Kommentare zu «kb20090314»

A sua ejtza louts ma aramal wos dazoudou z`engare dialektsoucharei:

Tschabala-Mädchen, Tschawo-Junge, tschiefen-schlafen, Rangan-Hang,
a poa Shivala (Vejcha,Tiere) mokkala- kalb, suchala-ferkel, biwala-küken, heppala-lämmer, goissla-Ziegen usw

Pflanzeb: schmuachara-sumpfdotterblume, bawala-Löhwenzahn, usw....

Schimpfwörter: Neijdaidara-nicht nachgebender, Strawanzera-rumstreunender,Hajgaing-dürrer, Britschl-Nutte, Bouwatsgochara-den Jungs hinterhersteigen,Rouchel-Gieriger, Droobfbeijadootschn-langsame Kellnerin...


by Thomas Karl @09.11.2009, 11:39

@ inari
Vorschlag für menkenkes: rührt wahrsch.aus dem jiddischen, was sich in`s Schlesische teilweise eingeschlichen hat )wie z.B. Vatl, Muttl für die Eltern und Stettel für Städtchen).

außerdem gibts da noch den "Diri-Dari" für das liebe Geld (Bayern) oder die Penunzen (ebenfalls fürs Geld).
by Rena @18.03.2009, 17:37

Aus früheren französisch besetzten Zeiten stammte wohl der Spruch meines Opas: Mach net so nen Schisslaweng!
Für: Stell dich nicht so an oder auch: Sei nicht so pingelig.
by frechdachs @16.03.2009, 13:26

mein vater, in diesem jahr wäre sein 100. geburtstag, aus oberschlesien, meinte zu:
nimm das nicht so wichtig - "... mach nicht son menkenkes!"
hat jemand eine idee zu dem ursprung des ausdrucks?
viele grüße von inari!
by inari @15.03.2009, 23:20

wenn es sehr drunter und drüber ging, also chaotische Zustände, sagte mein vater früher, do werd ma ganz konderlamaforz ( es soll aus dem französischen kommen ). es dreht sich um heidelberger dialekt. Für alle, die es nicht erkennen sollten ?!!!
by helena @15.03.2009, 17:55

einen hab ich noch.
Wenn es bei uns zu Hause Klopse gab, pflegte mein Vater immer zu sagen: ick sitz am Tisch und esse Klops, uff enmal klops, ick geh zur Tür und kike und wer steh da, icke.
Schönen Sonntag noch.
by kornelia @15.03.2009, 10:23

Ich finde das Thema auch toll und sehr interessant, deshalb nochmal ein Eintrag ;0). In unsere Familie spricht eigentlich nur mein Vater im Dialekt. Meine Mutter, Geschwister und ich sprechen eigentlich eher alle hochdeutsch wobei sich dann natuerlich auch der eine oder andere Dialektausdruck einschleicht...Bei manchen Sachen war mir das gar nicht so bewusst, dass das Ausdruecke oder Saetze sind, die man gar nicht mehr so sagt oder heutzutage gar nicht mehr so bekannt sind.

@Schneefee: Die Ausdruecke "herumklamuesern", "grosser Onkel" und "schnabulieren" kenne ich auch. Letzteres hat erst meine Mutter letztens zu mir gesagt und ich musste erstmal einen Moment ueberlegen was sie eigentlich genau meint.

@Satu: Reiterlin, kenne ich als kleine Reiterchen schneiden, da hat man das Brot mit Aufschnitt in laengliche kleine Stuecke geschnitten.

Ich habe jetzt noch den ganzen Tag ueberlegt und mir ist noch eingefallen:

babbeln/gebabbelt : reden, geredet, das wurde bei uns sehr oft gesagt und ist typisch hessisch ;0).

Imbessel: Idiot

kla krott: kleine Kroete, Ausdruck fuer kleines Maedchen

Bobbelchen: Baby
by Sandra @15.03.2009, 03:36

Einen hab ich noch :-)

"Potschen" sagte sie zu Hausschuhen und "Plaue" zu Plane, "Tippla" zu Topf und "ufklauben" zu auflesen/aufsammeln.
Und wenn wir auf ihrem Schoß saßen und sie uns kitzelte, sagte sie "Killekillewatscho" und lachte dabei.

Meine Oma...wie sehr hab ich sie geliebt...

by funny @14.03.2009, 22:56

Schön, das alles hier zu lesen...
"Ziehnlaquoark" sagte meine Oma noch, wenn wir als Kinder barfuß gelaufen waren und dreckige Füße hatten....Ach, ich glaube, mit der Zeit würden mir noch viel mehr Sachen einfallen, aber es dauert... biss die an die Oberfläche kommen....
Meine Oma kam aus Schlesien....und der schlesische Dialekt ist ja jetzt schon so gut wie ausgestorben...Mich rührt so etwas zu Tränen, ich finde das so schade....denn ich habe meiner Oma soooo gerne zügehört....Hätte man das nur damals alles aufgeschrieben....
by funny @14.03.2009, 22:41

@Greta
Bei uns waren das "Oudewäller Fieß und Parisser Stiffelin" (Odenwälder Füße und Pariser Stiefelchen) *lol*

Ältere Leute und kleine Kinder bekommen bei uns das belegte Brot in mundgerechte Stücke geschnitten und das heisst dann: Ich mach da Reidalin (Reiterlen) - keine Ahnung, woher das kommt

Trottoir ist bei uns, wie auch Chaiselongue oder Plumeau geläufig gewesen, wie allerdings der "Pilwe" zustande kam - ein dickes Federbett, aber auch der Ausdruck für jemanden, der tölpelhaft ist - ist mir unklar

Dass der Feldsalat hier "Schoofmeinzl" hiess und dessen "Abfall" "Gebitzisch", ist mir auch noch in lebhafter Erinnerung.

