütteln des Docs: Die "Schatten" auf der rechten Seite waren das Ergebnis einer Wurzelspitzenresektion vor einem Jahr (an die ich gar nicht mehr gedacht hatte), also hat dieser Mensch da in Ulm mir die Zähne vollkommen umsonst rausgerissen!!! Aber DAS hätte der sehen müssen als gelernter Doc!

Nun hab ich halt auf beiden Seiten keine Zähne mehr *Seufz* Aber ich hab mich dran gewöhnt. Und machen hätte ich eh nichts können: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus...

Der Kommentar meines Docs hier daheim auf meine Frage, ob ich da was gegen den Doc in Kempten machen könnte meinte er nur: "Wer weiß, ob die Zähne so erhaltenswürdig gewesen sind"
by @17.05.2008, 10:31

Ich gehe nur noch zum Arzt um meine Schilddrüsen-Hormone zu holen. 1x im
Jahr wird mein Blut kontrolliert und mehr nicht.
Ungefähr mit 20 hatte ich jeden Tag, ab späterem Nachmittag, schlimme
Rückenschmerzen und ich musste dauernd aufs Klo. Der Arzt hat mich fast ein Jahr lang auf Rheuma therapiert, die Schmerzen wurden jedoch nicht besser.
Alle Untersuchungen gaben keinen Befund. Eines Abends lag ich im Bett und
mir war als ob mir eine Eisenfaust irgendwas in meinem Innern zudrückt - loslässt und wieder zudrückt. Das ging ungefähr eine Stunde so - ich schrie nur noch (ich war allein zu Hause und dachte überhaupt nicht daran, einen Arzt anzurufen). Irgendwann musste ich Wasser lassen und der Schmerz war weg. Von da an hatte ich auch kein "Rheuma" mehr. Ich bin heute überzeugt davon, dass ich einen Nierenstein hatte.

by Romy @17.05.2008, 10:29

Nach einer jahrzehntelangen Odyssee durch diverse Arztpraxen wegen einer "chronischen Ischialgie" (Hexenschuß) vertraue ich nunmehr nur noch auf mein Bauchgefühl.
Ich hatte stets die Vermutung, daß Ursache dieser wirklich extremen Schmerzen und Begleiterscheinungen ("Lähmungsgefühl" in Beinen, Fuß usw.) ein Bandscheibenschaden ist. Aber in dieses Diagnose-Schema paßte ich aufgrund meines Alters (die ganze Geschichte begann, als ich Anfang 20 war) nicht herein. Stattdessen wurden meine Beschwerden und heftigen Schmerzen einfach auf die psychosomatische Schiene abgeschoben. Eine herrlich bequeme "Diagnose", wenn Ärzte nicht weiterwissen...

Nachdem ich jahrelang wirkungslose Medikamente gefuttert hatte bzw. mich regelmäßig zum Quaddeln der schmerzenden Rückenwirbel-Bereiche krumm wie ein altes Kräuterweiblein zu meinem Arzt schleppte, wurde ich zu einer "unbequemen" Patientin und bestand auf einer CT ("...wissen Sie eigentlich, was das kostet???!").
Und voilá: meine "Selbstdiagnose" bestätigte sich. Es handelte sich sogar um mehrere, teils uralte und inzwischen verknöcherte Bandscheiben-Vorfälle. Von wegen "psychosomatisch"!

Ich weiß nicht, wessen "Fehler" größer wiegt. Haben meine behandelnden Ärzte schlicht Diagnosen in "falscher" Richtung gesucht oder habe ich als Patientin mich "falsch" verhalten, weil ich nicht von vornherein hartnäckiger darauf bestanden habe, daß meine Intuition ernst genommen wird...?
by Svenja @17.05.2008, 10:16

Boah, wenn ich das hier alles so sehe, beschleicht mich doch langsam der Verdacht, dass ich einfach viel zu leichtgläubig bin. Ich würd´ ja immer brav alles glauben, was mir so´n Arzt erzählt!
Und ich hätte auch gar nicht den Mut, auf erneuten Untersuchungen zu bestehen, so wie Strandsteine. Das find´ ich ganz schön toll!
Aber nun werd´ ich mir das mal hinter die Ohren schreiben, damit ich gegebenenfalls besser aufpasse und für mich oder meine family einstehe, wenn´s sein muss!
by niclis @17.05.2008, 09:57

das ist schon heftig und ich weiß nicht ob ich diesen mut aufgebracht hätte wie strandsteine.meine hochachtung meine liebe.
der arzt hat sich für seine "unachtsamkeit" natürlich tausendmal entschuldigt,oder?
alles liebe und gute und baldige,rechtzeitige genesung für alsfeld.
lg leonilla
by leonilla @17.05.2008, 09:46

das ist ja schon ein ding!

meine Mutti mit 82 liest alle Beipackzettel und ist ungemein kritisch den Ärzten gegenüber. Lieber geht sie zur alternativen Medizin über, isst Papayakerne für ihr Wohlbefinden und lässt sich Blutegel ansetzen als Blutverdünner.

