Kommentare zu «kb20151027»

Ich schaue nun seit längerer Zeit das Erstemal wieder hier rein.....blättere durch die Tage und lese....und stosse nun auf dieses Thema.....und meine erste Reaktion dazu sind eine Menge Tränen.........meine Gedanken sind tiefe Trauer.....Verzweiflung.....Ohnmächtigkeit.......riesiger Schmerz.......eine wahnsinnige Sehnsucht.......Angst........das Gefühl am Abgrund zu stehen....ich könnte die Liste noch endlos fortsetzen.......und ich weiß wovon ich rede denn auch ich habe meinen Sohn im April diesen Jahres durch Suizid verloren.....Wie sehr erfühle ich den Schmerz dieses Mannes und erspüre auch die Verzweiflung die seine Tochter mit Sicherheit spürte, ehe sie diesen letzten Weg ging.....Seit den letzten Wochen habe ich viel Kontakt zu anderen betroffenen Eltern und es erstaunt mich jeden Tag wieder wieviele Menschen diesen Weg gehen.....Menschen allen Alters.....aber besonders viele junge Menschen, sogar Kinder.......und die allermeisten Eltern und auch Freunde merkten vorher nichts. Man MUSS es nicht merken @ Franz........ich kann deine Aussage zwar nicht verstehen und finde es in Anbetracht der vielen betroffen Angehörigen auf der einen Seite auch verletzend, aber das liegt wohl daran in welchem tiefen Schmerz man sich nun befindet und glaube mir hätten wir etwas bemerkt, dann wäre unser Kind heute noch am Leben. Aber ich merke auch mit wieviel Unverständnis manche Menschen mit diesem Thema umgehen und wie selbstverständlich sie erwarten, das man sofort wieder funktionern muss nach der Beerdigung. Wie ahnungslos sie nur sind.....ich bin da oft sehr fassungslos wie locker sie das sehen....so als ob man einen Gegenstand und nicht sein geliebtes Kind verloren hat. Es ist NICHTS mehr wie es einmal war.......GAR NICHTS......man funktioniert nur noch irgendwie.....ist nur noch voller Schmerz und Verzweiflung.........ja das eigene Leben ist auch verloren.......es heisst ja immer das Leben geht weiter.....irgendwie.....aber es ist nicht so.....es ist nur die Zeit die vergeht.....innerlich ist man wie tot....es ist kein Leben mehr....und man wünscht sich nur nicht mehr denken und fühlen zu müssen......und sehnt die Zeit herbei wieder bei seinem Kind sein zu dürfen.....es in die Arme zu schliessen und niemals mehr los zu lassen..........
Lieber Engelbert....ich weiß ja nicht, ob Du auch noch in den älteren Beiträgen liest und somit meinen Eintrag überhaupt noch mit bekommst jetzt.....aber falls ja....dann richte diesem Mann bitte einen ganz lieben von Herzen kommenden Gruß von mir aus.....mein herzliches Beileid und eine wärmende Umarmung.......
Ich wünsche diesem Mann von Herzen ganz viel Kraft und viele Menschen, die ihm zur Seite stehen.......und für seine Tochter wünsche ich von Herzen das sie ihren Seelenfrieden gefunden hat.......in meinen Gedanken wünsche ich mir immer das all unsere Kinder nun vereint sind dort oben und nur noch Wärme ihr Herz durchstrahlt und nicht mehr diese Verzweiflung die sie in sich hatten......
Und von allen nicht betroffenen Menschen würde ich mir mehr Verständnis und Mitgefühl wünschen.......es kann jeden treffen....wie bei einer schlimmen Krebserkrankung oder anderes.......und von einer Sekunde auf die andere ist nichts mehr wie es einmal war.....ich wünsche es niemandem.....aber denkt einmal darüber nach.......
by Petra @16.11.2015, 20:20

So schrecklich der Selbstmord des jungen Mädchens auch ist, ein wenig könnten Eltern/Freunde durch den Abschiedsbrief und das Tagebuch getröstet sein.

Gestern konnte ich mich nicht zu diesen Thema äußern, ich war zu aufgewühlt.
Ein Suizid ist für die Hinterbliebenen einfach grausam und doppelt entsetzlich ohne ein Wort der Erklärung.
Ich weiß, wovon ich rede. In meiner Familie gab es bisher 3 Suizide (Vater, Cousin, Bruder) ohne eine Begründung zu hinterlassen. Zurück bleiben auf ewig gequälte Seelen.
by Anonym @28.10.2015, 10:48

Da schau ich nach langer Pause mal wieder hier rein - und treffe auf so eine traurige Geschichte.
Ein Kind zu verlieren - egal wie alt es ist - ist wohl so ziemlich das Schwerste, was einer Mutter oder einem Vater (bzw. den Eltern) passieren kann.
Mir geht es wie @Christine aus Ofr - ich danke Gott für unsre fünf gesunden Kinder und die ebenso gesunden Enkelkinder.
Wirklich "reingucken" kann man in keinen Menschen, auch nicht in seine Kinder.
Ich wünsche dem Vater viel Kraft, sein Leid zu tragen und Freunde, die ihm eine echte Hilfe sein können.
Ich denke heute besonders an alle die Menschen, die einsam und ratlos sind, voller Fragen und Traurigkeit und erbitte für sie ein Licht in ihre Dunkelheit.
Ich wünsche allen die Geborgenheit, die ich bei Gott habe.

Dir, lieber Engelbert, ein herzliches Danke für Deine offenen Augen und Dein waches Herz. Deine Reha-Zeit ist für uns alle eine Bereicherung! Ich wünsche Dir alles Gute.

by Gerlinde @27.10.2015, 23:02

ich kenne auch die Zwei Seelen in meiner Brust. Nach außer wirkte ich stark, mußte ich werden um überhaupt zu überleben, meine Seele ist sehr verletzbar, das auch schon viele Menschen getan haben. Jetzt erst im Alter habe ich gelernt und kann nun endlich gut damit umgehen, wenn ich sagen muß: das mag ich nicht, oder kann ich nicht. Mir ist es auch egal geworden, wenn mich diese Menschen danach nicht mehr mögen. Nun endlich kann ich gut mit mir auskommen, die 2 Seelen sind fast eins. Dazu brauchte es fast ein Leben lang.
Sehr schade das diese junge Frau nicht die Geduld und Kraft hatte um heraus zu finden was ihr das Leben alles noch schenkt, für die Eltern kann man nur beten, daß sie dieses Leid ertragen können, denn sie haben daran bestimmt keine Schuld, trotzdem fragt man: warum, und warum.
Engelbert ich finde das ist ein so großer Vertrauensbeweis von dem leidenden Mann, das er dich in sich hinein schauen ließ, ein Geschenk für Beide. Du warst für einen Moment sein Engel.
by Lieschen @27.10.2015, 18:26

Selbstmord ist so ein schweres Thema.
Ich hatte als Kind und Jugendliche einen Freund, der wie mein großer Bruder für mich war. Er war genial, was immer ich fragte, er wußte die Antwort, er lehrte mich mehr als alle Lehrer in der Schule,er lehrte mich Fotos zu entwickeln, Teppiche zu knüpfen,zeichnen,töpfern usw.-
Er (28j.) hat sich mit Zyankali getötet. Ich war damals 14 Jahre alt.

Ich hoffe die Eltern dieser jungen Frau kommen mit ihrem Leid irgendwie klar und verzweifeln nicht daran.
by Helga F. @27.10.2015, 16:51

Traurig, sehr traurig. Leider wissen wir nichts über den Inhalt des Sterbetagebuches, den Abschiedsbrief.

Das Verstecken ihrer "dunklen Seite" respektive das Aufrechterhalten ihrer "hellen Seite" hat dem Mädel "vielleicht" dermaßen viel Kraft gekostet, dass es keinen anderen Ausweg sah.
Für die Eltern wird das Leben nie wieder so sein wie zuvor. Sie werden leiden, sich Vorwürfe machen -selbst wenn unnötige-, sie werden sich den Kopf zerbrechen, gestern, heute, morgen.
Ich hoffe die Eltern halten zusammen, ich hoffe sie können ihren Schmerz teilen.
Ich wünsche ihnen, dass sie Ruhe und zu sich selber finden.
Ich wünsche sehr, dass sie nach dieser dunklen, schweren Zeit wieder weitergetragen werden von den wärmenden Strahlen des Lebens.
by Webschmetterling @27.10.2015, 14:42

** Anemone
Deine Worte haben mich sehr berührt.
(Der Austausch hier auf Seelenfarben ist sehr bereichernd)
by ixi @27.10.2015, 14:12

"Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er niemanden zeigt"

Diesen Spruch von Mark Twain kannte ich noch nicht, aber er stimmt. Zu dieser Kategorie gehöre ich auch.

Mein Mitgefühl gehört der Tochter und den Eltern gleichermaßen.
by GiselaL. @27.10.2015, 14:06

Dieser Mann hat in diesem Augenblick ein Fenster geöffnet, dass Dich in seine Seele blicken ließ. Gehe sorgsam damit um, denn in diesen Augenblicken ist der Mensch am verletzbarsten.
by Annemone @27.10.2015, 13:21

schrecklich für die Angehörigen: das tote Mädchen. Und dann das Lesen des Sterbetagebuches und des Abschiedsbriefes. Unfassbar tragisch.

Immer ist es kaum zu fassen ein Kind durch den Tod zu verlieren. Noch schlimmer ist es - denke ich - wenn ein Suizid vorliegt.

Trauer - Fassungslosigkeit - Hilflosigkeit - Sprachlosigkeit !!

Mein Migefühl gilt allen Eltern, die ein Kind verlieren.

Ob die Eltern im geschilderten Fall ohne therapeutische Hilfe weiterleben können bezweifle ich.



by ixi @27.10.2015, 12:43

Eine Geschichte, die nachdenklich stimmt. Die Tochter hat gelitten und suchte sich den Ausweg, die Familie leidet weiter unter dem Verlust und dem Ausweg, den die Tochter ging. Tragisch!
by Anne P.-D. @27.10.2015, 12:41

Wie tragisch ist so etwas... auf beide Seiten. Und die immer offen bleibende Frage, ob man etwas hätte ändern oder aufhalten können wird die Angehörigen stets begleiten.
Wenn die Seele erkrankt, hört und sieht man leider keine körperlichen Anzeichen wie bei einem grippalen Infekt o.ä. Ich kann nur hoffen, dass ich nie in eine solche Lebenslage gerate. Mein Mitgefühl den Hinterbliebenen...
by Karin v.N. @27.10.2015, 12:29

Das habe ich mir mal irgendwann für mich aufgeschrieben:

"Alle wichtigen Schlachten trägst du in Dir aus".

by _gerlinde @27.10.2015, 11:19

Auch ich bin ein Verstellungskünstler. Nach Aussen hin fröhlich , grosse Klappe und laut, wenn man mich aber richtig beobachtet (das tun aber die wenigsten Menschen in meinem Umfeld) stellt man fest, dass alles nur Tarnung ist und aus Unsicherheit und Vorsicht beruht, damit man mich nicht so leicht verletzt .Quasi eine Art Schutzschild.
Die Geschichte der jungen Frau ist tragisch, aber man kann sich nur helfen lassen, wenn dies mit viel Selbsterkenntnis geschieht, ich musste dafür 60 Jahre werden.
LG.Regina
by @27.10.2015, 09:46

@ Franz

Ich muß mich nocheinmal zu Wort melden. Es gibt Menschen die sind Künstler im überspielen ihrer Gefühle... die zeigen sich nur von der besten Seite. Ich z. B. habe mir oft gedacht ich möchte so sein wie es meine Freundin war... immer gut gelaunt, fröhlich, hilfsbereit... und was war? Innerlich war sie gebrochen...es hat lange gedauert bis sie sich geöffnet hat, doch dann war es zu spät.

Und was tun wenn sich ein Kind dir gegenüber verschließt? Da kannst du dich noch so sehr bemühen als liebender Elternteil... das Herz tut dir weh... aber es lässt dich nicht an dich heran. Und jetzt denke bitte nicht "aber irgendetwas muss da wohl schiefgelaufen sein".

Es git Situationen auf die wohl niemand eine Antwort hat... und hinter den Hinterbliebenen wird ein leben lang ein Fragezeichen stehen... warum?... sie haben ein geliebtes Kind verloren... und zu solch leidtragenden Menschen zu sagen "das MUSS man einfach merken!"... ist wohl fehl am Platz.

Es ist tragisch und sehr traurig.
by Lina @27.10.2015, 09:10

@Irina: Danke für die Fabel, die die Weisheit der Native Americans zeigt. Ich habe sie kopiert und gespeichert. Sie passt so gut zum Thema.

Wie schlimm muss es für Eltern sein, wenn sie erfahren, dass sie ihr Kind nicht wirklich kannten und dass sie nicht helfen konnten.
by @27.10.2015, 09:06

wie muß es dieser armen jungen frau schlecht gegangen sein!
nach aussen eine helle seite zu leben, während sich im innersten die dunkelheit ausbreitet, ist sicher wahnsinnig kräftezehrend. eines tages hat sie es nicht mehr geschafft, die todessehnsucht war zu groß.
natürlich fragt man sich, warum hat sie sich niemanden in ihrer familie anvertraut? jemanden von ihren dunklen gefühlen erzählt?
sie dachte vielleicht, sie muß perfekt sein. darf der familie keine sorgen bereiten und sagte deshalb niemanden etwas.
ein drama für die familie, die sagt, sie haben nichts bemerkt, aber vielleicht gab es doch situationen, wo man im nachhinein sagen kann, da hat was nicht gestimmt.

so war es auch bei der freundin eines bekannten jungen mannes, die aus dem stadthaus von hoch oben aus dem fenster sprang.
sie litt unter dem borderlinesyndrom, einer persönlichkeitsstörung und ihr freund wußte gar nichts davon. sie konnte es ihm verbergen, die beiden waren erst einige monate zusammen.
die traurige geschichte der 18-jährigen könnte ev. auch auf diese störung hinweisen, denn es gibt bei diesem krankheitsbild extreme stimmungsschwankugen.
schrecklich was die familie mitmacht, wenn sich ein kind das leben nimmt.
by christine b @27.10.2015, 08:52

Dissoziative Identitätsstörung gibt es aber schon als Krankheit. Wer jemals mit so Menschen in Kontakt gekommen ist, vergisst diese nie mehr. Ob die junge Frau davon betroffen war ist nicht ersichtlich. Die restliche Familie soll sich Hilfe holen bei einem Psychologen.
Ich habe mehrere Freundinnen so verloren und die restliche Familie ist fast daran verbrochen, sie haben so unter Selbstvorwürfen gelitten.
by Vreni @27.10.2015, 08:39

Niemand kann nachempfinden, was in der Seele dieses jungen Mädchens vorging.
Sie war tieftraurig, verzweifelt...unglücklich verliebt? Und sie hatte wahrschein-
lich nur den einen Wunsch: Nicht mehr zu leben. Unsagbar schlimm für die Eltern
und nun sollen es die zwei Persönlichkeiten des Mädchens sein? Leider leider
müssen sie nun mit diesem Schicksalsschlag klarkommen.
In einer tiefen Lebenskrise war ich in ähnlicher Situation, wollte und konnte nicht
mehr. Gott sei Dank kam im richtigen, allerletzten Moment ein Anruf von meinem
Sohn - und ich habe mich gefangen - er war meine Rettung, Gott sei Dank!
by Inge-Lore @27.10.2015, 08:15

Keiner kann hinter die Stirn des anderen schauen, nur wenn der es freiwillig zulässt.
Mit dem verwaisten Vater/ Eltern habe ich viel Mitgefühl, deren Leben wurde aus den Angeln gehoben. Es ist das Schlimmste für Eltern ein Kind beedigen zu müssen ... und es verändert das Leben stark.

Um die Pubertät herum gibt es kaum Eltern die alle Facetten ihrer Kinder erkennen können. Das macht ja Pubertät aus, eine Veränderung die hormonell und durch die sich verändernde Schaltung der Synapsen entsteht. Junge Menschen hatten in allen Genartionen "Todessehnsucht"; Goethes Werther löste eine Welle von Freitoden unter jungen Menschen aus. Heute gibt es viele Internetseiten für junge Leute, wo sie sich nur mit diesem Thema befassen.

Wenn so ein Unglück in das eigene Leben eindringt, verändert es alle im System. Ich weiß viel zu wenig über die Situation der jungen Frau und deren Familie, als dass ich darüber urteilen könnte.

Wer andere therapeutisch begleitet, entwickelt mit den Jahren Demut; denn heilen kann von außen keiner. Man kann "nur" ein anderes Wesen begleiten und mit ihm seinen Schmerz aushalten und irgendwann hindurchgehen, damit die innere Wunden abheilen können.

Das wünsche ich nun von Herzen den verwaisten Eltern.
by philomena @27.10.2015, 08:07

"Jeder ist ein Mond" - dieser Spruch aus den bisherigen Kommentaren paßt zum Thema : Licht und Schatten, Tag und Nacht .....
Ich denke, wir haben alle irgendwann mehr oder weniger auch ein "hadern" in unseren Gedanken ?!
Eine passende Fabel dazu aus dem Indianischen :
eines Abends erzählte ein alter Cherokee-Indianer seinem Enkelsohn von einem Kampf, der in jedem Menschen tobt.
Er sagte : "Mein Sohn, der Kampf wird von zwei Wölfen ausgefochten, die in jedem von uns wohnen."
Einer ist böse. Er ist der Zorn, der Neid, die Eifersucht, die Sorgen, der Schmerz, die Gier, die Arroganz, das Selbstmitleid, die Schuld, die Vorurteile, die Lügen, die Minderwertigkeitsgefühle, der falsche Stolz und das Ego.
Der andere ist gut. Er ist Freude, der Friede, die Liebe, die Hoffnung, die Heiterkeit, die Demut, die Güte, das Wohlwollen, die Zuneigung, die Großzügigkeit, die Aufrichtigkeiit, das Mitgefühl und der Glaube.
Der Enkel dachte eine Zeit über die Worte seines Großvaters nach, und fragte dann : "Welcher der beiden Wölfe gewinnt ?"
Der alte Cherokee antwortete : " Der, den du fütterst."
by Irina @27.10.2015, 08:00

Ich habe vier Kinder in dem Alter (und ein Nesthäkchen). In den letzten Jahren war der Suizid von Klassenkamerad/innen und Freund/innen immer wieder Thema. Fragen, ob man etwas merken hätte müssen oder können, ob man etwas übersehen oder gar falsch gemacht hat und wie man es hätte verhindern können, belasteten z.T. mein Kind, auf jeden Fall aber die betroffenen Familien enorm.
Ein "merken müssen" nach dem Motto "was reden die eigentlich den ganzen Tag" oder eine Beurteilung, wie es - nicht - gewesen sein kann, maße ich mir in dem und allen anderen Fällen nicht an.
Ich bin dankbar für meine fünf gesunden, lebensfrohen Kinder und kann nur erahnen, was eine betroffene Familie durchmacht. Dem Vater wünsche ich, dass er ein verständnisvolles Umfeld und die Unterstützung hat, die er braucht.

Nachdenkliche Grüße an alle.
by Christine aus Ofr @27.10.2015, 07:41

Jetzt wollte ich mich unbedingt noch zu Franz' Kommentar äußern, da sehe ich, dass Maya das schon getan hat. Psychische Krankheiten merkt man nicht unbedingt, schon gar nicht, wenn jemand sie geheimhalten möchte. Das hat nichts damit zu tun, dass in der Familie nicht geredet würde oder dass jemand die Augne zugemacht hätte. Wer das denkt, hatte entweder noch nie mit psychisch Kranken zu tun oder ist ausgesprochen selbstgefällig.
by Stjama @27.10.2015, 07:35

@franz deine Aussage - das MUSS man einfach merken! - stimmt nicht,
schreibe aus Erfahrung.
Habe meinen Sohn (damals auch 18) auch fast so verloren. Er sagte mir am Morgen ganz normal Tschau und ging in die Kantonsschule. Dort ist er nicht angekommen und Mitschüler haben etwas auf Twitter von Ihm gelesen dass nicht ganz zu Ihm passte. Daher wurde er gesucht und Ich von der Polizei informiert. Er wurde gefunden. Es gab keine Anzeichen er war vorher immer auch mit zusammen, haben viel Diskutiert, Ausflüge unternommen und Gelacht.
Psychische Krankheiten sind schwierig zu erfassen da sie nicht Sichtbar sind wie ein gebrochener Arm.
by maya @27.10.2015, 07:15

