Kommentare zu «kb20190402»

Ich und meine 4 Geschwister sind mit einer Mutti groß geworden,die immer mehr ihren Kummer im Alkohol ertränkte.Familiere Probleme,der zu frühe Tod der Eltern und der Tod von Zwillingen,die einen Tag nach der Geburt starben,stürzten meine Mutti in tiefen Depressionen.Bei meinem Vater fand sie keine Hilfe,im Gegenteil.Ihre beste Freundin war sehr feierfreudig und sie half meiner Mutti über ihren seelischen Schmerz hinweg,indem sie mit ihr trank. Meine Mutti betrieb Raubbau am eigenen Körper.Für uns Kinder war es sehr schlimm mit anzusehen,wie sie immer mehr körperlich verfiel und daran starb.
by Monika @06.04.2019, 00:56

Bei uns hat zum Glück niemand probleme, wenn es mal ein wenig mehr Alkohol gibt. Mein Mann wird müde, ich selbst rede noch etwas mehr als sonst, meine drei Söhne werden - wenn sie denn überhaupt mal was trinken - eher lustig und leicht albern, die Schwiegertöchter trinken so gut wie nichts.

Mein Schwiegervater soll allerdings ein Problem gehabt haben. Nicht mit Alkohol allgemein, sondern wenn es mal etwas mehr wurde, geriet er gern in Diskussionen. Es wurde nicht handgreiflich, nichtmal wirklich Streitigkeiten bildeten sich, aber er pochte darauf, Recht zu haben und konnte wohl auch recht verletzende Bemerkungen machen - ich habe sowas zum Glück nie miterlebt.
by Karen @02.04.2019, 22:46

Mein persönliches Leben glücklicherweise nicht, jedoch betrifft es meinen jüngsten Bruder, der dem Alkohol teils zuspricht und, meines Erachtens, sehr weinerlich und vorwurfsvoll, besonders nach dem Genuss erstes betreffend, reagiert. Letzteres betrifft unsere Mutter, an der er kein gutes Haar lassen kann und die ihn offensichtlich (lt. Aussagen) immer abgelehnt hat.
Selbst habe ich, relativ jung, zw. 35 und 40 bemerkt, dass ich generell die Tendenz zu einem Suchtverhalten, nicht was den Alkohol anbelangt, z.B. Medikamente(Schlafmittel, Psychopharmaka) hätte. Habe sofort damit aufgehört. Bin heute noch sehr kritisch diesbezüglich.
Hatte einmal, dies zu meinem 30. Geburtstag, einen Vollrausch und fand alles Geschehen um mich herum unglaublich lustig. - Wenn ich etwas trinke und das sehr, sehr selten, dann ein Glas Sekt mit minimem Alkoholgehalt.
Ich bin sehr froh darüber, dass dies für mich kein Thema ist.
Sehe jede Sucht als "sehnsuchtsvolles Sehnen". Wonach, das kann nur jeder Mensch für sich herausfinden.
by Carina @02.04.2019, 22:40

Mit Alkohol habe keine Probleme, weil ich den Geschmack nicht mag. Ich trinke keinen Tropfen. Wenn andere Sekt, Bier usw. trinken, greife ich immer zu stillem Wasser. Aus gesundheitlichen Gründen und auch, weil es ihm nicht schmeckt, trinkt auch Männe keinen Alkohol. :) Ich nur Wasser und er Cola, und gut ist!
by Janet @02.04.2019, 21:34

Ich bin in einem (fast) alkoholfreien Haus aufgewachsen - der Schluck Wein beim Abendmahl nach der Konfirmation war meine erste persönliche Alkoholerfahrung, und ich fand das Zeug schrecklich!!
Mein Patenonkel lebte Alkoholverzicht für einen ehemals süchtigen Freund, damit es dem leichter fiel, auf den Alkohol zu verzichten.
Mein Vater und heute auch mein Bruder arbeiten für und mit alkoholkranken Menschen - nicht selten wurde mein Vater nachts per Telefon (oder lautem hämmern an der Haustür) zur Hilfe geholt.

Von Familienfeiern in der großen Verwandtschaftsrunde kannte ich die sich sehr verändernden Onkel und Tanten, wenn sie getrunken hatten - und fand das als Schulkind schrecklich. Weil das meine Eltern auch so sahen, waren wir bald bei solchen Festen nicht mehr dabei. Dafür konnte es schon mal dumme Sprüche geben, aber es blieb dabei - sobald der Alkohol zu reichlich floss, gingen die Eltern mit uns nach hause.

Als mein Mann von der Armee wieder kam und plötzlich fast jeden Abend eine Flasche Bier trank, war ich sehr verunsichert! War das der Anfang zur Alkoholsucht? Seine Flasche Bier trinkt er noch heute - zwischen 20:15 Uhr und 22:00 Uhr - selten ist es mehr... Darüber bin ich sehr froh!

Das Alkoholproblem hat einer der Schwiegersöhne und da sind wir alle in Sorge, wie das noch werden wird. Sein Vater ist trockener Alkoholiker seit vielen Jahren - wir kennen ihn seit ca. 25 Jahren so.
Ich erlebe und höre die Tochter und ihre Sorgen betreffs des Alkohols und stehe relativ hilflos daneben - und sehe das "Vorbild" des Schwiegersohnes für die beiden Kinder und frage mich, wieso tritt der Schwiegersohn so in die Fußtapfen des Vaters, aber den Schritt weg von dem Zeug schafft er nicht! Und warum will er uns erklären, er habe alles im Griff?

Ich weiß, dass keiner weiß, ob er die Anlage zur Alkoholkrankheit in sich trägt - und ich weiß, dass der erste Rausch bei dieser Anlage ein tödlicher Kreislauf sein kann. Und ich weiß auch, dass eine einzige Alkoholpraline oder ein alkoholhaltiges Medikament für einen trockenen Alkoholiker ein Desaster sein kann.

Was ich nicht verstehe: warum wird dieses Problem in unserer Gesellschaft so unter den Tisch gekehrt?
Warum muss ich mich ständig verteidigen, weil ich keinen Alkohol trinke? Warum sind die Werbeblätter voll mit Werbung für Bier, Schnaps, Wein, Mischgetränke - die doch alle das Dilemma noch viel schlimmer machen...
Warum gibt es so wenig und so spät Aufklärung, wie sehr Alkohol die ungeborenen Kinder schädigt?!
Warum erzählt man so selten, wie schlimm für so ein kleines Kind einer alkoholkranken Mutter der Entzug nach der Entbindung ist?

Jeder Mensch reagiert anders auf Alkohol - eine unsrer Töchter, die ein fröhliches Menschenkind ist, wird depressiv und traurig von einem Scluck Alkohol. Manche mögen lieber Wein - und manche mögen halt gar keinen Alkohol!


by Gerlinde @02.04.2019, 21:33

leider bei mir in der Familie auch, mein Bruder war süchtig, dann mal wieder trocken, er hat es ja im Griff, seine Rede - also wieder Alkohol, mit 43 Jahren ist er daran gestorben, danach konnte die Familie aufatmen und ruhig weiter leben, nach ihm geweint hat keiner.
Ich selber trinke Wasser, mal ein alkoholfreies Bier, meine Kinder u. Schwiegerkinder mögen keinen Alkohol darüber bin ich sehr froh.
by Lieschen @02.04.2019, 19:09

Ich kann das gut nachvollziehen...mein schon lange verstorbener Mann hatte ein solches Alkoholproblem. Von einer Sekunde zur anderen war er ein anderer Mensch...aggressiv und unberechenbar. Das waren oft schlimme Momente. Aber er hatte ohnehin ein Problem, war depressiv, was man nicht vorher erkannte. Er nahm sich vor 18 Jahren das Leben.
Ich dagegen brauche keinen Alkohol. Ich mag ihn auch nicht...selten einmal lasse ich mich zu einem kleinen Glas Sekt breitschlagen...aber ich mag eben keinen Alkohol , mir schmeckt er nicht.
by Regina @02.04.2019, 18:51

SPIEGELBILD

Alkohol - Tabletten - Sucht
durchwachte Nächte
durchweinte Nächte
grausame Gedanken
Hausfrauen-Dasein
warum gerade mein Mann?
Gefühle kehren sich um
Ekel - Wut - Haß - grenzenlos
warum muß ich so leiden?

Krankheit
rasende Gedanken
alleingelassen mit dem Kind
trotz Trauschein
Geldnot
Existenzverfall
Beziehungsnot
Selbstmordersuch
Zusammenbruch
Teufelskreis

Erkenntnis
ich muß etwas für mich tun
um nicht mit unterzugehen
heilen - was noch zu heilen ist
rausgehen
mit anderen sprechen
schrittweise Erholung
Therapiegruppe
Freunde - die geblieben sind

Verstehen lernen
Zusammenhänge erkennen
trotzdem weiterkämpfen
Berufsausbildung
Bilder malen in großer Zahl
Seelentherapie
es lohnt sich

daraus Kraft schöpfen
um das Warten zu ertragen
bis der andere nachkommen kann
für den gemeinsamen Wiederaufbau
Studium
und die Hoffnung
diese Er-fahrung an andere weiterzugeben

R.C.M 004 anno 1975
by Regenbogenfrau @02.04.2019, 18:38

Der Alkohol kann ein ganzes Leben zerstören. Dann, wenn er immer mehrzur Gewohn-
heit und zur Abhängigkeit führt und den Menschen total verändert. Ich habe es erlebt
und gelitten - lange, zu lange. Nach einer Geburtstagsfeierbei Freunden wurde ich von
meinem Mann auf dem Heimweg niedergeschlagen, liegengelassen -bis ich selbst nach
Hause fand . . . das war auch das Ende meiner Ehe.
by Inge-Lore @02.04.2019, 17:10

nein zum Glück gab es in meiner Familie nie Alkoholprobleme. Es wurde (wird) nur mäßig Alkohol getrunken. Darüber bin ich sehr froh denn im Bekanntenkreis gibt es mehrere Fälle wo der Alkohol eine große Rolle spielt. Dementsprechend aggressiv, weinerlich oder peinlich ist das Verhalten dieser Personen. In zwei Fällen ist dadurch auch der Gesundheitszustand sehr schlimm.
by christie @02.04.2019, 16:52

Im Bekanntenkreis meiner Eltern gab es einen Herrn, der alle 4 Wochen Kegelabend mit Kollegen hatte. Er hat eine Maß Bier hastig hinuntergestürzt und war daraufhin sofort betrunken. Wenn er nachhause kam, gab es regelmäßig Krach. Seine Frau hat dann 4 Wochen nicht mit ihm gesprochen. Kaum war die Zeit herum, kam der nächste Kegelabend. Als er überraschend verstorben ist, tat ihr es sehr leid, dass sie regelmäßig mit ihm wegen des Alkohols beim Kegeln gestritten hat.
by Gisela L. @02.04.2019, 16:44

Bei uns gab es immer einen Likör, oft auch Pfefferminzlikör. Ich habe das alles nicht so süß in Erinnerung, wie die gegenwärtigen Mischungen sind. Das süße Zeugs mag ich nicht. Ein ganz trockener Cremant oder Sekt, stark gekühlt schon eher und das bitte zum Wochenende.

Es gab immer alkoholische Getränke in meiner Familie, aber diese Abhängigkeit gab es sicher nicht. Mein Großvater machte aus seinen Äpfeln Apfelwein mit Gärspund und so. Nach getaner Arbeit trank er ein Bier und das durfte ich mit dem Krug mit Deckel aus der Gastwirtschaft zwei Häuser weiter holen.

Hier wird Obst angesetzt, egal welches und meist wird es später weg geschüttet. Mein Schwager macht zur Zeit Honigwein "Met" aus den Abfallstoffen die seine Bienenvölker im vergangenen Jahr produziert hatte. Das ist alles legal und abgesegnet.

Probleme hatte wohl mein GöGa. Sie waren nicht erkennbar und da kamen wohl noch zusätzlich Tabletten hinzu, er wurde depressiv und sah in seinem Leben keinen Sinn mehr!

Alle Achtung vor trockenen Alkoholikern und ich kann nur diejenigen verachten, die denen noch Essen o.ä. mit Alkohol als sog. Geschenk bringen.
by ReginaE @02.04.2019, 15:10

Ja, das hat es. Zwei für mich wichtige Menschen in meinem Leben waren bzw. sind alkoholkrank. Ich selbst trinke kaum Alkohol, zu einem guten Essen in einem Restaurant mal ein Glas Wein oder zusammen mit Freunden auch schon mal ein Glas Bier. Nach einem üppigen Essen trinke ich auch schon mal einen Kräuterlikör oder einen Aquavit. Das kommt allerdings sehr selten vor und es liegen meist Monate dazwischen. Ich vermisse und brauche ihn nicht.
Ich danke Euch allen, die Ihr so ehrlich und offen zu diesem schwierigen Thema kommentiert habt. In vielen Texten habe ich mich wiedergefunden, kann es aber für mich noch nicht so frei äußern.
Welche Auswirkungen hat das Zusammenleben mit einem alkoholkranken Menschen auf mich gehabt: ebenso wie Annemone bekomme ich Panik, wenn ich in Bus oder Bahn neben jemandem mit einer "Fahne" sitzen oder stehen muss, ich wechsle die Straßenseite, wenn ich eine Gruppe von Leuten in alkoholisiertem Zustand sehe, ich vermeide Karnevalsfeiern und Umzüge und alle Alarmglocken klingeln, wenn ich im Gespräch mit einem Menschen bemerke, dass er zuviel getrunken hat.
by Gitta @02.04.2019, 15:06

In meiner angeheirateten Familie gab es große Alkoholprobleme. Die Frau meines Mannes starb wegen Alhoholabusus mit 38 Jahren. Ein Sohn aus dieser Ehe (mein Stiefsohn) wurde leider auch alkoholabhängig, verlor seine Frau und seine Arbeit und endete im Pflegeheim und starb auch dort in relativ jungem Alter.
Ein Bruder meines Mannes mit seiner Frau waren ebenso alkoholsüchtig. Ihre 5 Kinder wurden ihnen genommen und wuchsen in Heimen auf.
Ich selber trinke sehr selten ein Glas Wein, wenn mir mal danach sein sollte. Es gibt diese kleinen Flaschen wie Piccolo, dann muss die angebrochene Flasche nicht 3 Wochen herumstehen, bis sie endlich leer ist. Oder wenn meine Söhne zu Besuch sind. Tagsüber trinke ich nie Alkohol, auch nicht bei Empfängen, Festen oder dergl. Es steigt mir sofort in den Kopf. Das muss ich nicht haben.
by linerle @02.04.2019, 14:30

Hallo,

ja, Alkohol beeinflusst das Leben meiner Ursprungsfamilie sehr. Mein Vater ist diesem, sagen wir mal, sehr zugetan und trinkt auch oft über den Durst hinaus bzw. hat das früher häufig getan. Dann war er schon öfters aggressiv meiner Mutter bzw. der Familie gegenüber. Mit Handgreiflichkeiten bis hin zu Drohungen diversester Art. Ging soweit, dass die Familie aus dem Haus flüchtete - und das mehrmals.

Es ist nicht schön, an eine solche Kindheit zurückdenken zu müssen und zieht eine solche Kindheit auch (gesundheitliche/psychische) Konsequenzen mit sich.

LG,
BeFe
by BeFe @02.04.2019, 13:44

Gott sei Dank noch nie, weder in meiner Familie, nicht in meiner Jugend oder sonst irgendwie.
Ich selbst hatte einmal als ich mit 17 meine Prüfung zur Anwaltsgehilfin bestanden hatte und mit meiner Freundin überall stolz erzählte, dass wir bestanden haben, wurde das natürlich überall "begossen". Zum Schluß waren wir irgendwo, wo nur noch ähnlich wie Hörnertee sprich Jägermeister, ich glaube es war Stonsdorfer Kräuerschnaps im Angebot war. Entsprechend vorgewärmt wurde die Flasche natürlich leer gemacht und ich denke heute, dass ich damals eine leichte Alkoholvergiftung hatte, denn ich hab die ganze Nacht mein Inneres dem Opfergott preisgegeben und auch noch "Kurt" gerufen als schon längst nix mehr drin war....*g*... Danach war Alkohol lange, lange Zeit tabu. Im späteren Leben gab und gibt es dann wohl das ein oder andere Glas, aber immer ohne Probleme.
by Karin v.N. @02.04.2019, 12:21

Ein Onkel und eine Tante waren beide Alkoholiker. Es war sehr traurig zu sehen, wie sie sich selbst zerstörten. Die Wohnung ein Saustall, war ihnen egal, sie haben sich zum Schluss zu Tode getrunken bzw. mein Onkel den Verstand zerstört. Er mußte in ein Heim.
Ich selbst trinke gerne mal einen guten Wein, ein schönes Bier oder Sekt, wenn mir danach ist. Aber ich komme auch gut ohne aus. Mal ein Glas zum Runterkommen ist ok mit der Betonung auf MAL.
by ChristaHB @02.04.2019, 11:19

Ich hatte eine ganz tolle Tante, die sich "zu Tode gesoffen" hat und eine Mutter mit einem ganz ganz großen Alkoholproblem und entsprechenden Dramen in der Familie.
Ich mag einiges an Alkohol, trinke aber nur ganz ganz selten etwas, aus genau dem o.g. Grund, denn ich möchte nicht, dass aus dem gelegentlichen Glas eine Sucht wird, ich finde der Schritt dahin ist nur sehr sehr klein.

Leider nehme ich immer mehr zur Kenntnis, dass Alkohol einfach zum Leben dazugehört und zwar nicht nur bei den "Pennern", sondern auch bei den Reichen und Schöne, dort ist Prosecco zum Frühstück genaus so normal, wie Wein schon am Vormittag, wenn das Weinfest eröffnet oder der rote Wein zum guten Essen ...
by owl @02.04.2019, 11:11

Meine Eltern hatten mit einer Familie in der Nachbarschaft eine Kooperation, dass wir Kinder abwechselnd zur Schule gefahren bzw. heimgeholt werden. Das funktionierte auch fast bis zum Ende meiner Schulzeit ganz gut. Ich hab zwar mächtig gelitten, denn der Herr Nachbar wusste zwar von meinem Asthma, musste aber während der Fahrt trotzdem seine Zigaretten rauchen, obwohl ich es auf dem Rücksitz oft nicht gemanagt bekam, nicht in Atemnot zu verfallen. Eines Tages fiel mir auf, dass an Nachbars Auto die Rückenlehnen von den Vordersitzen kaputt waren. Ich machte mir keinen Reim darauf. Dann war der Nachbar plötzlich monatelang weg und seine arme Frau, die zwar einen Führerschein, aber keinerlei Fahrpraxis hatte, musste seinen Part übernehmen. Erst viel später habe ich erfahren, dass der Nachbar im Innenleben der Autositze seine alkoholischen Vorräte versteckt hatte. Dann ging plötzlich nichts mehr und er musste in eine Kur.

Aber auch in der eigenen Familie hat Alkohol für Leid gesorgt. Mein Vater hatte phasenweise abends immer viel zu viel getrunken und darunter litten alle. Meine Mutter durfte ihn nicht deshalb kritisieren, ohne dass es Streit gab und wir Kinder wurden von ihm verbal angegriffen. Das tat weh. Im Alter hat mein Vater glücklicherweise selbst die Kurve gekriegt. Er pflegt jetzt liebevoll meine Mutter, die in dieser schlimmen Zeit soviel abgekriegt hat. Aber - und rückblickend finde ich das sehr bezeichnend : Wir sind jeden Sonntag zur Messe gegangen und ich weiß noch, dass ich zuweilen mein ganzes Taschengeld in den Klingelbeutel gestopft habe, verbunden mit der innigen Bitte an Gott, dass er doch meinen Vater dazu bringt, mit dem Trinken aufzuhören.

Was hat das mit mir gemacht?

Ich bekomme Panik, wenn ich im Bus neben jemandem mit Fahne sitzen muss, dagegen macht mir eine fette Knobifahne oder Schweiß knapp die Hälfte aus. Ich bekomme Panik, wenn ich mit jemandem eine Unterhaltung führen muss, wenn ich mitbekomme, dass derjenige alkoholisiert ist. Und ich hasse abgrundtief diese Verniedlichungen im Ausdruck: "Bierchen, Schnäpschen usw.". Das ist kein niedliches kleines Problemchen, sondern ein ausgewachsener Beziehungskiller. Aber mit der Verniedlichung fängt es meines Erachtens schon an.
by Annemone @02.04.2019, 11:04

Ich bin auch trockene Alkoholikerin, seit ca 25 Jahren. Nachdem ich ein Jahr trocken war, habe ich mich von meinem Mann getrennt.
Schlimm fand und finde ich meine Mitmenschen, die nicht verstehen können, dass jemand keinen Alkohol trinken will. Bemerkungen wie: Was, so kann man doch nicht leben? was hast du dann noch vom Leben? Eine Kollegin wollte ihr 1. Enkelkind "begießen" und als ich mit meinem Wasserglas anstoßen wollte, lehnte sie das ab. Mein Ex-Mann hat noch Jahre nach der Trennung und Scheidung zum OSterbrunch mit den KIndern auch mir Schokolade mitgebracht - immer mit Alkohol.
Ich habe gelernt überall nachzuschauen bzw nachzufragen, ob Alkohol enthalten ist, da ich weiß, dass ich nicht rückfällig werden möchte.
by SilkeP @02.04.2019, 11:03

Mein 2. Ehemann hatte ein massives Alkoholproblem, das er, wie es bei solchen Menschen üblich ist, nie zugegeben hatte.
Er konnte in liebevoller Ehemann sein, neigte allerdings auch zu verbal übergriffigen Exzessen. Das war dann auch der Grund, dass ich mich von ihm getrennt hatte und auch scheiden ließ. Er starb dann auch 2005 infolge seiner Sucht im Krankenhaus im OP während einer Fußamputation aufgrund seines Diabetes.
Ich selber hatte 2x ein alkoholisches Erlebnis. Das erste Mal mit 18 beim Polterabend meiner Freundin und dann ca. 20 Jahre später nochmal bei einer Firmenfeier. Beide Erlebnisse waren recht übel. Beides hat mich so geprägt, dass ich Alkohol nur noch in homöopathischen Dosen zu mir nehme oder lieber gleich die Finger davon lasse. Er schmeckt mir einfach nicht mehr. Zu Silvester einen kleinen Schluck Sekt zum Anstoßen - das war's dann aber auch schon. Oder mal ein winziges Schlückchen zum Probieren von meinem Mann.
Am liebsten trinke ich Wasser oder Säfte mit Wasser verdünnt.
by Juttinchen @02.04.2019, 10:36

Leider ja. Mein Vater trank, als er noch arbeitete, jeden Abend sein Bierchen und wenn Besuch da war, kam auch schon mal ein Schnaps dazu. Hört sich erst mal ganz normal an, aber als dann den altersbedingten Wehwehchen Tabletten dazu kamen, vertrug sich das nicht mehr gut. Er wurde dann schnell albern und nahm kein Blatt mehr vor den Mund, hat es auch nicht sein lassen können, über mich her zu ziehen. Allerdings hat er auch auf seine Ärzte gehört, die ihm geraten haben, wegen der Tabletten weniger Alkohol zu trinken, was er dann auch weitestgehend gelassen hat. Das Feierabendbierchen gab es nicht mehr, nur noch zu besonderen Anlässen wurde mal was getrunken. Das machte sich dann aber auch gleich stärker mit oben beschriebenen Tiraden bemerkbar. Und dann kam eines Tages der Punkt, wo ihm die Gelenke und Muskeln so schmerzten, dass er dagegen doch einen kleinen Schluck trinken wollte. Es war dann aber mehr als die halbe Flasche. Als er dann aufstehen wollte, blieb er mit dem Fuß am Tischbein hängen, stürzte und blieb ohnmächtig liegen. Das war ihm eine Lehre und er hat danach keinen Tropfen mehr angerührt.
Auch eine Schwester ist Alkoholikerin, würde das aber niemals öffentlich zugeben. Zu meinem Leidwesen gab es aber doch schon einige Male Ausfälle, bei denen sie mich am Telefon angebrüllt hat - und sich später an nichts erinnern konnte. Ich habe versucht, sie darauf anzusprechen, doch sie gibt es nicht zu. Da ihr die Einsicht fehlt, kann man ihr auch nicht helfen. Das ist unter anderem ein Grund, weshalb ich den Kontakt zu ihr vollständig abgebrochen habe. Irgendwann war das Fass eben voll und eine Freundin hat mich gefragt, was ich denn davon hätte, wenn ich immer wieder versuchen würde, meiner Schwester zu helfen. Nichts, ich reibe mich nur daran auf. Seit dieser Einsicht ging es mir besser.
Ich selber trinke selten. Ich gebe zu, in der Weihnachtszeit kann ich vom Weihnachtsbier die Finger nicht lassen. Im Alltag brauche ich es absolut nicht, wohl auch wegen meiner Erfahrungen mit der Familie. Mit dem Alkohol ist es bei mir wie mit Chips oder Schokolade. Es gibt Phasen, da gönne ich es mir, kann dann aber auch wieder monatelang ohne auskommen.
by bo306 @02.04.2019, 10:32

In diesem Jahr bin ich 30 Jahre "trockene Alkoholikerin". Ich bin nicht überrascht über die klugen Meinungen der Nichtalkoholiker.

Ich bin seeehr dankbar, dass ich das hinbekommen habe und als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft sehr aktiv leben kann.

Bitte verurteilt nicht die Alkoholiker, denn Alkoholismus ist wirklich eine Krankheit.

Allen einen schönen Tag
by Hannelore @02.04.2019, 08:28

Mein Vater war handlungsfähiger Alkoholiker, das heißt: er trank nur abends nach der Arbeit.
Finanziell hat er uns nie leiden lassen, emotional war es beonders für meine Mutter schlimm.
Mit 6 Kindern und sehr katholisch trennte man sich damals mal nicht so einfach.
Für mich war die Situation ausschlaggebend dafür, dass ich einen Beruf gewählt habe, der es mir erlaubt hätte, unabhängig zu leben.
Mein Mann und ich sind seit 48 Jahren verheiratet - Alkohol war nie ein Problem in unserem Leben.
by maria @02.04.2019, 08:21

gott sei dank nein. wir trinken alkohol nur zu feiertagen (zusammen ein likörchen oder ein glas sekt) und wenn wir ausgehen mal ein gläschen wein mit mineralwasser, aber auch da nicht immer. mein mann bleibt dann beim cola.
mein vater hatte nach dem krieg ein problem, er trank zwar nicht ständig aber sogenannt im "quartal". er war im 2 weltkrieg ein ganz junger tigerpanzerfahrer ( er mußte), dort hat man der mannschaft am panzer vor einem gefecht unmengen von schnaps aufgezwungen. man weiß auch nicht genau welch schreckliche dinge der sensible, nette mann im krieg erlebt hat, das hat ihn wahrscheinlich in seinem leben danach getrieben, mal einen über den durst zu trinken. tat er das , dann war für ihn alles schwarz, dann wälzte er auf einmal "probleme" mit unserem haus, heizung, reparaturen....
bier löste das nie aus, es war der schnaps und er vertrug gar nicht viel davon.
wohl fühlte er sich dann nie nachdem er was getrunken hatte.

wir haben einm haus einen lieben nachbarn, stotterer als kind, der ist wahnsinnig ruhig. redet nicht viel. nach ein paar bierchen wird er fröhlich, wenn man ihn dann trifft, dann erzählt und redet er wie ein buch. gott sei dank gut aufgelegt dabei.
by christine b @02.04.2019, 08:13

Ich gebe Defne in allem recht.
Vor allem der regelmäßige Alkoholkonsum macht die Sucht aus. Da brauchts keinen Rausch, aber wem das Abendessen ohne zwei Bier nicht schmeckt, der hat ein Alkoholproblem.
Ich hab mich selbst vor vielen Jahren auch dabei ertappt, dass ich jeden Abend mindestens ein Glas Rotwein brauchte, um überhaupt müde zu werden. Selbst merkt man das gar nicht, da muss man wirklich drauf hingewiesen werden. Und es stimmte, als ich den Wein abends weg ließ, konnte ich nicht einschlafen, drehte mich rum....es dauerte ein paar Wochen, bis wieder alles normal war.
Ich trinke heute gerne mal ein Bier, Samstag abend zum Grillen. Ein Glas Sekt am Sonntag zum Frühstück.
Es kann auch mal ein wenig ausufern, Starkbierfest am Samstag....
Aber ich weiß, danach gehts mir nicht wirklich gut und es langt dann wieder für eine Zeit.
Leider sind in unserem Freundeskreis die Männer diejenigen, die es ablehnen, zum Essen auch mal Wasser oder Schorle zu trinken. Es wird keiner von denen betrunken, nicht bei vier oder fünf Bier, was ja auch schon bedenklich ist.
Zum Glück ist mein Mann da nicht dabei. Er steht dazu, dass er lieber Wasser trinkt.
Ich erlebe es auch immer wieder, wenn wir nach der Chorprobe noch den Abend beim Italiener ausklingen lassen, mit welcher Geschwindigkeit sich einige unserer Sängerinnen und Sänger zwei Gläser Wein einsaugen. Und danach noch Autofahren.
Nein nein, Alkohol ist ein Teufelszeug.
by Lieserl @02.04.2019, 07:50

Meine Gedanken zu den Beiträgen:
Da klingeln bei mir sämtliche Alarmglocken:
"Jeden Abend 4 Flaschen Bier". Das ist doch gar keine Frage dass das Alkoholabhängigkeit ist, das ist weit über den unbedenklichen Pegel hinaus.
"Wenigstens beruhigt ein Gläschen Bier oder Kräuterschnaps ein wenig." Das hört sich auch gar nicht gut an.

Inzwischen bin ich der Meinung (auch durch entsprechende Schulung) dass jedes regelmäßige Alkoholtrinken (auch wenn es relativ wenig ist) Alkoholsucht ist. Es muß möglich sein tageweise mit dem Alkohol zu pausieren.
by Defne @02.04.2019, 07:36

Der Alkohol hat mein Leben, das meiner Kinder und vor allem das Leben meines verstorbenen Ex-Mannes beeinflusst. Zum Ende hin konnte er morgens nur zur Arbeit gehen, wenn er einiges intus hatte - und dann wurde er bei der kleinsten Kleinigkeit aggressiv und ging auch schon mal auf die Menschen los. Aber - "ich bin nicht abhängig, habe kein Problem damit. Ihr seid diejenigen, die ein Problem haben."
Ich war froh, als nach 3 Jahren die Scheidung durch war und ich aufatmen konnte / durfte. Meinen Kindern verbot ich nie den Umgang mit ihrem Vater; aber ihre Besuche hielten sich sehr in Grenzen ...........
by Lilo @02.04.2019, 07:35

In meiner Ursprungsfamilie gab es nie ein Alkoholproblem. Ab und zu wurde mal ein kleines Bier oder ein Glas Wein (wenn Gäste kamen) getrunken. Auch in meinem Freundeskreis hatte niemand ein Alkoholproblem.
Seht erstaunt war ich dann doch als ich wahrgenommen hatte dass in der Türkei viele ein Alkoholproblem haben. Mein Exmann hat leider auch viel zu viel Alkohol getrunken, auch daran ist dann die Beziehung gescheitert.
Ich bin nicht Alkoholsuchtanfällig aber diese Probleme haben dazu geführt dass ich so gut wie keinen Alkohol mehr trinke nur ab und zu mal zum Kochen. Warum soll ich meinen Körper damit belasten wenn es auch ohne gut geht. Alkohol schmeckt mir eh nicht sonderlich gut und ich vermisse wirklich nichts wenn ich keinen Alkohol trinke.
by Defne @02.04.2019, 06:33

Zum Glück habe ich damit kein Problem. Aber es hätte nicht viel dazu gefehlt. Das war ca. nach 1975 in einer kleinen Fabrik. Die stellte Schriftzeichen und Firmenabzeichen für Autos her. Ich war Kontoristin. Fernschreiben, Ablage, Plätzchen für die Besucher hinstellen, die Bleistifte für den Prokuristen täglich neu anspitzen, Weihnachten die Präsente, z.B. 6 Kristallgläser für gute Kunden bei Ford, Opel u. a.. bruchsicher verpacken. Meine 2 Kollegen waren sogenannte Spiegeltrinker. Morgens gab es erst mal einen Strubbeligen (Schnaps mit Kümmel, Klarer u. a.) "Auf einem Bein kann man nicht stehen.... - Aller guten Dinge sind drei..." Es hat gar nicht lange gedauert, vielleicht 2 - 3 Monate, da habe ich mich schon auf den ersten Schnaps gefreut. Zum Glück habe ich das gemerkt, sozusagen ging die rote Lampe an, und ich konnte es verhindern, weiter zu machen.
Dass mein Mann Alkoholiker war, habe ich erst erfahren, als er schon tot war. Wegen eines neuen Freundes ging ich zu eine Co-Alkoholiker Gruppe. "nein, mein Mann war keiner, der trank nur jeden Abend seine 4 Flaschen Bier .." "Aber bei dieser Menge sprechen wir schon von Alkoholabhängigkeit" meinte sie. Allerdings war er friedlich, schlief meist im Sessel ein. - Später waren neue Bekannte fast immer auch Alkoholtrinker. "Vielleicht haben Sie etwas Mütterliches an sich und ziehen solche Leute an" meinte sie. - Aber ich bin nicht solcher Meinung. Es gibt halt keine anderen Männer. - Der letzte, ein hübscher Mann, 8 Jahre jünger, lustig, wohnte 6 Jahre bei mir. Bezahlen wollte er nichts. Der war eher der Quartalstrinker. Vor dem Urlaub, Ostern, Weihnachten und sonstigen Festivitäten machte er eine Sause mit den Kollegen. Angeblich war ich dann immer Schuld. Wenn ich nicht so blöd gucken würde ... Als er wieder mal besoffen ankam, habe ich ihn nicht mehr herein gelassen. Da ist er zu seiner Mutter gezogen. Sie hatte nur ein Zimmer. Von da ab lebe ich ganz gut alleine.
by Sieglinde S. @02.04.2019, 05:34

Indirekt.
Nach dem Tod meiner Stiefmutter hatte mein Vater ein „Händchen“ für Frauen mit Alkoholproblemen, teils gekoppelt mit Medikamentenmissbrauch. Für mich die erste Berührung mit dem Thema.
by Bärenmami @02.04.2019, 04:34

ja hat es,

by rosiE @02.04.2019, 04:08

In meiner Familie... Eltern und Geschwister gab es nie Alkoholprobleme.
Mein erster Mann hat allerdings sehr viel getrunken... zu viel... und das war dann auch der Grund weshalb ich mich hab scheiden lassen. Gespräche haben nicht gefruchtet... also nahm ich unsere Kinder (1 1/2 und 4 Jahre alt) und wir haben uns ein neues Heim aufgebaut.

Alkohol kann so viel zerstören... ich habe als DGKS viele familiäre Tragödien erlebt. Z.B. wie traurig es ist wenn eine Alkoholikerin nicht einmal ihr Kind... welches noch im Volksschulalter war... erkannt hat.
by Lina @02.04.2019, 01:13

Ob mit oder ohne Alkohol, ich schlafe nicht ein und bin wach, obwohl ich müde bin. Da ist das Nicht Schlafen Können viel schlimmer als Alkoholprobleme. Wenigstens beruhigt ein Gläschen Bier oder Kräuterschnaps ein wenig.
Mein Bekannter, der leider gestorben ist, den lernte ich kennen, da war er trockener Alkoholiker und das war er dann fast 25 Jahre lang. Da dachte ich, er ist auf alle Fälle übern Berg. Sein Vater starb, da war auch noch alles o.k., aber als seine Mutter starb, hing er sofort wieder an der Flasche. Das war für mich sooo traurig, denn er hatte ja gute 25 Jahre lang sich erfolgreich alle Mühe gegeben. Aber noch nicht schlimm genug. Er mußte den Führerschein abgeben (Alkohol am Steuer), so wurde er zum Radfahrer. Weil er Rad fuhr, wurde er von einem Auto kurze Zeit später überfahren und starb sofort. Schlimm. Er war ein sehr gescheiter Mensch, mitfühlsam, positiv sensibel, in Technik und Politik konnte man mit ihm super Gespräche führen. Die Lücke, die er hinterläßt, tut weh.
by Katharina @02.04.2019, 00:19

Nein, meine sämtliche Familie hat keine Probleme, ich selber trinke so gut wie keinen Alkohol, nippe mal und lasse den Rest stehen, wenn z.B. Sekt bei Empfängen gereicht wird.
by Ellen @02.04.2019, 00:08

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