Kommentare zu «kunst211014»

Dieses alte Bühnenbild ist prächtig und für uns schön anzusehen. Man kann sich in Mohamets Zelt hinein denken und vermeint, die Figuren in ihrer Handlung zu sehen.

Das Ekhof-Theater auf Schloss Friedenstein in Gotha gilt als das älteste Barocktheater der Welt mit noch existierender und funktionierender Bühnenmaschinerie. Es gibt dort auch noch viele alte Kulissen. Mir ist es noch nicht gelungen, eine Aufführung zu sehen, aber bei einer Führung konnte ich den Kulissenaufbau und die Funktionsweise betrachten.

Es sieht so aus, als gibt es hier auch drei Kulissenflügel hintereinander, die eine schnelle Veränderung des Bühnenbildes ermöglichen.

@ Inge, danke für den Link. Mehmet II. wollte jedoch Korinth besiegen und einnehmen, nicht schützen und retten. Er war der Angreifer.
by Sywe @14.10.2021, 21:49

Ein sehr schönes Bühnenbild können wir heute bestaunen. Es ist mir ein Rätsel, wie man so detailgetreu malen kann.
by Gisela L. @14.10.2021, 19:47

DIE Oper würde ich mir gerne anschauen und hören wollen!
by sennefee @14.10.2021, 19:06

Zur Interpretation des heutigen Gemäldebeispiels müsste man Kenntnisse von historischen Ereignissen, Musikgeschichte und bildnerischer Kunst haben. Das wird schwer, und darum fällt mir der Zugang auch schwer.
Der Maler Cicéri war von Haus aus ein Mann mit musikalischem Talent und bildnerischer Gestaltungsgabe. Nach einem Zeichenstudium entdeckte er seine Leidenschaft für große Bühnendekorationen, vornehmlich von Opern. Da er in den Werkstätten der Pariser Oper als Dekorationsmaler arbeitete, wurde man auf sein Können aufmerksam und 1812 wurde er zum kaiserlichen Hofmaler ernannt.

Sein guter Ruf ließ ihn die gesamten Bühnenbilder von Rossinis 1. französischer Oper "Die Belagerung Korinths" gestalten. Diese Oper greift inhaltlich auf die Zeit um 1458 zurück, als Konstantinopel bereits von den Osmanen erobert war, und die nun vor den Toren Korinths standen, um auch diese Stadt unter ihre Gewalt zu bringen. Sultan Mehmed II., in der Oper als "Mohamet" bezeichnet, sucht im 2. Akt nach Möglichkeiten, wie er seine Stadt retten und schützen kann. Rossinis Oper, die am 09.10.1826 in Paris uraufgeführt wurde, wurde wegen ihrer musikalischen Gestaltung als auch wegen Cicéris bildnerischer Dekoration sehr umjubelt.

Das heutige Gemälde zeigt das Zelt des Sultans, die Umgebung, in der er Volksvertreter und Soldaten zur Lagebesprechung empfängt. Das exotische Bühnenbild dominiert in Rot, Blau und Gold und wirkt trotz großer Ornamentik harmonisch. Cicéri hat Tapisserien, schwere Stoffe mit reichhaltigem Faltenwurf und große Gobelinteppiche so echt gemalt, dass man wirklich ihren materiellen Wert erahnen kann und damit auch die Erhabenheit des Sultans. Gefäße, aus denen Aromaöle dem Raum einen betörenden Duft geben, hängen links im Bild. Aus der Duftschale daneben steigt eine Rauchwolke empor, die ebenfalls Wohlgeruch verbreiten soll. Die im Bild zu erkennenden Säulen dienen der Zeltstütze, das als "Bühne auf der Bühne" dargestellt ist. Das Zelt selbst erinnert in seiner Raumkonstruktion an einen Baldachin. Der Thron des Sultans links ist nur über einige Stufen zu erreichen und mit blauem Samt überzogen. Die Thronerhöhung symbolisiert den Standesunterschied von Obrigkeit und Fußvolk. Man sollte sich vor Augen halten, dass ein Sultan eigentlich in einem pompösen Palast residiert, und dass dieses Zelt nur deshalb errichtet ist, um in der Nähe zum Schlachtfeld zu sein, damit die Kampfstrategie vor Ort festgelegt werden kann. Und dennoch ist dieses Provisorium wie ein Palast dekoriert. Im weiteren Verlauf der Rossini-Oper wechselt das Bühnenbild sein beschauliches, hochherrschaftliches Ambiente in eine dramatische Kulisse, in der man Korinth brennen sieht.

Mir gefällt dieses Gemälde, weil es sehr detailverliebt ist, aber um es als ein Kunstwerk einordnen zu können, musste ich mich heute etwas einlesen. Wer den Inhalt der Rossini-Oper kennenlernen will, ohne den das Gemälde keine Aussage treffen kann, empfehle ich den eingestellten Link.

https://ogy.de/x65o
by Inge @14.10.2021, 14:25

Ein sehr aufwändiges Bühnenbild. Damals hat man sich noch mit Eifer und Freude diese Arbeit gemacht.
by Leonie @14.10.2021, 12:41

Man wartet förmlich darauf, dass Menschen das Bild betreten und die Aktion beginnt. Der Rauch auf beiden Seiten deutet auch darauf hin, dass es gleich los gehen wird und hinter der Bühne geht es wohl gerade lebhaft zu und die Akteure sind spannungsgeladen.
Das Gemälde versetzt in angenehme Stimmung und weckt Lust auf einen Theaterbesuch.
by Margot @14.10.2021, 11:03

so ein bühnenbild liebe ich, ist selten geworden in der heutigeen, "modernen" zeit.
auch das gemälde ist wunderbar gemalt und es spricht mich sehr an. diese oper kenne ich nicht, das bühnenbild würde auch für mozarts zauberflöte passen, z.b. als sonnentempel des sarastro oder palast der königin der nacht.
by christine b @14.10.2021, 09:53

Ein tolles Bühnenbild für eine Oper. Die besagte Oper kenne ich zwar nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, wie die Sänger davor ihre Geschichte erzählen.
by Christiane/Saarland @14.10.2021, 08:34

Das Büphnenbild wirkt wie ein Puzzle oder besser wie ein Mosaik. Wenn da noch die Darsteller rauskämen - wäre es wunderbar und perfekt. Ich bewundere die alten Bühnenbilder und deren "Hersteller" immer sehr.
Danke für's Zeigen
by Lilo @14.10.2021, 06:47

Der Künstler hat das Bühnenbild sehr schön dargestellt... jetzt fehlen nur mehr Personen... sie würden das Bild lebendiger machen.
by Lina @14.10.2021, 02:08

Dein Kommentar
 Cookie löschen


Zum Schutz vor Spammern gib bitte die Buchstaben/Zahlen vom Bild ein. Falls Du den Code nicht lesen kannst, klicke auf "Vorschau", dann wird ein neuer angezeigt: