Kommentare zu «kb20080724»

Abgesehen davon, dass ich Schwarz als meine Kraftfarbe sehr gerne trage, finde ich es wichtig, dass es Rituale im Leben gibt.

So ist die schwarze Trauerkleidung ein Signal für andere, behutsam mit dem/der Trauernden umzugehen. Schutz in empfindsamen Zeiten. Dazu gehört auch, Tränen zu zeigen und Schmerz zulassen zu dürfen.

Ob Trauerkleidung angelegt, wie lange und was gemieden wird, ist individuell unterschiedlich - jede/r hat seine/ihre Art mit Trauer umzugehen - Hauptsache es hilft über den Verlust hinweg.
by silvia @28.07.2008, 10:38

mein vater ist vor 4 jahren gestorben. Als der Vater meiner Mutter gestorben ist (1975) trug sie ein halbes jahr lang schwarz (er lebte/starb in Italien, sie lebte mittlerweile in der Schweiz und hatte Mann und uns Kinder hier), ihre Geschwister in Italien zogen das Trauerjahr komplett durch. Beim Tod der Grosseltern in der Schweiz trugen wir alle schwarz, resp. dunkel, zur Beerdigung und danach nicht mehr.
Als nun mein Vater starb, war es der Wunsch meiner Mutter, dass niemand sich extra schwarz einkleidet. Jeder soll sich so kleiden, dass es für ihn/sie stimmig ist. Es kam natürlich niemand in gelb und rot und bunt. Es kam jeder angemessen. Wir hatten es in dem Jahr nach dem Tod oft lustig und haben gefeiert. Wir haben aber auch heute noch, 4 Jahre nach seinem Tod, Momente in denen wir trauern. Und ich bin froh, dass dies in unserer Familie so sein kann und darf. Dass die Trauer nicht ein Jahr rein gezwängt wird, sondern dass man auch im Trauerjahr lustig sein darf und nach dem Trauerjahr immer wieder den geliebten Menschen vermissen darf.
by barbara @26.07.2008, 16:17

Ich finde sollte jeder individuell entscheiden, wie lange er nach dem Tod eines nahen Angehörigen schwarz trägt.
Denn man trauert mit dem Herzen,
mit der Kleidung der Farbe der Kleidung setzt man mehr so ein äußerliches Zeichen.
Wenn ich in dieser Situation wäre, würde ich so ca. 6 Wochen schwarz oder zumindest gedeckte Farben tragen oder mit weiß oder lila kombiniert denn die zählen auch im klerikalen Bereich zu den Trauerfarben.

An jeder Beerdigung an der ich teilnehme trage ich schwarze Kleidung,
es ist einfach in unserer Kultur die Farbe der Trauer.
Ich finde es auch angemessen, würdevoll und respektvoll dem Verstorbenen gegenüber.
Wir nehmen ja Abschied- meist in einer Trauerfeier- oder einem Requiem und da finde ich die Farbe schwarz einfach passend.
by Christiane Maria @25.07.2008, 10:56

Lieber Engelbert, Ihr lieben Seelenfärblerinnen und Seelenfärbler,

ich hab nicht alle Kommentare gelesen, mehr so "überflogen" und bin sehr freudig überrascht wieviel tolerante Menschen hier sind. Immer wieder ist zu lesen, dass jeder das mit der Trauerkleidung so machen sollte, wie ihm danach ist. Und das drückt auch mein Empfinden aus, übirgens in allen Lebenslagen.

Herzlichen Dank euch allen und ein schönes Wochenende
Silvia
by Silvia @25.07.2008, 07:51

Als 7jährige erlebte ich den Tod meines Großvaters,alle trugen schwarz,waren mir fremd in der eigenen Familie,machten mir Angst.
Die dazugehörende Großmutter trug 25 Jahre schwarz oder dunkelblau bis zu ihrem eigenen Tod.
Als mein Vater am 22.12.mit 56 J.starb,wurde nur zur Trauerfeier am 28.12.schwarz getragen.Seine Enkel waren knapp 2 und 4 J.alt.Meine Mutter sagte:"das Leben geht weiter,die Kinder freuen sich auf Weihnachten,lasst uns der Kinder wegen fröhlich sein so gut wir können.Schwarz macht sie ängstlich."
Bei der Trauerfeier eines sehr guten Freundes im letzten Sommer trug ich nach langem Überlegen ein schlichtes weißes Kleid.Meine Trauer hatte ich im Herzen.
Wir hatten uns oft über Leben und Sterben unterhalten.Seine Lebensphilosophie war,daß" der Tod hier, die Geburt in eine anderen Welt ist und das muß gefeiert werden.Bei einer Geburt trägt niemand schwarz."Freunde bestätigten diese Wissen von ihm.trauten sich aber nicht,nicht in schwarz zu erscheinen,obwohl sie es gern ihm zuliebe getan hätten.
Die Ehefrau wollte kein schwarz tragen nach der Trauerfeier,trug sie es dann später aber doch,weil es sie schützte,genau wie Ilse es beschreibt.
Zu anderen Trauerfeiern gehe ich in schwarz oder dunkler Kleidung,je nach Gefühl.
Hatte aber auch damit das Gefühl nicht richtig zu sein.Die Kapelle war farbenfroh geschmückt und die Musik war auf Wunsch der Verstorbenen fröhlich und hoffnungsvoll .
Für mich selbst habe ich verfügt,daß bei meiner Beerdigung farbenfrohe Kleidung gewünscht ist,der Sargschmuck,wenn jahreszeitlich möglich aus bunten Blumen besteht und die Baccarole aus Hoffmanns Erzählungen gespielt wird.
Bin jetzt etwas vom Thema abgewichen.
Ich wünsche allen Trauernden Licht und Hoffnung.
Möge jeder die für ihn richtige Wahl treffen.
by genifee @24.07.2008, 23:13

Das Trauerjahr und das damit verbundene tragen schwarzer
Kleidung ist für mich ein alter Hut, der in der heutigen Zeit
keinen Bestand mehr hat.
Wenn ich auf den Friedhof gehe um einen lieben Menschen
zu verabschieden, dann trage ich etwas gedeckte Kleidung.
Also kein Schwarz aber auch keine leuchtenden Farben.
Ausserhalb des Friedhofs trage ich aber weiterhin meine
ganz normale Kleidung. Für mich lebt der Verstorbene in
meinem Herzen weiter, da spielt es keine Rolle welche Farbe
meine Kleidung hat. Es würde mich übrigens auch nicht stören,
wenn ein anderer Trauergast in bunter Kleidung erscheinen würde.
Jeder sollte es doch so machen, wie es ihm gefällt. Das ist meine
Einstellung dazu.
by Marnie @24.07.2008, 22:30

Ich habe meinen Vater -53 J.- verloren, als ich 16 war. Meine Mutter kleidete sich schwarz, weil es halt so üblich war. Ich habe mich dagegen aufgelehnt, denn mit dieser blöden Kleidung wäre ich nie darüber hinweggekommen. So ging es auch meiner Mutter; sie wurde depressiv, zumal sie von so vielen Fremden angesprochen wurde, was denn passiert sei. Ein Therapeut hat ihr das schlechte Gewissen genommen, in den Alltag und damit zu normaler Kleidung zurückzukehren. Vor 3 Jahren ist meine geliebte Musch gestorben. Sie war all die Jahre für mich da, hat um mein Leben gezittert und alles getan, damit ich wieder Lebensmut bekam. Sie hatte sich immer gewünscht, dass niemand in Schwarz hinter ihrem Sarg hergehen sollte. Ich habe es dennoch getan, nur weil mein Bruder, der sich nie um uns gekümmert hatte, es verlangte, doch schon am nächsten Tag habe ich mich wieder normal angezogen. Mein Schmerz ist dadurch nicht vergangen, bis heute nicht. Ich bin erneut krank geworden und und kämpfe mich von Tag zu Tag. SCHWARZ habe ich seit diesem Beerdigungstag nie wieder angezogen. Meine Musch lebt doch noch in meinem Herzen, in meinen Gedanken, in meiner Erinnerung.... , das kann man an keiner Farbe festmachen.
Man lebt diese blöde Tradition des Schwarztragens weiter, aber oft nicht aus Überzeugung, sonder aus einem Zwang heraus, den andere einem auferlegen. Natürlich akzeptiere ich, wenn Menschen die Tradition fortführen, aber es sollte wirklich nur geschehen, wenn es ein festes Bedüfnis ist.
U.B.
by Ullibo @24.07.2008, 21:53

hallo allerseits + guten abend! tagsüber hatte ich leider keine zeit meine ansicht zu dem vorgegebenen thema zu mailen. aber vieleicht ist es doch noch nicht ZU spät.

vor hunderten von jahren sahen die damaligen christen den todestag als ihren "geburtstag ins ewige leben" an. und moderne jenseitsforscher + parapsychologen
sind inzwischen ganz derselben meinung. wenn man es so ansieht wäre keine schwarze trauerkleidung nötig. andererseits ist da die betrübnis derer, die -alleingelassen- hier zurückbleiben + wirklich traurig sind. warum sollten diese das nicht durch dunkle kleidung (nicht unbedingt schwarze) zum ausdruck bringen?
bei der beerdigung mal sicher. wie lange danach sagt nur das eigene empfinden.
bitte nicht die diktatur des "man".

viele grüße in die runde + allen trauernden zur gegebenen zeit ein nachlassen
ihres kummers + die rückkehr in den eigenen alltag! lupa
by lupa @24.07.2008, 21:48

Auch hier meine Gedanken dazu, es sind ja schon viele Kommentare geschrieben worden.
Eigentlich finde ich diese Diskussion super, schon alleine deswegen, weil man viele Meinungen und interessante Gedanken hier festgehalten bzw. lesen kann.
Als ich noch Kind war, wurde schwarz bei einem Todesfall getragen. Nahe Verwandte oder Ehepartner, KInder usf. mussten noch lange danach schwarz tragen.
Die älteren Leute trugen bis zu einem Jahr schwarz. So war es bei mir daheim.
Schon damals fragte ich mich immer wieder, warum es ausgerechnet * schwarz* sein muss. Bis heute kam ich nicht dahinter und bin aber zu der Meinung gekommen, jeder soll für sich entscheiden, wie er es halten will.
Ich für mich, möchte es nicht, dass mein Partner oder Kinder schwarz tragen müssen bzw. sollen.
Als mein Vater starb, war es mir ein Bedürfnis schwarz zu tragen. Ganz einfach, weil mir danach war. Später habe ich aber nicht mehr schwarz getragen.
Trauer trägt man im Herzen und brauche keine schwarze Kleidung.
Schönen Abend an alle



by Melitta @24.07.2008, 20:44

Ich staune, wie viele Menschen schwarz aus Bedürfnis tragen, wenn sie trauern. Mir ist das schwarz tagen müssen eine Last. Die Trauer lässt sich doch kaum durch Kleidung ausdrücken, verringern, verarbeiten, aber ich stimme auch all jenen zu, die es für sich so als richtig sehen. - Ein 18-jähriger, der jüngste Sohn unserer niederländischen Freunde, hat sich vor Jahren vor einen Zug gestürzt, Grund: Depressionen. Mein Mann und ein befreundetes Ehepaar sind zur Beerdigung gefahren, eine Nacht durch. Sie waren die einzigen in schwarz, die einzigen, die ein Trauergebinde hatten. Heins Mutter hatte ein buntes Kleid an, eines, das er geliebt hat. Seine Mitschüler haben den Sarg in die Kirche getragen, in ihren Jacken und Anoraks, die sie sicher auch auf dem Schulweg getragen haben. Es war Dezember. Heins Fahrrad stand auch mit in der Kirche. Wie die Eltern, sie haben noch zwei Söhne, von denen einer geistig behindert ist, mit ihrer Trauer umgegangen sind, das hat uns gelehrt, sich nicht in Traditionen pressen zu lassen. Manchmal muss man, das ist wahr, um andere nicht zu verletzen, eben in schwarz gehen. Doch die Trauer, die trägt man innen. Sie nagt an jedem, ob er schwarz oder farbig gekleidet geht. Ich freue mich, dass die Tendenz der vielen Kommentare dahin geht, nach dem Gefühl zu entscheiden.

Karla aus Ostsachsen
by Karla aus Ostsachsen @24.07.2008, 20:30

Trauerkleidung finde ich eigentlich gut, weil man damit etwas ausdrücken kann: Dieser Tod geht mir nahe, nehmt Rücksicht auf meinen Gemütszustand, beispielsweise.
Schwarz ist allerdings ohnehin eine von mir sehr geliebte Farbe, und von vielen anderen auch, daher muss man sich schon noch was einfallen lassen, wenn man wirklich in Trauer gehen will. Schmuck, Frisur, Gesichtsausdruck, Körperhaltung, was auch immer sollten dann den Unterschied hervorheben zum eleganten Schwarz für Abendveranstaltungen.

Ich habe recht unterschiedliche Beerdigungen erlebt. Als die Mutter einer Freundin starb (wir waren Anfang 20), gingen nur die Oma und ein paar andere ältere Verwandte mehr oder weniger in Schwarz, der Witwer erschien in Bluejeans und Karohemd. Trauerjahr gab's in dem Sinne auch keins. Es war sogar eine recht fidele Beerdigung, und ich habe nie gehört, dass das jemanden ernsthaft gestört hätte, obwohl die Verstorbene durchaus geliebt und betrauert wurde. Meine Freundin war sogar froh, dass beim Leichenmahl gelacht und geulkt wurde; ihre Trauer verarbeitete sie lieber ganz privat.
Meine liebe Oma haben wir in Schwarz beerdigt, aber danach waren wir frei, wieder Farben zu tragen und "normal" zu leben, sobald wir das wollten. Sie war leider sehr lange krank, daher empfanden wir bei aller Traurigkeit auch Erleichterung, weil die Qual des Sterbeprozesses endlich überstanden war.
Als die Oma meines Ex-Mannes starb, ging die Familie in allen Kombinationen von Schwarz bis Hellgrau, zum Teil mit roten oder gelben Schals aufgepeppt.
Als der Bruder einer andern Freundin jung starb, ging auch kaum einer schwarz gekleidet, und das war okay. Auf der Beerdigung eines alten Patenonkels jedoch hatten mein Bruder und ich das Bedürfnis, schwarz zu tragen, weil wir keinen der meist älteren Verwandten und Bekannten irritieren wollten. Bei 35° im Schatten eine höchst noble Geste (fanden wir)!
Mein Fazit: Offenbar ist ein schwarzes oder zurückgezogenes Trauerjahr in meiner Gegend nicht üblich, und die meisten folgen ihren eigenen Gesetzen, was die Wahl der Farbe bei Beerdigungen angeht. So finde ich es auch am besten.

by Schneefee @24.07.2008, 18:59

Die meisten Menschen tragen bei einer Beerdigung schwarze oder dunkle Kleidung.
Ich erinnere mich an folgendes. Als Kind habe ich, bis ich etwa 17 Jahre alt war, in der Kurrende gesungen. Mittags nach der Schule ging es nicht selten zu einer Beerdigung auf den Friedhof, der in Schulnähe lag.
Beeindruckend aber auch sehr traurig war es dann, wenn Kinder beerdigt wurden. Sie lagen in einem weißen mit Spitzen besetzten kleinen Sarg. Und die Menschen trugen nicht schwarze, sondern helle weiße Kleidung.

Wieso wählen wir als Menschen eigentlich schwarz als Farbe des Todes aus?
Die Blumen auf dem Sarg oder dann auf dem Grab sind ja auch nicht schwarz, sondern bunt.

Liebe Grüße, Regina
by Regina @24.07.2008, 18:40

Es kommt nicht auf die schwarze Trauerkleidung an, sondern auf das Denken und Fühlen der Menschen. In vielen Teilen der Welt zeigen die Menschen auf verschiedene Art und weise, wie sie um die Verstorbenen trauern. Und das sollte man gegenseitig auch respektieren. Bei uns ist es halt Tradition, dass vor allem am Tag der Beerdigung schwarz getragen wird. In unserer kleinen Stadt bewegt sich der Trauerzug von der Kirche geschlossen zum Friedhof zur Friedholfskapelle. Es ist undenkbar, dass jemand etwas anderes trägt als schwarze Kleidung.
Als vor 2 Jahren mein Vater starb, und zwar in meiner Heimatstadt Chemnitz wurde zur Beerdigung zwar haupsächlich auch schwarz getragen, aber nicht ausschließlich. Ehrlich gesagt habe ich in dem Moment nicht in erster Linie darauf geachtet. Für mich war das Ereignis an sich mit einer großen Unfaßbarkeit verbunden. Hätte doch niemand gedacht, dass mein Vater innerhalb einer Woche an den Folgen eines Herzinfarktes sterben konnte. Dieses Gefühl ist einer tiefen Trauer im Herzen gewichen , und zwar unabhängig der Farbe der getragenen Kleidung. Deswegen bin auch ich der Meinung, dass die Kleidung einfach angemessen und nicht unbedingt schwarz sein muss. Und das sollte jeder für sich entscheiden.

Viele Grüße aus Mindelheim
Angelika
by angelika @24.07.2008, 18:18

Das ist eine ganz sensible Situation, die jeder nur für sich und in jedem Trauerfall wieder aufs Neue entscheiden muss.

Zur Beerdigung meines Mannes habe ich ein wunderschönes schwarzes Kleid gekauft, auch die Kinder trugen schwarz (gar nicht so einfach, schwarze Kindersachen zu finden). Das entsprang viel weniger meinem eigenen Bedürfnis als dem Wunsch, die anderen Trauergäste nicht zu brüskieren. Meinem Mann wäre das nicht wichtig gewesen. An diesem Tag wollte ich nicht auffallen, empfand es als angenehm, eine von vielen zu sein, in der schwarzen Masse untertauchen zu können.

Nach der Beerdigung habe ich keine schwarze Kleidung mehr getragen. Zum einen existiert diese Farbe in meinem Kleiderschrank normalerweise nicht, zum anderen wollte ich mir selbst Mut machen, ich musste doch weiterleben und den Kindern zeigen, dass es weitergehen wird. Aus Trotz dem Schicksal gegenüber und vielleicht auch ein wenig, um scheinheilige Mitmenschen zu brüskieren habe ich möglichst bunte Sachen getragen. Meine Trauer und die damit verbundene Verletzlichkeit konnte ich nicht sichtbar machen, das hätte mich zu sehr geschwächt.

Bei Beerdigungen würde ich mich stets so kleiden, wie es von den Angehörigen gewünscht wird, aus Respekt und Achtung durchaus in schwarz.
by phoenixe @24.07.2008, 18:12

Ich denke, dass man in den Tagen bis zur Beerdigung und auch bei der Trauerfeier schwarz oder zumindest dunkle Kleidung tragen sollte. Viele haben doch gar keine schwarzen Pullis. Aber danach sollte man bald wieder etwas anziehen, was einem nicht immer wieder in trübe Gedanken bringt, sondern einem ein bisschen aufhellt. Das hat doch nichts mit der Trauer um den verlorenen Menschen zu tun. Da kommt es nicht auf schwarze Kleidung an, man trauert mit dem Herzen.

Lieben Gruß aus Gernrode

von Ulla
by Ulla M. @24.07.2008, 17:41

Kein Verstorbener macht uns Vorschriften wie wir trauern oder uns in dieser Zeit kleiden sollen. Neuerdings steht oft im Wunsch des Verstorbenen dass Farbe getragen werden soll... Dies ist für mich zu respektieren.

Wisst ihr eigentlich das früher auch in Schwarz geheiratet wurde?

Farben zeigen Rituale, Brauchtum, Lebensphilosophien.
Als mein Mann starb, trug ich an der Beerdigung Grün und schwarz.
Während der Trauerzeit der Stimmung entsprechend Schwarz, Grau, aber immer auch ein buntes Assecoires um an die fröhlichen Stunden erinnert zu werden.
In der heutigen Zeit verliert sich so viel Tradition und Rituale, dass ich es schön finde das sich gewisse Dinge doch noch geschätzt und ausgelebt werden...
by hawyli @24.07.2008, 17:36

Ich habe bei der Beerdigung meiner Eltern auch schwarz getragen.
Weil es mir ein Bedürfnis war.
Allerdings sollte man nicht vergessen,daß es auch andere Länder gibt,in denen weiß als Trauerfarbe gilt.
Letztendlich sollte jeder das tragen,wonach ihm ist.
Mein Vater würde nicht wollen,daß ich immer noch schwarz trage.
by Frauke @24.07.2008, 17:18

Eine tolle Diskussion - ich war spontan auch der Meinung 'VIele werden- muss nicht - sagen' aber ich finde es erstaunlich wie viele immer noch "traditionsbewusst" schwarz als Trauerfarbe tragen.

Chantal, die Idee mit den Farben der Palette gefällt mir sehr :)

Meine Freundin hat testamentarisch verfügt, dass auf ihrer Beerdigung strahlende Farben, vor allem Gelb getragen werden mögen - ihre Lieblingsfarbe.

