Kommentare zu «kb20110326»

Ein wichtiges Thema.
Danke Karla, dass Du mit diesem Bild den Stein ins Rollen brachtest für dieses Kalenderblatt und vor allem Danke, dass Du Sterbende begleitest. Ein wichtiger Dienst, vor dem ich absolute Hochachtung habe.
Engelbert, Du hast die richtigen Worte gefunden und behutsam an unser aller Endlichkeit erinnert.
Ja, lächelnd gehen, das wünschte ich mir auch. Ob einem diese Gnade zuteil wird, wird sich weisen.
Möge es immer wieder Menschen wie Karla geben, die in der Lage sind, diesen Dienst zu tun, das ist echte Nächstenliebe.

Euch allen einen schönen Sonntag
wünscht Bettina
by Bettina @27.03.2011, 15:54

Zum Jahresende habe ich meinen Vati in den Tod begleitet und nun begleite ich noch meinen Onkel in der Ferne.

Die Tageslosung für den 26.3. lautete:

Verlass mich nicht, Herr, mein Gott, sei nicht ferne von mir! Psalm 38,22

-Christus spricht. Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende. Matthäus 28,30

Ich wünsche allen Seelenfärblern ein gesegnetes Wochenende!
by Petra H. @27.03.2011, 00:07

Mich berührt dieses Kalenderblatt sehr.

Danke an Engelbert und Karla!
by Petra H. @26.03.2011, 23:27

Danke für den schönen Eingangstext Engelbert, danke auch allen anderen für die guten Gedanken und Denkanstöße.

lG Ernst
by Ernst @26.03.2011, 21:05

Ich bin überwältigt. Kann nur ein dickes DANKE sagen. Engelbert und allen Kommentierenden. Da sind so viele, kluge Gedanken und Gefühle zu lesen, aber auch zu verarbeiten. Nehmt meinen Dank mit in einen guten Sonntag

und seid alle herzlichst gegrüßt
von
Karla
by Karla aus Ostsachsen @26.03.2011, 21:01

Lieber Engelbert, Dank dafür, dass Du dieses Thema hier aufgenommen hast. Ja, trotz größerer Akzeptanz von Palliativmedizin und Hospizbewegung ist das Sterben noch ein großes Verdrängungsthema in unserer Gesellschaft. Man braucht nur einen Test mit den eigenen Verwandten zu machen - der Versuch, über eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht zu sprechen. Dies wird mit Sicherheit abgewimmelt werden.

Liebe Seelenfärblerinnen, die Ihr hier geschrieben habt. Danke für Eure offenen Worte. Bei mir war es so, wie Kassiopeia schreibt, in jungen Jahren habe ich daran auch keinen Gedanken verschwendet. Dies kam erst mit dem Älterwerden und dem Sterben naher Menschen. Durch Erfahrungen mit Krebskranken und Eigenerfahrung mit dieser Krankheit habe ich viel nachgedacht und dann erst eine Krebsberatungsstelle und dann einen ambulanten Hospizdienst gegründet. Der Hospizdienst ist heute auch in einem ambulanten integrierten Palliativdienst tätig.

Manche Menschen sterben mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich denke, dass diese Menschen schon seit längerer Zeit die Endlichkeit unseres Lebens akzeptiert haben. Sie waren dankbar für ihre Lebenszeit und das Ende traf sie nicht so unvorbereitet. Sie haben alles "geregelt" und freuen sich, heimzugehen. Der Prozentsatz der Gläubigen unter diesen Menschen ist m. E. sehr hoch. Erst neulich sprach ich über dieses Thema mit einer Ordensschwester. Auch sie sagte mir: "Warum soll ich Angst haben? Ich gehe doch heim!"

LG Sywe
by Sywe @26.03.2011, 20:16

Wir alle müssen irgendwann einmal von dieser Welt gehen und wissen Gott
sei Dank nicht, wann.
Aber vielleicht könnte sich jeder für sich ein wenig mit nachstehenden Zeilen
anfreunden:
"Heute ist ein neuer Tag. Ich kann ihn verschwenden oder ihn nutzen;
was ich heute tue, ist wichtig, denn ich tausche einen Tag meines Lebens
dafür ein... Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens..."
by Inge-Lore @26.03.2011, 19:58

Wie meine letzten Stunden oder Tage aussehen werden, weiß ich nunmal nicht. Natürlich wünsche ich mir den Tod so, dass er möglichst schmerzlos ist.
Aber wir haben uns schon mit der Art der Beisetzung auseinander gesetzt.
Es soll so einfach wie eben möglich werden, am liebsten in einem Wald.

Ich hoffe, ich kann lächeln und dankbar sein.
by @26.03.2011, 19:53

Der Tod gehört zum Leben, damit muss man sich früher oder später abfinden, und zwar jeder, ob er will oder nicht. Es ist eine nicht abzuwendende Tatsache, dass jeder irgendwann vom Leben Abschied nehmen muss. Auf welche Art und Weise dies geschieht, kann der Mensch nur bedingt beeinflussen. Was nach dem Tode geschieht wissen wir Lebenden natürlich nicht. Der Tod lässt viele Fragen offen und jeder muss sich irgendwie damit arrangieren. Die Einstellung zum Tod ändert sich mit dem Lebensalter. Als junger Mensch habe ich mir jedenfalls zu diesem Thema nicht allzuviel Gedanken gemacht. Heute berührt mich der Gedanke an den Tod schon öfters. Man lebt irgendwie intensiver und ist dankbarer für das Leben. - Ein Abschied mit einem Lächeln ist eine schöne Erinnerung für die, die zurückbleiben. Aber ich glaube, dass dies wohl nicht immer so möglich ist, wie man es sich selbst wünschen würde.
Meine Schwägerin hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, als Pflegerin todkranken Menschen zur Seite zu stehen. Eine Aufgabe, die sie mit viel Hingabe bewältigt und meine absolute Hochachtung besitzt. Ich weiß nicht, ob ich dazu in der Lage wäre, dies zu tun, bezweifle dies aber sehr. Vor Menschen wie Karla oder meiner Schwägerin habe ich große Hochachtung.
by Kassiopeia @26.03.2011, 19:08

Engelbert, du hast irgendwie ein Händchen für Themen: heute Abend auf Vox 230 Minuten das Tabu-Thema: "Das letzte Mysterium - Begegnung mit dem Tod". http://www.vox.de/fernsehprogramm
Apropos lächeln: die Akzeptanz ist die letzte von fünf Phasen, in die der Sterbeprozess gegliedert wird, daher auch die Fähigkeit im Angesicht des Todes zu lächeln. Das entspricht ja auch der Erfahrung, die viele Menschen gemacht haben, die Sterbende begleitet haben. Elisabeth Kübler-Ross hat die Phasen beschrieben. Die anderen Phasen sind "Nicht-Wahrhaben-wollen", "Auflehnung", "Verhandeln" und "Depression", aber natürlich ist das individuell immer sehr unterschiedlich.
by Gitta-M @26.03.2011, 18:14

Ja, Gitta-M, sagen tut sich das leicht ... schreiben auch ... ich könnte angesichts meines baldigen Todes auch nicht lächeln ... absolut nicht ... aber es wäre besser, ich könnte es ... weil Heulen den Abschied schwerer macht und nicht aufschieben kann ... ich würde verzweifeln ... und könnte dann von da oben darauf zurückblicken, dass ich die letzten Wochen meines Lebens nur noch verzweifelt war, ohne den Tod aufhalten zu können ... meine Worte waren der Wunsch, wie es sein könnte bzw. sie sollten Inspiration dafür sein, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
by Engelbert @26.03.2011, 16:25