Als mir meine Hausärztin ein neues Medikament gegen den Bluthochdruck verschrieben hatte und meine Fingernägel splitterten, wurde ich sehr skeptisch und verlangte andere Tabletten von ihr, die ich nun gut vertrage. Meinen Einwand auf etwaigen Haarausfall aufgrund dieser Tabletten tat sie dann mit meinem Alter ab. Da musste ich doch gewaltig grinsen. Für die teuren Tabletten muss ich tiefer in den Geldbeutel greifen, die Auswirkungen des billigen Produktes wäre verheerend gewesen und hätte auf lange Sicht mehr Kosten verursacht.
by arive @17.05.2008, 08:56

Zunächst herzlichen Glückwunsch an Strandsteine, dass sie so selbstbewußt auf ihr eigenes Gefühl vertraut hat. Ärzte sind einfach auch nur Menschen und keine höheren Autoritäten.- Aus meiner eigenen Erfahrung erinnere ich mich an eine Situation, in der mir ein Gynäkologe dringend zu einer OP geraten hatte, ich hatte kein gutes Gefühl dabei und habe einfach den Arzt gewechselt und das Thema war abgeschlossen.- Damals kam ich mir selbst etwas eigenwillig vor, trotzdem war es die richtige Entscheidung.-
by Jeannette @17.05.2008, 08:45

Es war der 30. Mai 1985. Eine Feier unter Nachbarn im Garten. Ich esse gern in flüssige Knoblauchbutter gedipptes Weißbrot. - Das war dr Anfang. Nach der Fete beim Blick in den Spiegel bemerkte ich, dass das Weiß in meinen Augen einen leichten Gelbschimmer hatte. Das hatte mir zu Denken gegeben. Beim Nachfragen bei meiner Nachbarin (Krankenschwester) riet sie mir, wenn es am nächsten Tag nicht weieder normal ist, sollte ich zum Arzt gehen. Ich also zum Hausarzt gefahren, der im Nachbarort praktizierte. Der wiederum nahm Blut ab, machte die üblichen Untersuchungen (Blut, Stuhl) und verwies mich dann zum Röntgen, da er nicht weiter wußte. Röntgen und Ultraschall ergaben etwas, was wie Gallensteine aussah. Doch hatte ich keine Beschwerden, kene Schmerzen, keine Koliken. Das war den Herren Ärzten ein Rätsel. Nun muß ich dazusagen, dass ich plötzlich eine richtig gesunde Gesichtsfarbe bekam. Er meinte, ich werde immer gelber und er könnte die Verantwortung nicht mehr übernehmen. Er überwiese mich deshalb als Notfallpatient ins Krankenhaus zu weiteren Untersuchungen. Ich also ins Krankenhaus nach Darmstadt. Notfall-OP am Fronleichnamstag (3.6.) und Intensivstation. Noch während der OP (ca. 12 cm lange vertikale Narbe) wurden keine Gallensteine festgestellt, jedoch vorsichtshalber die Gallenblase entfernt. Das Ende vom Lied war eine Hepatitis B, die ich gut und gerne, wenn ich Ahnung gehabt und nicht blind den Ärzten vetraut hätte innerhalb 3 Wochen bei richtiger Ernährung und absoluter Ruhe zu Hause hätte auskurieren können. Dieses Krankenhaus hat also schön an der OP kassiert. Desweiteren kam hinzu, dass genau dieses Krankenhaus keine Station für ansteckendene Krankheiten wie Hepatitis hatte. Also bekam ich ein Zimmerchen mit Klostuhl, direkt an der Hauptdurchgangsstraße mit Kopfsteinpflaster, das besonders Nachts ziemlich laut, wenn die Kneipenbesucher nach Hause fuhren. Der Sommer 85 war besonders heiß und ich konnte nur bei geöffnetem Fenster schlafen. Von Ruhe war also nicht viel zu spüren. Nach 6 Wochen Krankenhas bekam ich dann den berühmten Krankenhauskoller und wurde auf eigene Verantwortung nach Hause entlassen. 14 Tage Pflege durch meinen damaligen Mann, der sich wirklich rührend in der ganzen Zeit um mich gekümmert hatte. Nach den 14 Tagen fuhr ich dann für 8 Wochen in die Reha nach Bad Mergentheim.
Alles in allem war ich für die Arbeitswelt so ca. 4 Monate weg vom Fenster.
Das ganze Dilemma hatte ich einer Betäubungsspritze beim Zahnarzt zu verdanken und wurde durch das Fett beim Fest ausgelöst.
Meine ärztliche Unwissenheit dauerte noch ca. 10 Jahre an. Seit 1996 bin ich bei keinem Arzt mehr gewesen. Mir geht es richtig gut. Dass ich keine Gallenbase mehr habe hat seine Nachteile; ich kann nicht mehr alles essen, was ich gern esse. Wenn ich es trotzdem tue und anschließend leiden muß, dann weiß ich wenigstens von was es kommt und tappe nicht im Dunkeln. Dann trete ich einfach wieder kürzer und alles ist im grünen Bereich.
Das war meine Geschichte zu ärztlichen Kunstfehlern. ich bin froh, dass ich noch lebe, obwohl alle, die diese Geschichte hören, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Der liebe Gott will mich noch nicht. Sicher hat er noch viel mit mir vor.
by Juttinchen @17.05.2008, 08:29

Ich selbst bin zum Glück bisher verschont geblieben von solchen Sachen, aber meinen Sohn hat es ganz schön gebeutelt.

Er kam mit einem sogenannten "Hackenfüßchen" zur Welt, d.h. einer Fußfehlstellung. Diese wurde damals mit Gipsformen in die richtige Stellung gebracht. Als er schon in die Schule ging, stellte ich fest, dass dieses Bein kürzer war. Zu den ohnehin schon obligatorischen Besuchen beim Orthopäden und beim orthopädischen Turnen sowie zu den Einlagen kam nun noch ein Sohlenausgleich für die Schuhe von ca. 2 cm. Außerdem gab es eine Teilsportbefreiung für den Sportunterricht. Ich weiß nicht, ob er diese jemals in der Schule abgegeben hat, aber später erzählte er mal, dass er immer alles mitgemacht hat. Außerdem ließ er sich nicht hindern Fußball zu spielen. Aus jetziger Sicht sage ich, dass es gut für ihn war, dass er das einfach so gemacht hat und ich ihn nicht ernsthaft gehindert habe. Der Sport war gut für seine persönliche Entwicklung und er hat damit auch etwas für seine Muskeln getan, was wiederum gut für das Bein war.
Ich habe damals darauf vertraut, dass die Ärzte das Richtige machen. Vielleicht hätte doch manches anders gemacht werden können.....???

Als mein Sohn erwachsen war bekam er zunehmend Probleme mit/ wegen dem Bein. Deshalb entschloß er sich nach eingehender Beratung mit seinem Arzt zu einer OP (in einer Klinik mit sehr gutem Ruf), bei der das Bein gestreckt werden sollte, d.h. es wurde durchgetrennt und vom anderen Bein wurde ein Stück eingesetzt. Zur Stabilisierung wurde ein "Blech" verwendet. Bereits nach ein paar Tagen war das Blech verbogen und das Bein sah krumm und schief aus... Es wurde noch mal operiert und diesmal mit zwei dieser Bleche stabilisiert. Diese sind dann nach etwas mehr Belastung gebrochen.... Inzwischen war fast ein Jahr vergangen und das Bein war immer noch nicht wieder zusammen gewachsen. Seine Orthopädin, die er inzwischen gewechselt hatte, schickte ihn dann auf Grund persönlicher Verbindungen in eine andere Klinik. Dort wurde dann in einer dritten OP ein Nagel (Marknagel ??) eingesetzt, der endlich die erforderliche Stabilität für das Bein brachte und es nun endlich zusammenwuchs. Dazu bekam er dann noch einen Fixateur, mit dessen Hilfe das Bein gestreckt werden sollte, was aber nicht gelang. Deshalb war der Längenunterschied immer noch da, bzw noch größer (ca. 4 cm) geworden durch die OPs. Nun hatte er die Wahl - entweder noch eine OP, bei der dann das Bein gestreckt wird oder Zeit seines Lebens mit orthopädischen Schuhen und mit Sohlenausgleich rumlaufen.... Er hat sich für die OP entschieden... das bedeutete noch einmal ca ein dreiviertel Jahr mit einem Fixateur am Bein und den Knochen, bevor er komplett zusammenwächst dehnen.... Das war auch sehr schmerzhaft, da ja die Muskeln, Bänder und Sehnen mit gedehnt werden mußten.

Inzwischen hat er die ganze Sache überstanden, leider nicht mit dem Ergebnis, was er sich erhofft hatte, trotz Beratung nicht nur von einem Arzt, trotz Hinterfragen.... das Ganze war begleitet von jeweils mindestens 5 wöchigen Rehas nach den OPs. Seit die Zeit, die die Krankenkasse bezahlt, ausgeschöpft ist, bekommt er eine befristete jährlich verlängerte EU-Rente und im Anschluß wird er jetzt noch eine Umschulung machen, da er das Bein nicht mehr voll belasten darf.....

Heute mache ich mir Vorwürfe, weil ich früher den Ärzten so blind vertraut habe. Vielleicht hätte manches doch anders laufen können ??? Andererseits ist mir unklar, dass die Krankenkasse/ LVA das alles so anstandslos bezahlen......

Wünsche Euch allen ein schönes und gesundes Wochenende!!!!

Liebe Grüße

Erika (Heide)
by Erika (Heide) @17.05.2008, 03:51

Ich hatte einmal, als ich ca. 20 war, schreckliches Halsweh - ich war mir sicher, dass der Hals vereitert war. So ging ich zu einer HNO-Ärztin, sie hatte gerade an diesem Tag Ordination - ich kannte sie nicht. Sie sah in meinen Hals und sagte, dass ich einen Pilz hätte. Einen Pilz, aber woher denn?- fragte ich. - Das kann man sich überall holen, sie brauchen nur bei einem Glas nachtrinken und schon haben sie das. - meinte sie. So wurde ich auf strikte Diät gesetzt: Kein Zucker, kein Fett!, nichts Saures, kein Obst. Ich hielt das gerade mal 4 Tage durch, ständig hatte ich Hunger und hatte bereits 2 Kilo abgenommen, obwohl ich sowieso schon dünn war. Dann konnte ich nicht mehr, war nur mehr verzweifelt - wegen der Schmerzen und dem Hunger und ging wieder zur Ärztin. Diese sagte, dass das gar kein Pilz (sie hatte keine Probe fürs Labor entnommen) sei, sondern eine innere Fieberblase. Sie verschrieb mir eine Tinktur, mit der ich mich einpinseln musste und innerhalb von 2 Tagen hatte ich keine Schmerzen mehr. Nach einem weiteren Tag war ich genesen.
Hätte ich weiter die Diät befolgt, hätte ich weiter abgenommen und vielleicht ernstlich krank geworden. So hab ich auf meine innere Stimme und meinen Körper gehört anstatt auf die Ärztin und das war auch genau das Richtige.

Ein anderes Mal musste bei mir eine Probe aus dem rechten Lungenflügel nach einer schweren Lungenentzündung entnommen werden. Ich bekam eine Narkose. Bevor ich aber entschlif, hörte ich noch den Arzt fragen: "Welcher Lungenflügel ist es denn?" "Der linke. " - hörte ich die Antwort. "Nein", schrie ich, "es ist der rechte Lungenflügel, sie halten das Rötgenbild verkehrt!"
So hatte ich gerade noch verhindern können, dass aus meinem gesunden Lungenflügel eine Probe entnommen wurde. Ja, das Röntgenbild verkehrt halten - das ist sicher schon des öfteren passiert, denn es ist immer wieder zu hören, dass ein falscher Fuss oder ein falscher Arm operiert oder gar abgenommen wurde. Ein kleiner Fehler mit schrecklichen und lebenslangen Folgen für die jeweilige Person. Ich glaube, das viele Fehler im Gesundheitswesen darauf zurückzuführen sind, dass die meisten Ärzte zu viel arbeiten - oft stundenlang operieren ohne Pausen oder in so Zeiträdern arbeiten und nicht zum Schlafen kommen. Einmal hörte ich ein Gespräch von zwei jungen Ärzte. Der eine erzählte stolz, dass er jetzt schon die ganze Nacht und auch den ganzen Tag arbeite und sein Dienst ginge noch bis zum Abend. Er hörte sich sehr erschöpft an und so jemand operiert dann oder behandelt PatientInnen.

Ach ja, meine Oma (leider vor 2,5 Jahren verstorben) musste immer ziemlich viele Medikamente nehmen. Sie war bereits so an die 76 J. alt, als ich mir die verschiedenen Medikamente ansah. Ich fragte sie, wofür welches denn gehöre. Bei einer grossen Schachtel war ich etwas stutzig geworden. Sooo grosse Tabletten - ich zeigte ihr die Riesendinger. Oma meinte, dass diese Tabletten neu seien und sie sie schon irgendwie runterkriegen würde. Ich las dann den Beipackzettel und war sehr erstaunt. Ich las also meiner Oma vor wofür diese Dinger denn eigentlich gedacht waren:
Vaginalkapseln zur Verhütung und zum Einführen gedacht und nicht zum Schlucken!! Meine Oma war etwas erbost: "So was, mir als Alte geben sie so etwas, das ist ja Allerhand!" Wir brachten dann diese Schachtel in die Apotheke zurück und meine Oma bekam das richtige Medikament. Aber nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn meine Oma diese Riesendinger wirklich geschluckt hätte.

Alles Liebe,
Elisa
by Elisa @17.05.2008, 01:25

Mh ich bin ja erst 19 und mir wurde letztens die Diagnose "Arthrose im Knie" vorgelegt. Wir haben auch direkt zu hören bekommen was die allerbeste Behandlung sei usw. Weil ich jedoch erst 19 bin und viele Behandlungen eher für ältere Leute sind haben wir noch einen Arzt gefragt der mir komplett von der Behandlung abgeraten hat und noch etwas Neues vorgeschlagen hat. Das hat uns natürlich sehr verunsichert und wir haben die MRT Bilder letztendlich noch zu einem vierten Arzt, der weit weg wohnt und mich nicht behandeln wird, geschickt um ein neutrales Urteil über die weitere Behandlung zu hören. Denn viele Ärzte empfehlen einfach nur das, bei dem nachher für sie selbst am meisten Geld bei rumkommt.
by Irina @17.05.2008, 01:06

Ich bewundere den Mut oder das Bauchgefühl dieser Dame. Was mich interessieren würde, wie hat sich der Arzt nach der erneuten Diagnose, also, daß keine weitere Operation nötig sei, verhalten. Hat er sich in irgendeiner Weise dazu geäußert. Man sollte wirklich den Mut haben und bestimmte Anordnungen zu hinterfragen. Bravo kann ich da nur sagen.
Viele Grüße sendet Chris aus München
by Chris @17.05.2008, 00:51

Als Kind (ca. 11/12 Jahre alt) hatte ich wildes Fleisch am vorderen Halsbereich. Ein Arzt umwickelte das und zog es heraus, aber die "Wurzel" blieb drin. So wuchs es wieder. Dann entschied ein Arzt, daß ich eine Bestrahlung bekommen sollte und so wurde ich radioaktiv bestrahlt. Das wilde Fleisch verschwand dann. Doch es blieb eine ca. 50 Cent große Narbe zurück. Wie ich viele Jahre später von einem anderen Arzt erfuhr, entstand die Narbe dadurch, daß ich zu lange bestrahlt worden war und so die Hautstelle verbrannte. Übrigens: Viele Menschen sprachen mich auf diesen Fleck hin an, manche glaubten es sei ein Knutschfleck *grins*

Eine weitere Sache war die, daß ich vor ca. 4 Jahren starke Schmerzen im rechten Arm/Schulterbereich bekam. Das wurde so schlimm, daß ich den Arm kaum bewegen konnte. Ich landete bei einem Orthopäden, der mich mit morphiumähnlichen Medikamenten behandelte und bekam Krankengymnastik. Es wurde nicht besser. Ich wechselte den Arzt, es wurde eine Schmerztherapie (mit Spritzen) gemacht - auch das half nicht, schließlich wurde bei einem neuen Orthopäden Impingement-Syndrom diagnostiziert und ich wurde operiert. Das aber nach insgesamt mehr als ein 3/4 Jahr - solange war ich auch krankgeschrieben. Da ich in meiner Not immer den linken Arm benutzt habe, fingen da auch die Schmerzen an, was soll ich sagen ... es ging beim linken Arm schnell, sobald der rechte wieder einsetzbar war, was auch 4 - 5 Monate dauerte, wurde ich dann am linken Arm operiert. Ich war insgesamt mehr als 1,5 Jahre krankgeschrieben. Es folgte eine Reha ... ans Arbeiten kam ich nicht mehr. Sicherlich wäre alles anders verlaufen, wenn ich von Anfang an bei einem guten Orthopäden gewesen wäre, der mich gleich richtig behandelt hätte. Naja, ich bin froh, daß ich beide Arme wieder normal bewegen kann.

Ebenfalls eine extreme Geschichte: Vor vielen Jahren, ich war so ca. 35 Jahre alt, war gerade wieder ins Berufsleben eingestiegen, bekam ich Probleme mit den Händen und auch Füßen, beides eiskalt und noch andere Symptome. Erst wurden Durchblutungsstörungen vermutet, spezielle Untersuchungen bestätigten das nicht. Schließlich zog ich das linke Bein nach. Ich kam ins Krankenhaus und wurde untersucht. Dort meinte man, ich hätte vermutlich einen Thrombus im Hirn und das käme von der Pille und ich solle mich sterilisieren lassen. Ein Internist traute der Sache nicht und verordnete Psychopharmika zur Muskellockerung. Ich mußte dann immer nach Münster in die Uni-Klinik zum EMG. Da hieß es immer, es wäre nicht so wie es bei einem Gesunden sein müsse, aber Genaues könne man nicht sagen. Weiter beobachten, regelmäßig EMG machen lassen. Mir ging es so schlecht, daß ich nicht mehr arbeiten konnte und Schwierigkeiten bei den Hausarbeiten hatte. Der Amtsarzt sagte, daß ich nie mehr berufstätig sein könne und ich solle froh sein, wenn ich die Hausarbeit schaffe. Von den Psychopharmikas, zwischendurch gab es auch Cortison, wurde ich dick. Eines Tages hatte ich sprichwörtlich die Nase voll und nahm von heute auf morgen kein Medikament mehr ein. Ein Wunder geschah, es wurde von Tag zu Tag besser. Irgendwann arbeitete ich vorsichtshalber halbtags, dann weiter gesteigert mit Zusatzjob stundenweise, schließlich 8 Stunden-Job und sogar zusätzlich noch einen Zweitjob. Wieder einige Jahre später sprach ich mit einem Arzt darüber und der meinte, meine damalige Erkrankung wäre psychisch gewesen und er war verwundert, daß man mich nicht zu einem Psychologen überwiesen hätte. Ja, toll... Meine Meinung zu Ärzten ist nicht die beste... leider ist man auf sie angewiesen und muß erst einmal das glauben, was die einem erzählen. Geht man zusätzlich zu einem zweiten Arzt, hat man zwei Diagnosen und steht vor dem Problem, welcher hat nun recht?

Ist nun eine Menge Text geworden...

Bin auf die anderen Berichte gespannt und denke es werden viele werden.

Liebe Grüsse
:-)
by @17.05.2008, 00:35

Leider stimmt es, dass viele Patienten von ihren eigenen Krankehiten häufig nciht viel wissen und dem Arzt einfach blind vertrauen. Wer weiß denn hier bitte, dass es eingerichtete Stellen wie z.B. eine "Patientenberatung" gibt (30 mal in Deutschland), wo man hingehen kann und sich über alles mögliche informieren lassen kann oder auch unterstützung in einer Diskussion mit, Arzt, Krankenkasse etc hat... www.upd-online.de Oder das jedes Krankenhaus alle zwei Jahre einen Qualitätsbericht verfassen muss, der im Internet zgänglich ist ? Wenn also eine Behandlung geplant ist, kann man sich dort darüber informieren, welches Krankenhaus am besten geeignet ist. www.qualitaetsbericht.de
Als Patient ist es besonders wichtig, seine Rechte zu kennen und nicht jemandem blind zu vertrauen, wenn es um die eigene Gesundheit geht...
by Karin @17.05.2008, 00:20

Da kann ich Gott sei Dank noch nicht mitreden, bzw. will ich auch gar nicht können. Und auch in meinem Freundes- u. Bekanntenkreis fällt mir niemand ein, der schon mal unter einem Behandlungsfehler leiden mußte.
Möge das Schicksal mich auch weiterhin verschonen.
Gute Nacht alle hier noch lesenden " Eulen" auf Seelenfarben, träumt was schönes und macht das Beste aus dem Wochenende, auch wenns bei euch regnet!
by Karin v.N. @17.05.2008, 00:11

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