Kommentare zu «kunst210414»

Da muß ich ja sehr genau hingucken, um zu wissen, was mit dem Bild ausgedrückt werden soll. Eigentlich weiß ich es immer noch nicht, was genau der Künstler damit sagen will.
by Katharina @14.04.2021, 18:08

@ Inge:
Als grosse Dali-Freundin musste natürlich auch ich gleich beim ersten Blick auf dieses Bild - das ich sehr interessant finde - eines mir bisher unbekannten Malers an Surrealismus denken. Danke für Deine kompetente Analyse und Deinen Versuch, Andere zum Nachdenken darüber anzuregen.
Vielleicht darf ich Deinen Erklärungen noch hinzufügen, dass bei S. Dali immer wieder auch Gesteinsformationen u. Meeeresbuchten seiner katalonischen Heimat in seinen Bildern eine Rolle spielen. Ob L. Kristek seine eigene landschaftliche Umgebung ebenfalls in seinen Bildern einbezieht, kann ich leider nicht beurteilen, da ich seine Heimat nicht kenne.
by lamarmotte @14.04.2021, 17:48

@ Ursi
Ich kann deine Entrüstung über die Darstellung des am Telegrafenmast gekreuzigten Jesus verstehen. Das ist Provokation und Absurdität. Die Kunstrichtung des Surrealismus benutzt solche verwirrenden Impressionen, um Denkimpulse zu setzen. Es gibt auch kein vermoostes Telefongespräch, wie es der Gemäldetitel sagt. Und trotzdem trifft dieses Bild eine nachvollziehbare Aussage, wenn man sich damit auseinandersetzt.
by Inge @14.04.2021, 16:48

@ Defne
Wenn ich hier von "wir....wir glauben....unser Glaube" schreibe, meine ich das im ganz allgemeinen Sinn. Niemand muss sich persönlich angesprochen fühlen. Was ist hier schreibe, ist der Versuch einer erläuternden Bildanalyse, kein Versuch einer Glaubensbelehrung, die mir ja auch nicht zusteht. Kunstbetrachtungen sind immer größtenteils subjektive Interpretationen, die sich aber inhaltlich an den bekannten Rezensionen orientieren. Kunst bedeutet immer individuelle Gedanken- und Interpretationsfreiheit, Religion ist adäquat dazu die ganz persönliche Glaubensfreiheit jedes Einzelnen.
by Inge @14.04.2021, 16:39

Ich sage nicht nur nein wie Ellen, ich finde es abstoßend.
Die gezeigten Dinge und Jesus am Telegrafenmasten sind einfach abscheulich!
by Ursi @14.04.2021, 16:23

liebe @Inge: ich staune darüber, wie du das bild interpretierst, was du alles daraus entnehmen kannst....
ich hätte es vllt. gar nicht näher angeschaut, weil es mir zu düster war und vom ersten blick her eher abgestoßen hat. erst dein langer kommentar hat es mich nochmal näher anschauen lassen....
ich werde mir das bild samt deinem kommentar speichern. vllt. brauch ich beides irgendwann zum reparieren einer leitung, die auch längst vermoost ist.... allerdings bräuchte der reparateur zugang zum ende der leitung und da liegt das problem.....
by Mai-Anne @14.04.2021, 15:47

Beim Runterscrollen habe ich zuerst den Leichnam am Kreuz gesehen und bin gleich erschrocken und habe mir dabei gedacht: O mei ist denn Ostern noch nicht vorbei?
Das Bild ist anscheinend in meiner Nähe entstanden, schade dass ich damals von dem vielseitigen Künstler noch nichts wußte.
Die Farbgestaltung und die Dramatik des Bildes gefällt mir sehr gut, ich könnte das Bild sehr lange betrachten und mir meine eigenen Gedanken machen.

@Inge
Was meintest Du mit "glauben wir", "unser Glauben" usw.?
Ist da Dein Partner und Du gemeint oder Deine Familie oder wer sonst soll das sein?
Wir als Leser bei seelenfarben können ja nicht gemeint sein weil wir alle unterschiedlich sind und es auch viele gibt die keiner Religionsgemeinschft angehören oder eine andere Religion haben.
by Defne @14.04.2021, 15:08

Zu diesem Bild sage ich kurz und bündig: "Nein!"
by Ellen @14.04.2021, 11:50

Interessante Interpretation vom Aussterben der Festnetztelefone zu einer Zeit, in der Mobiltelefone noch kaum bekannt waren, wenn ich das Entstehungsdatum des Bildes richtig gegoogelt habe.
Auch, wenn es recht düster ist, gefallen mir die Farben.
by bo306 @14.04.2021, 11:32

Heute hat uns Engelbert ein Gemälde ausgesucht, an dem wir uns alle die Zähne ausbeissen können, weil es einen großen Interpretationsspielraum bietet. Genau das macht ein Bild aber so interessant. Meinem Geschmack entspricht dieses Werk auch nicht, aber es hat unsere Aufmerksamkeit verdient.

Beim ersten Betrachten habe ich an Salvador Dalí gedacht, den spanischen Maler, der schmelzende Uhren in einer kargen Mondlandschaft gemalt hat und damit symbolisch zum Ausdruck bringen wollte, wie schnelllebig die Zeit ist und wie eilig das Leben dahinschmilzt. Unser heutiger Maler (übrigens der erste in unserer Kunstrubrik, der noch lebt) gehört wie Salvador Dalí zu den Künstlern, die sich dem Surrealismus verschrieben haben.

Die Kunstrichtung des Surrealismus geht, wie der Name es schon sagt, über die Wirklichkeit hinaus. Inhaltlich nicht zusammengehörige Dinge und Formen werden auf der Leinwand in einer naturalistischen Umgebung zusammengestellt. Das wirkt auf den Betrachter zunächst befremdlich, absurd, gewagt und sogar provokant. Wir sehen ein Bild vor uns, das scheinbar unwirklich ist, weil es ins Traumhafte und Visionäre führt. Surrealistische Gemälde entziehen sich den Gesetzen der Logik und des Verstandes, weil der Maler das festhält, was in den Tiefen seines Unterbewusstseins schlummert. Er malt ganz spontan nach einer spontanen Eingebung, weil das Unbewusste ohne Kontrolle durch den Verstand ungefiltert ins Bild einfließen soll.

Im Titel unseres Gemäldes "Das vermooste Telefongespräch" klingt das Thema bereits an, das Lubo Kristek in vielen seiner Bilder, Skulpturen und Kunstaktionen immer wieder darstellte - die menschliche Kommunikation. In einer dramatischen Naturszene eines flammendroten Sonnenuntergang über einem grünen Hügel steht ein schwarzes Telefon, das schon lange nicht mehr am Netz ist, und aus dessen Hörer oben eine Blume wächst, die schon Wurzeln gezogen hat, aber am unteren Ende nur noch eine schleimige, sich ausbreitende Flüssigkeit von sich gibt.
Was Kristek hiermit anprangert, ist die Tatsache, dass trotz aller modernen technischen Digitalisierung die wahre menschliche Kommunikation verlorenzugehen scheint. Das, was wir im oberen Teil des Telefonhörers "pflegen" könnten, nämlich das Zuhören des Anderen und das Hinhören auf dessen Probleme, vernichten wir durch überflüssiges, oft schleimiges Getue unserer oberflächlichen Worte am unteren Endes des Telefonhörers. Dass der Maler aus der oberen Ohrmuschel eine Blume sprießen lässt, will uns sagen, dass nur durch anteilnehmendes Zuhören eine neue Verbindung zwischen zwei Menschen aufblühen kann.

Kristeks Telefon ist vermoost. Moos kann nur dann wachsen und etwas überwuchern, was schon lange nicht mehr bewegt oder sogar schon abgestorben ist. Vor und hinter dem vermoosten Telefon laufen zwei unterschiedliche "Straßen" durch das Gemälde. Die rechte Straße zeigt ein Band von Attributen längst vergangener Epochen: eine Ritterrüstung, einen Helm, eine Königskrone, einen Reichsapfel, ironische Säulen und ganz am hintersten Ende ein Kamel als Skulptur. Alle aufgezählten Dinge gehören zur Formenwelt unserer Vorfahren.

Die linke "Straße" ist der Weg unserer modernen Gesellschaft: ein Säulenweg von Strommasten, der bis ins Unendliche führt, symbolisiert unseren technischen Fortschritt. Ein Fortschritt, der trotzdem unsere persönliche Kommunikation einbremst, was vom vermoosten Telefon zum Ausdruck gebracht wird. Am vorderen Strommast sind ebenfalls Stromleitungen angebracht, aber es ist ein Kreuz, an dem Christus hängt. Das Symbol unseres Glaubens steht hier allerdings nicht auf Golgatha, es ist über dem Müll unseres Fortschritts aufgerichtet: auf alten Reifen, Felgen, Rohrleitungen und Plastikschrott. Nicht nur die menschliche Kommunikation, auch unser Glaube scheint in der heutigen Zeit auf der Strecke zu bleiben.

Besteht zwischen beiden "Straßen" vor und hinter dem Telefon ein Zusammenhang? Das ist tatsächlich so. Das Kamel ganz im Hintergrund der rechten Straße ist ein arabisches Opfertier der Frühzeit. Lubo Kristek kannte das Ritual des arabischen Totem-Festmahls, bei dem Fleisch und Blut eines geschlachteten Kamels gemeinsam eingenommen wurden, um die Verbundenheit der Nachkommen eines gerade Verstorbenen über dessen Tod hinaus zu stärken.
Und nun steht ganz im Vordergrund der linken Straße der Kreuzestod Christi, und auch er ist ein Band, das uns alle miteinander vereinen soll. Auch Gott hat sich geopfert, und in der Mitfeier der Messe glauben wir, Fleisch und Blut Christi als Brot und Wein miteinander zu teilen.

Ich weiß: das Gemälde wirkt provokant, und meine viel zu lange Bildbetrachtung ist für manche von euch es vielleicht auch. Aber auch ein solches Werk hat es redlich verdient, dass man sich darüber Gedanken macht. Seine Aussage ist ja auch zutreffend: je weiter wir uns digitalisieren, um so mehr vernachlässigen wir das persönlich gesprochene Wort, das wir uns gegenseitig geben könnten und sollten. Das persönliche Gespräch bleibt wichtiger. Natürlich habe ich während meines Kommentierens gerade auch meinen Mann "außen vor" gelassen und mich ins Arbeitszimmer zurückgezogen. Stattdessen habe ich digital mit euch allen kommuniziert.....und nun kehre ich schnell mal in die Küche zurück, ehe der Herd heute vermoost. :-))
by Inge @14.04.2021, 11:12

Ich würde das Bild "und immer wieder geht die Sonne auf" nennen. Für mich ist es wie der Telefonanruf eines Verzweifelten, vielleicht gerade jetzt in der Corona-Zeit.
Mir gefällt das Bild und regt das Nachdenken an.
Danke @Margot für Deine gute Erklärung.
by Xenophora @14.04.2021, 11:01

Schöne Farben.
by ixi @14.04.2021, 10:42

Ich sehe einen Kreis des Lebens im Bild. Rechts Zeugnisse aus der Vergangenheit der Menschen wie Antike, Rittertum, Monarchien und links mit Jesus am Telegraphenmast die Verbindung nach oben.
Der zarte Spross Jesaja wächst aus dem Telefonhörer. Die gute Verbindung ist möglich im Streben nach oben. Die Zeit setzt allerdings überall Moos an, das kommt als grüne Brühe, vielleicht des Stillstands und vermoderns aus dem Hörer unten. Da, wo wir sprechen. Vielleicht sind wir gefordert, aktiv zu werden gegen das versumpfen? Wenn wir aufmerksam in uns hören, was die Schöpfung braucht, wer eine Beziehung zu Gott spürt, auch zu ihm, ist neues Wachstum möglich, wie der Hörer zeigt.
by Margot @14.04.2021, 10:40

wie morbide
by Laura @14.04.2021, 09:46

das bild gefällt mir nicht. wenn ich könnte würde ich das telefon, die leitungen und rechts das zeug wie ritter, krone usw. alles wegräumen aus dem bild. :-)
auch diese zackigen bäume oder sträucher.
dann bliebe noch der schöne himmel, die grünen hügel und das meer übrig. dann bin ich zufrieden, aber der maler wäre es nicht! *lach*
by christine b @14.04.2021, 09:42

Diese Art Bilder ist nicht meins...
by Karin v.N. @14.04.2021, 09:31

Ein ziemlich wirres Durcheinander. Der Maler hat sich sicher viel dabei gedacht. Mir erschließt es sich nicht so richtig. Die Farben gefallen mir gut.
by sylvi @14.04.2021, 09:17


Das Leben auf der Erde nach dem Menschen.

Alles vergänglich und was bleibt? Kunststoff, Pflanzen die sich wieder ausbreiten dürfen.
Es fehlen noch überwuchernde Schottergärten.
by ReginaE @14.04.2021, 07:11

Zur Zeit der Ritter gab... gab es noch keine Telefonapparate. Da passt für mich nichts zusammen... ich kann damit nichts anfangen... es gefällt mir auch nicht.
by Lina @14.04.2021, 02:13

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