Tannenzapfen hiessen bei meiner Mutter und ihren Eltern "Gogel"

Der Großvater hatte ab und an mit "Reissmaddeis" (Rheumetismus) zu kämpfen.

Es ist schon richtig, man hätte sich solche Dinge früher schon notieren sollen. Vieles geht mit der Zeit verloren - schade eigentlich
Eine nette Idee, das so anzuregen
Liebe Grüße
satu
by satu @14.03.2009, 22:20

oh ein schönes Thema, Engelbert!
Das, von meinen Ohren am längsten vermisste Wort bekam ich neulich zufällig im Zug nach Neumarkt zu hören. Es heißt *sched* und bedeuted soviel wie *nur*. " Sched a weng "... nur ein wenig.
Ansonsten erinnere ich mich an so einige Worte von früher: Rugel = Tüte, Bumpel = Hose. Saxndener... war der Ausdruck meines Vaters wenn etwas garnicht so lief wie er wollte. Oder Kreizgrumminesen - ich sag dazu: herrschaftseitnoamal - dieses Wort vermisst meine Nr. 2 am meisten im Internat :-).
Da fällt mir auch der Spruch ein: das ist so sicher wie der Hohe Bogen (Felsmassiv im Bay. Wald) vor dem Eisbruch!

Im Laufe des Abends wird mir bestimmt noch mehr einfallen. Schönes Thema! :-)
by Nine @14.03.2009, 21:46

Wenn wir uns als Kinder mit einem trotzigen "... das kann ich aber nicht..." aus der Affaire ziehen wollten, hörten wir von meiner Mutter oft folgenden Satz: "Der Kann-ich-nicht ist gestern gestorben, ab heute heißt er Will-ich-nicht."

Und für neugierige Kinder (z.B. "Was bekomme ich zum Geburtstag?" oder "Was ist denn in der Tüte drin?" o.ä.) hatte meine Mutter stets zwei Antworten parat: "A Mehlspeis zum umhängen, wenn ma nei beißt, klingelt´s" oder wahlweise auch: "... ist rund und fängt mit Topfkuchen an ...". Mit beiden Antworten hatte man als Kind dann gedanklich erst mal genug zu tun ... ;-)

Mein Opa vermisste in unseren Hosentaschen regelmäßig das "Dappenduch". Außerdem bedachte er uns mit äußerst kreativen Spitznamen. Ich (als Jüngste) war sein Oh-lla-lla (wie er darauf kam, weiß ich nicht). Die Spitznamen für meine Geschwister leitete er aus ihren damaligen Hobbbys ab: mein Bruder, der damals zum Judo ging, war das "Zickele-Zackele" und meine Schwester, die Ballett tanzte, war die "Hoppel-Lies" ... :-))

Wenn wir als Kinder nur widerwillig eine Aufgabe verrichteten und deshalb auch noch herummaulten, machte es mein Vater mit einem Zitat von einer "Frau Holle" - Märchenschallplatte (ja, "damals" hörte man noch Schallplatte ;-) ) gern noch ein bißchen schlimmer. Er pflegte dann zu sagen: "Eine Arbeit, die man nicht mit Freude tut, kann keine gute Arbeit werden!". Da wußte man dann gleich, woran man war und dass man sich besser ein bißchen mehr Mühe gab.
by Nandi @14.03.2009, 21:06

Bei uns haben sich heute wieder die "Schaderhaxn" auf dem Hof sehen lassen....also die Elstern. Und wenn mein Schwiegervater sich etwas mit jemandem teilen wollte hieß das "halt ma Kippo". Der Girsch im Garten hieß "Hennafiaß" und die Vogelmiere "Scheißkraut", das Wiesenschaumkraut hatten den Namen "Bettsoacha", die Rüben auf dem Acker waren die "Rauna" und der Kinderwagen war die "Schees"
by Jutta aus Bayern @14.03.2009, 20:09

Es ist schon etwas später, aber ich habe schönen Frühlingstag draussen verbacht. Und bei meiener Gartenarbeit sind mir dann die Worte meiner Omi eingefallen: "die ist Zwiebelliese und det ist Wagenschmierer". Sie sagte es immer dann, wen ich mal nicht ordentlich gesprochen habe und gesagt habe, die hat ...... oder der hat..... Richtig hieß es sie hat... oder er hat.... Ich wurde recht oft verbessert, leider. Ein weiteres komisches Wort für loddriges sprechen war, du redest wie eine Fabrikstrunze. Heute weiss ich, wie wichtig gute Aussprache ist und ich muss ihr dankbar sein, für die viele Mühe, die sie sich gegeben hat. Sie war wirklich eine ganz Liebe.
Viele der Sprüche, die schon genannt worden sind kenne ich auch. Sie gehörten bei uns dazu. Die faulen Mädchen mit den langen Fädchen, die gackernden Hühner, die frühen Vögel, Himmel A.... und Zwirn, und viele mehr. Es hat spaß gemacht, das alles zu lesen und Erinnerungen geweckt. Danke dafür. Allen ein schönes Restwochenende.
by Maris @14.03.2009, 20:02

Meine Mutter jammerte immer, wenn es geregnet hatte: Jetzt san die Bia (Erdbeeren) schon wieder so grea (grün). Ich wunderte mich immer, denn es war ja gut, wenn die Blätter der Erdbeerpflanzen grün waren und sie wuchsen. Mit grün meinte sie aber das Unkraut, das zwischen den Erdbeerpflanzen wuchs. Erst nach Jahren kam ich als Kind drauf, wie das denn gemeint war.

Ach ja, und hier sagt mensch zu den Erdbeeren auch Ananas. Eines Tages kam ein Herr, der Ananas kaufen wollte: Er ging rund um den Stand mit den Erdbeeren und schien etwas zu suchen. Dann fragte er: "Haben Sie wirklich Ananas?" "Ja, natürlich, sehen Sie, hier." kam die Antwort. Aber der Herr war nicht zufrieden und schüttelte den Kopf.
Bis meiner Oma die Erleuchtung kam, dass er wohl Hawai-Ananas suchte und tatsächlich geglaubt hatte, dass diese in den Breitengraden in Ostösterreich wachsen. *g*

Auch hatten wir immer wieder Arbeiter aus Ungarn, die aushalfen. Zu essen bekamen sie natürlich von meiner Mutter und des öfteren hörte ich, dass meine Oma "Klowasser" machen sollte. Ich bedauerte immer die armen Arbeiter, dass sie so ein Wasser bekämen, in Wirklichkeit waren das einfach Würste, die "Klobasser" oder so ähnlich hießen. *gg*

Meine Großmutter sagte manchmal: Der konn mich hint ummi heb´n (der kann mich am A. ...). Lange Zeit wusste ich nicht, was das denn heißt und gefragt hab ich sie auch nicht.

Gehört zwar nicht zu den Dialektausdrücken, aber hat mich als Kind sehr lange beschäftigt: In der Kirche wurde immer gebetet: Und vergib uns deinen "Schuldigern" ... Ich als Kind wusste nicht was denn ein "Schuldigern" ist, auch die Erstkommunion mit 7 Jahren brachte mir noch keine Erleuchtung. Ich dachte immer, dass das etwas ganz Mysteriöses, vielleicht auch Schlimmes sein müsse. Es ist aber auch so, dass ein kleines Kind einfach noch nicht wissen kann, was denn "Schuldiger" sind. Und fragen getraute ich mich auch nicht, denn ich wollte nicht unwissend erscheinen. :-)

Ach ja und die Kartoffeln werden in Österreich auch als Erdäpfel und in der Mundart als "Krumbirn" bezeichnet.
Und wie schom vorher erwähnt: Erdbeeren werden als Ananas und diese in der Mundart als "Bia" bezeichntet.

Alles Liebe,
Elisa
by Elisa @14.03.2009, 19:51

Dialektausdrücke fallen mir im Moment nicht ein,
jedoch haben wir als Kinder laufend zu hören bekommen:
"Der WILL steht hinter der Türe", wenn wir gar zu heftig
etwas erzwingen haben wollen....
Schade, dass dieser Satz scheinbar heute nicht mehr im Gebrauch ist....
lg Brigida
by Brigida @14.03.2009, 19:50

Viele von den Redensarten kenne ich auch noch von meinen Eltern und Großeltern.

Mein Großvater war ein ortsekanntes Original und hatte manches Mal Sprüche drauf, die waren schon nicht von schlechten Eltern. So z. B. kann ich mich an eine Frau erinnern, die immer ein wenig langsam von k.p. war und immer wenn die ins Geschäft kam brummelte mein Opa : "Gucke mol, do kimmt die Königstaaner Regatta-Schneck!"

Oder der Spruch meiner Mutter, wenn ich schon morgens um 5 singend durchs Haus hüpfte und sie aus dem Schlafzimmer dann ganz verschlafen, aber deutlich genug rief: "Den Vogel der zu früh singt, frisst die Katz!!!"

Aber eine kleine Unterredung mit meiner Großmutter ist mir eigentlich am längsten im Gedächtnis geblieben und ich kam sogar mal in die Verlegenheit das Gleiche meiner Tochter zu sagen. Nämlich, als es mir gesundheitlich sehr schlecht ging, da war ich so 16 Jahre alt und wurde ob meiner Erkrankung oft von meinen Mitschülern auf den Arm genommen und nicht allzu viele wollten so wirklich mit mir wegen meiner Außenseiter-Position zu tun haben, da sagte ich mal zu meiner Großmutter: "Am Liebsten würde ich mich ganz vom Acker trollen!" Den Blick meiner Großmutter als sie sich nach mir umdrehte und ihre Näharbeit langsam nieder legte vergesse ich mein Lebtag nicht. Sie sah mich über ihre Brille an und fragte mich: "Kind, hast Du viele Freunde?" "Nein, das weißt Du doch!" "Aber doch einige, die Dich nicht so mögen, oder!?" Ja, auch das weißt Du." " Siehst Du, und denen würde ich den Gefallen nicht tun, die könnten sich ja vielleichtl freuen!!!" Sprach´s, drehte sich wieder um zu ihrer Näharbeit und lächelte mich später ganz liebevoll an, als ich nichts mehr zu antworten wusste.
Das ist jetzt über 30 Jahre her und wie Ihr lest, ich lebe noch, denn sie hatte Recht!!!

Einen schönen Abend noch!!!
by Sonja @14.03.2009, 19:11

Also, ich lach mich kaputt, wenn ich das alles so lese.

Die "Bemme"...das war ein gebräuchlicher Ausdruck meiner Oma und dieses Wort brachte vor etwa 20 Jahren meine Schwester und mich fast zu einem Lachkrampf... der Bauch tat vor lachen weh! :)

Den Ausdruck...kriegst gleich eine mit der verkehrten Hand, den kenne ich auch aus meiner Kindheit. Da wir mir total entfallen.

Langes Fädchen, faules Mädchen, den mußte ich mir oft anhören... hatte nie was im Sinn mit Handarbeit *lach*

Den Ausdruck ...wie bei Hempels unterm Sofa kenne ich auch von meiner Oma. Ebenso statt Bürgersteig Trettoir und ganz lustig finde ich auch den Ausdruck für Socken stopfen..."wiebeln" :) und die Toilette wurde von ihr mit "Abort" benannt. ..und dann gab es noch den Ausdruck "meschugge".

Außerdem pflegte sie gerne zu sagen: Alt und grau darfst Du werden, aber nicht frech! :)
by Blueswoman @14.03.2009, 18:50

Meine Großmutter rief mich, wenn sie mit mir in den Garten gehen wollte, immer mit den Worten "Kumm och har du Lerge, mir gahn eia Goata" vom Spielen weg... und meine Mutter fragte oft nach, wenn ich ihr zu frech wurde, ob "mir das Fell jucke?"
Wenn wir in der Schule mal vom Lehrer welche hinter die Ohren kriegten, was zu meiner Zeit nicht unüblich war, brauchten wir uns zu Hause nicht darüber zu beschweren, weil wir von den Eltern die Antwort bekamen, dass der Lehrer wohl seinen Grund gehabt habe.
by hermes @14.03.2009, 18:44

...bei uns hieß es, wenn wir Kinder wissen wollten, was es zu essen gibt:
"Großen Topf in kleinen
nix und Pfeffer dran
und morgen wärmen wir es nochmal....".....:-) Janna
by Janna @14.03.2009, 18:43

Ich kenne gar keine solchen Redewedungen von meinen Eltern. Ich weiß nur, dass die Oma meines Mannes zu den Urenkelchen immer sagte, wenn sie schlafen sollten: Mach mal Butze, Butze. Denn wir sagten ja Heida Heia dazu.
by Xenophora @14.03.2009, 18:41

Naja "Bemme" hat nicht nur meine Oma gegessen, die essen auch meine Kinder heute noch, wenn wir im Erzgebirge sind. Beh-Bemme waren was ganz leckeres und heute mangels Ofenplatte (nicht Kochplatte!) leider nicht mehr machbar.
Neben der französischen Bezeichnung für Bürgersteig (Trottoir oder so ähnlich) sprach sie auch vom Kannapee (oder so ähnlich geschrieben und ebenfalls aus dem Französichen).
Zu den Sprichwörtern fallen mir zwei ein: "Lange Fäden, faule Mäden." (Die Mädels waren zu faul, immer wieder einen neuen Faden einzufädeln.)
Und: "Ein Edelstein leuchtet auch zwischen Schrott."
Von da an habe ich mich als Edelstein gefühlt, egal welcher Schrott über mich geredet wurde.
Jeder ist etwas Besonderes!
In diesem Sinne: Schönes Wochenende euch allen!
by Ulrike @14.03.2009, 17:59

Oh, da fallen mir spontan einige Redewendungen meiner Omi ein:
Sie ging grundsätzlich auf dem "Trittewar" (Bürgersteig) und avisierte (anmelden) sich zum Besuch bei Freunden und Bekannten, der Kalender war für sie der Almanach und uns Kinder ermahnte sie oft nie die "Contenance" zu verlieren. Ich habe sie sehr geliebt und denke heute so oft an sie.

Liebe Grüße
Mariti
by Mariti @14.03.2009, 16:55

"Wie bei Hempels unterm Sofa" kenn ich auch noch von meiner Oma. Und wenn wir wissen wollten, was es zu essen gibt, hiess es "Kleines Tippel (Töpfchen) im grossen und kalter Hund, warm zugedeckt".
In einer Tasche herumwühlen hiess "herumklamüsern", lecker essen "schnabulieren" und der grosse Zeh war der "grosse Onkel". Ach ja, und sonntags hiess es oft: "Aufstehen, Klärchen kommt!" (Sprich: Die Sonne scheint).
by Schneefee @14.03.2009, 16:50

Ach ja, noch was kommt gerade ans Tageslicht :-). Meine Oma war von Beruf Gastwirtin, und man nannte eine Gastwirtin in ihrer Heimat "Kratschmern" (wurde mit langem a ausgesprochen).
Eigentlich hätte man sich das alles mal aufschreiben sollen. So viel geht in Vergessenheit...
by funny @14.03.2009, 16:31

Mir ist gerade noch etwas eingefallen, zu Butterbrot sagte meine Oma "Bemme"
und eine "Bave" war ein Gugelhupf. Ich überlege weiter ... :-)
by funny @14.03.2009, 15:34

Mir sind noch welche eingefallen:

"Knotterisch": muerrisch, schlecht gelaunt

"Rumdischpidieren": rumdiskutieren, streiten

unaufgeraeumtes Zimmer: Es sieht aus wie bei Haempels unterm Sofa, hier kann man ja mit einer Mistgabel durchwaten.
by Sandra @14.03.2009, 15:30

möchte aus etwas beisteuern: Meine Oma pflegte auf die Frage "Was ziehe ich denn heute an?" zu antworten: "n Nachthemd mit nem Strick drum".
Und wenn das fertig beschmierte Brot/Brötchen runterfiel: armen Leuten fällts immer auf die Schmiere.
Und dazu bekommt man dann "das arme dier" (Tier) sprich man ist kurz vorm Platzen..
und Gruß an @ Elouise: Ach du Lerge, das kenn ich auch, habe ebenfalls schlesische Ahnen.
Im Siegerland, wo ich aufgewachsen bin, geht man z. B. auf den "Ollern", das ist der Speicher über der Wohnung.
by Rena @14.03.2009, 15:15

Die Ausdruecke:

"Aas damit nicht so rum", "mir ist kodderig" und "Schlappen" kenne ich auch aus Hessen.

Ganz spontan ist mir ein Wort eingefallen, das immer mein Vater benutzt und ueber das ich mich schon als Kind gewundert habe und zwar wenn man z.B. mit dem Fahrrad gefahren ist, dann hiess es immer aber benutz schoen den Trottwaache, was Buergersteig heisst. Ich habe dann immer gesagt das heisst BUERGERSTEIG ;0).

Ei guude oder als Teenager hat man sich mal eine zeitlang statt Hallo mit "ei guude, wie" begruesst.

Die Lieblingsredewendungen von meinem Vater, die hier auch schon erwaehnt wurden waren "Morgenstund hat Gold im Mund" und "Wer den Pfennig nicht ehrt ist des Talers nicht wert".

Und wenn ich mal wieder gaanz langsam am essen war, hiess es ob man mir eine Kaumaschine kaufen soll.

Beim einkaufen wurde man oft kleines Fraeulein genannt was ich furchtbar fand.

Es gibt bestimmt noch viel mehr, mal schauen ob mir noch mehr einfaellt.
by Sandra @14.03.2009, 15:13

http://www.gerdbraun.info/resources/Platt-www.htm

Obige Seite ist, was den Dialekt meines Heimatortes angeht, das absolute "Muss". Der Seiten"inhaber" ist schon vor langer Zeit nach München ausgewandert. Aber ihm liegt seine Heimat immer noch sehr am Herzen. Und so hat er diese Seite eingerichtet. Damit unser Dialekt nicht in Vergessenheit gerät. Die jungen Leute sprechen ja zu über 90% leider keinen Dialekt mehr.
Und bei uns hier an der Mosel wurde früher wirklich in jedem Ort ein anderes "Platt" gesprochen. Als ich zum ersten Mal bei meiner Freundin in ihrem Heiamtort war (ca. 30 km moselaufwärts) verstand ich kein einziges Wort, das ihr Vater in bestem Minheimer Platt zu mir sagte.

by Stephanie @14.03.2009, 13:27

Ich verbrachte meine Kindheit auf dem Lande in Mittelfranken, so zwischen Ansbach und Nürnberg. Ab 14 "durfte" ich in Nürnberg eine weiterführende Schule besuchen, wollte mich natürlich auch hübsch machen und mich nett kleiden. Bei meinen Besuchen zuhause in meinem Städtchen sagte Oma dann: "Närmbercher Schuh und Heilsbronner Füß" wenn nicht alles so richtig zusammenpassen wollte. "FEI WIRKLI" Oder - "Du schaust aus wie in Kaschber sei Frau"!
Ja, wir hatten in unserer Teenagerzeit leider nicht die Möglichkeit uns so schick zu kleiden wie die jungen Mädchen heute - es gab einfach nichts.
Viele Grüße
Greta
by @14.03.2009, 12:13

Zu dem Thema fällt mir dann doch auch einiges ein. Einige Dinge kenne ich von meiner Oma, andere von meiner Mutter.

"Aas damit nicht so rum." (Sei nicht so verschwenderisch)

"Blagen" (Kinder)

"Mir ist kodderig! (Mir ist schlecht)

Besonders gerne hat meine Mutter den Begriff "vadorri" (verdammt, verflixt) gebraucht, wenn sie sich über etwas geärgert hat.

Einen Ausspruch meiner Oma fand ich immer ganz schrecklich. Am Ende eines Satzes sagte sie oft "wonnich". Wie z.B. "Du gehst doch heute nicht mehr weg wonnich?"

Ja ja, bei uns im schönen Ruhrgebiet gibt es viele solcher Begriffe die durchaus auch heute noch üblich sind. Wie Bratskartoffeln, Klümpkes, pöhlen usw.

Liebe Grüße und allen ein schönes Wochenende aus dem Ruhrgebiet
by neapoletanerin @14.03.2009, 12:06

Die Sprüche meines Vaters waren vielfältig und ich hab sie bei fast jeder Gelegenheit oder Situation wieder im Kopf.
"Mädchen die pfeifen, und Hühner die krähen, denen soll man beizeiten die Hälse umdrehen" stammt wohl noch aus der Zeit, wo Frauen noch untergebuttert und nicht emanzipiert waren, denn dieser Spruch kam, als ich mich in meine erste superenge Röhrenjeans klemmte, liegend, auf dem Bett.
Wenn "Panhas am Schwenkmast" war, dann war kritische Stimmung in der Bude, weil nämlich die "Ullige" oder auch der"Osel" genannt (@svenja, Osel hat die gleiche Bedeutung und heißt klein und nicht Junge) was angestellt hatte. Wenn jemand seinen Teller nicht leer aß, dann machte er "Örtzkes" und die sollten vertilgt sein, denn sonst" gibbet kein schön Wetter!" sondern vielleicht "Mückepiss" das ist leichter Nieselregen.
Und jetzt lass ich mal die anderen "pörkeln" ( bohren oder stochern) in ihrem Gedächtnis nach alten Worten oder Redewendungen und koch mein "Hofmus" (Grünkohl) damit watt op den Desch kömpt !

by Karin v.N. @14.03.2009, 11:23

Mein Opa hat immer gesagt: Dat Danzen deit ihr nüscht, wenn bloß dat verflixte Rutjon nicht wär. - (Das Tanzen tut ihr nichts, wenn nur das verflixte Rausgehn nicht wäre).
Oder er sagte auch im echten Berliner Dialekt: Nu willste mir schon wieder Rotz uffe Backe schmiern, oder: Willste mit nen Eiakuchen uffn Kopp packen?

Meine Oma sagte zu meiner Schwester: Kommst an, wie die feine Dame vom Neckartal.

Lieben Gruß

Ulla
by Ulla M. @14.03.2009, 11:12

Spontan fällt mir das hier ein: Wenn wir meine Oma fragten, was es heute zu essen gibt, antwortete sie oft "Gripsegrapse und Pipsepapse" :-)

aber es gab sicher noch viel mehr, ich überlege weiter...
by funny @14.03.2009, 11:04

@Nicole
estemiert, kenn ich auch. "er hat mich nicht estemiert!" verstehe ich so: nicht beachtet, nicht gegrüßt, nicht geachtet.

meine schwiegermutter sagte oft wenn ich nach hause gekommen bin: "na? warst wohl wieder gassaden?!" aber das hatten wir schon mal hier bei seelenfarben.
oder: "gott gsengster nein kinnerwong" gott segnet es dir in den kinderwagen.
oder: "spai-kinner...gedai-kinner" also: kinder die sich oft übergeben müssen, gedeihen ganz besonders gut :-))
oder: "gott gsengster (segnet es dir) zu 1000 toler, und mir zer 100 000!"
mir fällt bestimmt noch mehr ein...im laufe des tages.
by doro @14.03.2009, 10:43

;) auf die Eröffnung, dass ich schwanger war, sagte meine Oma immer:"Ach wie schön, Du bist in Erwartung!"
Und meine andere Oma stand vor ihren Pflanzen und schwärmte, "wie geil" sie wachsen *gg* (geil heisst ursprünglich "hoch wachsend")

LG nicole
by Nicole @14.03.2009, 10:15

mir ist gerade noch eingefallen, wenn meine Oma Ähnlichkeiten in der Familie entdeckte, sagte sie immer "der Apfel fällt nicht weit vom Stamm"
Tschußi
by Kornelia @14.03.2009, 10:02

Da fällt mir ganz spontan Opa ein, der sagte sehr oft: "Das tut nicht not.." und die Eltern: So lange du deine Füße unter unseren Tisch streckst..." na, das kennen gewiss auch viele andere "Kinder"
LG Ingrid
by Ingrid/ile @14.03.2009, 10:02

Als Kind war ich immer gerne bei meinen Großeltern und ich habe auch meine Uhrgroßeltern noch erlebt.
Da es vor kommt dass ein Kleinkind mal was kaputt macht höre ich heute noch das „Du beese Maad“ non meiner Uhromi im Erzgebirge. Dort gab es auch eine gebeete Bemm (gebratenes Brot auf der Ofenplatte) oder einen Barschnitz (Brot in der Pfanne gebacken) Mit
„Glückauf „ grüßt man heute noch im Erzgebirge. Ein sehr liebe Erinnerung ist das Stückchen Würfelzucker das erst in den Muckefuck ( Malzkaffee) und dann in meinen Mund geschoben wurde. Und Sonntags war s sogar echter Kaffee.
Ich erinnere mich an lange Spaziergänge und Wanderungen, Schwammerln suchen, immer alles mit vielen Frauen und vielen Kindern und an nagelnde Füße, die nach langem Toben im Schnee in die Klappe vom Kachelofen gesteckt wurden. Da standen auch meine Hausschuhe schön vorgewärmt.
by Uschi @14.03.2009, 09:56

Meine Oma meinte früher immer zu mir, wenn ich mit einem langen Faden nähte oder stickte " Frau Nachbarin, machen sie das Fenster auf meine Tochter will nähen.
Und mein Vater sprach immer davon, wenn man morgens lange im Bett blieb "Morgen Stund hat Gold im Mund, Abendstund hat Blei am Arsch".
Du hast völlig recht, wenn man lange genug überlegt, fällt einem so einiges ein. In diesem Sinne, ein schönes Wochenende Allen
by Kornelia @14.03.2009, 09:56

So wirklich eingeprägt hat sich mir ein Ausspruch meines Kunstlehrers, der am Ende der Unterrichtsstunden regelmäßig zu fragen pflegte: "10 Packen minus 9 Packen sind...naaaa?" - und die Klasse brüllte im Chor zurück "Einpacken!!!".

Dann gab es natürlich den "Ruhrpott-Slang", den unsere Nachbarn pflegten und mich oft in arge Verständnis-Not brachten (bei uns wurde HOCHDEUTSCH -oder was meine Mutter dafür hielt- gesprochen): Dubbels für de Schicht (belegte Brote für die Arbeit), im Haus trug man "Schlappen" (...Hausschuhe), der "Mottek" (Hammer) war ein wichtiges Werkzeug und "Fuzzak" war eine Panne, die das Weiterarbeiten unter Tage erschwerte oder behinderte.

Jahre später mußte ich erneut umlernen. Auf niederrheinisch. Sehr verwirrt nahm ich zur Kenntnis, daß "die Ullige" und "der Osel" meiner Nachbarin dies oder jenes angestellt hätten. Ich nahm an, daß es sich um -ausgesprochen seltene- Vornamen handelt. Bis mir klar wurde, daß es sich hierbei lediglich um die Bezeichnung für Mädchen (Ullige) bzw. Junge (Osel) handelte, verging schon ein Weilchen... :-).
Inzwischen verstehe ich das niederrheinische Vokabular und ertappe mich selber oft dabei, daß das muttersprachlich erlernte Hochdeutsch zumindest im Alltag mehr und mehr hintenan steht. Um "verstanden" zu werden, muß man sich -phonetisch- manchmal anpassen.
by Svenja @14.03.2009, 09:43

Hallo,
da fällt mir zuerst ein, dass meine Oma im Alter immer toleranter und gelassener geworden ist. Sie hatte für fast alles und jeden Verständnis. Und dann sagte sie sowas wie "Ach, lass 'se doch...." und dazu gehörte auch die passende Handbewegung. Ich konnte das oft nicht nachvollziehen, und nun muss ich zugeben, dass ich mittlerweile auch viel vorsichtiger bin, wenn ich über andere Menschen, Taten oder Dinge ein Urteil fälle.
LG, Elke
by Elke M. @14.03.2009, 08:56

Also, meine "Omma" gebürtig im Ruhrpott, hat die nette Angewohnheit, hinter fast jeden Satz ein "woll?" dranzuhängen. Und in der Familie meines Stiefvaters, etwas Westfälischer aus dem Münsterland, machen sie es mit den Worten "ebenhalt".
by Trine @14.03.2009, 08:50

Mein Opi (er lebt leider schon sehr lange nicht mehr) hatte immer, wenn er sich geärgert hat, gesagt: "Himmel, A.. und Zwirn!" Und meine Omi gleich hinten dran: "Paul, nicht vor dem Kind." Guckte mich an und meinte: "Das heißt Himmel, Gesäß und Bindfaden". :) :) :), da muss ich heute noch lachen.

Oder wenn ich von der Schule nach Hause ging und ab und zu bei der Uroma reinschaute, um mir ein paar Pfennige für ein Eis zu erfragen, dann hieß es immer "Ja Mäcken, wer den Pfennig nicht ehrt ist den Taler nicht wert!". Dann hab ich immer ganz bescheiden die 20Pf in die Tasche gesteckt und bin abgedüst ;)!

Allen einen schönen Samstag!

Liebe Grüße
Freya
by Freya @14.03.2009, 08:28

Mir fällt dazu nur ein dass meine Mutter immer ihren Lehrherrn, einen Schneider, zitiert hat mit den Worten: "Das hat scho der Herr Huber g'sagt, und des war a gscheider Mo!" Aber daran, was er gesagt hat, kann ich mich jetzt nicht mehr erinnern ... ich werd sie morgen danach fragen, wenn ich sie besuche!

Aber vielleicht stammt von ihm das "langes Fädchen - faules Mädchen", das mir jedesmal einfällt, wenn ich versuche, einen Knopf mit einem zu langen Faden anzunähen ... ;-)

Der Vater meiner Freundin hat uns immer zum Abschied zugerufen: "Bleibt's anständig!" Das sagt wohl heute auch kaum mehr jemand ...

Liebe Grüße
Renate
by @14.03.2009, 08:22

Was für ein Tag heute... meine Mutter hat heute Geburtstag, aber ich habe schon seit gut 15 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr. Daran wurde ich schon durch die Alpenveilchen im Lichtblick und im Seelenfarbenkalender erinnert. Und jetzt soll ich gedanklich in die Kindheit zurückgehen.

Na gut... meine Oma hat uns, wenn wir zu ihr kamen, immer begrüßt mit den Worten: "Kommt rein in die gute Stube." Und das Schlafzimmer war die Kammer.

Für meine Mutter war man niemals schwanger, sondern immer in anderen Umständen.

Mein Vater hat auch nie beim Bund gedient, sondern beim Kommis (wie auch immer das geschrieben wird). Wenn ich so nachdenke, weiß ich gar nicht, woher der Begriff stammt. Vielleicht ist das auch eine Abkürzung, so wie der Bund für die Bundeswehr.

Mit 14 Jahren bin ich zum Schwoofen gegangen. Und Pärchen sind miteinander gegangen.

Mal sehen, ob mir im Laufe des Tages noch mehr solcher lange nicht mehr gehörten Begriffe einfallen...
by @14.03.2009, 08:09

Danke für dieses tolle Samenkorn. Ich schätze, es wird heute eine reiche Blüte geben...

Mein Vati sagte oft, meistens lächelnd : "Du Lerge" (niederschlesisch)
Meine Mutti, eher nicht lächelnd: "Kriegst gleich eine mit der verkehrten Hand"
(Na ja, auch ich war nicht immer das brave Kind ;)
Von meiner Oma kam der Spruch "Lange Fädchen, faule Mädchen", als sie mir zeigte, wie man Strümpfe stopft.
Und mein Opa, eine Seele von Großvater, sagte oft: "Kann ja ruhig fünf Pfennje kosten." Er ging mit uns in den Zirkus, kaufte uns jede Woche Kinderzeitschriften, allen voran den unvergessenen "Bummi".
by Elouise @14.03.2009, 06:06

kenn vieles davon nicht als spruch, hab aber wohl schon einiges erfahren und bin grad dankbar, dass es so abging.....
by luy @14.03.2009, 03:21

Engelbert, was für eine gute Idee!

Ich erinnere mich, dass besonders alten Menschen das "Vergelt´s Gott" sehr wichtig war. "Segne es Gott", wurde darauf geantwortet. Im Dialekt: Goid´s Gott, seng´s Gott".
Meiner Mutter war es immer sehr wichtig, dass wir Kinder Zufriedenheit lernten, niemanden beneideten, Rücksicht nahmen und ja keinen Menschen hänselten oder ausgrenzten.

"Merkt euch das: "Nur der Zu-Friedene ist reich" oder "Zufriedenheit ist der größte Reichtum". "Seid niemandem neidig". "Nehmt Rücksicht auf Menschen, die einen Stock haben, einen Gips tragen oder im Rollstuhl sitzen, denn das kann jeden von uns ebenso schnell treffen". Das war ihr so wichtig, dass alle Menschen so akzeptiert wurden wie sie waren.

Im Hausflur hing das Schildchen: "Ich wünsche jedem, der mich kennt, 10mal soviel als er mir gönnt"

In der Küche über dem Esstisch hing das Schild: "Ich weinte, weil ich keine Schuhe hatte, bis ich einen traf, der keine Füße hatte" (Vater saß im Rollstuhl und war Aphasiker, darum kann ich von ihm keine Sprüche schreiben).

Eine Tante, die 8 Kinder gebar und 2 bereits verlor, sagte kürzlich:
"Nichts hängt 100 Jahre auf eine Seit´n" oder "Vielfalt muss die Welt erhalten".
Sie bewältigt alles mit viel Arbeit und dem Spruch "Do darf ma si gar net so einidenka".

Den Spruch "Du bist mein Glück, du bist mein Stern, auch wenn du brummst, ich hab dich gern" fand meine Schwiegermutter auf einer Wallfahrt und sie hing ihn wortlos unter das Weihwasserkesselchen im Schlafzimmer. Am Morgen las es mein Schwiegervater, lachte laut auf und war fortan nicht mehr so bedrückt, wie es weitergehen kann so kurz nach dem Krieg und mit wenig Lohn für harte Wegmacher-Arbeit, nachdem ihm die erste Frau gestorben war und der 7j. Junge 2 Jahre 20 km weit entfernt in einer Pflegefamilie untergebracht werden musste, weil es damals noch keine Tagesmütter gab.

Man sagte früher auch: "Mit Gewalt hebt ma Goas hint num", will heißen, es soll nichts über das Knie gebrochen werden.

Oder: "Ein Bock stösst nie allein" (bei Streit)

Oder: "Geh nie ohne Gottes Wort aus deinem Hause fort".

"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen", schrieb meine geliebte Lehrerin ins Poesie-Album und war mir oft Hilfe im Leben.

Ich schließe mit "Carpe diem", einem Spruch, der auf der Heimatkirche steht und der mir oft Kraft gibt.

"Im Vergleichen liegt der Irrtum"

Mit "Gott befohlen", was einem von alten Leuten mit auf den Weg gegeben wurde, schließe ich.

Meine Mutter: "Wenn dir ein Mensch von einer Sache erzählt und die gleiche Sache erzählt dir ein anderer aber wieder ganz anders, dann "lege beides zusammen und nimm das Mittel davon".

"Hüttet euch vor Wasserträgern". Weiß jemand was genau ein "Wasserträger" ist?

"Sieh nach den Sternen, vergiss die Gassen nicht" (Jörg Zink) sagte man uns Kindern in der Form: "Schaut nicht nur nach oben, vergesst nicht die Menschen "unten".

Sorry, die Länge..., aber damit sind alle noch einmal geehrt, die alle zufrieden lebten nach dem Motto "Leben und leben lassen".




by Amelie @14.03.2009, 03:00

Morgens hat mich mein Papa, wenn er gut gelaunt war, immer mit den folgenden Worten geweckt:
"Auf auf sprach der Fuchs zum Hasen, hörst Du nicht die Jäger blasen?"
Ich wusste nicht genau, was er damit meinte, ich wusste nur: heute hat er Zeit für mich.


by Dagmar @14.03.2009, 02:21

mein vater sagte immer "in der not gehen 1000 freunde auf ein lot".

darin steckt viel wahrheit, doch es gibt immer ein fuenkchen hoffnung .... und solch jemand nettes fand ich bei seelenfarben :-)
by arive @14.03.2009, 02:06

Mir fällt da auch was so spontan ein, ist sicher nicht der Hit, aber: Wenn ich als Kind irgendwie durch eine Verletzung an der Hand oder am Knie hatte und knibbelte da ein bißchen dran rum, da sagte meine Oma immer "...hör auf daran rumzubibeln..." Allein jetzt muß ich lachen...diesen Ausdruck habe ich sonst nie gehört. *g*

Ach noch was purzelt da gedanklich heran... meine Oma sagte auch zu zu einem Pickel ...das ist eine Liesl :)

Na, da bin ich ja mal gespannt, ob jemand diese beiden Ausdrücke kennt und natürlich auf das, was da so ans Tageslicht kommt!

Liebe Grüsse
:)
by Blueswoman @14.03.2009, 00:51

Da fällt mir spontan ein Spruch von meiner Oma ein."Hühner, die am lautesten gackern, legen die kleinsten Eier". Da steckt viel Wahres drin, was ich fast täglich erlebe. Vielleicht fällt mir ja im Laufe des Tafes noch was ein, dann melde ich mich noch mal.
Allen ein schönes Wochenende
by elfi s. @14.03.2009, 00:20

Doch, mir fallen in diesem Augenblick sogar gleich zwei Ausdrücke / Redewendungen von meinem Opa und einem anderen älteren Herren ein (Die beide aber nicht mehr leben, sie wären jetzt 93 un 91 Jahre alt)
Der erste Ausdruck (versuchte hochdutsche Variante): "Der hat mich nicht genug estamiert" ist glaube irgend etwas im Sinne von "wertschätzen", kann je nach Situation aber auch "Bauchpinseln" bedeuten....
Der zweite Ausdruck, der sich für mich nicht wirklich erschließ ist "Holschuld", vor allem im Zusammenhang mit "Bringschuld".
Ich denke, das langt fürs erste......
by Nicole @14.03.2009, 00:15

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