Kommentare zu «kb20161227»

Das Weihnachtsfest war doch wunderbar.Der Vater hatte es geschafft mit dem Zug zu kommen.Die Familie war glücklich.Die Kinder hatten ihren Vater nochmal gesehen.
Das Glück hatten nicht alle! Gebe Gott das es nicht nochmal passiert!
by gerda.f @27.12.2016, 23:00

Vielen Dank, liebe Elisabeth, dass du deine Erinnerungen mit uns teilst. Es war eine schlimme Zeit für Deutschland, Europa und die ganze Welt.
Schlimm, dass es immer wieder Krieg gibt, das wenige Menschen über Krieg und Frieden entscheiden - aber ganz viele Menschen aushalten müssen, was da kaputt gemacht wird. Ich denke da vor allem an das, was in den Menschen kaputt geht - aber auch an das, was an Neuaufbau nötig wird.

Die Ruine der Dresdner Frauenkirche ist mir heute noch als Mahnmal vor Augen - auch wenn ich mich inzwischen am Neuaufbau freuen kann.

Gerade gestern fand ich in alten Papieren einen Gruß, den mein Vater Weihnachten 1947 an seine Eltern und seine Schwester geschickt hat. Er war in französischer Gefangenschaft gewesen und war dann für Reparationsleistungen einem Bauern zugeteilt. Wenn ich mich recht erinnere, ist er im Herbst 1948 nach Hause gekommen - 23 Jahre alt. Als er 26 Jahre alt war, hat er meine Mutter geheiratet, ein weiteres Jahr später wurde ich geboren. Krieg kenne ich nicht mehr - Gott sei Dank - aber ich kann mich sehr wohl an die Ruinen in unserem kleinen Heimatdorf erinnern. Die Bomben sollten Chemnitz bzw. das Motorradwerk in Zschopau treffen, aufgrund widriger Wetterverhältnisse (starker Wind trieb die "Christbäume" ab) wurden sie über den Dörfern des Erzgebirges ausgeklinkt. Erst in den späten 60er Jahren verschwanden die letzten Ruinen...

Mein Vater hat bis zur Wende nicht viel über seine Erlebnisse im Krieg und in der Gefangenschaft erzählt. Es hat ihn selbst sehr belastet, was er aushalten und erleben mußte. Was er uns oft erzählt hat - dass er halb verhungert war und dem Tod näher als dem Leben. In dieser Situation - man meinte, er sei schon tot und gehöre ins Leichenschauhaus - habe er sein Leben Gott übergeben und versprochen, fortan für IHN zu leben und von SEINER Liebe und Treue recht vielen Menschen zu erzählen.
Ein Pfleger hatte erkannt, dass mein Vater noch lebte und hat sich seiner angenommen. Diese treue Pflege und Gottes Hilfe und Liebe haben meinen Vater nach ein paar Jahren zu seinen Eltern zurück gebracht. Das hat er uns sehr oft erzählt. Vater hat sein Versprechen gehalten - erst ehrenamtlich, später als Beruf hat er Kinder-, Jugend- und Bibelstunden gehalten, war er als Prediger im Dienst - bis er 1993 ganz plötzlich von Gott abgerufen wurde.

Seine Schwester hat viele Briefe gesammelt und später als Buch binden lassen. Ich weiß nicht, warum sie diesen Brief nicht dabei hatte - vielleicht war er den Eltern wichtig und sie hat ihn erst später bekommen...
Das Buch wird treu gehütet - und so nach und nach dürfen es die Enkel und Urenkel lesen.
Andere, aber keine schöneren Erinnerungen hat uns mein Schwiegervater berichtet - die Angst, die sie als junge Burschen aushalten mußten, hat sie alle bis zuletzt begleitet.

Wir wollen die nicht vergessen, die nun wieder Krieg aushalten müssen - anders als vor 70 Jahren, aber keineswegs menschlicher, was da geschieht.

Danke, Engelbert, dass SF so vielseitig sein kann!
by Gerlinde @27.12.2016, 21:56

Ich finde es auch gut, dass die Geschichten unserer Generation nicht verloren gehen.
Dass es auch heute noch so viele Parallelen dazu gibt, ist unfassbar traurig!
by Elisabetta @27.12.2016, 21:30

Ein sehr berührende Geschichte, danke, liebe Eleisabeth, dass Du uns das Erleben Deines Mannes und Deine Geschichte von 1944 lesen gelassen hast.

Ja, auch heute gibt es Kriege und Flüchtlinge und sie sind mir nicht gleichgültig. Aber beim Lesen dieser Geschichte kam große Dankbarkeit in mir hoch, dass wir seit 71 Jahren in Frieden leben! Das ist für uns alle ein wertvolles Gut und dieses sollen wir uns bewahren. Viele unserer sogenannten Probleme sind gar keine gegenüber der Verantwortung, die diesem 11jährigen Jungen aufgebürdet wurde.
by Sywe @27.12.2016, 21:05

Weihnachten 1944, ich erinnere mich nicht an Einzelheiten. Ich war fast 5 Jahre alt. Meine Mutter lebte mit mir bei ihren Eltern in Frankfurt/M. Vater war im Krieg. Gut erinnere ich mich an Nächte im Luftschutzkeller und das Dröhnen der Flugzeuge. Mein Vati kam glücklicherweise 1947 aus russischer Gefangenschaft zurück, zwar schwerverwundet und arbeitsunfähig, aber wir hatten ihn wieder.
by linerle @27.12.2016, 19:29

Eine Geschichte, die traurig macht und dennoch inhaltsstark ist. Sie berührt mich tief, da ich diese Zeit nur vom Erzählen kenne. Ich wurde im September 1944 geboren, noch in der Frauenklinik, einer großen Einrichtung in Chemnitz. Meine Cousine, im April 1945 geboren, kam im Luftschutzkeller zur Welt. Keiner wollte laufen, um die Hebamme zu holen. Es waren wohl zwei alte Männer mit im Keller, die sich aber bei dem Beschuß und Bombardement nicht hinaus trauten. Meine Mutter sei gegangen, immer an Hauswänden entlang, um für ihre jüngere Schwester die Hebamme zu holen. Als erstes "Bett" habe meine Cousine einen Pappkarton gehabt. Das kam mir spontan in den Sinn.

Und- mein Wichtelpaket war von einer Elisabeth, vielleicht war sie es, die mich mit ihrem Geschenk beglückt hat. Oder es gibt noch andere namens Elisabeth. DANK für diese nachdenkliche Geschichte, gerade jetzt, da "friedvoll" zum Fremwort zu werden scheint.

Viele liebe Grüße für die Elisabeth, die mich mit dem "neuen" Buch erfreut hat und danke an Engelbert, dass diese Geschichte heute im Kb gekommen ist.

Karla
by Karla aus Ostsachsen @27.12.2016, 19:02

Solche Geschichten holen einen immer wieder auf den Teppich, denn dagegen erscheinen unsere Wohlstandsprobleme winzig. Und auch heute noch, 72 Jahre später, gibt es wieder unzählige Familien auf der Welt, die so ein Weihnachten er-oder gerade so überleben. Wie deren Geschichte wohl ausgehen wird?

Ich finde es gut und wichtig, erlebte Geschichte weiterzugeben. Wirkt besser als jedes Lehrbuch...
Danke für das Vorstellen hier im Kalenderblatt.
by Suse aus der Südpfalz @27.12.2016, 17:47

diese Geschichte geht unter die Haut. Viele solche traurige Geschichten aus der Kriegszeit gibt es. Das unsagbare Leid, die Angst, der Schrecken, die Sorge um Angehörige - undenkbar was die Menschen damals aushalten mussten.
Wir hatten Glück in die Jahre des Friedens und des Wohlergehens hineinwachsen zu dürfen.
by Christie @27.12.2016, 17:21

DANKE - gerade solche Geschichten gehören zu Weihnachten - das ist das Grosse: FÜRCHTET EUCH NICHT!, das uns geschenkt wurde. Und außerdem sind solche Geschichten immer noch und immer wieder mehr als aktuell, leider...
by beatenr @27.12.2016, 17:19

Eine sehr berührende Erzählung - vielen Dank für die Freigabe.
by @27.12.2016, 15:28

So berührend! DANKE!
by Bettina @27.12.2016, 14:07

Vielen Dank für diese tiefgehende und sehr berührende Geschichte.
Ich finde es sehr wichtig, Berichte aus dieser Zeit von Zeitzeugen zu lesen oder zu hören.
Früher als Jugendliche fand ich das damals langweilig, aber als ich dann älter war, habe ich auch meine Oma sehr viel zu dieser Zeit befragt und auch meine Seniorin, die ich bis vor Kurzem immer im Altenheim besuchte (sie starb in diesem Jahr am 4.Advent).
Beim Lesen dieser Geschichte wurde mir auch deutlich, wie wichtig es ist, das die Familie zusammen ist und zusammen Weihnachten oder andere Feste feiern kann und wir schon so lange Frieden in unserem Land haben.
Das ist schon etwas sehr Besonderes.





by Paulette @27.12.2016, 12:30

tief berührend ist diese geschichte. sie geht einem tief ins herz.
mein gott, was machten die kinder damals mit, es ist einfach so traurig.
es hat wohl ihr ganzes leben beeinflußt.
mein vater, der als ganz junger bursche einen tigerpanzer in russland fahren mußte, war sehr schweigsam, er erzählte kaum etwas, auch er er hatte unendlich viel leid erlebt in diesem furchtbaren 2. weltkrieg!
danke elisabeth für die geschichten von dir und deinem verstorbenen mann. so sympathisch sehen er und sein papa aus und das familienbild ist so nett. wenn man bedenkt, wie tapfer sie alle lächeln für den geliebten papa/mann, der sich am kriegsschauplatz befindet.
by christine b @27.12.2016, 12:22

Diese Geschichte hat mich übrigens mehr als ich mir hätte vorstellen können, berührt.
by Hildegard @27.12.2016, 11:50

Diese Geschichte könnte auch die meine sein, nur war ich 1944 erst 4 Jahre alt und kann mich leider an meinen Vater nicht erinnern. Auch mein Vater ist im März 1945 als vermisst gemeldet worden (vermutlich war er auf der Wilhelm Gustloff) und wurde 1953 für die Wiederverheiratung meiner Mutter für tot erklärt. Und dann kamen die letzten Kriegsgefangen (durch Adenauer vermittelt) zurück. Jeden Abend saßen wir vor dem Radio wenn die Namen der Rückkehrer durchgesagt wurde. Ich habe mir so heiß und innig gewünscht den Namen meines Vaters zu hören. Meine Mutter bangte um ihre neue Ehe und meine Halbschwester.

Viele Weihnachten nach dem Krieg habe ich mit einer weinenden Mutter erlebt, die nicht begreifen konnte, dass das ihr der liebe Gott angetan hat und so habe ich auch heute noch ein gestörtes Verhältnis zu Weihnachten.
by Hildegard @27.12.2016, 11:49

So berührend, diese Lebenserfahrungen darf man nicht vergessen und schön, dass sie hier einen Platz haben. Danke dafür und alles Gute für Elisabeth
by HelgaR @27.12.2016, 11:44

Danke für diese Geschichte, die mich tief berührt hat. Ich selber bin im Jänner 1944 geboren, meine Erinnerungen setzen also erst später ein, aber Hunger, Zerstörung und Ängste (wir waren Sowjetzone) gab es auch da noch. Aus dieser Zeit zu erzählen halte ich für wichtig, um das Verständnis sowohl für damals als auch für Menschen in Kriegsgebieten heute zu wecken. Ginge der Wunsch nach Frieden doch endlich in Erfüllung!
by nora @27.12.2016, 11:14

Die kleine Stadt, in der ich aufgewachsen bin, wurde im April 1945 zu 75% aus-
gebombt - wir waren zum Glück nicht betroffen...haben nur wochenlang im Luft-
schutzkeller gelebt...
Wer Berichte wie den heutigen von Elisabeth liest und in der damaligen Zeit noch
nicht auf der Welt war, kann sich diese Tragödien kaum vorstellen. Wollen wir
hoffen und beten, dass unsere kleine Welt friedlich bleibt...
by Inge-Lore @27.12.2016, 09:34

Die etwas andere Weihnachtsgeschichte!
Danke Elisabeth, dass wir das lesen und auch die Fotos anschauen durften. Bernhard sieht seinem Vater sehr ähnlich und Mutter und Kinder schauen alle vier ganz fröhlich aus. Bestimmt wollten sie dem Vater mit ihrem gemeinsamen Foto auch Mut in der Fremde machen.
Und dann die Überraschung, als er plötzlich unter diesen trüben Bedingungen selbst da steht... Wirklich: Ein wunderbares unvergessliches Weihnachtsfest für Berni!
Das Vermächtnis, das ihm sein Vater an Weihnachten 1944 mit auf den Weg gab, hat Berni sicher sein Leben lang begleitet - ihn traurig und gleichzeitig froh und stolz gemacht.
Es ist zwar 72 Jahre her und anders als heute, aber aktuell irgendwie auch wieder nicht....
Ich bin jedenfalls froh, dass solche Zeitzeugen-Dokumente existieren. Auch ich habe als kleines Mädchen meinem Vater oder meinen Onkeln oft aufgewühlt und betroffen zugehört, wenn sie von ihren Kriegserlebnissen berichteten.
Die Kriegs-Geschichte meines Vaters hat er zu Weihnachten 2002 erzählt - auch für seine Enkel - nachdem er jahrelang nicht mehr drüber gesprochen hatte. Ich habe sie seinerzeit aufgeschrieben und mit den entsprechenden Fotos versehen. Ich finde es wichtig, dass es solche überlieferten Berichte wie der von Elisabeth bzw. Berni, gibt... Sie müssten viel öffentlicher gemacht werden!
Danke dafür!
by Anne @27.12.2016, 08:45

Eine sehr berührende, wahre und nachdenklich stimmende Erzählung. Ich habe jetzt auch einen Kloß im Hals und denke an den kleinen Bernhard J., der eine große Verantwortung aufgebürdet bekam. Ich denke aber auch an die kleine Familie, die das letzte Weihnachtsfest gemeinsam so glücklich feiern konnte. In der Tat ein großes Geschenk. Hab' großen Dank, liebe Elisabeth J., für Deine Erzählung. Sie ist es wert, vor allem auch deshalb, damit vielen Menschen bewusst wird, wie gut es uns eigentlich hier in Deutschland geht.
Danke auch an Dich Engelbert, dass Du uns diese Erzählung nicht vorenthalten hast, sie aber nicht im Adventskalender gezeigt hast.
by Gitta @27.12.2016, 08:30

Danke Elisabeth, dass wir Deine und die Erinnerung Deines Mannes hier lesen durften. (Elisabeths Geschichte habe ich gerade nochmals gelesen)
Und ein Dankeschön an Engelbert, dass Du uns das hier vorgestellt hast.
Ich bin tief bewegt nach dem Lesen.
Meine Eltern berichteten oftmals über die Kriegszeiten. Der Vater, der in russ. Gefangenschaft war, sprach Weihnachten jährlich über seine "Kriegsweihnachten" als Soldat. Er kam im November 1945 zurück.

Welch glückliche Fügung, dass unser Vater aus dem Krieg zurückkehrte. Es würde sonst meine Schwester und mich nicht geben.

Meine Familie hatte auch das Glück, dass alle immer hier in unserer geliebten Heimatstadt bleiben konnten. Das wurde mir schon oft bewusst, wenn ich das Schicksal der heutigen Flüchtlinge mitbekomme.

Was machen die armen Menschen in den aktuellen Kriegsgebieten zur Zeit mit?
by ixi @27.12.2016, 08:16


11 Jahre war der Junge! Und bekam eine so große Verantwortung übertragen.
Es bedrückt mich.

Ich bin mir sicher, dass es unendlich viele solcher Erlebnisse gibt. Und finde es wichtig, dass sie 'öffentlich' werden - für die Nachkommen oder gerade jetzt in der politisch schwierigen Situation.
Irgendwie war die Familie ja auch 'geflüchtet'.

Würde sich ev. ein solcher Schwerpunkt auf seelenfarben realisieren lassen?

Nachdenklich
Rona
by Rona @27.12.2016, 07:24

Danke für das Erzählen diese berührende Geschichte von Elisabeth und ihrem Bernhard. Solche Dinge sind damals so oft passiert ...
by philomena @27.12.2016, 07:07

Obwohl ich diese Kriegsjahre nicht erleben musste, berühren mich solche einschneidenden Erfahrungen sehr, weil sie für für`s Leben prägen. - Meine verstorbene Mutter selbst ein Kind des ersten Weltkrieges, meine älteste Schwester im Jahr des zweiten Weltkrieges geboren. Grosseltern, mütterlich-, wie väterlicherseits beide Weltkriege erlebt. Vermisste, verletzte und tief traumatisierte Kinder, die rasch zu Erwachsenen werden mussten. In den Aufbaujahren danach ihre Kindheit und Jugend zurücklassen mussten. Überlebenskämpfe und Prägungen die nachfolgende Generationen mittragen. Zugleich ein Zusammenhalt, den ich heute wenig in Familien erlebe, jedoch wunderschön finde, wenn ich ihn "spürbar" erleben darf. Doch glaube ich, das es "mehr Weihnacht" war, in dem Wissen, es könnten die letzten sein. Danke für`s Teilen.
by Carina @27.12.2016, 04:11

Grad dachte ich es mir "die Erzählung hätte in den Kalender gesollt" da lese ich die Erklärung, warum sie nicht kam .. stimmt schon, ist zu traurig das Ende.

Aber NUN ist es ja nachträglich ein würdiger Platz auch. So berührend geschildert hat er alles ... es geht mir zu Herzen, die Vorgeschichte .... wie der Vater durch den Schnee gestapft kam, in der Dunkelheit ... mit dem Ring, das ist so zum weinen, er hat es geahnt, gespürt, gewusst ...

Liebe Elisabeth, ich werde deine eigene Geschichte morgen noch einmal nachlesen auch, es sind Geschenke, solche wahren Erzählungen. Ein ganz liebes Danke dafür an dich und an deinen Bernhard. ***
by Carola (Fürth) @27.12.2016, 01:40

Ein unvergessliches, trauriges Weihnachten !! Leider auch nach 72 Jahren immer wieder !!
by sigrid m @27.12.2016, 01:30

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