Ich trage viel schwarz, ohne Beerdigung und Traueranlass, sondern z.B. wegen des Fotografierens (weniger Reflexionen als helle Farben) oder weil es zur CHorkleidung gehört, und weil ich viele dieser Teile einfach mag. Zur Beerdigung meiner Schwiegermutter vor einigen Jahren sind wir alle - da im Hochsommer - in schwarz/weiß gegangen, eine feierliche Alternative, die ihr auch gefallen hätte.
by Birgit W. @24.07.2008, 16:49

jeder sollte für sich entscheiden, ob er nach dem tod eines lieben menschen schwarz tragen möchte oder nicht.

auf einer trauerfeier/beerdigung finde ich es schon wichtig, schwarz zu tragen. aus respekt dem verstorbenen und den angehörigen gegenüber, ich würde mich in bunter kleidung einfach nicht wohl fühlen...

als mein vater starb war ich 27 jahre alt. er starb am 8.november und bis ca. weihnachten konnte ich nur noch schwarze kleidung tragen. aber nicht, weil es jemand von mir verlangte, sondern weil ich es selbst nicht anders konnte. ich fühlte mich leer und traurig und da war schwarz die einzige farbe, die ich sehen wollte. es war eine kleine hilfe für die erste trauerzeit.
by nympheas @24.07.2008, 15:57

Die schwarze KLeidung allein macht noch keine Trauer aus, allerdings ist es so üblich, dass man wenigstens bei der Beerdigung dunkle KLeidung trägt.
Die Trauer, wenn es sich um einen lieben Menschen handelt trägt man im Herzen. Ich persönlich trauere immer noch heute um meinen Vater, obwohl es schon über 30 Jahre her ist und er sowieso nicht mehr leben würde, aber wie er gestorben ist, das macht mir zu schaffen, aber trage trotzdem keine schwarze Kleidung. Es ist nicht so, dass ich mir Vorwürfe mache, dazu habe ich absolut keinen Grund, aber er hat sich erhängt. Das macht mir zu schaffen, bis auf den heutigen Tag, ich musste ihn finden, das Bild kann ich nicht vergessen, das war der schwärzeste Tag in meinem Leben.
LG Gerti
by Gerti @24.07.2008, 15:38

Früher habe ich auch immer gesagt, man muß nicht schwarze Sachen anziehen, um seine Trauer zu zeigen. Als dann meine Mama starb, bin ich losgegangen und habe mir extra schwarze Sachen gekauft, da ich nichts Passendes hatte. So ca. vier Monate habe ich dann aus meinem inneren Bedürfnis heraus schwarz getragen, bis so langsam das Bedürfnis nach heller Kleidung die Oberhand gewann. Danach habe ich dann lange Zeit gar kein Schwarz mehr getragen, nicht mal als Festkleidung, weil dann auch sofort die traurige Stimmung wieder da war...
Ich denke, es sollte jeder auf seine innere Stimme hören. Von irgendwelchen Normen halte ich nicht viel.... Allerdings bin ich schon der Meinung, dass es einfach der Anstand gebietet, zu einer Trauerfeier/ Beisetzung sich schwarz und auch ordentlich kleidet. Zur Beisetzung meiner Tante erschien ein Cousin mit Jeans und kariertem Hemd, da bin ich fast "geplatzt"....

Liebe Grüße

Erika (Heide)
by Erika (Heide) @24.07.2008, 15:24

Hallo!
Am 8.7. verstarb meine Schwägerin,Frau von meinem Bruder, im Alter von 39 Jahren. Sie hat zwei Kinder 17 und 14. Sollen sie Schwarz tragen? Nein! Meine Schwägerin hätte das nicht gewollt. Und auch von meinem Bruder würde sie das wohl nicht erwarten. Sie war eine tolle,lustige, aktive Frau. Sie stand dem Tod sicher bunt gegenüber.So schätze ich sie ein. Sie wird uns allen sehr fehlen. Leider zu früh von uns gerissen worden.

Birgit
by Birgit (Hildesheimer) @24.07.2008, 15:04

Die Farbe der Kleidung spiegelt auf keinen Fall die wirkliche empfundene Trauer wider.
In unseren Breiten ist es nun mal Sitte, bei einer Beerdigung schwarze oder dunkle Kleidung zu tragen, so wie es in anderen Kulturkreisen Sitte ist, farbenfrohe oder weiße Kleider zu tragen.
Ich würde mir deplatziert vorkommen und mich selbst unwohl fühlen, würde ich in bunter Kleidung hier zu einer Beerdigung gehen.
Es muss nicht unbedingt Schwarz sein, aber dunkle Kleidung halte ich für angemessen. Im engsten Familienkreis bin ich bisher auch in Schwarz gekleidet zur Beerdigung gegangen.

Nach dem Tod eines geliebten Menschen geht für die Zurückgebliebenen das Leben weiter und persönlich halte ich nichts davon, die Trauer nach außen hin durch Tragen von Trauerkleidung zum Ausdruck zu bringen.
Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, was für ihn das Richtige ist.

by Christa J. @24.07.2008, 14:52

Der Mann meiner Freundin war ein Ekel,ein Tyrann und ein ganz mieser Vater,sie hat ihn heiraten müssen weil zu damaliger Zeit ihr nichts anderes übrig geblieben war. Allen war sein Charakter bekannt,sogar dem Pfarrer.Meine Freundin war als Gemeindehelferin tätig.Als er im Jahr 1994 an der Folge von Alkohol starb war meine Erleichterung groß,leider muß ich das so deutlich sagen! bei der Trauerfeier zeigte der Pfarrer endlich Mut und seine Rede fiel dementsprechend aus.
Eine seiner drei Töchter war an diesem Tag sehr farbenfroh gekleidet und hat aus ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht.Man kann bestimmt dadüber geteilter Meinung sein,von wegen ,daß man Toten nichts böses nachsagen soll.
Aber dieser böse,böse Mann hat es wirklch nicht anders verdient!!!!!!!

Meine Freundin ist mit der Zeit ein ganz anderer Mensch geworden.
by hannahanna @24.07.2008, 14:25

Für mich habe ich da eine klare Antwort gefunden. Schwarze oder dunkle Kleidung trage ich bei einer Beerdigung bzw. zur Trauerfeier, egal wie nahe mir der/die Verstorbene gewesen ist. Einfach aus dem Grund, um meine Anteilnahme bzw. Trauer auch nach außen zu zeigen. Das ist ein Brauch (sicher auch ein alter Zopf), der sich über viele Jahre so gebildet hat. Die schwarze Kleidung übt auch eine Art Schutzwirkung aus. Die Tränen dürfen leichter fließen, man muss nichts erklären und Außenstehende sind oft rücksichtsvoller. Wenn ich nicht traurig oder betroffen bin, gehe ich nicht zu einer Beerdigung. Dann stellt sich für mich auch die Farbe einer Kleidung nicht.
Eine sogenannte Trauerzeit in schwarzer Kleidung käme für mich selbst nicht in Betracht. Meine Trauer bewältige ich nicht durch die Farbe der Kleidung. Ich habe aber Verständnis für die Menschen, die die dunkle Kleidung für sich auch über lange Zeit bevorzugen. Das ist ihr gutes Recht. Sobald die Lebensfreude zurückkehrt - kehren auch die bunten Farben wieder ein.
by Gitta @24.07.2008, 14:24

Ich denke,das mit der schwarzen KLeidung,nach dem Tod lieber Menschen,sollte jeder für sich entscheiden,was er macht.
Oft möchte der verstorbene das nicht .
Nach dem Tod meiner Mutter,bin ich 1 Woche danach,in dunklen Sachen gelaufen.
Ich finde es auch sehr schön,wenn die/der verstorbene,diese KLeidung angezogen bekommt,die er oder sie am liebsten getragen hat.
Was ich auf den letzten Beerdigungen sehr schön fand,das Lieder gespielt wurden,die der Tote,gerne gehört hat.
Erst war ich erschrocken,bei der Beerdigung,einer lieben Bekannten,das dort,das Lied**Mein lieber Gott**von Hanna Haller ,gespielt wurde.
Ich fand es aber dann,trotzdem,sehr schön.
Oder von einer ehem Arbeitskollegin,da spielten sie Musik,von den Beatles.

Es muß jeder selber wissen,wie lange er diese schw Sachen trägt.
Ich könnte es jetzt nicht sagen,was ich machen würde!
Kommt sicherlich auch drauf an,was man in dem Moment fühlt.
Jeder Mensch,hat eine andere Trauer!


by Silvi @24.07.2008, 14:16

Zu einer Beerdigung sollte es schon dunkle Kleidung sein. Schwarz, dunkelblau oder dunkelgrau, das sollte dem Einzelnen überlassen sein, je nachdem wie er es möchte oder was sein Kleiderschrank hergibt. Ich selbst trug immer schwarze Kleidung auf Beerdigungen.

In der Trauerzeit danach bin ich der Meinung sollte man tragen können, wonach einem ist. Wie tief man trauert kann man eh nur in sich selbst fühlen und wenn jemand kein Jahr (oder ein halbes) Schwarz trägt, ist das für mich kein Zeichen, dass er nicht genauso sehr trauert wie jemand der sich von Kopf bis Fuß in Schwarz hüllt.

Liebe Grüße von Anny
by Anny-Libelle @24.07.2008, 14:12

Ich selbst trage bei Beerdingungen immer schwarz, egal, wie nahe mir der Tote stand, ich bin das eben so gewohnt.

Sonst hat das Rebecca schon sehr gut beschrieben.

Wenn man selbst einen Menschen verliert, habe ich festgestellt, dass es da Unterschiede gibt. Ist der Verstorbene ganz plötzlich aus dem Leben geschieden und war zudem noch relativ jung, so trifft einen das wie ein Hammer und ich habe gar nicht das Bedürfnis mich farbig zu kleiden, gerade weil ich dann sowieso in einem dunklen Loch sitze.
"Darf" jemand nach langer Leidenszeit sterben, trifft mich das nicht so sehr sondern ich bin eher erleichtert und hab nicht so sehr den Hang zu schwarz.

Die letzten Jahre hat sich auch sehr viel verändert, zum Beispiel werden bei uns die Verstorbenen nicht mehr im Leichenhemd oder im schwarzen Anzug bestattet, sondern einfach in Ihrer Lieblingskleidung, so kann es vorkommen, dass der Tote bunt gekeidet ist und die Trauernden kommen in schwarz.

Auf jeden Fall bin ich der Meinung, jeder soll sich kleiden wie es ihm zumute ist, auch wenn es dem lieben Nachbarn nicht gefällt!
by christine @24.07.2008, 13:05

Ich war schon bei einigen Beerdigungen und habe dabei Schwarz getragen oder auch (bei Nichtverwandten) dunkle Kleidung, nicht unbedingt schwarz. Eigentlich habe ich auch niemanden gesehen, der nicht so gkleidet war. Danach habe ich aber in der Regel keine Trauerkleidung getragen, denn ich bin da auch der Meinung, daß die Kleidung nicht der inneren Trauer entsprechen muß. Die Trauer trägt man, wie einige schrieben, im Herzen, und dort gehört sie hin. Hier in der Großstadt ist das natürlich noch anders als auf dem Lande. Dort wird wohl eher noch von Nachbarn oder anderen Bewohnern geschaut. Hier interessiert das kaum jemanden. Man selbst entscheidet, wie man dem Verstorbenen seine Wertschätzung und Trauer entgegenbringt.
Auf keinen Fall dürfte jemand gezwungen werden, wegen der Nachbarn 1 Jahr lang Trauer zu tragen und auch sonst zurückgezogen zu leben. Wenn man das selbst tut, weil man das so möchte oder nicht anders kann, ist das in Ordnung.
Die meisten Menschen wünschen sich, daß die Hinterbliebenen sie in Erinnerung behalten, und das tut man auch in normaler Kleidung.
by Gitti @24.07.2008, 12:27

Vor einigen Jahren verstarb ein 14 jähr. Mädchen, das mein Sohn gut kannte. Bei der Beerdigung trugen alle jungen Menschen ein hellblaues Oberteil. Das war der Wunsch der Angehörigen und die Lieblingsfarbe der Verstorbenen. Ich finde, auch so kann man Solidarität mit der trauernden Familie ausdrücken.

Normalerweise trage ich zu Beerdigungen schon etwas dunklere Kleidung. Einmal kam ich erst an dem Tag von einer weiteren Reise zurück.
Dann mußte ich mich entscheiden: Zuerst heimfahren, umziehen und evtl. zu spät kommen oder pünktlich sein und in heller Jeans auf die Beerdigung gehen? Ich ließ die beige Jeans an. Das Gebet für die Verstorbene war mir wichtiger.

by elisabeth @24.07.2008, 12:27

Früher waren die Menschen sich der Tatsache mehr bewusst, dass jeder Mensch eines Tages an das Ende seiner irdischen Wanderung gelangt.

Sie sahen die Trauerkleidung als Pflicht - als Zeichen der Hochachtung gegenüber des Verstorbenen, was auch heute noch gilt, dass man bei der Beerdigung dunklere Bekleidung trägt.

Da jeder anders auf Trauer reagiert, bleibt es ihm selbst überlassen, wie lange er schwarz oder auch andere Bekleidung trägt, denn Trauerbekleidung beweist nicht , dass jemand wirklich trauert, denn es ist ein Gefühl von innen heraus und in unseren Herzen ist die Stelle des Verstorbenen; zur Humanität gehört die Erinnerung .
by fischren @24.07.2008, 12:00

Finde ebenso gedeckte Farben neben schwarz (also grau/dunkelblau) als würdevoll und passend bei Beerdigungen.

Die Entscheidung, wie lange jemand schwarz oder dunkel tragen möchte, soll doch jeder für sich treffen und ist sicher richtig für denjenigen selbst.
Denn ich glaube, dass die jeweilige Farbe die ich trage oder bewusst wähle, natürlich schon auch den eigenen inneren Zustand widerspiegelt.

LG, Brigitta




by Brigitta @24.07.2008, 11:41

Ich finde, auf Beerdigungen ist die Farbe schwarz als Bekleidung angebracht und erwünscht. Die Trauerfeier ist eine würdige Abschiedszeremonie für den Verstorbenen, und die Farbe schwarz drückt aus: wir trauern um Dich, Du fehlst uns, wir sind sprachlos, wir weinen, ohne dass es jemanden stören sollte, wir geben Dir die letzte Ehre.... Dass trauernde Betroffene die Farbe schwarz auch noch eine Weile nach dem Tod weiter tragen, empfinde ich als eine Art Schutz und als Signal: Geht jetzt etwas sorgsam mit mir um.... Dann kann man später durch eine andere Farbe zeigen, dass man den Kontakt wieder gerne wünscht, dass man wieder ins Leben treten will, dass man... aber die Zeit und die Farbe sollte jedem dann selbst überlassen bleiben, ohne ihn zu kritisieren. Da ich sowieso meist schwarz trage, habe ich nach dem Tod unseres Sohnes viele Monate schwarz getragen und alles, was rot oder pink usw. war, in die Altkleidertonne verbannt. Beim Tod unserer Mutter habe ich nach einem Monat plötzlich "vergessen", mich schwarz zu kleiden. Da war ich zuerst sprachlos, habe es dann aber als einen echten Ausdruck meines Inneren verstanden, dass ich wieder Farbe zeigen sollte.

Als Trauerfarbe gefällt mir noch viel mehr die Farbe weiß, so wie sie in Indien und wohl noch anderen Ländern Sitte ist.
by Xenophora @24.07.2008, 10:58

Am Tage der Beerdigung trage ich schwarz, ganz freiwillig, nicht aus Zwang oder Erwartung heraus. Ich selbst empfinde es zu dieser Stunde einfach passend.

Die Trauerzeit, ob 1 Jahr, später dann ein halbes Jahr, noch später dann 6 Wochen empfand ich immer als Verpflichtung. Ich habe es (bei meinen Eltern) getan, aber ungern, mit innerer Barriere.

Meiner Meinung nach kommt es auf das innere Bedürfnis an. Jeder sollte nach seinem Empfinden gehen dürfen. Wenn man den Partner betrauert, wird die schwarze Kleidung hilfreich sein, um die Trauer zu bewältigen. Als Zwang jedoch würde ich das abschaffen wollen.

Ich habe einmal eine Beerdigung miterlebt, ein Kirchenmusikdirektor wurde zu Grabe getragen. Alle Gäste, so an die 200 Leute waren in Schwarz und die gesamte Familie, Ehefrau, Kinder und Enkel waren in hell, meist hellgrau. Manche Gäste waren höchst irritiert. Der alte Zopf ist tief verwurzelt bei den Leuten. Ich fand das damals (vor 25 Jahren) mutig und völlig in Ordnung.

Liebe Grüße von Bettina
by Bettina @24.07.2008, 10:49

Meine Meinung/Erfahrung: Ob man nach dem Tod eines nahen Angehörigen Schwarz trägt, hat absolut nichts mit den wirklichen Gefühlen wie tiefer Trauer usw. zu tun. In den meisten Fällen geschieht das doch eher für die "Außenwelt" (egal, wie schlecht - z. B. - die Ehe vorher war) ...
Damit will ich niemandem auf die Füße treten, der das Bedürfnis hat, Schwarz zu tragen nach einem Todesfall - ist halt eine persönliche Sache.
Aber ich lehne es ab, nur weil es "Tradition" ist, nach einem Trauerfall ein Jahr in Schwarz herumzulaufen. Meine Verbundenheit und Trauer spielt sich im Inneren ab und nicht in äußeren Demonstrationen.
(Deshalb muss ich natürlich nicht in einem pinkfarbenen Blazer auf einer Beerdigung erscheinen.)
Vor vielen Jahren ist ein Freund von uns verstorben, er wusste das vorher. Und er hat alle seine Freunde/Bekannten gebeten, *nicht* in Trauerkleidung auf seiner Beerdigung zu erscheinen. Es wollte auch "moderne" Musik (I'm dancing in the rain - oder so, weiß ich nicht mehr genau). Es war die ergreifendste und emotionalste Beerdigung, die ich je erlebt habe.
Hier im Haus ist vor ca. 3 Monaten ein Nachbar gestorben, und es gibt einige Leute, die sich aufregen, dass seine Witwe nie Schwarz getragen hat. Ich kenne sie und weiß, wie sehr sie um ihren Mann trauert!
Nein, ich würde auch kein Schwarz tragen und meine Angehörigen auch nicht.

LG
Maxxie
by Maxxie @24.07.2008, 10:46

Meine Einstellung zu diesem Thema hat sich in den letzten Jahren verändert, früher war ich strickt dagegen, nur wegen der Etikette schwarz zu tragen, ich dachte das ist verlogen und unecht...
Aber mit meinen persönlichen Erfahrungen von Tod und Trauer in Familie und Freundeskreis hat sich meine Einstellung geändert. Ich gehe in schwarz zu einer Beerdigung, weil ich den Angehörigen Respekt erweisen möchte. Ich möchte sie nicht verletzten, wenn ich da bunt gekleidet erscheine.
Was das Tragen von Trauerkleidung in der Zeit nach dem Tod betrifft denke ich, da sollte jeder für sich selber spüren, wonach im zumute ist.
Bei mir war das schon sehr unterschiedlich: Nach dem Tod meines Vaters trug ich viel Schwarz, aber als mein Bruder starb war das anders. Das hat auch nichts damit zu tun, dass mir der eine Mensch wertvoller war als der andere, ist einfach Empfindungssache.
Generell ist es für mich eine wichtige Lektion im Leben, mich nicht abhängig zu machen vom Urteil und von der Denkweise anderer Menschen. Leben wie es mir mein inneres Gefühl zeigt... , aber das ist auch nicht immer so leicht zu erkennen, ob das jetzt wirklich mein innerstes Gefühl ist, oder ob ich das mal wieder aus verschiedensten Gründen verdrängt habe...
Aber das ist wieder ein anderes Thema...

Liebe Grüße von:
Beate
by @24.07.2008, 10:39

jeder sollte das so machen können wie ihm danach ist

ich persönlich hielt früher auch nicht so viel davon doch als meine geliebte oma starb zog ich mich die erste zeit schwarz an weil das die distanz schaffte die ich damals einfach brauchte
das waren vielleicht zwei wochen, danach bin ich zu meinen "normalen" kleidern übergegangen

ansonsten ziehe ich auf beerdigungen schon dunkle farben an, da ich denke es ist im sinne der anderen ok so
ich hätte aber auch kein problem damit mich weiß anzuziehen wenn ich wüßte das wäre ihnen lieb
by marita @24.07.2008, 10:31


Hallo,

mir gehts so wie einigen hier. Am Begräbnis selbst finde ich schwarze bzw. gedeckte Kleidung einfach angebracht. Ausserdem hat das etwas würdevolles.
Danach sollte jeder Mensch selbst entscheiden können, ob und wie lange er dunkel tragen möchte, einfach nach der Menge der Trauer, die in einem selber steckt, gehen.

Liebe Grüße, Philipp
by Philipp @24.07.2008, 10:26

Hallo, für uns ist es so, das es ein Menshc "fühlen" sollte, was er oder sie braucht. Wir haben auf Beerdigungen schwarz getragen, weil wir ahnten, dass dies so gewünscht ist, für unsere eigene würden wir uns bunt wünschen. (Fiedwald, anderes Thema) Nie haben wir aber schwarz danach getragen, unsere Frau ist vor 1,5 Jahren gegangen.
Was die Gesellschaft meint - da glauben wir,wandelt sich vieles, und nicht immer ist das eigene möglich, doch in der heutigen zeit wird es das immer mehr, meinen wir.
by Thamars @24.07.2008, 10:19

Als mein Vater starb- war ich 17 und habe eine ganze Zeit nach seinem Tod schwarz getragen.Ebenso nach dem Tod meiner Mutter-da war ich bereits 40 Jahre alt.
Heute würde ich es nicht mehr machen-Als mein Bruder und meine Schwester im letzten Jahr gestorben sind ,habe ich nur bei Beeerdigung schwarz getragen.
damals aber war es irgendwie für mich noch selbstverständlich und hat mir auf eine Weise geholfen, die Trauer zu verarbeiten.
by Wetterhexe @24.07.2008, 10:16

Ob man bei einer Beerdigung schwarz trägt und wie lange danach ist eine Frage der ganz persönlichen Gefühle die einen mit der verstorbenen Person verbunden haben und was man beim Tod dieser Person empfindet.
Das und nichts anderes entscheidet letztendlich über die Dauer und Form der Trauer.
Schwarz, oder dunkelgrau zu tragen bedeutet für mich dem Verstorbenen und seinen Angehörigen Achtung und Respekt zu erweisen, vor dem Andenken des Verstorbenen und vor der Trauer und dem Schmerz der Angehörigen.
Für mich hat schwarz tragen daher nichts mit Traditionen zu tun, sondern ist ein Zeugnis meiner Verbundenheit und meines Mitgefühls.
Man tritt, in schwarz, in den Hintergrund, der Verstorbene und seine trauernden Angehörigen sind der Mittelpunkt.
Leuchtende und bunte Farben zu tragen empfinde ich als Respektlos dem Toten und den Angehörigen gegenüber.
Dabei ist es völlig egal wie gern der Verstorbene ein rotes Kleid an jemandem gesehen hat, es gehört nicht auf die Beerdigung.

Ich kenne eine Frau die 3 Jahre lang schwarz getragen hat als ihr langjähriger Lebensgefährte plötzlich starb.
Sie hat sehr lange gebraucht seinen Tod zu akzeptieren und damit zu leben.
Auch ihre Kinder, die selbst verheiratet waren und eigene Kinder hatten konnten ihr für diese lange Dauer ihrer Trauer kaum noch beistehen.

Es ist schwer Trauer zu verstehen und damit umzugehen wenn man selbst noch keinen Trauerfall eines sehr nahe stehenden Menschen hatte.

Für viele Menschen die einen ihrer Liebsten verloren haben wird die Welt schlagartig schwarzgrau, sie verliert jegliche Farbe und Fröhlichkeit.
Schwarz tragen ist für mich, das Äußere dem anpassen was man im Innen fühlt.

Bei einer Beerdigung schwarz zu tragen ist heute nicht mehr zwingend erforderlich.
Niemand schaut einen schief an wenn man kein schwarz trägt, aber dunkle, gedeckte Farben sollten es schon sein und bei den Frauen ein dezentes Make Up.
by sonja-s @24.07.2008, 10:10

wie in allen lebenslagen bin ich der meinung, dass es jedem selbst überlassen sein sollte wie er sich kleiden möchte... ob trauerfeier oder nicht.ich geh ja davon aus, das niemand in zerrissenen jeans und bauchfreiem neonfarbigen top zu so was gehen würde, ein bisschen etikette ist natürlich gefragt, aber die farbe ist doch dabei gar nicht so wichtig oder???

gut ich selbst trage sehr sehr gerne schwarz, steht mir am besten und ich liebe diese farbe einfach, demzufolge macht das bei mir keinen sehr großen unterschied ob ich das jetzt privat trage oder auf einer trauerfeier... zumal ich eh erst ein einziges mal auf einer beerdigung war...ich also nicht aus erfahrung sprechen kann...

ich für mich ganz persönlich habe mir aber schon irgendwann mal gedanken darüber gemacht, wie ich es mir vorstelle wenn ich mal nicht mehr bin. ich würde mir wünschen, dass meine freunde und familie farbenfroh erscheinen, denn so war mein leben, ich würde nicht wollen, das die menschen sich verstellen, nur weil um mich getrauert wird. nein,ich will das sie sich so geben wie ich sie erlebt habe...das wäre mein wunsch...

also, jedem das seine...
by @24.07.2008, 10:08

Für mich ist schwarze Trauerkleidung ok, aber es sollte jeder solange trauern, wie er es braucht. Dies auf 1 Jahr festzulegen, finde ich einen Schmarrn. Jeder bewältigt den Schmerz anders: die einen ziehen sich zurück und wollen in ihrem Kummer alleine sein - die anderen gehen aus und wollen durch aktive Teilnahme an der Gesellschaft ihre Trauer bewältigen.
Ich weiß, die Leute reden gleich, vor allem in einem Dorf, aber man soll einfach das tun, was einem selbst gut tut. Schließlich muss ja nicht das Dorf, sondern man selber mit der traurigen Situation umgehen und bewältigen.
by Sandala @24.07.2008, 10:01

Ich finde diesen gesellschaftlichen Zwang zur schwarzen Trauerkleidung unerträglich. Das ist ja auch nicht überall so. In anderen Kulturen wird meines Wissens nach z.B. weißs Kleidung im Trauerfall getragen. Finde ich aber genau so blödsinning.
Letzten Monat ist meine Oma gestorben. Ich habe nicht wirklich getrauert, weil es für sie eine Erlösung war (Krankheit) und irgendwie auch für mich. Sie leiden zu sehen, war nicht schön. Mir war also überhaupt nicht nach schwarz und Tristesse. Aber... der lieben Verwandten wegen dann doch zumindest "gedeckte" Farben als Kompromiss. Ich wollte eigentlich in einem dunkelblauen Hosenanzug zur Beistzung gehen, weil ich fand, Stil wäre wichtiger als Farbe. Aber um des lieben Friedens willen (nach hitzigen Diskussionen) bin ich dann doch auf grau umgeschwenkt. Nicht, weil ich es so gewollt hätte.
Mir persönlich hilft eine bestimmte Kleiderkonvention überhaupt nicht. Manchmal trage ich schwarz, wenn ich bester Laune bin, einfach weil's mir gefällt. Und manchmal, wenn es mir schlecht geht, ziehe ich bewußt frohe Farben an, weil das meine Stimmung aufhellt.
Meine Mutter hat schon gesagt - wenn es nach ihr geht, können bei Ihrer Bestattung (hoffentlich in ferner Zukunft) alle in kunterbunt kommen. Wenn es nach mir geht - jeder so wie's ihm gefällt.
Ich muß dazu aber auch sagen, ich bin kein Mensch, der gerne seine Gefühle so offen nach außen zeigt, also auch nicht Trauer. Das muß man mir nicht an sowas wie bestimmter Kleidung ansehen, weil man dann nur ständig wieder darauf angesprochen wird. Und ich mache solche Dinge lieber mit mir selbst im stillen Kämmerlein ab.
Also - Zopf ab! Wem es für sich was bringt - bitte gerne, ich will keinen daran hindern. Aber nicht als kultureller Zwang für alle.
by Sandra @24.07.2008, 09:53

Gerade ältere bzw. alte Menschen sind noch häufig in ihrer Tradition gefangen. Ich weiß, dass es noch viele Gegenden gibt, in denen bei Beerdigungen das "Schwarz" ein Muss ist.
Und von außen betrachtet verleiht es einer Trauerfeier und / oder Beerdigung eine gewisse Würde und Feierlichkeit.

Wenn ich zu einer Beerdigung gehe, kleide ich mich auf jeden Fall in dunklere, gedeckte Farbtöne. Da das immer noch allgemein üblich ist, bzw. vorausgesetzt wird, passe ich mich dem an.
Ich vergebe mir dabei ja nichts!

Wenn bunte Kleidung erwünscht ist, steht das in der Regel extra in den Anzeigen oder Trauerkarten drin.
Wie bunt ich mich dann anziehe, bleibt aber dann auch noch mir und meinem persönlichen Geschmack überlassen.

Für die Zeit "danach" sehe ich keinerlei Veranlassung, in schwarzer Kleidung durch die Gegend zu laufen.
Da gilt - besoners auch für alte Leute - immer noch die Regel: 6 Monate scharz!
Das wäre für mich untragbar - in jeder Hinsicht.

Nein, trauern kann man auch in farbenfroher Kleidung. Dafür braucht es meiner Meinung nach keine vorgegebene Frist!

Ich meine aber, jeder soll das so machen, wie er das möchte und wie es ihm gut tut bzw. bei der Bewältigung seiner Trauer hilft.

Liebe Grüße, Edith T.

by @24.07.2008, 09:49

als trauerbegleiterin habe ich immer wieder festgestellt, dass schwarz eine farbe ist ,die schützt..viele können sich in dieser eher unauffälligen farbe "verstecken" wenn sie voller schmerz und trauer sind und verletzlich sind- besser als in bunten "fröhlichen" signalfarben.
schwarz speichert zudem auch wärme...ein symbolischer grund ,in zeiten der leere und des loslassen diese farbe zu wählen?

ich trage gerne schwarz, weil es nicht von meiner persönlichkeit ablenkt, aber wer ,wie trauern will, das ist ein individueller prozess, so verschieden wie die menschen sind,so verschieden sind ihre arten "loszulassen"..und keine ist besser oder schlechter und jede erfüllt ihren zweck... also wer lieber grün,weiss oder rot oder buntkariert tragen will beim trauern,warum nicht?

noch eine kleine anektode... ich hatte eine mutter zu einem trauerritual begleitet ( sie hatte eine todgeburt) sie trug blutrot, um, wie sie sagte, sich an die geburt zu erinnern,blutrot ist die farbe des lebens und für sie auch gleichzeitig die farbe des abschieds und des todes gewesen... sie hat sich sehr heftig mit ihren emotionen und den bildern konfrontiert und -gegen die konventionen- offen zur schau getragen (wie es ja in anderen trauerkulturen üblich ist)...
by alexandra @24.07.2008, 09:49

Ja, früher das Trauerjahr war schon hart.
Zum Glück hat sich die Einstellung dazu geändert. Denn es hilft dem Toten nicht, wieder zum irdischen Leben zurück zu kommen. Außerdem wurde man dauernd angesprochen, wer denn gestorben sei. UND das Leben geht hier auf der Erde weiter.
Als meine Eltern (1980 + 1982) und etwas später meine Geschwister (1986 + 1994) starben, habe ich schwarz getragen jeweils am Tag der Beisetzung. Aber nur an diesem Tag.

Zu Beerdigungen trage ich meist schwarz, es kann aber auch dunkelblau sein. Also ich sehe das inziwschen so, dass es nicht unbedingt eine knallbunte Farbe sein sollte, jedoch gedeckt in egal welcher Farbe, das finde ich ok.
Wenn man bedenkt, dass in südlichen Ländern weiß getragen wird, sieht das Ganze gleich wieder anders aus.

Außerdem, trauern kann man nicht nach draußen, das findet im Innern statt.
Bzw. ich habe nach dem Tod meiner Schwester so viel mit meinem Mann geredet, um ihren Selbstmord eventuell verstehen zu können - das war meine Trauerarbeit.
by minibar @24.07.2008, 09:42

Das ist für mich ein sehr aktuelles Thema.....da ich ja seit 19.5. Witwe bin.
Durch meine fürchterlichen Erlebnisse in früherer Zeit, ich musste hinter dem Sarg meines Bruders gehen und sämtliche Freunde und Feinde waren zum gaffen gekommen....und ich war so wütend und konnte nichts dagegen machen....So hatte ich mir geschworen, nie wieder hinter einem Sarg her zu gehen.....Natürlich mussten wir alle Schwarz tragen, was mir insofern nicht schwer fällt, denn Schwarz ist meine Lieblingsfarbe....aber diese Farbe nur wegen der Trauer, die ja nur sichtbar wird, wenn man weinen kann und das in aller Öffentlichkeit, zu tragen, finde ich für mich unnötig.
An der Totenandacht und am Trauergottesdienst für meinen Mann habe ich Anthrazit und Silbergrau getragen, das war angemessen. Danach trage ich das, was jeden Tag üblich und nützlich für mich ist.
Mit dem Verlust und der Trauer muss und kann ich nur alleine fertigwerden. Jedoch ist es schön, wenn liebe Menschen einen verstehen und darüberhelfen und dazu braucht es eigentlich keiner FARBE, die dies aller Welt zeigt.

Appropos Schwarz. Diese Farbe habe ich schon getragen, als sie noch nicht Modern war und dann wurde ich oft gefragt, ob ich in Trauer war. Nun, nachdem Schwarz in die Mode kam, war das für mich das Zeichen, dass alle auf einmal in Trauer waren ;o)

Jedoch möge jeder so wie er möchte und wie es sein Gefühl ihm/ihr sagt. Ich bin da eher tolerant.

lg Brigida
by Brigida @24.07.2008, 09:16

Hallo,
für mich gehört zu einer Beerdigung dunkle Kleidung. Das muss nicht unbedingt schwarz sein, aber ein bißchen "feierlich", schrille Farben und ausgewaschene Jeans mag ich da nicht sehen.
Im Alltag dann noch schwarz zu tragen, darin sehe ich keinen Sinn. Wenn man es möchte und sich danach fühlt, sollte man das tun, und wenn nicht, dann halt nicht.
Liebe Grüße
Elke
by Elke @24.07.2008, 09:15

Ich glaube fest an die Wiedergeburt und dass unsere Energie nie stirbt. Aus diesem Grund wünsche ich mir, dass bei meiner Beerdigung KEINE schwarze Trauerkleidung getragen wird.
Natürlich trauere ich auch, wenn ein Mensch, der mir viel bedeutet, stirbt. Aber nur, weil er mir fehlt, weil er ein Teil meines Lebens war. Ich trauere also aus Selbstmitleid.
by @24.07.2008, 09:09

Bevor ich meinen Senf dazu gebe, herzlichen Dank, dass man täglich Gelegenheit hat, diese interessanten und schönen Beiträge lesen zu können.
Es ist schön, dass es Seelenfarben gibt.
Mein Mann war 6 Jahre schwer krank, gelähmt, 100 % pflegebedürftig, nur jemand, der das schonmal erlebt hat, weiss, was es für ihn bedeutete. Ich
habe ihn 4 Jahre gepflegt, dann musste ich die Pflege abgeben.
Als er gehen durfte (es ging ganz schnell ohne zu leiden) war es für ihn
Erlösung. Er hat mir gefehlt und ich vermisse ihn, aber ich habe nur 12 Wochen schwarz getragen. Er hätte nicht gewollt, dass ich nach diesen
schweren Jahren nun auch noch 1 Jahr in schwarzer Kleidung (ich hasse schwarz) herumlaufe. Meine normale Kleidung ändert nichts an meinem
Gefühl für meinen Mann.
Aber jeder Mensch muss die Entscheidung selbst darüber treffen, wie
er nach aussen trauern möchte.
by Gaby @24.07.2008, 09:00

Beim Thema "Schwarz" fällt ja wirklich als erstes "Trauer" ein.

Vom Tragen schwarzer Kleidung nach einem Todesfall halte ich nicht wirklich etwas. Schwarze Kleidung trage ich auch so, allerdings immer mit etwas Farblichem aufgepeppt. So habe ich es auch bei den Beerdigung meiner Mutter im vergangenen Jahr gehalten. Mutti kannte mich so, dass ich immer etwas Oranges trug. So hielt ich es auch bei der Beerdigung: Dunkle Hose, dunkles Oberteil und knallorangenes langes Tuch um den Hals.

Da schwarze Kleidung für mich nicht ausschlaggebend ist, habe ich nachher die Kleidung getragen, nach der mir gerade war.

Jedem das Seine..... ich bin da sehr tolerant. Mir ist auch piepsegal, was andere von mir denken. In mein Herz kann nur ich selber schauen.

Liebe Grüße aus Bielefeld
Bine
by Bine @24.07.2008, 09:00

Trauern ist ein persönliche Angelegenheit für jeden selbst. Das muß nicht zur Schau getragen werden. Ich halte nichts davon, in schwarz herumzulaufen ''NUR WEGEN DER LEUTE''. Etwas anderes ist es nicht.
Als meine Mutter starb trug ich zu ihrer Beerdigung schwarz, wohlgemerkt nur zur Beerdigung. Da diese im allerengsten Familienkreis stattfand fand auch kein 'Leichenschmaus' - auch so ein Unding - statt und als ich zu Hause war zog ich mich um, denn es war an diesem Tag sehr heiß´, und legte Sommersachen an.
Wenn ich einmal sterbe wünsche ich nicht, dass irgendjemand seine Trauer, die vielleicht garnicht da ist nur für andere mit schwarz zur Schau stellt.
Voraussichtlich werde ich meinen Körper sowieso einer Universität für die Pathologie zur Verfügung stellen.
Wir kommen alleine und gehen alleine !!!!!!!
Also schwarz ist höchstens für mich eine Modefarbe aber kein Zeichen von Trauer. Ich halte es so, jeder andere kann es nach seinem Gusto so oder anders halten.
by gillian @24.07.2008, 08:58

Zu einer Beerdigung von engen Freunden und Verwandten habe und würde ich immer schwarze Kleidung tragen, weil es mir ein Bedürfnis ist und für mich einfach dazu gehört. Über die danach folgende Trauerzeit muss doch jeder selbst entscheiden, wie lange da Schwarz seine "Farbe" sein soll.
Ich glaube, dass dieser Zwang ein Jahr lang schwarz zu tragen sich wirklich schon gegeben hat, denn auch hier in meinem noch ziemlich ländlichen Umfeld sehe ich selbst bei älteren Frauen nur kurze Zeit schwarze Kleidung.
Das finde ich auch durchaus ok, denn man trauert mit dem Herzen und nicht mit der Kleidung. Was nützt die schwarze Kleidung, wenn man sie nur "der Leute wegen" trägt?
Allen die heute traurig sind wünsche ich ein paar Sonnenstrahlen für die Seele, denn der Sommer gibt ja wirklich eine Stipvisite und es wird wieder warm.
by Karin v.N. @24.07.2008, 08:51

Ich war erst bei 3 Beerdigungen, einmal Oma, einmal Tante und einmal ein guter Freund. Das ist schon Jahre her. Damals trug ich dunkle Kleidung.
Und ich denke, dass die Farbwahl einem Gefühl entspricht.
Der Anlass der Beerdigung sorgt nicht gerade für glückliche Gefühle, auch wenn der Tod auch Erlösung bedeutet, so trauert der Lebende doch letztendlich dem Verlust eines geliebten Menschen nach...und so wird auch gefühlsmässig nach farblich dezenterer Kleidung gegriffen.
Ich glaube, wenn wir uns mal im Alltag beobachten, dann wird so mancher entdecken, dass die morgens gewählte Kleidung meist der eigenen Stimmung entspricht.
Die Kleidung danach, sucht sich hoffentlich jeder nach seinem eigenen Bedürfnis aus, denn die Trauer im Herzen bedarf nicht der Farbe schwarz, weil Trauer auch Erinnerungen beinhaltet, die fröhlich sind und somit kunterbunt.
by Viola @24.07.2008, 08:42

Als meine Kinder noch sehr klein waren starb mein Ehemann.
Ich habe natürlich wie es sich "gehört"schwarz getragen
Aber nur bis mein Sohn-damals 3 Jahre, mich fragte,:warum hast du so dunkles an.? Es ist doch Sommer !
Er hat mich zum Nachdenken gebracht und so trauere ich noch nach 30 Jahren um diesen Menschen, aber gewiss nicht nach außen.
Es ist viel natürlicher den "Nachkaffe"zu verlängern,in dem erinnert und gescherzt und über und um den Toten erzählt wird.
So halten wir es und keiner wird in Schwarz gezwungen.
Einen frohen sonnigen Tag allen
Angelika
by Angelika Laier @24.07.2008, 08:34

Bei mir ist es dann so, daß ich einfach nichts anderes tragen mag..meine Kleidung sagt schon auch ein wenig über meinen Gemütszustand. Rot zB (ver)trage ich nur, wenn es mir gut geht. Wenn Menschen gestorben sind, die mir sehr lieb waren, dann gibt es eine Schwarzphase, die allmählich in dunkelgrau, dann hellgrau übergeht - und irgendwann trage ich wieder bunt.

Das Ausgehen in der Trauerzeit..nun, ich wurde nach dem Tod meiner Mutter in Frankreich eine Weile "ausgegrenzt", nicht zu größeren Gelegenheiten eingeladen. Manchmal hätte ich mir dann gewünscht, daß man mich gefragt hätte, statt nachher zu sagen: du konntest ja nicht kommen/wir konnten Dich ja nicht fragen...denn ein wenig Abwechslung ist unter Umständen auch hilfreich. (Ich gestehe, es gab auch Momente, da war ich froh zu Hause bleiben zu können!)

liebe Grüße
Barbara
by Bärenmami @24.07.2008, 08:26

Als Kind hab ich die schwarze Kleidung als gegeben hingenommen bis ich verstand, was da vor allem von den Frauen verlangt wird. Die Männer tragen ja nur eine schwarze Armbinde, die Frauen wurden oder werden doch tatsächlich zu 1 Jahr schwarzer Kleidung genötigt....für mich ein Unding.

Ich finde, jeder soll das so machen, wie er/sie sich fühlt. Meine Meinung ist, dass man mit dem Herzen und nicht mit der Kleidung trauert. Als mein Vater beerdigt wurde, hatte ich zwar nicht das Bedürfnis, bunte Kleidung zu tragen, aber die Farbe schwarz war mir einfach zu viel. Ich war sowieso schon am Boden und dann noch im Spiegel total schwarz....hab ich nicht fertig gebracht. Ich trug gedeckte Farben und fühlte mich damit wohl...sofern man das bei einer Beerdigung sagen kann.

Eine Bekannte meines Vaters kam im roten Rock mit weißer Bluse und alle haben sie angestarrt....so eine Frechheit....so farbig. Ich meinerseits habe mich einfach gefreut, dass sie da war. Es war ihr wichtig, meinen Vater zu verabschieden und genau so sollte es sein.....jeder nach seiner Vorstellung.
Es steht doch der zu verabschiedende Mensch im Mittelpunkt....warum dann über solche Nebensächlichkeiten aufregen? Brauchen die Menschen auf dem Friedhof das, um nicht mit ihrem eigenen Schmerz konfrontiert zu werden, um eine Ablenkung zu haben? Das hab ich mich mittlerweile schon oft gefragt.

Der christliche Glaube spricht doch von der Erlösung und die Wiederauferstehung, warum das nicht mit farbigen Kleidern kundtun, wenn es uns möglich ist.
by Jutta aus Bayern @24.07.2008, 07:56

Ich war in meinem Leben erst auf zwei Beerdigungen, und die waren in den letze Jahren. Da hab ich festgestellt, es befindet sich schwarze, bzw, dunkle Kleidung in meinem Fundus, so dass ich es gut anziehen konnte. Für den Anlass finde ich es richtig. Was danach kommt, muss man jedem selbst überlassen.
Früher hatte ich oft den Eindruck, dass Witwen sehr,sehr lange schwarz tragen, so, als dürften sie nie mehr glücklich sein.
by Marga @24.07.2008, 07:42

zur beerdigung ist dunkle kleidung durchaus angebracht. es ist ja tatsächlich ein trauriger anlaß, und man zeigt sich dadurch solidarisch mit denen, die wirklich trauern, auch wenn man selbst nicht dazu gehört. und inzwischen muß es ja auch nicht mehr unbedingt ganz schwarz sein, dunkelgrau, dunkelbraun oder dunkelgrau gehen ja auch.
ansonsten aber, finde ich, sollte das jeder für sich selbst entscheiden. wenn jemand wirklich ein jahr lang nur schwarze kleidung tragen möchte, dann darf er das gerne tun. verlangen würde ich es aber nicht, schon gar nicht von jungen leuten.
by birgit @24.07.2008, 07:32

hallo zusammen
mal wieder ein sehr interessantes Thema, bei dem auch jeder seine eigene Meinung und Einstellung hat. Im letzten November ist meine Mutter ganz unerwartet und plötzlich gestorben. Da war mir auch einfach nicht nach farbenfroher und heller Kleidung. Man trauert nicht mit der Kleidung, man trauert mit dem Herzen. Aber irgendwie hatte ich auch einige Zeit danach immer noch das Bedürftnis irgendetwas schwarzes zu tragen.
Ich weiß, das Sie auch immer gesagt hat, ihr tragt kein schwarz. Aber wenn man so plötzlich einen geliebten Menschen verliert, dann steht auch schon einmal der Sinn nach dunkler Kleidung .....

Aber wie gesagt, das handhabt jeder für sich selber so wie er es am Besten findet. Auf keinen Fall sollte man nur für die Nachbarn, die sich sonst den Mund zerreissen, schwarz tragen.....

In diesem Sinne ...... allen ein langes und gesundes Leben
by Regina @24.07.2008, 07:32

Dass man zu einer Beerdigung mit dunklen Kleider geht, finde ich OK.
Zum Glück ist aber bei uns die Trauerkleidung "danach" zum allergrössten
Teil nicht mehr angesagt. Vielleicht ist das auf dem Lande noch so, jedoch bei uns, in der Kleinstadt, sieht man das nur noch selten. Falls jedoch jemand das Bedürfnis hat, auch nach der Beerdigung schwarz zu tragen, dann soll er das von mir aus gerne machen.
by Romy @24.07.2008, 07:00

Auch ich stellte diese Frage - weshalb - warum - schwarze Trauerkleidung!?
Als ich, gerade mal 6 Jahre alt, meinen heiß geliebten Vati am Ende des Krieges durch einen Bombenangriff in Nürnberg verlor, war ich geschockt - habe mit Gott, den ich jeden Abend im Gebet angefleht habe, Vati aus dem Krieg wieder kommen zu lassen und war todtraurig. Ich musste ein schwarzes Schürzchen tragen, schwarze Schleifen wurden mir in die Zöpfe geflochten. Mutti trug 1 Jahr schwarze Trauerkleidung. Es starben in dieser Zeit sehr viele Verwandte, Freunde und ich sah Mutti jahrelang nur noch in schwarzer Kleidung. Ich musste sehr viel weinen. Mutti fragte mich nach der Ursache meiner Weinanfälle - ich sagte ihr, dass ich so traurig bin weil ich sie nur noch in schwarzer Kleidung sehe. Sie schwor sich, niee mehr ein Trauerjahr in schwarz.
Für mich ist diese Farbe schwarz ein Synonym für Depression. Außer einem schwarzen Hosenanzug findet sich kein Kleidungsstück in schwarz in meiner Garderobe.
Ich trauere im Herzen, meine Augen "tragen schwarz" - ich muss nicht allen durch dunkle Kleidung signalisieren, dass ich traurig bin.
Liebe Grüße
Greta
by Greta @24.07.2008, 06:54

es ist ein Traurige Thema heute....
ich habe nicht die Kommentare gelesen, deshalb möchte ich keine verletzen mit meins.
für mein Teil, möchte ich am mein Beerdigung kein Schwarz sehen....oder besser gesagt, dass kein Schwarz trägt,....
ich möchte das alle kommt mit schöne Farben, die Farben die ich benutz habe für mein Malerei, das sie in der Kapelle da stehen wie die Farben auf mein Palette...das wäre für mich einen schönen Abschied.
Ich habe in Mexico einen Friedhof besuchen der ganz Bunt war, alle Pastel Farben waren vertreten, es war " schön " und es hat mich inspirieren.
jeder soll tun was er für richtig hält und ich respektiere es.
für alle, die liebe Menschen verloren haben, meine mitgefühl.
by chantal @24.07.2008, 06:51

wenn nur die farbe schwarz trauer ausdrückt, müsste ich ein ganzes leben in schwarzer kleidung herumlaufen. denn ich denke trauern tut man ein leben lang, wenn man einen wirklich guten, lieben und nahestehenden menschen verloren hat. zu einer beerdigung sollte man schon in schwarz gehen, da bin ich eher konservativ. und vielleicht eine gewisse zeit danach. aber ich würde nie jemanden verurteilen der es nicht tut.

allen trauernden wünsche ich viel trost, kraft, hoffnung, liebe und licht.
by doro @24.07.2008, 06:51

Als mein Vater vor 14 Jahren starb, da zog ich natürlich auch nur schwarze Kleidung an. Es war mir ein Bedürfnis! Ich wollte nicht in hellen leuchtenden Farben herumlaufen, wenn die Welt vor mir versank...
Ein paar Monate (oder vielleicht waren es auch nur Wochen, ich weiß es nicht mehr) nach der Beerdigung zog ich gedeckte Farben an. Kein leuchtendes Blau oder Gelb oder so, alles ein wenig dunkler. Aber kein Schwarz mehr.
Irgendwann war von den Klamotten her wieder alles "normal". Die Trauer aber blieb im Herzen.

Oft werden die Menschen daran gemessen wie lange sie Trauerkleidung tragen. Und dann heißt es, wenn einer sie nur ein paar Wochen trägt und es war z.B. der eigene Mann: "Na die kann ihren Mann aber nicht geliebt haben!" Oder sowas in der Art.

Ich denke, jeder soll so wie er möchte. Wie er (sie ;) ) es für richtig hält. Und kein Mensch darf sich erlauben darüber zu urteilen, wer wen wie lange wieviel geliebt hat.

Liebe Grüße
Freya
by Freya @24.07.2008, 06:50

Im Mai letzten Jahres starb mein über alles geliebter Vater. Ich habe genau zwei Mal komplett schwarz getragen: bei der Beerdigung und beim zweiten Sterbeamt. Ich habe sehr um meinen Vater getrauert, trauere eigentlich immer noch. Aber das äußert sich bei mir nicht in der Farbe meiner Kleidung. (Wobei ich sowieso kaum schwarze Kleidungsstücke habe)
Meine Mutter trug ein ganzes Jahr fast nur schwarz bzw. zum Schluss gedeckte Farben (grau, dunkelblau). Ihr war es ein Bedürfnis.
Bei meiner Tochter (die normalerweise gerne schwarz trägt) war es wieder ganz anders: sie konnte die "Beerdigungssachen" eine ganze Zeit lang nicht mehr anziehen. Erinnerten sie zu sehr an ihren heißgeliebten Opa.
Ich bin der Meinung, dass das jeder so machen soll, wie es sein Bedürfnis ist. Es geht ja schon die Tendenz dazu, sich über Leute, die länger schwarz tragen, lustig zu machen. Und das finde ich auch absolut daneben.

Grüße von der Mittelmosel
by Stephanie @24.07.2008, 06:13

Kurz gesagt, ich finde auf der Beerdigung selbst gedeckte Farben angebracht. Zumindest knallige Bonbonfarben gehören da nicht hin, auch wenn es meinetwegen so eine "typisch deutsche" (?) Erscheinung ist. Was danach angezogen wird, ist nach meiner Meinung denselben Stimmungen, Weterlagen und sonstigen "Auswahlkriterien" unterworfen, wie die sonstige Kleiderwahl. Ich trage gerne und viel schwarz, aber dann, wenn mir danach ist, und nicht unbedingt, weil ich traurig bin.

Allen Seelenfärblern einen schönen endlichwiederSommertag

: )
by Schnuffi @24.07.2008, 06:03

Nach meiner Meinung soll jeder Mensch die Kleidung tragen, wonach ihm ist - im Leben - zum Feiern - zu einer Beerdigung und auch sonst.

Zu einer fröhlichen Feier ist es oft chick oder elegant ein schwarzes Kleid oder einen schwarzen Anzug zu tragen.

Die letzte Beerdigung auf der ich war, ist die meiner Mutter gewesen. Wir Angehörigen haben alle schwarz getragen. Das war für uns auch in Ordnung so. Ich selbst habe mir neue Kleidung gekauft. So, wie ich mir auch gerne etwas Neues kaufe, wenn ich zu einem anderen feierlichen Anlass gehe. Weiterhin haben wir Vewandten uns vor und nach dem Beerdigungstag nicht schwarz gekleidet. Langfristig hat Trauer für mich nichts mit der Kleidung zu tun, die trägt der Mensch innen. Das nähere Umfeld weiss ja Bescheid und muss nicht durch schwarze Kleidung darauf hingewiesen werden.

In unserem Lebens- und Wohnumfeld ist es glücklicherweise nicht nötig schwarz zu tragen. Das erwartet hier keiner.

Vermutlich kann dieser äussere Druck nach einem Trauerfall in Sachen Kleidung in kleinen Dörfern zu einer Belastung werden.

Wichtig ist, dass der Trauernde sich so kleidet, wonach es ihm selbst gefühlsmässig ist. Es gibt sicherlich Menschen, die nichts buntes anziehen mögen, wenn sie in tiefer Trauer sind. Das soll jeder so halten wie es ihm vom Gefühl her ist.

Somit ist nach meiner Meinung Trauerkleidung kein alter Zopf - es ist halt wichtig, dass auch in diesem Zusammenhang die Menschen miteinander tolerant umgehen sollten, wenn entweder ein trauernder Mensch schwarz trägt oder eben nicht.

Ich habe in Traueranzeigen in der Zeitung schon mal gelesen: Im Sinne des Verstorbenen bitte keine schwarze Trauerkleidung tragen. Einen solchen Wunsch würde ich auf jeden Fall respektieren.

by Christel @24.07.2008, 05:52

Trauern ist keine Frage der Kleiderfarbe. Mir fällt dazu nur immer ein, was meine Oma sagte: "Am liebsten wäre mir ja, ihr würdet zu meiner Beerdigung schöne bunte Sachen anhaben. Die stehen euch einfach besser als schwarz."
Naja - wir haben bei ihrer Beerdigung (sie wurde immerhin 98) zwar nicht "kunterbunt" getragen, aber niemand hat in der folgenden "Trauerzeit" Schwarz getragen. Das hat im Dorf zwar die (alten) Nachbarn schwer irritiert (und spitze Zungen in Gang gesetzt), aber das Maß, wie sehr meine Oma von uns allen vermißt wurde, hätten wir ohnehin durch schwarze oder dunkle Kleidung nicht zum Ausdruck bringen können.
by Svenja @24.07.2008, 05:42

mit schwarz habe ichs nicht so, trotzdem trage ich zur beerdigung schwarz und nach dem tod eher gedeckt.
diese farbgebung soll signalisieren, dass man noch nicht das bedürfnis nach einem "ausschweifenden" leben oder auch ähnlichem hat, das mag auch wieder dahin gestellt sein, wenn es für "d'leut" ist, wie es allgemein heisst. andere länder, andere sitten, und in anderen ländern wird im trauerfall weiß getragen und auch nach der beerdigung ausschweifend gefeiert

warum soll man etwas ändern, geht kann zu einer beerdigung gehen, wie er möchte, da gibt es keine kleidervorschrift vom gesetzgeber...... also keine überlegung von wegen alter oder neuer zopf.


im büro habe ich eh meist eine schwarze hose und schwarze schuhe an, das hat auch nichts mit trauer zu tun, sondern passt am besten zur allgemeinen farbgebung.
by arive @24.07.2008, 05:37

Das , Ihr Lieben, wäre auch meine Frage zum Thema SCHWARZ gewesen.
Meine Meinung hierzu: Trauer findet im Herzen statt. Nach außen sichtbar würde ich es nicht tragen. Bei Trauerfeiern gedeckte Farben, aber warum gerade schwarz? Dunkelblau, dunkelgrün, auch Grautöne, warum nicht?
Und dann - schwarz ein ganzes Jahr lang... Das Leben geht weiter und der Tote hat nichts davon. Meine Eltern sind beide vor 9 Jahren im Abstand eines halben Jahres gestorben und anonym beerdigt worden (es war ihr persönlicher Wunsch). Bei der Trauerfeier trug ich schwarz, soweit vorhanden. Am Tag danach wieder meine normale Kleidung. Trotzdem denke ich sehr oft an sie und ganz besonders an ihren Geburtstagen. Der meines Vaters jährt sich in 7 Tagen zum 92. Mal. Dann stelle ich ihm Blümchen neben sein Bild.

by Juttinchen @24.07.2008, 05:16

Hallo,
das ist wirklich ein heikeles Thema und für mich noch irgendwie ganz nah. Heute habe ich erst wieder darüber nachgedacht. Im Januar letzten Jahres habe ich meinen Bruder durch eine Hirnblutung verloren. Er ist in meinen Armen gestorben, nachdem ich ihn vorher über 1 Jahr gepflegt hatte. Und im September letzen Jahres verlor ich meine Mutter, die ich ebenfalls gepflegt hatte. Ich konnte bis zuletzt bei ihr sein und sie im Arm halten. Ich muß ehrlich sagen, mir war es ein Bedürfnis, zur Beerdigung Schwarz zu tragen - beide Male. Aber in der Zeit danach, war das für mich nur ab und zu mal wichtig - auch heute noch. Aber ich trage nicht die ganze Zeit Schwarz. Und was soll's - a) hätten sie es beide nicht gewollt; b) die Trauer hat mit der Kleidung überhaupt nichts zu tun, das ist doch nur für die anderen wichtig; c) jeder muß es so machen, wie er damit am Besten klar kommt. Die Tratschweiber helfen einem beim Trauern auch nicht. Und am wichtigsten ist, in meinem Herzen sind sie beide noch da - und das ist kein Grund zur Trauer.
Grüße an alle, die sich nicht unterkriegen lassen sendet die im Moment traurige Ginsterkatze.
by Ginsterkatze @24.07.2008, 02:55

Zu Beerdigungen ist es allgemein hier üblich dunkle Kleidung zu tragen, weil es Tradition ist. Das wird in unserem Großdorf auch praktiziert.
Nun etwas Persönliches von mir. Als meine Mutter und auch als mein Vater starb, habe ich danach keine schwarze Kleidung getragen.
Aber als letztes Jahr Werner starb war das anders. Ich habe noch ein paar Monate nach seiner Beerdigung schwaze oder dunkle Kleidung getragen, weil ich von mir aus nicht anders konnte. Nicht wegen den Leuten, sondern weil ich so traurig war. Bunte Kleidung passte nicht zu meiner seelischen Stimmung. Der Umwelt signalisiert das auch, dass man in so einem Zustand abnormal reagieren kann. Man wird umsichtiger behandelt. In der Trauerzeit reagiert man einfach anders, sensibler oder so.Ich bin aber auch der Meinung, das das eine ganz eigene persönliche Einstellung sein muss, ob jemand in der Trauerzeit schwarz trägt oder nicht. Meine Töchter haben keine schwarze Kleidung getragen, sind deshalb aber nicht minder traurig über den Verlust ihres Vaters.
Lieben Gruß von Ilse
by Ilse @24.07.2008, 01:01

Als meine Mutter vor vier Jahren gestorben ist, habe ich "natürlich" zur Beerdigung schwarz getragen. Auch bei meiner Oma zwei Jahre später hab ich an der Beerdigung schwarz getragen. In den 90er Jahren sind meine beiden Opas, einer meiner Schwager, meine andere Oma und ein Bekannter gestorben, auch zu diesen Beerdigungen ging ich in schwarz. Danach hab ich meine ganz normale Kleidung getragen. Ich finde, daß die Farbe der Kleidung nicht die Trauer ausdrückt. Auf die Beerdigungen bin ich eigentlich auch nur in schwarz gegangen, weil es eben so üblich ist. Hätte irgendjemand gesagt, daß er keine schwarz gekleideten Trauergäste will, wäre ich gern in bunt gegangen. Ich habe auch schon öfter mal überlegt, ob ich nicht, wenn ich mal ein Testament schreibe, nicht als letzten Wunsch reinschreibe, daß die Leute, die zu meiner Beerdigung kommen jede Farbe die ihnen gefällt tragen sollen. Ich würde auch keinen Anstoß daran nehmen, wenn ich auf einer Beerdigung unter lauter schwarz Gekleideten jemand in gelben Klamotten sehen würde. Klar, so jemand fällt auf, auch würde ich mir wohl gedanken darüber machen, aber insgeheim würde ich mich über dessen Mut freuen. Wie gesagt, eigentlich ist es doch egal in welcher Farbe man trauert. Trauer findet im Inneren statt und ist eigentlich für keinen so richtig sichtbar, außer vielleicht am Gesichtsausdruck oder den Tränen. Warum nicht einmal eine bunte Beerdigung?
by Fragola @24.07.2008, 00:47

Ich würde niemandem vorschreiben wollen, wie und in welcher Kleidung er trauert.
Aber ich könnte mir eine Beerdigung, in der die Trauergemeinde helle, aber dezente Kleidung trägt, gut vorstellen. Das würde eine hoffnungsvolle Atmosphäre schaffen.
Ein wenig in diese Richtung geht ja heute schon oft die Raumgestaltung. Während man früher oft in dunklen (verdunkelten) Räumen hockte, findet man heute immer öfter Räume mit großen Fenstern + heller Einrichtung. Mir gefällt dieser Trend gut. Was brauchen Hinterbliebene dringender als Hoffnung + Licht?!
by Croli @24.07.2008, 00:46

Hmm...ein schwieriges Thema...
Ich trauere ja mit dem Herzen und nicht mit der Kleidung. Für mich nur ein nach aussen stehendes Symbol für Trauer...Wobei ich es für angebracht halte am Tag der Beerdigung schwarz zu tragen. Als mein Dad gestorben ist, habe ich ein paar Tage schwarz getragen. Als ich es nicht mehr tat und eine Arbeitskollegin mich ganz entsetzt drauf ansprach hab ich nur erwiedert das wenn mein Vater von schwarzer Kleidung wieder lebendig werden würde ich mich Tag und Nacht in schwarz hüllen würde...da war Ruhe...soll jeder so halten wie er es mag. Das mit dem Trauerjahr ist auch so eine Sache...ich finds verlogen das manche im Heimatort nicht feiern gehen "weil Oma tot ist" und dann aber wegfahren um die Sau rauszulassen....soll es jeder so halten wie er es mag....
by Jutta @24.07.2008, 00:43

Mir erschließt sich der Zusammenhang von der Farbe der Kleidung und Trauer nicht......
Weder trug ich bei dem Tod meiner Großeltern, noch meiner Mutter schwarz.... auch nicht auf der Beerdigung.....
by Mariechen @24.07.2008, 00:40

Bei einer Beerdigung halte ich es für angebracht dunkle Kleidung zu tragen, das kann ja auch in den Farben dunkelblau, dunkelbraun oder dunkelgrau sein, nicht unbedingt nur schwarz. Danach sollte es jeder handhaben, wie es ihm persönlich gefällt. Auch ein Trauerjahr muß man meiner Meinung nach nicht einhalten, doch jeder, wie er es mag.

Wenn ich mal sterbe, möchte ich auch nicht, daß Angehörige von mir ein Jahr lang nur in schwarz rumlaufen, es sei denn, sie machen es aus modischen Gründen. :-)

Schwarz ist ja nicht nur eine Farbe der Trauer, man trägt auch schwarz zu besonderen Anlässen oder eben aus modischen Gründen wie z. B. nicht nur die Gothics. ´

Allen einen schönen sonnigen und farbenfrohen Donnerstag!

Liebe Grüsse
:-)
by @24.07.2008, 00:30

Ja, es gab auch in meiner Familie den Druck, ein Jahr lang Trauer zu "zeigen", mit schwarzer Kleidung. Mir tat meine Mutter leid, als sie das nach dem Tod der ungeliebten Schwiegermutter tun musste.
Vor drei Jahren ist sie nun auch gestorben. Und ich muss sagen, es war mir plötzlich ein Bedürfnis, am Tag der Beisetzung und auch noch einige Zeit danach schwarz zu tragen. Es entsprach meiner Trauer, für mich persönlich. Meine Schwester konnte das nicht, es hätte sie depressiv gemacht, tagelang schwarze Kleidung zu tragen. Deshalb hätte ich das auch nie verlangt von ihr. Es war gut so, wie es war.

Meiner Meinung sollte jeder das für ihn richtige tun, um seine Trauer zu zeigen ... wenn er denn überhaupt trauert. Aber ich weiß, das ist leicht gesagt. Ich denke mir, dass vor allem in ländlichen Gebieten, in kleinen Gemeinden doch mehr "auf den Nachbarn" geschaut und geredet wird.

Diese Verse stehen in meinem Album, die ich meiner Tochter einmal hinterlassen möchte:
(Info vom Webmaster: ist Gottfried Herold bereits 70 Jahre tot ? Denn nur dann ist er copyrightfrei. Wenn das so ist, bitte kurze Mail an mich).
by Elouise @24.07.2008, 00:29

Meine Oma, die immerhin über 80 Jahre alt wurde, sagte immer:
Wenn ich mal sterb, rennt mir ja ned in dem schwarzen Zeug rum!

Mir war es anfangs dann trotzdem ein Bedürfnis, zumindest dunkel zu tragen...

Ich denke, wie man es handhabt, muss jeder selber entscheiden, sich ev. auch nach den Wünschen der oder des Verstorbenen richten.
Im Zweifelsfall wird man traditionell denkende Leute auch mal vor den Kopf stossen...
Was ich aber unbedingt als "alten Zopf" empfinde, ist eine vorgeschriebene Trauerzeit von einem Jahr - jeder muss doch selbst fühlen, ob er nach aussen noch zeigen möchte, dass er trauert!

Späte Gedanken... oder eigentlich frühe ;-)
Gut´s Nächtle,
Sigrid
by Sigrid @24.07.2008, 00:16

Nabend -
mein Opa ist letztes Jahr am 8.8. gestorben - ich hatte nur eine Woche schwarz an, als meine Freundin sich dann umgebracht hat und am 9.7. gestorben ist hab ich lange schwarz getragen und trags auch heute noch wenn mir danach ist (das "Trauerjahr! ist ja noch nicht vorbei). Es ist in gewisser weise ein Zeichen nach außen, dass es mir nicht gut geht und dass mir etwsa sehr weh tut. Wie lange man Schwarz tragen sollte muss jeder für sich selber entscheiden - wie nahe stand einem die Person, was hat man für sie empfunden...
lg
Rebecca
by Rebecca @24.07.2008, 00:15

ich persönlich halte nichts davon
Also nichts von Trauerkleidung und dem tragen schwarzer Kleidung nach der Beerdigung.
wer es mag kann sie gerne tragen, aber sie muss nicht schwarz sein. Sie kann ja auch weiß sein oder eine andere Farbe haben. Oder wenn man seine Trauer anderweitig nach außen hin äußern will, z. B. ablegen einer Kette die man vom Verstorbenen bekommen hat, oder so, warum nicht so? So kann doch auch die Trauer individuell und vor allem besser verarbeitet werden. Ist m. E. persönlicher. Die persönliche, nicht die förmliche Art der Trauer...
Da ich selbst öfters komplett in Schwarz gekleidet herumlaufe, würde es bei mir auch nicht viel bringen bzw. auffallen wenn ich auf Grund eines Trauerfalls ein Jahr in Schwarz gekleidet wäre.
Jeder sollte so trauern wie sein Bedarf danach ist. Denn jeder stand zu dem Verstorbenem in einem anderen Verhältnis und hat auch einen anderen Charakter, so das man alleine dadurch unterschiedlich trauert.
Also bei mir ist dieser Zopf schon längst abgeschnitten ....
by Doris (Spooky) @24.07.2008, 00:08

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