Es gibt verschiedene Phasen im Sterbeprozess, das Akzeptieren des eigenen Todes gehört dazu, aber auch die Wut, das Verhandeln, das sich-Aufbäumen und Kämpfen, und auch Depressionen. Gerade heute Mittag kam meine Schwester vom Sterbebett eines Patienten, der ununterbrochen weinte. Das mit dem Lächeln sagt sich so leicht...
by Gitta-M @26.03.2011, 16:11

... nicht erst an Gräbern - da blühn sie zu spät. (Peter Rosegger 1843-1918)

Deine Gedanken über das Leben vor dem Tod gefallen mir sehr gut. Für mich hat der Tod nichts Anonymes mehr, er bedeutet nur das Ende des irdischen Lebens.
Allerdings scheinen die Umstände nicht immer so, dass man sich darauf vorbereiten könnte.

Wir Westeuropäer akzeptieren den Kreislauf des Lebens in Flora und Fauna, sehen sogar manchen Phasen erwartungsvoll entgegen.
Auf den Menschen bezogen funktioniert das aber nicht. Sehr seltsam.

Mein Wunsch an alle über den Tod Entsetzen, endlos Trauernden, im Schmerz Versunkenen, in Tragödien Lebenden (mehr oder weniger) wäre: Geburt und Tod als untrennbar miteinander verschmolzen zu verstehen, so quasi als natürliche Folge der Geburt.
Wenn wir den Tod genau so natürlich sehen könnten wie die Geburt, das wäre wunderbar!

Irgendwann ist jeder dran. Und genau das ist vielen Menschen nicht klar, sonst würden sie entspannter mit dieser Tatsache umgehen.

Es gibt unendlich viele Weisheiten über den unabwendbaren Tod. Mir gefällt diese: Du kennst weder Tag noch Stunde. Und ich füge noch an: Lebe Dein Leben!

SterbebegleiterInnen haben meine allerhöchste Hochachtung. Ich weiß von vielen Bekannten über die unterschiedliche "Verabschiedung" der Patienten. Manche chronisch Kranke quälen sich über Jahre, endlich die Schwelle des Todes zu überschreiten - und andere atmen einmal tief durch und sind schon "drüben".
by Elke R. @26.03.2011, 14:58

Es schreibt sich leicht, "Warum nicht mit einem Lächeln" gehen...
Der Tod ist unvermeidlich, sein Zeitpunkt wenig zu beeinflussen. Seine Art des Daherkommens aber ebenso wenig. Ein Mensch, der bis zum letzten Atemzug gegen eine unheilbare Krankheit kämpft, Hoffnung sieht, die dann doch abrupt zerstiebt, wird der mit einem Lächeln gehen?
Deshalb habe ich Hochachtung vor denen, die sich der Aufgabe verschrieben haben, Menschen im Sterben zu begleiten. Die den Sterbenden das Lächeln schenken, das diese Menschen vielleicht selbst nicht mehr haben.
Danke dafür, dass dieser besondere Tulpenstrauß mir Gelegenheit gibt, meinen Dank an Karla und all die vielen anderen gleichermaßen Bemühten auszusprechen.
by elouise @26.03.2011, 13:39

Sterbebegleitung ist etwas von dem ich meinte, ich könne das nicht. Aber ich habe erst Anfang dieses Jahres die Erfahrung gemacht, man kann mehr als man glaubt.
Eine ganz liebe Freundin hatte Lungenkrebs der sich zum Schluss im ganzen Körper einschließlich Kopf ausgebreitet hatte trotz Chemo. Um ihren Mann etwas zu entlasten habe ich sehr oft an ihrem Bett gesessen, wollte für sie da sein. Wirkliche Freundschaft muss für mich auch in solchen Zeiten Bestand haben. Sie war eine ganz geduldige Patientin, hat nie gejammert oder geklagt. Bis zum Schluss hatte sie meist ein Lächeln für uns.
Ich denke dass das Weinen eher bei uns zu finden ist, nicht bei den Sterbenden. Wir sind diejenigen, die oft nicht loslassen, den Verlust nicht akzeptieren wollen/können. Mir ging es jedenfalls so, weil sie noch soviel Lebenszeit vor sich hatte die diese heimtückige Krankheit ihr nun nahm.
Auf mich bezogen weiß ich nicht, ob ich Gevatter Tod mit einem Lächeln begrüßen kann. Ich hoffe -wie sicher viele Menschen- dass er mich von jetzt auf gleich erwischt und ich mir über Lächeln oder Weinen keine Gedanken mehr machen muss.

by Karin v.N. @26.03.2011, 13:24

Vor einigen Jahren habe ich beim DRK einen Lehrgang "Häusliche Krankenpflege mit Sterbebegleitung" gemacht. Meine Schwiegermutter war die Erste, die ich nach "drüben" begleiten durfte. Dieses Gefühl ist so unbeschreiblich, wie das Gefühl einer Geburt.
Seit ich Reiki mache, habe ich eine ganz andere Einstellung zum Tod und nach dem Lesen des Buches "Berichte vom Leben nach dem Tod" hat der Tod für mich nichts Erschreckendes mehr.
Auf einer Beerdigung sagte mal ein Pastor: mit diesem Menschen ist eine ganze Welt gegangen.
Auch glaube ich ganz fest daran, daß sich die Seele einen neuen Körper sucht.
Ein Freund meines Mannes sagte mal: "Jeder Mensch trägt einen Wecker mit sich rum und eines Tages bleibt er stehen. Doch wann, dies ist, weis keiner."
by Marita aus Oldenburg @26.03.2011, 11:00

Nicht jeder Tod kann von einem Lächeln begleitet werden. Doch durfte ich hier und da schon miterleben welch besonderer Friede über eines Menschen Sterben lag, der sein Leben Gott anvertraute hatte.
In Anbetracht dessen, dass wir Alle auf den Tod hinleben möchte ich ermuntern unser Leben in Gott durch Jesus schon heute festzumachen.
Wir leben in der Fastenzeit. Auf dem Weg hin zu Karfreitag. Wir gedenken an diesem Tag, dass Jesus im Gehorsam für uns zur Möglichkeit der Umkehr gekreuzigt wurde. Doch damit ist noch nicht das Ende. Wir feiern an Ostern die Auferstehung.
Seither ist der Schmerz des Abschiednehmens immer noch da. Es gibt auch immer noch viele nicht zu begreifende Todesfälle.
Doch eines dürfen wir wissen. Wir haben die Möglichkeit zur Hoffnung.
Ich möchte dazu noch ein Zitat von Walter Wanner weitergeben:
"Der Tod ist Teil des Lebens; doch nicht als Schlusspunkt, sondern als Doppelpunkt: und damit als Auftakt des ewigen Lebens."
Nun wünsche ich all denen, die derzeit in Trauer sind die spürbare Nähe Jesus.
Sowie allen ein gesegnetes Wochenende.
Rosemarie
by Rosemarie @26.03.2011, 10:44

@Brigitte: hast recht ... der Strauß ist "optimiert" worden ... das Bild an sich aber ist echt, denn ich hab eine Version, auf der die Frau zu sehen ist und auch der Strauß, wie er im Original war ... nimm das Bild einfach als Symbol für einen letzten Blumenstrauß, als Träger für das heutige Thema, das nicht durch eine Diskussion ums Bild an sich beeinträchtigt werden sollte.
by Engelbert @26.03.2011, 10:06

Es ist nicht der Tode, der Schmerzen bereitet - es ist das Übrigbleiben und die Wegbegleitung. Wenn ich aber so herumschaue, wird einem Hund eine besseres Leben ermöglicht als einem Menschen. Wenn wir den Tod kennen und annehmen - ist es nicht schlimm. Nur eben der Weg dorthin. Es gibt ein Weiterleben nach dem Tod - davon bin ich überzeugt - und es sieht genau so aus wie hier. Heute schämen sich die Übriggebliebenen, für den Tod. Aber das Thema Tod ist so facettenreich wie das tägliche Leben.
by moonsilver @26.03.2011, 09:37

Ja es ist ein Tabu-Thema immernoch, leider.
Umso schöner finde ich es, das du es hier aufgreifst Engelbert und du hast es schön ausgedrückt.

Ich habe vor ca. 3 Jahren das Glück gehabt, von der Arbeit aus, einen Hospizhelferlehrgang machen zu können. Anfangs hatte ich arge Schwierigkeiten mich mit dem Thema auseinander zu setzten, wegen Privaten Erfahrungen.
Nach und nach konnte ich es dann doch zu lassen und ich habe sehr viel gelernt und sehr viel mitgenommen und ich konnt in den letzten beiden Jahren in der Altenpflege doch das ein oder andere umsetzten, was mir Persönlich sehr gut getan hat. Dem Sterbenden Menschen auf seinem letzten Weg was angenehmes bereiten.

Ja wir können entscheiden wie wir von der Erde gehen, aber wir müssen uns damit auseinander setzten und uns Gedanken darüber machen.
Und das sollte wirklich jeder mal machen. Mir hat es sehr geholfen.

Liebe Grüsse Anja
by Anja @26.03.2011, 09:24

@brigitte: die auf der rechten seite schon. trotzdem glaube ich, daß das bild als solches echt ist. vielleicht hat karla das bild danach noch nachbearbeitet, den strauß etwas vergrößert. an der ausstrahlung des bildes, die engelbert angesprochen hat, ändert das meiner meinung nach aber nichts.
by birgit @26.03.2011, 09:18

..leider ist das Foto gefaked: alle Tulpen auf der rechten Seite sind durch BEARBEITEN entstanden...schade.
by Brigitte @26.03.2011, 09:10

Das hast du wunderschöne geschrieben, lieber Engelbert. Genau so möchte ich auch mal in die andere Welt gehen können.
Ich bewundere alle Menschen, die kranken und alten Menschen auf ihrem letzten Weg zur Seite stehen. Ich weiss nicht, ob ich das könnte. Ich denke da z.B. auch an meine 80jährigen Eltern, die noch gesund und unternehmungslustig sind. Das kann sich aber jederzeit plötzlich ändern und dann brauchen sie ihr 3 Töchter und ich hoffe, dass ich ihnen dann auch eine Hilfe sein kann.
by Bsetzistein @26.03.2011, 09:07

Ich habe nicht das Gefühl, dass es ein Tabu-Thema ist. Allein schon das Aufkommen (oder bekannter werden) der Hospizbewegung und der Palliativmedizin in den letzten Jahren zeigt, dass sich da viel getan hat. Auch weiß ich aus eigener Erfahrung, dass z.B. in den Krankenhäusern inzwischen ganz anders auf Totgeburten reagiert wird. Früher wurde es unter den Teppich gekehrt, das gestorbene Kind wurde überhaupt nicht als eigenständige Person wahrgenommen und die Eltern waren mit ihrer Trauer häufig allein, denn sie hatten ja kein "richtiges" Kind verloren. Mir sagte z.B. der Bestatter "es (!) hat ja nicht gelebt". Und als mein zweiter Sohn geboren wurde, sagte mein Schwiegervater, dass er sich über sein erstes Enkelkind freut. Heute gibt es viele Hilfsangebote für solche Fälle und sogar die rechtlichen Vorgaben für Beerdigungen von Totgeburten haben sich geändert. Auf unserem Friedhof ist z.B. ein wunderschön gestaltetes Fleckchen für früh- und totgeborene Kinder entstanden, wo auch die Namen dieser Kinder stehen.
An meiner Schule gab es in den letzten Jahren zwei sehr schmerzliche Todesfälle von Schülern, und auch in diesen Fällen wurde sehr offen mit dem Thema Tod umgegangen, und es wurde versucht, die Mitschüler in ihrer Trauer aufzufangen oder dem zumindest Raum zu geben.
by Gitta-M @26.03.2011, 08:54

Immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft und deshalb vielen Dank darüber hier lesen zu dürfen. Vor einiger Zeit dachte ich, nachdem ich in kurzen Zeitabständen 3 Familienmitglieder auf ihrem letzten Weg begleiten musste, dass auch ich mich für immer verabschieden müsste ... Heute denke ich anders über das Leben ...
by Monika (NRW) @26.03.2011, 08:13

Liebe Seelenfärbler,

seit einigen Jahren bin ich aktiv in der Hospizarbeit tätig.

Es ist eine sehr intensive, zutiefst menschliche Erfahrung, die ich bei den Begleitungen erlebe.

Meiner Meinung nach ist der Sterbeprozeß eine aktive Mitgestaltung des Sterbenden, d. h., ich kann mir aussuchen, wie ich von dieser Welt gehe. Ich glaube, dass die Menschen sterben, wie sie gelebt haben.

Nicht jeder Sterbende hat mit seinen Lebensgeschäften abgeschlossen, manche
sterben in Unruhe, soweit ich es beobachten konnte. Und wiederum habe ich einige Menschen erlebt, die ganz friedlich gegangen sind.

Ich glaube an ein Leben nach meinem irdischen Tod auf einer anderen Ebene.

Nicht der Tod macht mir angst, sondern der Sterbeprozeß,z. B., wenn ich eine längere Leidenszeit vorher zu durchleiden hätte.

In Gottvertrauen lebe ich mein Leben HEUTE.

Liebe Grüße
Morgenfrau.
by Margret Friebe @26.03.2011, 06:51

An anrührendes Bild! Blumen zu schenken und zu erhalten - zu vielen Gelegenheiten im Leben - erachte ich als eminent wichtig. Und wie schön, damit noch Freude im Angesicht des Todes zu bereiten, anstelle später als Schmuck auf einem Grab.

Im Zusammenhang mit dem heute angesprochenen Thema 'Sterben' fällt mir ein unvergessener Ausspruch des nicht mehr lebenden August Everding ein:
"Wer nicht auf den Tod hin lebt, betrügt sich."
by Hilke @26.03.2011, 06:44

Ich möchte mich dem Kommentar von Lina anschließen und hinzufügen, vielleicht kann man lächeln, wenn man weiß, man wird bald z.B. von einem Leiden erlöst, aber ein Leiden wird mit Medikamenten vorher unterdrückt. Das Sterben ist etwas normales, aber mit sehr vielen Ängsten bei uns Menschen verbunden, vielleicht ist es gerade durch die Ängste die man hat, ( was mag danach kommen ), ein Tabu-Thema.
by Monika @26.03.2011, 05:43

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Sterbende in den meisten Fällen geduldig ihren letzten Weg gehen. Sie fügen sich ! Manche resignieren auch und verschließen sich vor uns. Auch habe ich erlebt, dass sich einige am Ende der Strecke fragten: was soll das alles ? Sie wollten uns Lebenden damit andeuten, dass wir nicht so oberflächlich, sondern innerlicher leben und empfinden sollten. Sie zeigten im Angesicht des eigenen Todes noch Milde für uns Lebende. Ein Sterbender Mensch ist ein fügsamer, liebender, verzeihender Mensch. Wir sollten ihm mit Ruhe und Herzenswärme und Ehrlichkeit begegnen.
by Ingrid @26.03.2011, 05:30

Das gibt schon sehr zum Nachdenken.
Ich denke wenn wir vor dem Tod entscheiden könnten ob wir lächeln oder nicht, würden wir alle lächeln. Aber nicht jeder hat auf dem letzten Weg Grund zu lächeln. Ich meine wenn er voll Schmerz ist und der Tod durch Unfall oder ein anderes schreckliches Ereignis eintritt... da würden sich viele Fragen stellen die nicht beantwortet würden.
by Lina @26.03.2011, 02:53

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