Kommentare zu «kb20080916»

Hallo, es gibt anderen und sich selbst Trost, wenn man die Traurigkeit teilt. Ich habe leider nicht viel Trost erfahren, weil keiner es aushalten konnte oder wollte. Dabei kann es auch eine Bereicherung für das Leben sein. Inzwischen hat meine Trauer einen Platz in meinem Leben, der gut und richtig ist. Und das kann ich anderen mitteilen...und ihnen Trost geben und die Angst nehmen, dass man sein Kind auch im Herzen verliert...Alles hat seine zeit, aber die besondere Liebe zwischen seinem Kind und sich hört niemals auf.

Posting bei den kleinen Engeln:

deine Nacht
ist auch meine Nacht

wenn die Melancholie
das Licht in deinen Augen löscht
fühl' auch ich
die Traurigkeit in mir

doch
du wirst sie nicht sehen
denn
ich bin dein Clown und Zauberer

so lange
bis ein kleines Lächeln
in dein Dunkel fällt

Ich weiss nicht mehr, wo ich dieses Gedicht her habe, aber meine Kleine war mein kleiner Clown, meine kleine Eule...Am Montag werden ihr Brüder 5 Jahre alt. Dabei ist es wie gestern, als der kleine Kinderchor wie Engelssingen in meinen Ohren klang und eine riesen Last von mir abfiel - Nicht nur der riesen Bauch :o)...
Die letzten Tage war ich verwundert, dass es mir nicht so schlecht ging wie in den letzten Jahren vor ihrem Geburtstag...Lag es daran, dass ich im April in der Kur endlich Zeit hatte zu weinen, zu trauern und um erleichtert festzustellen, dass sie immer immer in meinem Herzen einen Platz hat? Das ich sie immer immer lieben werde, wie seit dem Tag, als ich wusste, dass da eine Hanna, ein Falk und ein Mathis in mir wuchsen und ich sie mit allen Kräften behalten und schützen wollte? Heute meinte mein Mathis...Du hast ja noch zwei Kinder zum Liebhaben...nein, ich werde immer drei Kinder haben...Die Liebe hört niemals auf...Das Leben geht weiter, es liegt an uns, das Leben zu leben für unsere Kinder, für *alle* unsere Kinder...
Heute war ein so schöner Tag - Ich liebe den September, obwohl er mir so furchtbar weh tut...Aber ich kann mich den Farben, der goldenen Sonne, dem Geruch von Reife nicht entziehen. Selbst vor 5 Jahren nicht. Selbst als es mich zerriss, weil sie diese Schönheit nie sehen wird...Heute kam dann ein Lied ... Und wenn ein Lied meine Lippen verlässt...Und ich fing an zu weinen... Die Bilder kamen einfach hoch...wie sie über dem Vorhang gehalten wurde und protestierte, wie ich ihr über ihr kleines Gesichtchen strich, wie sie sich umdrehte mit aller Kraft ihres kleinen Körpers und mich ansah, als ich ihr "ihr" Lied vorsang...ihre kleine hand auf meinem Finger...wie sie ihrem Papa über den Bauch robbte, um was zum "trinken" zu finden...wie sie so müde und angestrengt aussah...wie sie vor Schmerzen schrie, wie still und verloren zwischen den ganzen Schläuchen und Kabeln...wie sie in meinen Armen lag, ohne Kabel und Schläuche, ich ihr vorsang und sie fort war...wie ich ihren kleinen Bauchnabel sah, ihre feine weiche Haut streichelte...sie badete...so unversehrt das kleine Menschlein...unfassbar...mein Baby, mein Baby. Dieser innere Schrei, dieser innere Schrei ohne Ende, unbeschreiblicher Ton der die Seele zerreisst...Die Sonnenblumen, die rotgefärbten Blätter in der Oktobersonne, weiche warme Erde über dem Sarg meines kleinen Mädchens...
Hanna, ich liebe Dich. Der Schmerz ist ein Trost im Fluss meines Lebens. Der Gedanke, Dich aus meinem Herzen zu verlieren ängstigt mich nicht mehr...Du wirst vielleicht manchmal leiser und feiner, aber plötzlich bist Du da...Die Freude Dich kennengelernt zu haben, der Schmerz, dass Du nicht mehr hier bist...Ich liebe Deine Brüder und Dich, mein kleiner Engel. Ich bin sehr stolz auf Euch. Du fehlst mir so sehr, so sehr...weil ich das Leben liebe und Du zu diesem Leben dazugehörst...
Deine Mama immer immer
mit Deinen Brüdern, die immer mehr fragen und begreifen und Dich gerne bei sich hätten...Sie sind so glücklich mit ihrem Leben...Wie wohl dein Lachen geklungen hätte?

by Melanie @21.09.2008, 17:40

Nicht ZUhören, sondern HINhören. Tröstend oder ratgebend mitwirken. Es gibt nichts Schlimmeres als MITleid. Mitgefühl wäre das bessere Wort.
Ich schaffe immer eine gewisse Distanz, damit mich die Spirale nicht nach unten zieht. Spazierengehen an frischer Luft in Gottes freier Natur hilft manchmal mehr, als eine Schulter, an der man sich ausweint.
Mir geht es im Moment ziemlich gut und das möchte ich mir auch erhalten.
Nächste Woche habe ich Geburtstag und beende mein 60. Lebensjahr. Wenn ich diese 60 Jahre Revue passieren lasse, ist viel passiert, so dass es buchfüllend wäre. Sowohl Höhen als auch Tiefen. Trauer und Freude gehören zum Leben.
by Juttinchen @17.09.2008, 16:24

Ich fühle mich beim Lesen des Kalenderblatts gleichzeitig als Betroffene und als Helfende angesprochen…

Es ist schwer, jemandem, der mit sehr viel Leid überschüttet wurde, zu helfen. Ihr Kommentierende habt alle Recht: ZUHÖREN, das ist die liebevollste und letztendlich beste und wahre menschliche Art zu helfen.

Aber – der Mensch, der leidet, sieht es ja wieder aus einer anderen Dimension….. Will er überhaupt diese Hilfe, will er reden? Wem sage ich was? Wem lege ich gar nach einem Gespräch meinen Kopf an die Schulter ?….. Vielleicht brauche ich gar kein Gespräch, sondern erst mal nur eine heiße Suppe, einen Platz, wo ich verweilen kann. Also vorwiegend praktische Hilfe, um nicht total im Chaos zu versinken. Vielleicht brauche ich zuerst einmal eine räumliche und vielleicht stumme Zuwendung, die nicht nach ein paar Stunden abläuft, weil der andere wieder in seinem eigenen Alltag funktionieren muss…. Denn auch beim Trösten sind ja manche total überfordert.

Als ich eine „Betroffene“ nach dem Tod unseres Sohnes war, waren auch meine engsten Freundinnen zunächst ratlos, wie sie mit mir umgehen sollten. Damals war ihre beste Antwort: Abwarten, Zeit für SIE haben, - immer - wenn SIE es will. Wer will auch Menschen einen Rat geben, die gerade ein Kind verloren haben ?… Auch Trost ist da fast eine Art Spott. Damals sagte eine Freundin zu mir: "Ich kann es kaum mehr ertragen, Dir zuzuhören. Es ist auch für mich zu schlimm, was passiert ist"... Eine andere sagte nur: "Wenn ich Dir doch nur die Hälfte Deines Schmerzes abnehmen könnte, ich würde es tun". Ich traf eine fremde Frau in unserem Supermarkt, die legte mir die Hand auf die Schulter und sagte: "Oh, haben Sie es schwer". Eine andere Nachbarin klingelte und brachte uns einen Topf Suppe.... Eine andere einen Teller voll Kuchen. Sie wussten, dass wir das Essen vergessen würden. Kleine Gesten haben da oft eine große Wirkung. Trösten in diesem Fall können eigentlich nur Menschen, die diesen Weg selbst gehen mussten, indem sie sagen, wie ihr Weiterleben ohne Kind war oder - einfach "sein musste". In den ersten Tagen und Wochen jedenfalls sollte jegliche Art von „so dahingesagtem Trost“ unterbleiben; später können Menschen mit Einfühlungsvermögen vielleicht dazu verhelfen, dass auch verwaiste Eltern wieder einen Sinn im Weiterleben ohne das tote Kind sehen.

Auch ich würde einem betroffenen Menschen, der – aus welchen Gründen auch immer - leidet, zunächst einmal nur zuhören. Ich habe kein Rezept für „alle Fälle“, denn jeder Fall ist ein „Besonderer Fall“. Achtsam sein und keine vorschnellen Ratschläge geben, denn Ratschläge „schläge“ können sehr weh tun.

Ich wünsche allen, die leiden, dass sie daran glauben, dass es auch in der dunkelsten Nacht wieder ein Licht für sie gibt. Manchmal ist es nur als kleine Flamme zu erkennen. Und manchmal gibt es Menschen, die sie darauf „stupsen“. Vielleicht sind sie die wahren Engel …

Und es gibt in jeder Situation auch noch den Weg des Betes. Wir vergessen es zu oft.
by Xenophora @16.09.2008, 22:27

Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, dass Menschen sich gegenseitig trösten und Verständnis für die Situation von anderen Menschen haben. Mitleid ist dabei für mich der erste Schritt, um ein tiefes Mitgefühl zu entwickeln. Durch ein eigenes entsprechende Erlebnis entwickelt sich ein noch tieferes Mitgefühl. Es kommt aber doch drauf an, seinem Gegenüber ein Gefühl des Verstandenseins zu vermitteln. Wie, das ist Sache des eigenen Feingefühls. Nicht jeder Mensch reagiert gleich; der eine erhofft im stillen Zimmer einen Trost und der andere geht vielleicht eher in die Natur, um Trost zu finden. Wieder andere Menschen wollen unter Menschen sein. Auch welche Worte am meisten trösten, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Meistens sucht man aber Trost bei einem Menschen seines Vertrauens und dieser weiß dann auch, was gut und richtig ist. Wenn man konkrete Ratschläge gibt, muss man denjenigen Menschen schon sehr gut kennen. Die Hauptsache ist das Aussprechen und Miteinanderreden - oder auch zusammen schweigen, was auch sehr hilfreich sein kann.
Eine gute Zeit wünscht Allen
Angelika M.
by Angelika M. @16.09.2008, 21:05

Ich höre dann erst einmal zu, lass mir alles erzählen. Fühle auch mit.
Aber nach einiger Zeit bringe ich auch andere Gedanken ins Gespräch, so dass zum Schluss doch meist ein Lächeln über das Gesicht des Leidtragenden huscht, wenn nicht sogar ein Lachen.
by minibar @16.09.2008, 19:52

"ratschläge sind auch schläge" lautet der titel einer kleinen schrift, die ich vor jahren mal las. also möglichst keine, bzw. nur wenn danach gefragt wird.
und eine liebe bekannte, der viele kümmernisse zugetragen werden, sagt ganz pragmatisch:"mitleid macht das leid des betroffenen nur noch schwerer." mit-
gefühl ,ja. + genau das war ja auch mehrfach zu lesen.
zuhören, zuhöhren, zuhören..., umarmen,wenn man darf + hilfreich dürfte auch ein langer, gemeinsamer spaziergang (oder eine richtige wanderung) sein. gehen
löst, zumal in wäldern! + von vornherein vorgeben: gesprochen wird nur wenn
der bekümmerte mensch das mag! man kann draußen gut in langem, mitfühlenden
schweigen miteinanderngehen.
viel erfolg allen, die von bekümmerten, trauernden angesprochen werden, daß sie sich in der je "angemessenen" weise bemühen!
liebe grüße! lupa
by lupa @16.09.2008, 19:36

Gemeinsames Weinen um dieselbe "Sache", eine Person, die man gemeinsam verloren hat - das ist in Ordnung. Nie werde ich den Blick in die Augen meiner kleinen Schwester vergessen, als wir im März meine Omi beerdigt haben.

Wenn aber einer am Ende ist und Hilfe braucht, ein Gespräch, dann ticke ich eher so, dass ich ruhig zuhöre und versuche, meinem Gegenüber einen Raum zu geben, sein Leiden auszuhalten ohne mich selbst damit zu schwächen. Denn sonst kann ich ihm keine Kraft geben. Manchmal wirkt es vielleicht etwas distanziert und sehr sachlich, wie ich dann bin, auf Außenstehende zum Beispiel -wären sie zugegen. Aber die Personen, die mir nahe stehen, wissen es (hoffe ich, so sagen sie ; )) zu schätzen. Ich kann dem anderen anbieten, seine Gedanken sortieren helfen, wenn gewünscht, praktische Hilfe und Beistand anbieten - aber MIT ihn leiden, das geht nicht!
by schnuffiHH @16.09.2008, 19:29

So unterschiedlich wie die Menschen sind, so unterschiedlich ist es, den richtigen Weg zum Trösten/Helfen usw. zu finden.

Grundsätzlich ist es wohl niemals verkehrt einfach nur zuzuhören. Dazu ist man aber nicht immer geeignet. Ideal wäre es, wenn man psychisch topfit ist. Dann kann man auch die Probleme anderer verkraften und Hilfestellung geben.

Tatsächlich kann man hier nur seine Gedanken äußern, doch auf keinen Fall ein wirkliches Rezept geben. Es sind so viele Faktoren zu berücksichtigen. Was ist das für ein Mensch der Kummer hat. Was ist es für ein Kummer usw. Die nächste Frage: Wie ist der Mensch veranlagt, bei dem Hilfe gesucht wird. Eine schwierige Angelegenheit.

Ich selbst bin ein Mensch, wenn ich viele Probleme habe und ein erneutes mich aus der Bahn wirft, dann ziehe ich mich vollkommen zurück, weil ich davon überzeugt bin, daß mir keiner wirklich helfen kann. Da muß ich allein durch. Ich arbeite mit meinen Gedanken, lege mir Lösungen zurecht. Klappt das nicht, nehme ich gern Bücher zur Hilfe, die es zu diversen Problemen gibt. Erst dann, wenn ich ein Licht am Horizont sehe, vertraue ich mich einer Freundin an, die mir ggf. einen weiteren Weg aus meinem Tief aufzeigen kann. Weil ich so gestrickt bin :-), handle ich bei Problemen/Trauer usw. einer Person, die auf mich zukommt ähnlich. Ich höre erst einmal zu und dann, sollte ich ähnliches durchlebt haben, erzähle ich, wie ich alles überwunden habe und weise auf entsprechende Literatur hin, die mir geholfen hat. Sage aber auch dazu, daß das, was mir hilft, nicht unbedingt einem anderen hilft. Mein Vorschlag kann nur eine kleine Hilfestellung sein.

Jedenfalls bin ich davon überzeugt, daß es keinen Menschen gibt, der ALLEN helfen kann, oberflächlich gesehen vielleicht, aber niemals in die Tiefe gehend und wenn man einen Menschen zum Lachen gebracht hat, was ja auch schon eine Leistung ist, so ist aber die Seele längst nicht "geheilt".

Ich wünsche ALLEN eine Zeit, die positiv ist.

Liebe Grüsse
:-)
by @16.09.2008, 18:19

Ich weiss, dass ein Leidender durchaus in der Lage ist, wenn auch unterbewusst, Tröstende mit im Sog des Leidens mitzureissen.
Jemand der Trost spendet, sollte in keinem Fall bis zur Selbstaufgabe versuchen, Andere von ihrem Leid zu befreien.
Aus Sicht des Leidenden ist es nicht leicht, sich in all seiner Sorge und seinem Leid zu an den zu wenden, der am ehesten dafür in Frage käme.
Denn jeder hat seine ureigene Art, mit dem Leid anderer mitzufühlen.
Ich zum Beispiel kann kaum Tränen trocknen - das Weinen von Menschen macht mich betroffen - maximal kann ich einen weinenden Menschen in den Arm nehmen, entgegenzusetzten habe ich Tränen verbal absolut Nichts.
Aber ich warte, ich warte auf das Schnäuzen, den Seufzer, und ich Schweige. Tränen versiegen ziemlich schnell, und sie haben eine positive Eigenschaft : sie waschen Gedanken, spülen die akute Trauer ein Stück raus und dann kommen Worte.
Und dann höre ich zu, oder ich wende ein, oder ich verändere den Blickwinkel, oder ich bin auch mal sauer....was immer gebraucht wird - ich bin da!
Und ich bin in der Lage, zu sagen dass ich mich hier und jetzt rausnehme, ein Schlusswort und eine neue Verabredung und danach gehe ich meist spazieren, oder schreibe was, oder lese, aber ich rede dann nicht.
Wenn ich mir nämlich dabei keine Zeit für mich nehme um Kraft zu tanken, dann habe ich auch keine Kraft für den, der leidet. ....und schlussendlich bleibt auch für mich selbst keine Kraft übrig, wenn ich sie selber nötig hätte.
In diesem Sinne, passe jeder auf sich auf, nur wer genug Energie für sich selbst hat, hat auch genügend Kraft, Trost zu geben.
Über Mitleid schreibe ich absichtlich nichts.....ich gebe nur Mitgefühl. Mitleid habe ich mit Tieren, Mitgefühl mit Meinesgleichen.
by Viola @16.09.2008, 16:06

Ich kenne das auch im Freundeskreis nennt man mich auch scherzhaft das
Notruftelefon Nicole.
Aber ich finde es schon wichtig immer ein offenes Ohr für die Sorgen der anderen zu haben.Allerdings gibt es bei mir selten Mitleid eher Mitgefühl und manchmal wenn es angebracht ist auch den Hinweis :"Nun reiß dich mal zusammen Kopf hoch und weiter gehts!" Vielen hilft schon das reden oder mal ein gemeinsamer Nachmittag bei einem Kaffee oder Tee.Ich denke man sieht vieles aus einem anderen Blickwinkel wenn man darüber geredet hat und so lösen sich viele Sachen von selber.Wenn es um Trauer geht reicht manchmal eine Umarmung oder einfach das Gefühl, da ist noch jemand ich bin nicht allein.Es ist sicher wichtig immer zu fragen :Wie kann ich dir helfen?
Und man muss jede Sache individuell betrachten.
by Nicole @16.09.2008, 15:22

So verschieden, wie die Menschen sind, so sind auch ihre Reaktionen. Ein allgemeingültiges Rezept im Umgang mit dem Leid anderer gibt es mit Sicherheit nicht. Ich selbst hätte auch schon mehrmals in meinem Leben eine stützende Schulter gebraucht, das einfache In-den-Arm-nehmen, nichts sagen, warten, bis ich meine Gedanken, meine Trauer in Worte fassen kann. Das hatte ich seinerzeit nicht.

Es gehört auf jeden Fall viel Einfühlungsvermögen dazu herauszufinden, was der Betreffende gerade braucht. Er sucht den Kontakt, hat den ersten Schritt als Hilfesuchender gemacht, so ist es hier einleitend dargestellt. Also würde ich fragen, "Wie kann ich Dir helfen?" Vielleicht gibt er mir dann schon ein Signal, was ihm gut tun würde. Beginnt er zu reden, dann höre ich erst einmal einfach nur zu. Sucht er den Körperkontakt, will er sich anlehnen, im Sinne des Wortes, dann lasse ich es zu. Fragt er mich um Rat, dann versuche ich zu raten. Diesen Punkt empfinde ich als den problematischsten. Man kann doch immer nur von sich selbst ausgehen und muss sein Gegenüber schon sehr gut kennen, um einen wirklich helfenden Rat zu geben. Dann bin ich auch ehrlich und sage "Ich weiß es nicht." Hier hilft dann manchmal doch, gemeinsam weiterzureden, Gedanken und Lösungsansätze zu entwickeln, im Gespräch.

(Der Einfachheit halber habe ich hier von "dem" Betroffenen geschrieben, meine damit natürlich auch das weibliche Pendant.)
by Elouise @16.09.2008, 14:13

Auch ich bin nicht für das Mitleid haben. Es bringt meist dem Betroffenen nichts, wenn ich mit ihm leide. Das zieht Beide eher hinunter. Aber Mitgefühl, ein echtes mit dem Anderen fühlen, in einer Art u. Weise, die dem Anderen gut tut (und das kann immer anders aussehen) hilft meist mehr.
Ich erlebe das oft, wenn ich von meinen behinderten Schülern erzähle, sagen mir Leute oft, dass sie vor lauter Mitleid diese Arbeit nicht machen könnten.
Auch da ist Mitgefühl, aber nicht Mit-Leid viel wichtiger!!!!
ich erlebe mit den Kindern dadurch ein meist fröhliches Miteinander das Leben lernen, Mitleid hingegen würde eher lähmen...
Alles liebe an Euch alle
by Ully @16.09.2008, 12:41

Es tut doch schon gut, wenn man über seine Sorgen oder sein Leid reden kann. Oft relativiert es sich dann ein wenig und man kann wieder etwas hoffen. Mitleid nützt niemandem was, mitfühlen schon. Mitfühlen, zuhören, für den andern da sein. Viel mehr kann man nicht machen. Gute Ratschläge sind in diesem Moment überhaupt keine Hilfe.
by Romy @16.09.2008, 12:19

ich halte nichts von Mitleid.... aber sehr viel von Mitfühlen !
wer mitfühlt kann die starke Schulter bieten, an der der Leidende sich ausweinen kann. Wer mitleidet wird selber leidend.
Was braucht so leidender Mensch ?
Sicher keine Ratschläge oder Lösungsvorschläge ! Sicher auch keinen, der nun mitleidet.
Er braucht Einen , der einfach zuhört, der die Trauer des Anderen erträgt,der es zuläßt, dass der andere sich ausweint, der auch körperliche Nähe anbietet, weil eine Umarmung oft mehr tröstet als alles andere.
Sprüche wie : " Das ist ja nicht so schlimm!", "Das wird schon wieder", "jetzt beruhige dich mal".. sind wirklich nicht trostreich, weil dem Leidenden damit indirekt sugeriert wird, dass er eigentlich gar keinen Grund hat,zu leiden.
Nee ...! einfach zuhören, da sein und sich nicht selber ins leiden mit hineinziehen lassen. das ist die beste Art , im Akutfall zu helfen.
Ratschläge kann man später geben, aber auch nur, wenn man danach gefragt wird.
by Ilissa @16.09.2008, 12:04

Einfach nur da sein und zuhören ist immer gut.
by Emma @16.09.2008, 11:52

Leid, Mitleid... - das hat jeder von uns bereits erlebt. Manche mehr - andere weniger.
Wenn ich selbst "gelitten" habe, waren mir (sehr) gute Freunde eine Hilfe. Sie haben zugehört und hatten offene Arme, um zu trösten. Ich kann gar nicht beschreiben, wie gut eine Umarmung tut, wenn man niedergeschlagen ist! Ratschläge erteilt hat niemand; das wollte ich auch nicht. Meinen Problemen wollte ich selbst gegenüber treten und sie bewältigen oder überwinden.
Das hat auch geklappt. Immer!

Genauso handhabe ich "Trost" in meinem Bekannten- und Freundeskreis. Einfach nur da sein - durchaus auch mal eine Nacht oder ein Wochenende opfern. Zuhören. In den Arm nehmen.
Viel "Leid" wird nämlich abgebaut, wenn die Betroffenen es verbalisiert haben. Offenbar muß Mensch wirklich in Worte fassen, was ihn bedrückt. Und was einmal "ausgesprochen" wurde, drückt nicht mehr so doll auf der Seele.

Ich empfinde dieses Procedere nicht als "Mitleid" oder "mit leiden"; für mich ist das eine soziale Verhaltensweise.
Ich bin überzeugt, wenn es auf unserer Welt mehr "Zuhörer" für menschliches Leid gäbe, dann wäre unsere Gesellschaft nicht so krank.

by Svenja @16.09.2008, 10:37

Immer wieder machte ich die Erfahrung, dass es wichtig ist, einfach da zu sein, wenn jemand Trost braucht. Oft ist es nicht nötig, Lösungen anzubieten. Interessiertes Zuhören kann sehr viel Leid lindern.
Und Verständnis für die Seelenlage des Anderen zeigen. Auch wenn es in den eigenen Augen ev. nur eine Kleinigkeit ist, kann es für den Trostsuchenden ein schwer bewältigbares Problem sein.
Ich bin da für Dich, ich verstehe Dich und ich nehme Deine Sorgen und Deine Verzweiflung ernst!
by @16.09.2008, 10:19

Hmmmmm. Ich habe ein sehr großes Herz. Und da ist es oft schwer, Realist zu bleiben. Ich würd warscheinlich alle Hunde und Katzen dieser Welt aufnehmen. Einschließlich der Menschen, die meiner Hilfe bedürfen...
Ich bin nur froh, dass mein Mann immer da ist und mir klar macht, dass ich nicht die ganze Welt retten kann. Aber ich kann immer an kleinen Punkten ansetzen...

Bei Trauerarbeit (o.ä.) zu helfen, ist nicht so einfach. Kannte man denjenigen, der starb (der verunfallte etc.)? Wie gut kennt man denjenigen, der Dir gerade sein Leid klagt?!?

Als mein Vater starb, war ich untröstlich! Wie hab ich geweint und die Welt verflucht und und und. Es gab zwar Menschen in meiner Nähe, die versuchten mich zu unterstützen, doch keiner konnte mir irgendwie so richtig beistehen.
Nur mein Papas Geschwister. Meine Tante, die noch heute neben uns (meinem Elternhaus) wohnt oder halt sein Bruder, mein Onkel, ein Ort weiter. Sie haben genauso gelitten wie ich! Bei ihnen fühlte ich mich verstanden und geborgen...

Wenn ich heute oft noch weinen muss und ihn schrecklich vermisse, nimmt mein Mann mich einfach in den Arm und hält mich fest. Das gibt mir das Gefühl von Ruhe und Beschütztsein. Schade, dass wir uns noch nicht kannten, als mein Vater starb...

Ich wünsche Euch allen Trost und Liebe, bei allem, was Euch bedrückt!

Liebe Grüße
Freya
by Freya @16.09.2008, 09:49

Ein sehr schweres Thema, lieber Engelbert, und doch habe ich für mich eine "einfache" Lösung gefunden. Wenn zu mir ein Mensch kommt, der über seinen Kummer und sein Leid sprechen möchte, reagiere ich so, wie ich es im umgekehrten Fall für mich auch gerne hätte. D.h., ich lasse ihn sprechen, höre ihm zu und sage ihm, dass ich ihn verstehe und dass es mir leid tut. Wenn er es möchte, erzähle ich ihm von meinen eigenen Erfahrungen, bzw. wie ich für mich eine Lösung gefunden habe. Ich gebe ihm keine Rat(-schläge!), denn die möchte ich selbst nicht erhalten. Stattdessen frage ich ihn, ob ich ihn in den Arm nehmen darf, um ihm das Gefühl von Nähe und Geborgenheit zu geben. Das "Mit(leiden)" habe ich mir abgewöhnt. Es hilft beiden nicht weiter.
Davon abgesehen und von Fall zu Fall verschieden (und auch nur aus eigener Empfindung) - ein langer Spaziergang in der Natur macht einen klaren Kopf, bringt Abstand und trägt zu einer besseren Lösung von Problemen bei.
by Gitta @16.09.2008, 09:47

Geteiltes Leid ist halbes Leid. Dieser Redensart würde ich schon voll und ganz zustimmen.

Wenn ich von Deinem ersten Absatz ausgehe, Engelbert, geht es darum, wenn man jemanden etwas berichtet, was einen belastet, um ein Ohr, eine Schulter zum Anlehnen sucht.

Zuerst stellt man sich doch die Frage, wem kann ich was erzählen. Da gehe ich doch nicht zu irgendjemand x-beliebigen, um mein Herz auszuschütten, sondern zu jemanden, von dem ich weiß, dieser versteht mich, kennt mich. – und vor allen ich muss ihn/sie kennen, um zu wissen, ich kann mein Problem jetzt vorbringen.

Dann wird auch geteiltes Leid halbes Leid sein.

Man sollte aber auch soviel Menschenkenntnis haben, um zu wissen, dieser Mensch hat selbst ein Problem und ich sollte zu meinem Thema, ihm gegenüber, lieber Schweigen.

Den Beitrag von Sommerregen finde ich dazu sehr treffend. Eine Freundin, die kam, die sie/ihn kennt konnte trösten, trösten nicht mit Mitleid, sondern mit Ausgraben schöner Erinnerungen, mit Ablenkung, wie auch immer, was auch immer passt.

Den Schmerz kann man nicht nehmen, aber kann helfen, über den Schmerz hinwegzukommen.
Doch, wie ich oben schon schrieb, muss man einen Menschen kennen, um zu wissen, wie man geteiltes Leid halbiert.
by Krebs @16.09.2008, 09:45

Hallo Engelbert,
wann fahren wir denn weiter nach Peking?????

Liebe Grüße
by Monika aus Köln @16.09.2008, 09:27

Damals, als meine Mutter starb, gab es wirklich einige Menschen (Freunde, Verwandte), die versucht haben, mich zu trösten. Das alles drang gar nicht bis zu mir durch. Ich bin nur da gesessen und habe mir gewünscht, dieser unendliche, kaum erträgliche Schmerz würde endlich aufhören.
Dann hat mich meine Freundin besucht (und das, obwohl ich ihr sagte, sie brauche wirklich nicht vorbei zu kommen). Ich sehe noch heute vor mir, wie wir zusammen am Tisch gesessen haben, ich mein Hundebaby im Arm. Wir haben uns dann Geschichten erzählt (Erinnerungen an meine Mutter und ihren Vater) und am Ende des Abends konnte ich sogar wieder Lachen. Meine Freundin hat nie mit mir geweint, aber sie hat mir ein Stück Leben zurück gebracht.

Liebe Grüsse
by Sommerregen @16.09.2008, 09:08

Hm .... das mit dem Mitleid ist so eine Sache.....

Mein Mitleid hält sich in Grenzen ..... bei solchen Leuten zum Beispiel, die immer über das selbe jammern statt die Situation zu ändern, oder zu bereinigen....
Sind wir doch mal ehrlich.... es gibt Leute, denen es nur gut geht, wenn es ihnen schlecht geht....
Für solch unsinniges Gejammer ist mir meine Restlebenszeit zu knapp ......

Geht es jedoch darum mal einfach zuzuhören... mit anzupacken.... andere Wege aufzuzeigen.... zu entwirren.... zu relativieren.... zu ermuntern.... Kost und Logis zu gewähren.... Kraft zu geben.... Verständnis zu haben.... mal einen Abend um die Häuser zu ziehen.... jemandem den Kopf wieder zurechtzusetzen.... Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.... dem Jammernden ein verschmitztes Lächeln zu schenken....
DANN ist man bei mir richtig :)))

Ein herzliches *Kopf hoch - auch wenn der Hals dreckig ist* allen die grad Kummer haben ! ! !
by Mariechen @16.09.2008, 08:58

jeder mensch ist anders.
ich kann gut zuhören, in den arm nehmen, mitfühlen - aber eben auch mitleiden. ich trage das ganze empfundene leid dann auch mit mir rum und bin dann wirklich oft auch am "zusammensacken" -wie du das so schön formuliert hast, engelbert.

aber ich kenne auch leute, die richtig trösten und ablenken und aufmuntern können. ich weiß nicht, woher die diese kraft nehmen. wahrscheinlich liegt es an der mentalität.
allerdings bräuchte ich persönlich diese art von "mitleid" auch nicht. mir würde das nicht helfen, wenn mir jemand sagt "das wird schon wieder", "kopf hoch" etc., wenn ich momentan in einem loch sitze und keinen ausweg sehe.

deshalb tu ich mich in schwierigen situationen auch schwer mit worten. ich kann dem anderen nichts sagen, woran ich selbst nicht glaube.
in 2 stunden muss ich meine schwägerin im krankenhaus besuchen. sie wurde am freitag wegen einer krebserkrankung operiert. ihre schwester ist im januar wegen einer krebserkrankung gestorben. was soll ich ihr am krankenbett sagen? ich kann mich freuen, dass die op gut verlaufen ist. aber sie hat noch viele bestrahlungen vor sich und was danach kommt, weiß doch keiner. wir können nur hoffen und beten .....
by Mai-Anne @16.09.2008, 08:50

Hab neulich einen Spruch gelesen, in dem heisst, wenn man sich um einen anderen im Leid kümmert, wird das eigene Leid kleiner.

Ob das stimmt? Ich glaub nicht, - das eigene Leid wird evtl. verdrängt, weil man sich ja mit dem anderen befasst. Aber man kann auch schnell dahin kommen, dass man immer der seelische Mülleimer ist, das kann nicht gut sein.
Es gibt nämlich Menschen, die k**** sich immer bei anderen aus, verändern aber nichts an ihrer Situation, da muss man dann auch mal den berühmten Tritt in den Allerwertesten verpassen.

In der Not für einen anderen da sein, aber dabei sich selber schützen und gut auf sich achten.

Bei Trauer ist es nochmal anders, für den anderen da sein, in den Arm nehmen, manchmal muss man da nicht soviel Worte machen...

Das fällt mir dazu ein. Es gibt sicher viel mehr zu sagen, aber es kommt auch immer auf die Situation an und den Menschen, der vor einem steht.

In einer wirklichen Not würden wir auch dem ungeliebten Nachbarn helfen.
by Marga @16.09.2008, 08:29

es ist schwer, auf trauer oder leid immer richtig zu reagieren. manchmal braucht der trauernde einfach nur ein hörendes ohr und rat wäre völlig fehl am platz. manchmal ist aber auch passender und taktvoller rat gefragt. ich denke, jeder benötigt eine gewisse zeit zum trauern oder leiden. von anfang an versuchen, abzulenken, wäre vielleicht unpassend. aber wenn etwas zeit verstrichen ist, kann man und sollte man schon für ein gewisses maß an ablenkung sorgen. natürlich gibt es auch hier für den passenden zeitpunkt kein allgemein gültiges maß. es ist sehr schwer, als unbeteiligter sich in das gefühlsleben eines anderen hineinzufühlen, wenn nicht sogar unmöglich, aber unter guten freunden bedarf es nicht vieler worte. die gefahr, dass man in ein tiefes loch stürzt, sehe ich persönlich nicht ganz so groß. ich habe die erfahrung gemacht, dass ich, selbst wenn ich für mich selbst keine kraft habe und keine perspektiven gesehen habe, konnte ich andere doch immer sehr gut trösten und ihnen kraft geben, was letztendlich auch mir zugute kam.

allen, die aktuell leiden oder trauern wünsche ich viel kraft und dennoch lebensmut und denen, die trösten oder einfach nur zuhören wünsche ich das richtige fingerspitzengefühl, um sich richtig zu verhalten!
by heike @16.09.2008, 07:23

Auch Helfen will gelernt sein. Wichtig ist ein innerer, emotionaler Abstand zu der Situation. Und ein paar Hindernisse müssen genau beachtet werden. Gefährlich wird es, wenn jemand meint, sich so gut einfühlen zu können, weil er etwas schon selbst erlebt hat...und dann die Ratschläge gibt, die ihm selber in dieser Situation helfen würden. Es kann was Grottenfalsches dabei herauskommen, weil einfach jeder Mensch anders ist und die Situation sich zwar ähneln kann, aber völlig unterschiedliche Lösungsansätze notwendig wären. Leider ist diese Art der "Hilfe" sehr weit verbreitet, kann sich doch der "Helfende" kurz richtig gut und "groß" fühlen, im Mittelpunkt stehen, seine tollen Erfahrungen anbringen.
Andere wiederum hätten die Tendenz mitzuweinen, das Elend der Welt zu beklagen, gemeinsam klagt sich's besser (oder hinterher noch weiter alleine, wenn der Hilfesuchende längst weg ist). Auch das hilft von eigenen Problemen abzulenken und sich zwar schlecht, aber doch gut/wichtig zu fühlen. (s.o.)

Zuerst ist mal wichtig emotionale Nähe zu zeigen: in den Arm nehmen (falls der Betroffene Bereitschaft signalisiert). Zuhören, Zuhören und nochmal zuhören. Einfach Zeit lassen, Zeit geben, Zeit schenken. Da sein.
Es braucht eine gehörige Portion innerlicher Stärke, eben trotz des Mitleids NICHT zusammenzusacken, egal wie schwer die Situation.
Und entgegengesetzt der landläufigen Meinung muß man sich von sich selber, seinen Reaktionen, seinen Emotionen so frei wie möglich machen...und sich dann erst in den anderen hineinversetzen. Das erfordert Übung und die Fähigkeit sich selber in den Hintergrund zu stellen, was gerade die, die ein gewisses "Helfersyndrom" zeigen, nicht haben.
Erst dann darf ich vorsichtig Lösungsansätze (Plural!!!) aufzeigen....die aber auch wiederum so neutral, daß ich mich bei Ablehnung nicht verletzen lasse. Die eigenen Emotionen bleiben immer außen vor...was nun nicht heißt, daß ich keine habe.
Man muß auch Vertrauen haben..der Betroffene wird irgendwann selber auf die Lösung kommen..und er MUSS das Gefühl haben es selber geschafft zu haben. (sonst bricht es irgendwann wieder raus) Ihm diese Stärke zu geben, zu überlassen, das ist die eigentliche, uneigennützige Hilfe. Man geht ein kleines Stück als Stütze den Weg mit, der nicht der eigene ist. Man nimmt den anderen an der Hand..und wenn er dann alleine weiterkann, dann läßt man ihn los, um nicht hinderlich zu sein.
Es können Freundschaften entstehen - aber auch kaputtgehen, weil die Nähe, das wissen um die Abgründe, das MITwissen, vom Betroffenen nicht mehr ertragen werden. Dann darf ich nichts erwarten.
Sonst lasse ich mich verletzen, mir Kraft nehmen. und das darf nicht geschehen, denn nur wenn ich für mich selber sorgen kann, habe ich ja Kraft für andere.

liebe Grüße
Barbara
by Bärenmami @16.09.2008, 06:37

Lieber Engelbert,
kannst Du Gedanken lesen?
Gerade mit diesem Thema quäle ich mich zur Zeit .
Einerseits empfinde ich ehrliches Mitgefühl,möchte Trost spenden,andererseits,wenn ,wie an diesem WE,mehrere Todesfälle zur Kenntnis zu nehmen sind,fällt es mir schwer passend darauf zu reagieren.
In beiden Situationen kann ich mitempfinden.
Spüre die große Not und den Zweifel oder Vorwurf Gott gegenüber,einen jungen Menschen zu sich zu nehmen.
Im anderen die Dankbarkeit,dass größeres Leid im Alter erspart geblieben ist,jemand in Frieden heimgehen durfte.
Beide Hinterbliebenen haben mein Mitgefühl,jeder auf seine Art.
Ich wünsche jedem Kraft und Menschen,die ihm helfen, mit seinem Verlust und seiner Trauer umgehen zu können.
Ich selbst habe hier Trost gefunden und bin dankbar dafür.
Mir geht noch vieles im Kopf herum,doch ich möchte sagen :"alles hat seine Zeit".
Ich höre hin und versuche zu relativieren,wenn es notwendig ist.

by genifee @16.09.2008, 00:55

Dein Kommentar
 Cookie löschen


Zum Schutz vor Spammern gib bitte die Buchstaben/Zahlen vom Bild ein. Falls Du den Code nicht lesen kannst, klicke auf "Vorschau", dann wird ein neuer angezeigt: