Kommentare zu «kunst200123»

@ Liebe Inge, ich danke Dir sehr für diese fundierte Erklärung zu diesem schönen Werk von Rafael.
Es scheint mir fast, Du hast das extra für mich hier eingestellt, weil ich mir dafür eine Erklärung gewünscht hatte. . So hat mir kaum jemand ein Bild erklärt bei so mancher Besichtigung etlicher Kunstgalerien. Vieles davon kann man sich ja gar nicht merken. Hier habe ich mal so eine gute Beschreibung eines Kunstwerkes schriftlich und habe mir das auch gespeichert, sowie auch das Bild. Es scheint mir, das sind auch deine Worte, und nicht bei Wiki kopiert, oder?
Bei einer Busfahrt in die Toskana, Florenz, Pisa und Lucca, war ich die E i n z i g e, die sich die Uffizien angeschaut hat. Alle anderen sind ins Cafe gerammelt.
by Sieglinde S. @27.01.2020, 02:54

Von der Schönheit der Madonna bin ich begeistert. Das Rot und Blau ihrer Kleider ist wunderschön. Nur mit ihren Händen habe ich meine Schwierigkeiten.
by Xenophora @23.01.2020, 20:04

Sowohl das Motiv als auch die Farben gefallen mir sehr. Die Madonna ist bezaubernd, ihr feines Gesicht zeigt den liebevollen Blick auf die kleinen Knirpse.
Sehr berührend finde ich dieses wunderbare Bild
by christie @23.01.2020, 17:42

@Inge
Ojoj Inge, da hast du dir aber richtig Arbeit gemacht um uns dieses Bild näherzubringen. Danke für deine Mühe!
by sabine @23.01.2020, 11:37

Ein Gemälde der italienischen Renaissance heute - für mich ein Hochgenuss, weil ich diese Kunstgattung ganz besonders mag!

Über den Maler dieses Kunstwerkes braucht man keine großen Worte zu verlieren, denn jeder hat schon von Raffael Santi gehört und vielleicht auch schon vor seinem Grab im Pantheon in Rom gestanden. Raffael komplettiert das Dreigestirn der italienischen Renaissance, zu dem Michelangelo und Leonardo da Vinci gehören und die seine Malweise stark beeinflußt haben. Alle drei Künstler haben Madonnenmotive gemalt, die durch ihre klassische, pyramidenförmige Komposition auffallen. Bei Raffael reduziert sich die Farbigkeit der Gemälde aber auf nur wenige Farben: Rot, Blau, Grün und Gelb. Darum wird unser heutiges Gemälde auch "Madonna del prato" genannt - Madonna von der Wiese - Madonna im Grünen.

Was ist besonders an diesem Bild? Ist es nur eine träumerisch-verspielte Mutter-Kinder-Gruppe vor einer prächtigen Landschaftskulisse? Ganz und gar nicht! Von einer reichen Patrizierfamilie hatte Raffael den Auftrag zu diesem Gemälde erhalten während seiner Zeit in Florenz. Es sollte für die Adelsfamilie sowohl ein renommiertes Statussymbol sein, aber auch als privater Andachtsgegenstand dienen. Letzteres setzt also auch eine tiefere Aussagedimension voraus, die sich dem Betrachter in seiner Andacht erschließen soll. So einfach strukturiert dieses Gemälde also auch wirkt, es trifft eine theologische Aussage. Welche?

Maria, dargestellt als liebende Mutter und nicht als thronende Himmelskönigin, sitzt mit ihrem Kind und dessen Spielfährten Johannes auf der Wiese. Sie hält den Jesusknaben schützend fest wie eine Mutter, deren Kind gerade laufen lernt. Sie sorgt sich um ihr Kind, aber nicht nur, um es vor einem Sturz zu bewahren. Denn ihr Blick ist nicht sorgenvoll auf Jesus gerichtet, sondern auf den kleinen Johannes. Maria würde ihr Kind auch gern vor seiner eigenen zukünftigen Bestimmung schützen, die Johannes schon andeutet. Sie als Mutter ahnt die Beziehung der beiden Kinder zueinander ja schon voraus. Johannes wird ca. 30 Jahre später Jesus im Jordan taufen und mit prophetischer Weissagung mit den Worten "Seht das Lamm Gottes!" begrüßen. Auch die beiden Kinder ahnen schon ihren Weg voraus. Sie lachen nicht wie zwei gleichaltrige Babies, die zum Spiel auf der Wiese sich treffen. Vielmehr malt Raffael Johannes mit einem vorausahnenden Blick: er weiß, dass Gott, der Erlöser, vor ihm steht und hält ihm das Kreuz entgegen. Dieses Kreuz sieht zwar noch wie ein Wanderstock aus, aber es weist schon auf die spätere Erlösungstat Jesu hin. Raffael malt auch den Jesusknaben mit einem vorausahnenden Blick: Jesus weiß schon um sein späteres Schicksal, und indem Raffael ihn nach dem Kreuz greifen läßt, nimmt Jesus die Opfertat schon jetzt symbolisch an. Maria selbst schaut still zu Johannes hin, weil sie weiß, dass das Schicksal der beiden Kinder genauso besiegelt ist wie ihr eigenes. Keiner von ihnen drei wird diesem Schicksal entfliehen können. An dieser Stelle will ich euch auch nochmals auf die Renaissance-Tradition der Dreieckskomposition hinweisen. Die Personengruppe hat einen perfekt dreieckigen, fast pyramidenförmigen Aufbau. Raffael läßt dieses Dreieck nochmals in den Kompositionslinien seines Gemäldes auftauchen: zwischen den Augen von Maria, Johannes und Jesus entsteht ebenfalls ein imaginäres Dreieck. Das ist kein Zufall, sondern ein für die Renaissance typisch gesetztes Mittel, um die inhaltliche Aussage durch den äußeren Kompositionsaufbau zu betonen und zu verstärken - die drei Personen wissen um ihr gemeinsames Wirken in der Heilsgeschichte Gottes.

Auch zur Farbgebung des Gemäldes will ich euch noch etwas erzählen. Seit der Renaissance werden den Farben selbst symbolhafte Aussagen zugesprochen. Das Rot von Marias Obergewand steht für ihre mütterliche Liebe, das Blau ihres Rockes verweist auf den Himmel. In der Theologie steht Rot aber auch für die Passion, also für Blut und Opfertod. Es ist auch wieder kein Zufall, dass rechts neben Maria in der Wiese zwei rote Mohnblumen blühen. Schon im Mittelalter zu Zeiten Raffaels galt die Mohnblume als eine Pflanze mit drogenartiger Wirkung, eine Blume zwischen Traum und Vergessen. Raffael malte sie hier, um sie als Blume in den inhaltlichen Kontext zu setzen: ihr Rot steht für das pralle Leben (die Bibel nennt es "Leben in Fülle"), während der tiefschwarze Mohnsamen den Tod meint. Leben und Tod als unausweichliches menschliches Schicksal!
In der Kunstgeschichte gibt es sogar Vermutungen, was die Interpretation der kleinen Walderdbeeren betrifft, die man um unteren Bildrand erkennen kann: eine Fünfer- und eine Dreiergruppe. Die Zahl 5 steht für die fünf Wundmale Christi, die Zahl 3 für die Dreifaltigkeit. Mancher Betrachter wird dies belächeln......für mich ist es schlüssig, denn dieses Gemälde ist eben nicht nur ein liebliches Madonnenbild sondern in seiner Aussage eine Prophezeiung, dass Gott sein Heilswerk schon begonnen hat, als diese Idylle auf der Wiese es noch nicht vermuten ließ.

Bitte habt Nachsicht mit mir, dass meine Bildbetrachtung heute sooooo lang wurde. Ich liebe die italienische Renaissance wirklich sehr, und vielleicht konnte ich euch ja zeigen, dass dieses Gemälde alles andere als fad ist.

Danke, lieber Engelbert, für diese wirklich große Kunst heute!

by Inge @23.01.2020, 11:11

ja sehr alt und wunderbar gemalt, schöne farben. unbezahlbar.
raffael- einer der größten künstler!
dennoch nicht meines, wirkt auf mich zu erstarrt.
by christine b @23.01.2020, 09:30

All das wurde vom Künstler hinein gemalt, was zu damaliger Zeit angesprochen hatte und die Erhöhung einer Madonna ausmachen sollte.
Das Bild ist das eine und die Bezeichnung dazu könnte auch eine gänzlich andere sein.

Wie viel würde es wohl bei einer Auktion erzielen?
by ReginaE @23.01.2020, 07:04

Die Gesichtszüge sind ausgesprochen fein und zart dargestellt. Der etwas verklärte und doch melancholische Blick..
Leider hängen diese Bilder meist zwischen vielen anderen mit ähnlichen, zumindest sakralen Motiven. Das ermüdet mich schnell. Insofern: eins mal ganz für sich so zu betrachten, ist interessant.
by Bärenmami @23.01.2020, 06:49

Dieses Kunstwerk ist schon 500 Jahre alt, nicht zu glauben.
Doch, mir gefällt es. Es ist wunderschön gemalt. Der schöne Hintergrund. An dem Bild stimmt alles, die Aufteilung, die Farben, die genaue Blickrichtung. Es war sicher auch ein wertvolles Gemälde. Ich habe mal gehört, dass dieses Blau schwierig herzustellen und zu beschaffen war. Es musste glaube ich Lapislazuli zerrieben werden.
Dazu würde ich gerne mal einen Fachmann hören, der es mir gut erklären kann.
by Sieglinde S. @23.01.2020, 05:13

Dieses Bild wirkt für mich leblos... gefällt mir überhaupt nicht.
by Lina @23.01.2020, 00:26

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