Puh, gruselig... Was für eine Horrorvorstellung, dass so etwas mit einem so jungen Menschen passiert. Wie sehr muss sie darunter gelitten haben, immer nur einen Teil ihres Wesens zeigen zu können. An die Eltern mag ich dabei gar nicht denken...

Liebe Grüße,
Stjama (die seit Langem mal wieder hier vorbeischaut :) )
by Stjama @27.10.2015, 06:46

„Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er niemanden zeigt.“

Mark Twain

So sehe ich das auch!
Warum soll es keine zwei Persönlichkeiten geben? Niemand kann in Menschen hineinschauen. Niemand wird je nachfühlen können, was in dem Mädchen vorgegangen ist!
by Marga @27.10.2015, 06:37

Mich trifft es, denn meine Tochter ist 18 und hat gerade ihr Abi gemacht. Es könnte eine ihrer Freundinnen sein....Ich kann mir vorstellen, dass durch das Tagebuch erst diese zweite Seite heraus kam und sie echt war. Dass der Arzt dir davon erzählt hat, hilft ihm ein Stück weiter, es zu begreifen und zu verarbeiten, Engelbert. Ansonsten gefällt mir Linas Idee mit dem Gebet, in das ich den trauernden Vater mit einschließe.
by Margot @27.10.2015, 06:35

Hier im Ort haben sich in den letzten noch nicht 3 Jahren DREI Menschen umgebracht, ein 29 jähriger in seinem Auto (Auspuffgase eingeatmet, dann eine Witwe, Alter 50-60, die ist ganz früh mit ihrem Hund in den Wald und hat am Strassenrand gewartet, bis ein passendes Auto kam, wo sie reinlief mit Hund. Vor zwei Wochen ein 48jähriger Ehemann auf der Parallelstrasse.
Ich finde das schon heftig in einem so kleinen Ort. Es ist eine sprachlose Welt geworden, wo soviel geredet wird, aber eben global und der einzelne Mensch wird oft übersehen...... Traurig!
by Brigida @27.10.2015, 06:29

Warum ist immer die erste Frage, was hat die Familie falsch gemacht. Es gibt so schlimme Familienverhältnisse und manche Kinder überstehen es unbeschadet. Das Mädchen war krank und sah keinen Ausweg mehr.
Ich kenne viele Mütter von gesunden Kindern, die sich brüsten, wir haben alles richtig gemacht, ich koche gesund, ich kümmere mich richtig um die Kinder und darum sind sie bei mir gesund.
Ich habe selber einen Sohn, der sehr schwer krank war ( nicht psychisch ) und trotz besseren Wissen sucht man immer wieder die Schuld bei sich selber.
Am meisten regen mich inzwischen die selbstgerechten Manschen auf, die meinen sie haben es selbst in der Hand, wenn ihnen sowas nicht passiert.
Ein gesundes Kind ist ein großes Geschenk, für das man einfach nur dankbar sein soll!
by sternenkalb @27.10.2015, 04:59

Was hier nicht stimmt ist, dass diese junge Frau zwei Persönlichkeiten gehabt haben soll. Das glaube ich nicht.
Sie hat es nicht zeigen können. Hat vorgespielt, das alles o.k. sei. Angehörige können meist nichts merken. Meine merkten damals auch nichts. Trotz schwacher Andeutungen .. gar nichts! Wie soll man als Betroffene auch zeigen, was ist, wenn das Unaussprechliche von Unbetroffenen niemals nachgefühlt werden kann? Wie traurig, sie hätte geheilt werden können. Mit Medikamenten und Psychotherapie. Und sie hätte ein normales Leben leben können. Aber das hat sie sich nicht vorstellen können. So tragisch!
Vielleicht hilft dem Vater der Gedanke mit den zwei Persönlichkeiten. So sollte man ihn ruhig dabei belassen. Könnte er doch alle inneren Selbstvorwürfe fahren lassen! Aber das wird´s wohl nicht spielen. Zu traurig, unerträglich allemal.
Liebe Grüße,
Tirilli
by @27.10.2015, 02:51

Worüber redet eine Familie, wenn sie nicht merkt, dass eine Tochter zwei Persönlichkeiten hat - das MUSS man einfach merken! Ich frage mich, was hier nicht stimmt. Die Wahrheit würde erst erkennbar, wenn das Tagebuch gelesen werden könnte, denn dort drin hat sie offenbart, dass sie in zwei Persönlichkeiten lebt, auch warum das niemand gemerkt hat. Hatte sie keinen Freund? Wie lebte sie? Sprach sie über die Schule? Sprach die Familie über das Leben?
Der Vater, die Familie tragen sicher schwer daran!
by Franz @27.10.2015, 00:40

Lieber Engelbert,
vor einiger Zeit hat mich das Thema "Suizid" schon einmal sehr beschäftigt. Gerade bei jungen Menschen, die scheinbar noch alles vor sich haben, bleibt man ohnmächtig, in Fragen gefangen zurück. Gibt es überhaupt Antworten auf diese Endgültigkeit?
Meine Ratlosigkeit habe ich in Musik getaucht und meine Gedanken losgelassen.
Wenn du willst, schau hier:
https://www.youtube.com/watch?v=YBvZidWDJD4

Falls du es nicht möchtest, dass ich dieses Video hier erwähne, dann nimm diesen Kommentar von mir einfach komplett wieder raus. Ist kein Problem für mich!
Alles Gute!
johannes
by johannes @27.10.2015, 00:38

Diese junge Frau die noch ihr ganzes Leben vor ihr gehabt hätte... hatte im Inneren bestimmt einen schweren Kampf... einen Kampf der für sie aussichtslos schien... und um Frieden zu finden musste sie wohl gehen... ihre Seele ruhe in Frieden.
Arm sind jetzt wohl die Hinterbliebenen... vielleicht könen sie diesen Schritt den die junge Frau gegangen ist durch das Sterbetagebuch besser erarbeiten. Ich wünsche ihnen viel Kraft.

Ich hatte eine Freundin die auch keinen Ausweg fand. Sie war krank... und wenn ich sie besucht oder mit ihr telefoniert habe war ich danach sehr mitgenommen. Sie war verzweifelt... sagte mal zu mir "Normal müssen Mütter für ihre Kinder sorgen... und ich schaffe es nicht... bei mir ist es umgekehrt!" Nach solchen Gesprächen tat sie mir unheimlich Leid. Sie konnte es nicht verkraften... sie fühlte sich als eine Belastung obwohl sie alle gelibt haben.
Eine kranke Seele ist für Mitmenschen nicht sichtbar... so lange man kann wird versucht dies zu verheimlichen... und dies kann schwerwiegende Folgen haben.

Heute werde ich wohl für die kranken Seelen und verzweifelten Menschen beten.

by Lina @27.10.2015, 00:36

Hört sich ein wenig eigenartig an. Wie kann man nach dem Tod des Mädchens sagen, dass man erst, nachdem sie den Suizid begangen hat, eine dunkle Seite hatte?
Kinder entwickeln oft zwei Persönlichkeiten, wenn sie wiederholt traumatisierende Erlebnisse durchmachen müssen. Dann flüchten sie sich in andere Personen und schalten das eigene ich ganz aus. So ähnlich ist es jedenfalls.
Ich denke, dass das Mädchen schon lange Zeit an Depressionen gelitten hat, vielleicht sogar mit der Schule überfordert war aber sich immer fröhlich gezeigt hat, um ihr Umfeld nicht zu belasten.
Man hat sich vielleicht immer über das fröhliche liebe Mädchen gefreut und leider nicht bemerkt, wie sehr sie in Wirklichkeit leidet.
Auf jeden Fall ist so etwas für die Hinterbliebenen ganz schlimm.
Man stellt sich immer wieder die Frage warum und bekommt keine Antwort mehr darauf.
by marianne @27.10.2015, 00:21

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