Kommentare zu «kunst200422»

@ Sieglinde
Danke für deine positive Rückmeldung, freue mich drüber!
by Inge @23.04.2020, 19:49

Danke @ Inge, dass Du uns eine so einfühlsame Betrachtung nahe bringst.
Es ist wie eine Erzählung, oder sogar ein Stück aus einem Roman. - Für sowas fehlt mir jede Phantasie.
Gern würde ich mich auch dazu gesellen zu einer Kaffeerunde.
Allerdings finde ich diesen Raum nicht so gemütlich. Wir könnten auch gern noch woanders gucken.
by Sieglinde S. @23.04.2020, 05:54

@Inge
danke für die Info. Unter dem Bild ist eine andere Definition. Ich gehe davon aus, was da steht ist richtig.
Zusätzlich der Satz
"Deine Gedanken zu diesem Bild?"

Das sind eben meine Gedanken zu diesem Bild :-)

Naja, nach einer Beerdigung kann man sich trotzdem treffen. Sie als Trauernde und er als ihr früherer Verehrer, der sich becirct. Muss nicht sein, könnte.


Immerhin ist die Darstellung schon älter als 100 Jahre und da waren die Sitten ganz andere als heute :-)
Damals gab es auch schwarze Hochzeitskleider.
by ReginaE @22.04.2020, 21:12

@ ReginaE
Das Gemälde heißt im Original "Lovers in a Cafe". Von einer stattgefundenen Trauerfeier und einer Bahnhofsgaststätte würde ich da eher nicht ausgehen. Liebe Grüße!
by Inge @22.04.2020, 19:57

Sie trafen sich nach einer Beerdigung in einer Ecke der Bahnhofsgaststätte.

Während sie noch ziemlich reserviert ist, was nichts zu sagen hat, bietet er all seine Redekünste auf.
Sie wirkt leicht apathisch, während ihr Gegenüber total angespannt und sich sogar vom Stuhl leicht erhebt, sie direkt anschaut. Seine Wangen sind vor lauter Eifer gerötet, ergreift er ihre Hand und redet sich um Kopf und Kragen.
Sie haben Zeit, der Kaffee und Kuchen kann warten....

In dieser Zeit des Künstlers hatte ein Normalbürger keine Zeit für ein Gespräch in einer Gaststätte, geschweige das Geld für einen Kaffee!
by ReginaE @22.04.2020, 18:47

Der arme Mann, er erhofft sich doch was? Und sie: abweisend und kalt. Dazu kann ich mir ganze Dramen vorstellen. Sehr interessante Atmosphäre und Stimmung. Wie eine Trauernde sieht sie mir allerdings gar nicht aus. Da wäre sie m.E. in einer weicheren und zarteren Haltung dargestellt. An seiner Stelle würde ich mich nicht so reinhängen. Sie ist ein kalter Fisch...
Aber diese Vorhänge: wunderschön auf die Leinwand gezaubert!
by IngridG @22.04.2020, 18:23

Danke, liebe Inge, Deinem Kommentar ist nichts hinzuzufügen, Du hast die Szene so treffend beschrieben.
by Sywe @22.04.2020, 17:59

@ ixi
Sehr interessant, dass du einen thematischen Zusammenhang zwischen unserem Gemälde und Kästners "Sachliche Romanze" hergestellt hast. Er paßt irgendwie und wirkt wie eine gegenseitige Ergänzung. Eine literarische Begleitung zu einem optischen Kunstwerk! Danke für den hervorragenden Link.....für mich eine richtige Bereicherung.
Schön, dass wir zusammen Kaffee trinken gehen!
by Inge @22.04.2020, 13:37

Ich dachte spontan an die "Sachliche Romanze" von Erich Kästner:
Als sie einander acht Jahre kannten
und man darf sagen sie kannten sich gut
kam ihre Liebe plötzlich abhanden
wie anderen Leuten ein Stock oder Hut...

https://www.deutschelyrik.de/sachliche-romanze.html

Ja, Inge, ich gehe mit dorthin.
Ich hätte gerne einen Kaffee und einen Windbeutel (die gibt es seit 1900) mit Sahne.

Auf dem Bild beeindruckt mich ganz besonders, dass der Künstler die Zartheit des Gardinenstoff so gut wiedergeben konnte.
Meine Großmutter - das ist auf den wenigen Bildern zu sehen die ich von ihr kenne - hat auch sehr häufig schwarze Kleider getragen. Allerdings gab es damals nur schwarz-weiß Fotos so kann es auch sein, dass die Kleider die sie trug dunkel waren und nicht unbedingt schwarz.
by ixi @22.04.2020, 13:11

Liebesleid und Liebeslust - so empfinde ich die Szene, die uns im heutigen Gemälde gezeigt wird.

Ein junges Paar trifft sich in einem Café. Zurückgezogen in die hinterste Ecke am Fenster führt man ein intensives Gespräch. Wer von beiden mag wohl zuerst da gewesen sein? Ich schätze dass sie es war, die auf ihn gewartet hat. Vielleicht sogar längere Zeit, und die Zeitungsrolle auf dem Nebentisch mag ihr das Warten etwas verkürzt, aber ihre Stimmung nicht verbessert haben.

In eleganter Kleidung sitzen sie sich gegenüber. Sie ist dezentem Schwarz mit Schleierhut, er sogar mit Stehkragen und Fliege - zwei Menschen aus gleicher sozialen Schicht und rein optisch absolut zusammenpassend. Körperhaltung und Mimik sprechen eine andere Sprache. Während er mit flehendem Blick und erhitzten Wangen auf sie einredet und um ihre Zuneigung buhlt, sitzt sie kerzengerade mit gesenktem Blick ihm gegenüber und läßt seine Worte über sich ergehen. DIe Hände der beiden spiegeln ihre Beziehung: er hat seine beiden Hände weit über den Tisch zu ihr ausgestreckt, so sehr, dass er sich vom Stuhl sogar etwas erheben muß. Sein eindringliches Werben trifft aber nur auf ihre Kälte. Zögerlich erlaubt sie ihm, ihre Hand zu halten, mit der anderen Hand stützt sie ihr Gesicht mit nachdenklicher-gelangweilter Pose.

Ob es zu einer Annäherung der Beiden kommt, ob es ein Happy End gibt - wir werden es nicht erfahren. Leonardo da Vinci soll den Satz geprägt haben: "Wo viel Gefühl ist, da ist auch viel Leid." Der junge Mann leidet offensichtlich sehr. Er will sie nicht loslassen, aber er weiß nicht mehr, woran er sich bei ihr festhalten kann. Kälte gegen Gefühl, Liebesleid gegen Liebeslust.

Gotthardt Kuehl, ein Vertreter des frühen deutschen Impressionismus, verlegt diese traurig anmutende Szene in das elegante Ambiente eines vornehmen Caféhauses. Ein entscheidendes Gespräch auf neutralem Boden. Gedämpfte Farben entsprechen der gedämpften Stimmung. Wenige Farbtöne spiegeln die thematisierte Gefühlswelt: es gibt vorwiegend nur Schwarz und Weiß als Pendant zu den beiden unterschiedlichen Stimmungen des Paares. Die Szene gewinnt gerade durch diese bewusste Malweise sehr an Intensivität.

So ganz nebenbei ist das Gemälde natürlich auch ein Spiegelbild seiner Zeit. Man trifft sich in einem Café, in dem noch Kaffekultur gelebt wurde. Goldverzierte Tassen auf Marmortischen mit Schnörkelfuß, darunter wertvolle Teppiche. Geschwungene Stuhllehnen und rattanbesetzte Sitzflächen. Chiffonähnliche Vorhänge. Ich liebe diese alten Caféhäuser, die man heute nur noch selten findet, sehr. Sie strahlen eine warme Gemütlichkeit aus, die dem Trubel unserer heutigen Zeit trotzt. Eine Art Entschleunigung über einer guten Tasse Kaffee, kein flottes coffee-to-go aus dem Pappbecher! Schade, dass die Coronazeit noch alle Cafés geschlossen hält......hätte jetzt richtig Gefallen daran, mich dorthin zu setzen und mir einen schönen Espresso zu gönnen. Wer hat Lust, mich zu begleiten?
by Inge @22.04.2020, 10:32

ein sehr schönes bild, ich liebe cafehausbilder und auch alte cafehäuser- wie in wien.
der herr redet auf die dame ein, am tisch liegen blumen.
hat er sie ihr mitgebrachtt, ist er rasend verliebt in sie?
oder ist die schwarzgekleidete dame zu einem begräbnis angereist und der herr ist vielleicht auch nur ihr bruder und erzählt vom ableben eines gemeinsamen elternteils?
ich entscheide mich für den verliebten, gefühlsseligen herrn, der die dame in trauer
aufheitern möchte.
by christine b @22.04.2020, 10:23

Eine junge Witwe, die nach längerer Zeit wieder ihre Jugendliebe trifft?
Oder ein Mädchen, das gerade Vater oder Mutter verloren hat?
Will er sie mit dieser Handhaltung trösten, überreden, von etwas überzeugen?
Doch sie ist mit den Gedanken ganz wo anders - sie trauert um das was sie
verloren hat!
Das ganze Glück, die große Liebe, die Zukunftsperspektive!
Ihre Körperhaltung, ihr Gesichtsausdruck und ihre zurückgezogene Hand - sie sprechen von Reserviertheit, nicht sehr Erfreut sein und vielleicht ist ihr seine Aufdringlichkeit etwas peinlich!
by Adele @22.04.2020, 10:21

Der Herr ist sehr aktiv, beschwört, erhebt sich vom Sitz.
Würde er vor der Dame knien, wenn es den Tisch nicht gäbe?
Sie scheint in Trauer zu sein und innerlich für sein Anliegen nicht so offen, wie er es wünscht.
Der leere Tisch davor lässt mich an Mindestabstand denken und daran, dass es solche Szenen zurzeit nicht gibt.
by Margot @22.04.2020, 09:49

Meine Kurzfassung:
Dame in Trauer mit Reisetasche, in einem Bahnhofscafé, wird von dem Begleiter zum Bahnhof beschwört, noch zu bleiben ...
by Leonie,1949 @22.04.2020, 09:37

Die Dame trägt schwarz, sie könnte in Trauer sein. Jedenfalls ist sie ganz und gar unnahbar. Was mich an diesem Bild (mal wieder) fasziniert: Vorhänge und der ganz zarte Hutschleier. Obwohl der Malstil gar nicht so „fein“ wirkt, man meint, das Muster der Vorhänge zu erkennen. Außerdem sind die vom Licht beschienenen Stellen (Gesichter, Schultern des Herrn) sehr detailreich und lebensecht gemalt.
Diesen Wechsel zwischen eher etwas „grober“ Darstellung des Raumes und der feinen Herausarbeitung finde ich beeindruckend. Die kühlen Farben betonen die Atmosphäre, einzig der etwas hitzige Kopf des Herrn bringt so etwas wie Emotionen ins Spiel.
by Bärenmami @22.04.2020, 06:13

Da ist wohl einer verliebt... oder will die Dame von ihm nichts mehr wissen... und er beteuert seine Unschuld?
Das Bild gefällt mir... obwohl sonst nicht so scharf gemalt... das Gitter auf der Sitzfläche kann man gut erkennen.
by Lina @22.04.2020, 02:34

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