Kommentare zu «kb20110616»

Meine Mutter ist 86 Jahre alt, alleinstehend und sehr vergesslich geworden. Sie will im Haus bleiben, in dem meine Schwester auch wohnt. In unserem Elternhaus am Rand des Waldes, den sie liebt. Seine Ruhe und Unruhe bei Wind, dann die Margerittenwiese. Die Tagespflege ist organisiert. Dennoch sind es ja nur wenige Stunden, in denen sie betreut werden kann, da Schwesterchen noch ihren schwer kranken Mann zu pflegen hat. Sie schaut oft nach ihr, und ich suche einen Weg, der sie mit einbezieht. Es ist im Moment nicht leicht, eher schwer das Nötige und Richtige zu tun.
by buck @19.06.2011, 10:31

Zitat..."Ich rede jetzt nicht von Menschen, die 50 oder 60 sind,"

...das ist schon richtig...aber spätestens in diesem Alter sollte man beginnen, sich ein "Netzwerk" aufzubauen;-)

Wie das funktioniert? Man schaut nach allen Seiten zu Menschen, die gleichaltrig, jünger oder eben auch älter sind, als man selbst. Wenn man schon in jüngeren Jahren einen Blick für andere entwickelt, offen ist, hilfsbereit, dann erfährt man auch selbst ein "Hinschauen". Auch ich selbst bin nun in die Jahre gekommen und habe immer versucht - so zu leben. Nicht warten - sondern "vormachen";-)

Ein gutes Hilfsmittel ist auch das Abo einer Tageszeitung....Liegt die am Mittag noch vor der Tür, kann man "nachfragen". Aber auch ein tägliicher Anruf kann natürlich sinnvoll sein. Oder der Blick auf die nachbarlichen Fenster (Vorhänge, Rollos)...der Möglichkeiten gibt es einige. Oftmals kann man erfahren, ist der erste Ansprachen-Schritt erst gemacht, geht manches von ganz allein.

Ein gutes Diskussionsthema, ja.

by Gisa @17.06.2011, 08:03

da es immer mehr ,,alte " Menschen gibt ,auch solche die sich kein betreutes Wohnen leisten können oder wollen ,sind die Nachbarschaftshilfen für diese Leute oft lebensrettend .Meine Nachbarin ist 84 Jahre und seit einem Oberschenkelhalsbruch und ein Schlaganfall vor 2 Jahren sehr froh das ich nach ihr sehe kleine hilfen leiste und auch mal zuhöre , einfach für sie da bin wen sie mich braucht . Auserdem gehe ich in ein Altenheim in unserer Nähe und betreue da auch Ehrenamtlich alleinstehende die keinen Besuch erhalten . Ich bin 62 Jahre und hoffe das ich das noch eine Weile machen kann ,bis ich diejenige bin die auf eine hilfreiche Hand wartet .
Jeder wird alt die einen früher die anderen später .
Lg Ursel


by Ursel @16.06.2011, 22:53

Herzlichen Dank für dieses so sehr wichtige Thema.

Meine Mutter ist 88 Jahre wohnt neben mir alleine im Doppelhaus.
Sie kommt gerade von einem Urlaub vom Gardasee zurück.
Sie schwimmt täglich in unserem Pool. Dennoch merke ich dass es immer ein wenig abwärts geht. Sie hat keinen Notruf, würde sehr entrüstet sein wenn ich dies vorschlagen würde. Aber manchmal gehe ich voller Angst in die Wohnung wenn sie die Glocke nicht hört. Denn sie ist sicher der Meinung dass brauche ich nicht. Das ist ein großer Fehler.
by Christine @16.06.2011, 22:40

Meine Mutter ist 80 Jahre alt geworden. Ab ihrem 72. Lebensjahr fuhr ich alle 14 Tage die 70 km zu ihr und besorgte den Haushalt Als ich merkte, dass sie das tägliche Leben nicht mehr bewältigen konnte (sie war 75 Jahre und hatte Demenz) habe ich ein größeres Haus auf einem Dorf gemietet, ihre Wohnung aufgelöst und wir zogen alle zusammen - meine Mutter, meine Kinder und ihre Partner und die Enkelkinder und der Kater. So konnten wir uns in die Pflege einteilen, denn wir waren alle berufstätig.

Unsere schöne und funktionierende "Wohngemeinschaft" ging leider auseinander und jeder wohnt wo anders. Jetzt pflege ich meinen 75jährigen dementen Mann. Mein Sohn ist in unsere Stadt gezogen, damit er in meiner Nähe ist. Wir telefonieren täglich und helfen uns gegenseitig. Dafür bin ich sehr dankbar.

In unserer Straße wohnen fast nur alte Menschen und viele alleinstehend. Von den Nachbarinnen, die allein in ihren Häusern leben, habe ich die Schlüssel und schaue auch nach ihnen, wenn bestimmte Rituale nicht durchgeführt werden. Ein solches Netzwerk ist für alle Beteiligten wertvoll.
by Sywe @16.06.2011, 21:55

Es ist nicht so einfach wenn die Eltern "alt" werden. Ich habe das große Glück, das mein Vater seit 13 Jahren bei mir und meiner Tochter wohnt. Am Anfang war er noch sehr fit und hat mir sehr viel geholfen im Haus und Garten. Seit ca. 2 Jahren, nach langer schwerer Krankheit, ist er nun pflegebedürftig und es ist für alle etwas schwierig geworden. Aber wo ein Wille da ein Weg. Er ist mit 83 geistig noch vollkommen fit und man kann mit ihm noch wunderbar diskutieren. Sicherlich ist es nicht für jeden mögich sich um die Eltern zu kümmern, ich bin aber froh, dass wir es so regeln konnten, da ich berufstätig bin um meine Tochter nie alleine zu Hause war. Meine Eltern (meine Mutter ist leider vor 13 Jahren plötzlich verstorben) sind ein Leben lang für mich da gewesen, jetzt kann ich auch für sie da sein.
by Gertrude @16.06.2011, 20:58

Meine Schwimu lebt mit 87 Jahren bettlägerig zuhause - alleine. Aber 3mal täglich (morgens, mittags und abends) kommt der Pflegedienst um ihr Hilfe zu leisten, 1mal am Tag (nachmittags) bekommt sie Besuch von ihrer Freundin, und direkt über ihrem Bett - am sogenannten "Galgen" - hängt neben der Bedientafel, mit der sie die Neigung ihres Kopfteils im Bett verändern kann, auch ein Notrufsender, der die Feuerwehr alarmiert. Mehr können wir nicht tun, denn in ein Pflegeheim oder ein Heim für betreutes Wohnen will sie nicht.
by Karen @16.06.2011, 20:31

Meine inzwischen 93-jährige Tante war nur sehr schwer davon zu überzeugen, sich so ein Notruf-System zuzulegen. Dabei wohnte sie bis vor ein paar Monaten fast allein - mit der Toilette auf halber Treppe - in 3. Stock. Die Tochte hat zwar jeden Tag telefoniert, konnte aber auch nicht in ein paar Min. von Cuxhaven nach Hannover kommen. Die ist geistig und körperl. topfit, aber Stürze im Treppenhaus und in der Wohnung können auch erheblich Jüngeren passieren. Komischerweise sieht man das im Alter trotz aller geistigen Fitness nur sehr schwer ein.

Ich bin ja auch schon 70 Jahre alt, wohne aber seit 3 Jahrzehnten mit einem Hausherrn (Vermieter) in einem Zweifamilienhaus und da gibt man Acht aufeinander. Ich denke durchaus an Notlagen und hoffe, da einiges geordnet zu haben. Wenn man allein lebt, halte ich das auch durchaus im Hinblick auf meine Mitmenschen, die dann für micht zuständig sein werden, für sinnvoll.

LG Hildegard
by Hildegard @16.06.2011, 19:52

meine mama lebt alleine, sie ist 84.
sie hat eine wohnung in einem seniorenwohnheim, das aber nicht anders ist, als eine wohnung in einem wohnblock.
einmal die woche hat sie eine frau vom hilfswerk, die putzen kommt, dafür bezahlt mama.
wir rufen uns jeden tag an, entweder sie mich, oder ich sie, 3-4x die woche sehen wir uns.
mir würde auffallen, wenn wir bis abends nicht telefoniert hätten, dann würde ich die 4km fahren und nach dem rechten sehen.
haben wir schon einmal gemacht, weil sie sich am telefon nicht meldete, sie saß quitschvergnügt mit einem glas sekt bei den nachbarn. :-)
by christine b @16.06.2011, 18:23

Bei mir wohnen die Eltern nebenan und sind ziemlich fit. Mein Dad ist schon über 70 und arbeitet noch recht hart mit Garten und Haus. Er könnte nicht ohne. Also einsam werden die beiden nicht sein...
by Marina K. @16.06.2011, 18:00

Wenn die nächste Finanzkrise meine Ersparnisse nicht auffrisst werde ich mich in ein Appartment einkaufen die ein wenig aufpassen, auch wenn man nicht pflegebedürftig ist. Ich hoffe natürlich fit zu bleiben und Urlaube zu verbringen, möchte auch in meiner jetzigen Wohnung bleiben, die ich mir so wie ich sie brauche auch eingerichtet habe. Ausserdem habe ich eine polnische Reinigungskraft die einmal pro Woche kommt.

Manche erwarten richtig die Pflegebedürftigkeit, dabei sind das beileibe nicht alle die im Alter der Hilfe bedürfen.
by Isabella @16.06.2011, 16:58

Um die engsten Angehörigen, die ich nicht jeden Tag sehe/höre, muss und brauch ich mir keine Sorgen mehr zu machen und zu Lebzeiten meiner Eltern fand ich die Lösung betreutes Wohnen eine gute Alternative.
Jeden Tag um 20:oo Uhr und um 8:oo Uhr morgens musste eine Taste gedrückt werden als "Beweis" alles o.k.
Für meinen Vater bedeutete dies (er musste für meine Mutter "mitdenken") stets abmelden, wenn er/sie die zwei "Überprüfungstermine"-Uhrzeiten außer Haus verbracht haben.
Fand er "nervig", aber im Falle eines Sturzes "super".
So hatten die beiden neben 2x die Woche mein Besuch (fast immer) und (mind.) 2x die Woche ein Telefonat mit mir, stets "Kontakt" und bei Problemen, die sofort gelöst werden mussten, stets einen Ansprechpartner in/an der Leitung.
by rose @16.06.2011, 16:57

Meine Mutter geht so langsam auf die 80 zu, mein Vater lebt schon seit einigen Jahren nicht mehr. Ich besuche sie zwei mal die Woche, manchmal telefonieren wir auch. Aber zum Glück wohnt sie in dem Haus, das meinem Vater und seinem Bruder zusammen gehörte. Mein Onkel und meine Tante leben unten, meine Mutter oben. Da ist immer Kontakt und man achtet aufeinander. Einmal hatte meine Mutter "verschlafen" und schon stand mein Onkel oben bei ihr, weil er noch nichts von ihr gehört hatte! :-)
by Niclis @16.06.2011, 16:31

Meine Mutter wird im nächsten Monat 90 Jahre alt und sie lebt immer noch alleine in der Wohnung, in der sie seit 1958 wohnt. Sie benötigt zwar meine Hilfe in wachsendem Maße für Wäsche, Kochen, Behördengänge, Arzttermine, Einkaufen usw., möchte aber auf keinen Fall ihre Selbständigkeit und ihre kleine Eigentumswohnung aufgeben. Mindestens alle 14 Tage, manchmal auch jede Woche fahre ich samstags zu ihr und helfe. Sie wohnt ca. 35 km von mir entfernt. Mal schnell zwischendurch hinfahren, geht leider nicht. Denn ich bin ja noch voll berufstätig. Wir haben ein festes Anrufritual zu einer festgelegten Zeit an einem festgelegten Tag. Sollten an ihrem Fenster morgens mal nicht die Rolläden hochgezogen werden, werden mich zwei Nachbarn informieren. Einen Schlüssel zu ihrer Wohnung gibt sie (außer mir) nicht weiter. Das ist wohl ein gewisser Altersstarrsinn. Sie ist noch ziemlich helle und hat ihren eigenen Kopf. Vor kurzem habe ich sie dabei erwischt, wie sie mit ihren 89 Jahren auf eine Küchenleiter steigt, um das Vordach über ihrer Terrasse zu säubern. Da bleibt mir manchmal vor Schrecken "das Herz stehen". Wenn ich sie bitte, das mir zu überlassen, erklärt sie mir jedesmal, sie sei ganz vorsichtig und steige Stufe für Stufe langsam hoch........... ;-)). Was soll man dazu sagen. Vielleicht werde ich ja später mal genauso :-))
by Gitta @16.06.2011, 16:14

Derzeit bin ich mit meinen Gedanken am liebsten allein auf einem Berg und denke an bessere Zeiten.
by Gerda @16.06.2011, 15:24

Ein Thema zum Nachdenken. Meine Mutter hatte einen Hausnotruf, als Kette um den Hals. Später kam ein Pflegedienst. Zudem konnte Sie bis zuletzt recht gut mit dem Handy umgehen und hatte wichtige Nummern unter Kurzwahl gespeichert. Zudem lebte sie in einem Mehrfamilienhaus, wo die Bewohnerinnen (es waren zuletzt nur noch Witwen) untereinander einen losen Kontakt hatten. Es wurde wahrgenommen, wenn jemand länger nicht aus seiner Wohnung kam. Außerdem hatte meine Mutter wohl einen täglichen Telefonkontakt zu einer Schwägerin. Regelmäßig, tägliche Anrufe können auch sehr einschränken, man fühlt sich kontrolliert.

Wie es einmal bei mir persönlich sein wird, weiß ich nicht. Ich gehöre zu den Verdrängern. Die Frage stellt sich vielleicht auch erst dann, wenn man allein lebt. Dort, wo die Anonymität groß ist, kann es leicht passieren, dass man einige Tage nicht vermisst wird. Ein schrecklicher Gedanke.
by @16.06.2011, 14:01

Meine Eltern (80 + 81) leben noch beide und sind immer noch aussergewöhnlich fit.
Solange beide gesund sind, gibt es kein Melderitual. Das wird sich sicher ändern, wenn mal eines von ihnen gehen muss.
by Bsetzistein @16.06.2011, 12:25

Meine Eltern sind schon lange tot, mein Schwiegervater schon 31 Jahre. Aber meine Schw.-Mutter lebt 86jährig noch allein in ihrer Wohnung. Wir haben das riesengroße Glück, dass meine Schwägerin 1 Etage höher im gleichen Mietshaus wohnt und sich ständig und liebevoll um sie kümmert. Wir wohnen gut 30 km entfernt und sind unendlich dankbar für den Einsatz der Schwägerin nebst Mann. Aber die Schw.-Mutter hat auch einen DRK-Notruf in Form eines Armbandes am Handgelenk damit auch bei einem Sturz im Bad z.B. Hilfe gerufen werden kann. Sie trägt es auch ganz regelmäßig. Außer dass die Knochen nicht mitmachen wollen und jeder Schritt Beschwerden macht, ist sie im Kopf noch total fit und sieht die Notwendigkeit ein. Im Haus ist auch eine Nachbarin, die aufpaßt und kleine Mitbringdienste hin- und wieder verrichtet.
Bei uns in der Nachbarschaft achtet man zwar aufeinander, aber ob nun wirklich immer gleich Hilfe da wäre, das hängt glaube ich trotzdem von Kommissar Zufall ab.
by Karin v.N. @16.06.2011, 12:19

Ein Melderitual in diesem Sinne gibt es nicht, das Meldenetzwerk ist zwar nicht tagesminutenflächendeckend, doch sehr dicht geknüpft.
by Elke R. @16.06.2011, 11:39

Wir wohnen seit 22 Jahren in einem Hochhaus, das den typischen Klischees widerspricht. Hier leben Deutsche und Ausländer, von jung bis uralt (92). 2 alte Damen können die Wohnung nicht mehr verlassen und brauchen auch im Alltag Unterstützung. Sie werden von mehreren Nachbarn/Mitbewohnern mit versorgt (nicht von Angehörigen), zu Ärzten gefahren.

Mit einer dieser Damen sind wir näher befreundet, von ihr weiß ich, dass sie so ein Notfallarmband (Rotes Kreuz??) hat, da kann sie Hilfe holen, wenn sie nicht zum Telefon kommt. Und wenn sie sich einen Tag lang nicht meldet, kommt sofort jemand von dieser Stelle per Schlüssel in die Wohnung – das halte ich für eine sehr gute Lösung!

Die gute Hausgemeinschaft, ohne dass man weiter privaten Kontakt haben muss, wenn man nicht will, hat uns von Anfang an gefallen, sie ist mit ein Grund, dass wir hier (ur)alt werden wollen.
by Maxxie @16.06.2011, 11:11

Wir wohnen in einem 9-Famielienhaus und haben alle ein sehr gutes Verhältnis zu einander. Es gibt Kleinigkeiten woran man erkennt ob alles in Ornung ist. Wir kennen uns alle seit 30 Jahren und länger. Die Gemeinschaft klappt ohne Putzplan etc. Wir pflegen den Garten, Keller, Hausflur, gemeinsam und auch unsere Kinder rufen uns jeden Tag an. Wenn einer von uns zum Einkaufen geht, wird mal kurz geklingelt, ob man was mitbringen kann. Kein Grosseinkauf, eben mal so. Ich möchte nirgendwo anders wohnen, fühle mich hier geborgen.

Allen einen schönen Tag und passt gut auf Euch auf!
by Monika aus Köln @16.06.2011, 10:06

Meine Eltern und Schwiegereltern leben nicht mehr, aber sie waren eigentlich immer gut behütet von Nachbarn und Freunden. Mein Mann und ich wohnen in einem Haus mit sehr guten Nachbarn und mit einer Familie haben wir die Haustürschlüssel getauscht. Da diese Familie täglich unsere Tageszeitung bekommt, wenn wir sie ausgelesen haben, würde es sofort auffallen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Ausserdem melden wir uns immer ab, wenn wir in ein verlängertes Wochenende oder in den Urlaub fahren. Unsere beiden Söhne wohnen nicht am Ort, einer mit Familie in Reinbek und der Andere ohne Familie in Bamberg. Also könnten die nicht mal eben vorbeikommen, wenn es uns mal schlechter geht. Noch haben wir uns keine Gedaken darüber gemacht, was sein wird, wenn jemand von uns geht oder schwer krank wird.
Aber es ist gut, daran erinnert zu werden, das man Vorsorge treffen sollte, für den Fall der Fälle.
by Marita aus Oldenburg @16.06.2011, 09:45

Ich hatte einmal eine Nachbarin... sie hat mich mehr gar nicht gekannt, so verlohren war sie schon... sie lebte alleine im Haus hinter mir.
Da fanden wir sie einmal im Winter nur mit Nachthemd und ohne Schuhe im Garten liegen. Wir trugen sie ins Haus... ich habe ihren Sohn angerufen... bedankt hat er sich aber gehandelt hat er nicht.
Er kam 1 mal wöchentlich zu seiner Mutter und brachte ihr Essen... der volle Kochtopf stand die ganze Woche auf dem Herd.
Da ich ihm nie gesehen habe... bin ich einfach täglich zu ihr gegangen... ihre Tür war nie verschlossen... um nach ihr zu sehen... obwohl sie mich mehr gar nicht kannte... sie freute sich immer über "so ein netter Besuch", wie sie sagte... und einmal fand ich sie ... liegend in Stuhl und Harn zwischen Bett und Wand... dann habe ich die Rettung angerufen um sie ins Kranenhaus bringen zu lassen.
Den Sohn informierte ich auch... und sagte auch... er müsse sich etwas einfallen lassen, weil er könne seine Mutter nicht mehr alleine lassen!"
Da meinte er nur "in ein Heim will sie nicht!"
Da sagte ich ihm: "als sie ein Kind waren, hatte die Mutter für sie die Verantwortung und die Pflicht für sie zu sorgen... und jetzt hat er für seine Mutter die Verantwortung, weil sie weis ja gar nicht mehr was sie tut und wo sie ist!"
Die Schwestern sagten mir dann... ich habe auf dieser Station gearbeitet... er hätte gesagt "meine Katze sei immer bei seiner Mutter im Garten gewesen, da würde es wohl nicht zu viel verlangt sein, dass ich jetzt auf sie schauen würde"!!!!!!
Als ich ihn dann im Krankenhaus sah, habe ich ihn angesprochen und gesagt, dass er als Psychologe wohl wissen müsse, dass ein Tier für einen älteren Menschen besonders wcihtig sein kann... sie hat sich immer gefreut wenn sie zu ihr kam... da saß sie auf der Bank und hat die Katze gestreichelt".
Na gut... sie kam dann direkt vom Krankenhaus in ein Pflegeheim. Sie ist dort aufgeblüht... sie freute sich über jeden Besuch, obwohl sie niemanden mehr gekannt hat... war gepflegt und schien glücklich in ihrer Welt zu sein.
Inzwischen ist sie gestorben... den Patenzettel bekamen wir per Post... Tage nachdem sie schon beerdigt war... es konnte sie niemand auf ihren letzten Weg begleiten.
Vielleicht ist es auch nicht richtig von mir gewesen... aber ich konnte ihn nicht mein Beileid aussprechen.
Ãœbrigens... jetzt ist er beinahe immer im Haus seiner Mutter.
by Lina @16.06.2011, 09:17

Bei meinen Eltern haben wir dafür gesorgt, dass sie nicht alleine waren,
d.h. als meine Mutter alleine lebte, hatte sie einen Notruf-Schalter für den Johanniter und wo es nicht mehr ging, ging sie in das Haus ihrer Wahl und wir waren laufend bei ihr vorbei, ich hatte ja einen 700km-Weg, war aber so oft möglich bei ihr, auch bei beiden Eltern, als sie sich verabschiedet haben.
Ich lebe alleine mit Katze, kann mich aber auf meine Nachbarn verlassen, die auf mich schauen und umgekehrt. Auf Dauer werde ich in meine Heimat zurückkehren, wo mein Bruder, Nichte und Neffe u.a. Verwandte und noch viele Freunde wohnen.
Ich habe keine Angst und hoffe, dass meine Ziele erreicht werden in Gesundheit.
glg Brigida
by Brigida @16.06.2011, 08:49

Ja, man sollte sich Gedanken machen.
Bei unserer Mutti, die nach dem Tod unseres Vaters noch acht Jahre alleine lebte, waren es die Nachbarn, die ein Auge auf sie hatten. Täglicher Austausch der Tageszeitung und Besitz des Wohnungsschlüssels waren das "Programm". Am Wochenende dann Telefonate aus der Ferne - samstags meine Schwester, sonntags ich.
Ja, und dann war es doch an einem Wochenende geschehen. Am Sonnabendmorgen noch Nachbarkontakt, abends keine Reaktion auf den Anruf meiner Schwester, die Nachbarn nicht zu Hause. Am Sonntag noch keine Reaktion, die Nachbarn per Anruf gebeten, in die Wohnung zu gehen. Der befürchtete Schlaganfall war eingetreten, sehr lange hat sie so gelegen. Sie verstarb, wie sie es gewollt hatte, per Patientenverfügung ohne lebensverlängernde Maßnahmen, die ein Siechtum als schwerster Pflegefall bedeutet hätten, was sie nie wollte.
Und genau so werde ich es auch handhaben. Wenn das Ende da ist, dann ist es eben da. Zumindest wird dafür gesorgt sein, dass mein lebloser Körper nicht unbemerkt tage- oder wochenlang in der Wohnung verbleibt. Alles auf die oben vorausgesetzte Situation jenseits der 70 oder 80 bezogen.
Nein, ein wasserdichtes Meldesystem gibt es wohl nicht, wenn ein Mensch alleine lebt.
by elouise @16.06.2011, 08:43

Meine Eltern leben beide nicht mehr, diese Sorge bleibt mir also erspart.
Für jemaden der wirklich keine Angehörigen oder sonst jemanden hat...da ist sicher so ein Hausnotrufsysthem eine gute Lösung.
Oder ein betreutets Wohnen mit Anschluß an einen Pflegedienst. Oder eine Senioren-WG.
by @16.06.2011, 08:41

Noch habe ich mir darum noch nicht so viele Gedanken gemacht. Meine Eltern sind zu zweit und beide noch sehr rüstig, so ist immer einer da, um Notruf oder Arzt (oder mich) anzurufen, wenn etwas sein sollte.
Sollte sich die Situation ändern, müssen wir eine Lösung finden.
Ich mache mir allerdings manchmal auch so meine Gedanken, wie das mal im Alter bei mir und meinem Mann werden sollte, da wir keine Kinder haben...Da müssen wir uns auf jeden Fall irgendwie rechtzeitig etwas einfallen lassen.
by funny @16.06.2011, 08:13

Mhm, eigentlich haben bei mir im Umfeld die meisten einen ganz guten Mittelweg entdeckt. Es gibt solche und solche, das ist überall so. Aber bei mir sind es eher die Mutigen die Spaß haben wollen und deswegen den Kontakt zu anderen Suchen. Also Spaß in Form von Gesprächen, Kartenspielen, Ausflügen usw.
by Funken @16.06.2011, 07:29

Nach dem Tod meiner Mutter 2002, die ich jahrelang mitgepflegt habe, lebte mein Vater - damals 81 Jahre - allein in der gemeinsamen Wohnung. Wir hatten dann vereinbart, dass er morgens um ca. 7.15 Uhr immer dreimal das Telefon läuten ließ, damit ich sicher war, dass er eine "gute" Nacht hinter sich hatte, bevor ich zur Schule ging. Falls wir uns tagsüber dann nicht gesehen hatten, haben wir dann abends nochmal miteinander telefoniert und gesprochen. Später habe ich ihm dann auch ein Notrufgerät besorgt, das er aber nicht getragen hat, sondern mehr oder weniger auf seinem Nachttisch liegen ließ... Das hat funktioniert bis zu seinem Tod im Jahr 2007....
by Anne @16.06.2011, 07:27

Ich hab es grad erlebt, wie es ist, ween ein Mensch, der sonst sehr fit, gesund und sportlich ist, plötzlich schwer krank wird! Mein Mann ist bald 69, er hat mir nach der Krise mehrmals gesagt, was hätte ich bloß ohne dich gemacht.
Meine Tochter sagte mal, wenn ich mal allein sei, möchte sie, dass ich in ihrer Nähe wohne, ja, das mächte ich auch und bin froh, dass sie es auch möchte.

Meine Eltern leben schon lange nicht mehr, diese Sorge hab ich also nicht.
by Marga @16.06.2011, 07:22

Mein Vater ist 86 und lebt auch allein nach dem Tod meiner Mutter. Er ist noch sehr rüstig und fährt noch selbst Auto. Jeden Abend kommt er kurz bei mir vorbei und bringt mir die Tageszeitung. Dann reden wir noch ein bißchen über dies und das. Darüber hinaus hat seine Nachbarin ein Auge auf ihn. Die beiden sind zwar verkracht und reden nicht mehr miteinander, aber sie redet noch mit mir und ruft mich an, wenn ihr etwas komisch vorkommt. Ist zum Glück sehr selten und war bisher immer blinder Alarm.
by Lily @16.06.2011, 07:10

Ein herber Schicksalsschlag 1991 führte 4 Jahre später dazu, dass dies zu
einem Glücksfall wurde, denn meine Tochter ist mit Familie in unser Haus ge-
zogen, so dass ich - obwohl alleinstehend - nicht allein lebe. Es gibt 3 Enkel-
kinder, immer ist jemand da. Sie für mich - ich für sie.
Ich gehöre ausserdem zu den Menschen, die regelmässig Kontakt zu Freunden haben, Sport treiben, Kultur geniessen - versuchen, fit zu bleiben - geistig und körperlich.
Ich bin dankbar dafür, dass ich keine grossen gesundheitliche Probleme habe
und hoffe, dass dies noch ein Weilchen so bleibt. Ich bin 75 - wer weiss??
by Inge-Lore @16.06.2011, 06:43

Ein sehr interessantes Thema. Gerne verschließt man die Augen davor, sowie man auch gerne die Augen davor verschließt, dass man vor dem eigenen Tod nicht gefeilt ist.

Da ich Schwerbehindert bin, kommt täglich eine SMS, oder ein Anruf, ob es mir gut geht. Mache ich etwas, oder muss etwas machen, was ich eigentlich nicht kann, oder nicht darf, dann habe ich mein Handy in der Hosentasche, damit ich mich evtl. melden kann. Im Haus hat eine Familie einen Wohnungsschlüssel von mir, aber ich habe bei für mich wichtigen Menschen ebenfalls einen Wohnungsschlüssel hinterlegt.

Genauso melde ich mich bei Menschen aus meinem Umfeld täglich, wo ich weiss, dort ist das Leben kein Zuckerschlecken.
by Monika @16.06.2011, 05:38

Erst einmal großes DANKE für dieses Thema!
In so vielen Familien gehört das zum täglichen Leben, so auch über 31 Jahre hinweg abwechselnd bei alten Eltern mit einmal chronischen Handicaps oder auch viel zu früh eingetretener hoffnungsloser Erkrankung. Nun sind alle Schützlinge gestorben und es ist schon eine lange Zeit gewöhnungsbedürftig, dass plötzlich beide Hände so "frei" sind, will heißen, keine Hand mehr zu halten ist, um Stütze beim Gehen zu sein, keine Ausflüge mit Rolli, keine treue Hundeseele auf Schritt und Tritt mehr begleitet und mit ganz viel Rücksicht auf die Menschen und ihre Gefährte einging. Kein verschmitztes Lächeln und keine interessanten Geschichten von früher mehr zu hören sind, und auch kein fröhlicher Gesang morgens um 6 Uhr schon aus dem Bett ertönt ("Tief drin im Böhmerwald, wo meine Wiege stand", "wenn du nicht siehst, dass Blumen blühen, über dir die Sterne glühen...nimm sie dankbar entgegen, die kleinen Dinge des Lebens"). Diese Zufriedenheit der alten Menschen trotz Schmerzen, trotz 10j. Aphasie. Diese Dankbarkeit für jede kleine Freude.

Aus meiner Erfahrung und auf Anraten bei der Beratungsstellung kann ich sagen, dass ein Notrufgerät an der Hand als Armbanduhr getragen im Falle eines Sturzes nach vorne vermutlich leichter bedient werden kann, als wenn beim Sturz der Mensch den um den Hals getragenen Sender im Oberkörperbereich unter seiner Last hat und nicht mehr hinkommen kann.
Pflegefachkräfte kennen sich da besser aus, wenn es falsch sein sollte, sorry.
Ich wünschen allen Pflegenden die nötige Kraft und immer wieder auch Hilfen für Auszeiten für eigene Kraftsammlung. Es gibt die Möglichkeit beim VDK (Pflegeakademie Neubug/Donau, dass Angehörige mit Ihren zu Pflegenden 8 Tage Urlaub machen können auf Kosten der Pflegekasse. Ich habe keine Ahnung, ob das unerlaubte Werbung ist, dann bitte wieder rauslöschen. Aber wem es möglich ist, es ist eine gute Erholungsmöglichkeit für Angehörige und zu Pflegende, die entweder zusammen in einem Zimmer oder sich auch getrennt erholen können. Der zu pflegende Angehörige wird in der Zeit versorgt. Pflegeerleichterungen werden erklärt. Anwendungen können genommen werden. Soviel aus meiner Erfahrung.

by Ann @16.06.2011, 02:44

Ich bin zwar erst 60 Jahre jung, aber als Alleinstehende befasse ich mich schon länger mit dieser Problematik.Der übliche Hausnotruf mit Notruffinger um den Hals oder als Armband der sozialen Einrichtungen ist mir ehrlich gesagt zu teuer und deckt auch nur den häuslichen Bereich in einem relativ kleinen Umkreis ab.
Das Notrufhandy http://www.euronotruf.de/index.htm ,käme mir da schon eher entgegen.
Aber wie ich mich so kenne.....mein jetziges Handy habe ich auch nur für einen Notfall unterwegs.....ist es dann nicht aufgeladen :-((
Auch würde dieses Teil in den Tiefen meines Rucksacks verschwinden.Bei einem Schlaganfall auch nicht wirklich hilfreich.Ob ich nachts damit zur Toilette gehen würde?Hier passieren ja dann auch die meisten Notfälle.
Jemand der "nur" 24 Stunden hilflos im Bad liegt,hat schon schlimme Decubiti.

Meine Mutter bekam nach ihrem Schlaganfall einen Notruffinger,doch der lag nur brav irgendwo in der Nachtschrankschublade.Ich konnte ihr nicht die Notwendigkeit des Tragens klar machen und habe irgendwann aufgegeben.

Meine SchwieMu lebte 84 jährig mehr oder weniger allein.,hatte keinen Notruf.Wir fanden sie ca.1,5 Stunden nach ihrem Schlaganfall "zufällig"durch eine ungeplante Fügung des Universums.Sie verstarb innerhalb von 20 Stunden.

Für mich gibt es bisher kein Melderitual,werde es aber mit meiner Tochter besprechen und mich weiter bzgl.Notrufhandy schlau machen. Irgendwann.....kann es vielleicht zu spät sein.Schlaganfall ist keine Frage des Alters und jede Minute zählt.
Danke für diesen Denkanstoß und ich bin gespannt wie andere SF es handhaben.
Mögen unsere Schutzengel immer im Einsatz sein.
Liebe Grüße
by amylaya @16.06.2011, 00:52

Meine Mutter wird bald 87 Jahre alt, ist aber noch geistig und körperlich total fit . Sie hat aber bei sich zu Hause einen Notfall-Ruf ... und wird von einem ihrer Kinder oder Enkel täglich angerufen. Auch in der Nachbarschaft hat sie einen guten Bekanntenkreis ... fährt noch selbst mit dem Bus, der S- oder U-Bahn zu Konzerten oder Ähnlichem in Hamburg. Einfach klasse!
by hermes @16.06.2011, 00:11

Dein Kommentar
 Cookie löschen


Zum Schutz vor Spammern gib bitte die Buchstaben/Zahlen vom Bild ein. Falls Du den Code nicht lesen kannst, klicke auf "Vorschau", dann wird ein neuer angezeigt: