Kommentare zu «kunst200519»

Dieses ist die typisch englische Romantik. Stark gefühlsbetont, so dass sie für deutsche Empfindungen fast kitschig wirkt aber für einen Engländer völlig normal ist.
by Daniel Kaufmann @13.06.2020, 21:22

Jetzt weiß ich an was mich das Bild erinnert. Es sind Unterwasserfotos von Schwimmenden.

Die Vögel könnten nahtlos durch Schmetterlinge ausgetauscht werden. Während ich die überdimensionale Fledermäuse und natürlich auch den Kauz im Abendhimmel des vergangenen Tages, höchst interessant finde.

Man könnte vieles hinein interpretieren, doch was der Künstler damit sagen wollte, kann nur er wirklich tun.
by ReginaE @20.05.2020, 22:27

@ Sieglinde S.
@ Sabine
Danke für euer Interesse und euren Kommentar. Die Beschäftigung mit Bildbetrachtungen im Kontext der temporären Kunstgeschichte ist lediglich ein Hobby von mir und macht mir Freude, die ich gerne mit euch hier teile. Kunst sollte man nicht mit einem Halbsatz abtun, denn hinter jedem Werk steht ein Künstler dahinter, der sich Gedanken gemacht hat und uns etwas damit sagen will. Das zu hinterfragen und auf uns wirken zu lassen, ist der Lohn für seine Leistung. Und die von einer Bildmeditation ausgehende Ruhe ist sein Dank an den Betrachter.
Herzliche Grüße an euch beide!
by Inge @20.05.2020, 16:17

Liebe @ Inge, herzlichen Dank für deine detailreiche Erklärung und Beschreibung des Künstlers Hughes und auch des Gemäldes. Das ist eine große Bereicherung der hier vorgestelltlen Bilder. Mir werden im wahrsten Sinne des Wortes die Augen geöffnet. Mir fehlt sehr die Phantasie, aus einer Darstellung den Hintersinn zu erkennen. Ich hätte nur gedacht, wie schön der Maler diese Frau gemalt hat.
Den Text muss ich noch mal lesen, um es besser zu verstehen und vielleicht auch etwas davon zu behalten.
Du wärest eine großartige Proffesorin für Kunststudenten und alle Interessierten gewesen. Oder hast das sicher auch schon gemacht.
by Sieglinde S. @20.05.2020, 04:47

Die armen Vögel.
by philomena @19.05.2020, 19:37

Ne, für dies Bild kann ich mich nicht begeistern. Ich bin wirklich nicht prüde, aber nackte Schutzengel? Nochmals nein....
by Ursi @19.05.2020, 19:00

Eigentlich ein sehr hoffnungsvolles Bild. Der helle, lichte Morgen vertreibt die dunkle Nacht und deren dunkle Wesen...Das Blau finde ich sehr schön, aber der Malstil ist doch nicht so meins.
by IngridG @19.05.2020, 17:37

@Inge
Nein Inge, gelangweilt hast du mich bestimmt nicht! Danke für die interessante und ausführliche Beschreibung! Fast wie ein kleiner Internetkurs zum Thema Edward Robert Hughes :) Vielen Dank auch für den Link.
by sabine @19.05.2020, 16:01

Der englische Bildtitel "Wings of the morning" gefällt mir besser als "Morgenvögel". Das Schweben mit Flügeln verschiedener Wesen ist spielerisch und leicht in passender Aquarelltechnik dargestellt; also mit nicht deckenden Wasserfarben. Ich mag diese Art Malerei....
by Anne @19.05.2020, 15:36

Heute bekommen wir ein Gemälde zu sehen, dessen Maler in England einen herausragenden Ruf genießt und schon zu Lebzeiten gebührende Anerkennung erfuhr.

Edward Robert Hughes wußte schon sehr früh, dass er sich künstlerisch betätigen wollte und besuchte die berühmte Heatherly Kunstschule in London, die sein Talent förderte und ihm bereits im Alter von 17 Jahren den Zugang zur Royal Academy ermöglichte. Seine künstlerische Karriere hat er ganz entscheidend seinem Onkel Arthur Hughes zu verdanken, der in Verbindung mit der präraffaeliten Bruderschaft stand und deren Kunstpostulate wegweisend auch für Edward wurden.

Die Präraffaeliten war eine Gruppierung englischer Maler in der Mitte des 19. Jahrhunderts, die sich unter dem Namen "Pre-Raphaelite Brotherhood" zusammegeschlossen hatten und als Signatur ihrer Werke PRB wählte. In der Malerei des viktorianischen Londons sahen sie eine unwillkommene Starrheit durch die immer noch vorherrschenden Kunstregeln der Renaissance und strebten daher nach einer neuen Malerei, wie sie vor Raffael bestanden hatte. Die Präraffaeliten orientierten sich in ihren zu malenden Themen an den Werken großer englischer Dichter wie z.B. William Shakespeare, John Keats, Alfred Lord Tennyson und Dante Gabriel Rossetti. Darum ist die präraffaelitische Gemäldekunst voll von allegorischen Figuren und in ihrer Darstellung sehr symbolhaft.

Edward Robert Hughes kam durch seinen Onkel Arthur in Kontakt zum Begründer der PRB, dem Maler William Holman Hunt. Die britische Kunstgeschichte weist auf den Zusamenhang dieser beiden Künstler deutlich hin. Wer einmal in der großen St. Paul's Kathedrale in London war hat mt Sicherheit schon das bekannte Gemälde "Das Licht der Welt" von William Holman Hunt gesehen, eine monumentale Christus-Darstellung mit einer Laterne in der Hand. Es ist unserem heutigen Künstler zu verdanken, dass dieses Gemälde überhaupt fertiggestellt werden konnte. Hunt erkrankte nämlich über dem Gemälde an einem Glaukom und konnte durch die Sehbehinderung nicht weiterarbeiten. Es war Edward Robert Hughes, der dieses berühmte
Gemälde für St. Paul's vollendete.

Jetzt habe ich euch viel über den Künstler der heutigen Tageskunst erzählt. Nun zum Bild selbst!
In der Kunstgeschichte hat es eigentlich einen viel längeren Titel: "Auf den Flügeln des Morgens". Dieser Originaltitel weist schon darauf hin, dass die nackte Frau die Allegorie des Morgens darstellen soll. Hughes malt die Frau in ihrer jungen, nackten Schönheit, wobei damit der noch frühe, also junge Morgen gemeint ist, der noch unbelastetvom Tageswerk, also nackt, seinen Lauf nimmt. Wallendes blondes Haar demonstriert die Jugend der Frau und erinnert an die "Geburt der Venus" von Botticelli, die ebenfalls eine allegorische Figur ist. Um die Flügel des Morgens fliegen Scharen von Vögeln, nicht nur einzelne, sondern unzählbar viele - symbolhaft für die unendliche Kraft, die jeder Morgen mit sich bringt. Die Vögel fliegen nach links in den Tag hinein, die Fledermäuse und auch das kleine Käuzchen rechts unten im Bild fliegen nach rechts zurück in die Nacht. Im Tal erwachen die ersten Lichter, und die Konturen einer dämmrigen Gebirgslandschaft werden sichtbar. Was man nicht deutlich im Gemälde auf dem PC-Bild erkennen kann, sind die Goldtöne, die Hughes in die Flügel des Morgens gemalt hat. Morgenstund' hat Gold im Mund......! Bei Hughes in den Flügeln :-))

Um dieses Gemälde von heute, das 1905 entstanden ist, noch besser interpretieren zu können, sei mir ein Hinweis auf sein Gegenstück von 1912 erlaubt: "Die Nacht mit ihrem Zug der Sterne". Hughes zeigt in diesem Gemälde die gleiche Frau wie in unserem heutigen Bild. Sie stellt die Personifikation der Nacht dar, darum ist sie als gealterte Frau gemalt. Ihr langes Haar ist nicht mehr jugendlich blond, sondern ergraut. Ihre Flügel sind nicht mehr in hellen Pastellfarben und weitausschwingend, sondern in dunkler Farbe träge nach unten gehalten. Der Unterschied zwischen Morgen und Nacht wird also symbolhaft gegenübergestellt. Beschützend hält die Nacht ein kleines schlafendes Kind in ihren Armen, und aus ihren Händen läßt sie Rosenblüten fallen - eine Metapher, dass die Schönheiten des Morgens.... oder des Lebens.....in der Nacht, am Ende des Lebens, nur noch vergängliche Erinnerungen sind.

Damit ihr alle einen kleinen Überblick über das Lebenswerk von Edward Robert Hughes erhalten könnt, stelle ich den Link zu einem Video ein, das viele Gemälde des heutigen Malers zeigt. Das eben beschriebene "Gegenbild" der Nacht wird als erstes gezeigt, unser heutiges als viertes Bild.

Ich wünsche euch viel Genuß dabei und hoffe sehr, euch nicht mit meinem "Roman" gelangweilt zu haben. Ich mag die Kunst der Präraffaeliten, denn während meines Anglistikstudiums hat mein Literaturprofessor immer wieder auf den Zusammenhang zwischen Dichtung und bildgestalterischer Kunst hingewiesen, wofür ich ihm heute noch dankbar bin.

https://m.youtube.com/watch?v=s8sPO04G0o4
by Inge @19.05.2020, 10:54

wer würde nicht gerne mit den vögeln fliegen? wenn es warm ist auch nackt. :-) beunruhigend unten die fledermäuse :-)
ein eigenartiges gemälde, irgendwie schön, irgendwie kitschig. meines ist es nicht.
by christine b @19.05.2020, 09:48

Super schöne Farben - mit einem langen Gewand wäre es auch schön!!!
by sylvi @19.05.2020, 09:46

Schöne Farben. Der Traum einen fast jeden Menschen, fliegen zu können. Doch bitte nicht nackt.
by Leonie @19.05.2020, 09:22

Total mystisch angehaucht ... gefällt mir sehr!
by Janet @19.05.2020, 08:48

Das wirkt mir nun zu „künstlich“, obwohl ich die Farbzusammenstellung sehr mag.
by Bärenmami @19.05.2020, 07:58

Das gefällt mir sehr gut. Die Vögel in den Regenbogenfarben scheinen aus dem Gefieder des Engels zu kommen. Das Bild steht für mich für den Übergang von der Nacht zum Tag und im übertragenen Sinn für die Hoffnung und das Aufblühen am Ende einer Krise. Es passt geradezu in die aktuelle Zeit.
by Annemone @19.05.2020, 06:21

"Morgenvögel"... die hellen Vögel... alle in einer Richtung... die Fledermäuse und dunklen Vögel tiefer im Gegenflug.
Der Vogel in Gestalt einer Frau wurde sehr schön gemalt... Proportionen von Körper, Gesicht usw sind sehr schön... nur... als nackiger Menschenvogel gefällt er mir nicht.
by Lina @19.05.2020, 00:38

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