Kommentare zu «tt181116»

@ Ursi und vielleicht noch andere:
Ich bin entsetzt über das, was Du von Deinen Tafel-Erlebnissen berichtet hast.
Da ich bei unserer kleinen, örtlichen Tafel einige ehrenamtliche Mitarbeiter sehr gut kenne, kann ich nur berichten, wie das hier abläuft - wobei den sehr wenigen , sich ausnahmslos im Rentenalter befindlichen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen sehr viel an Zeit, Körperkraft, PC-Kenntnissen und auch an Benzinkosten für den eigenen, privaten PKW abverlangt wird.
Es fängt damit an, dass 1x pro Woche am frühen Morgen jeweils 2 Ehrenamtliche im eigenen Wagen zum örtlichen Supermarkt fahren um abzuholen, was dort zur Verfügung gestellt wurde, wobei verschimmelte/schlechte Ware von den Beiden schon vor Ort aussortiert und somit bei der Verteilung gar nicht erst angeboten wird. Anschliessend wird die Ware im Pkw zum Verteilungszentrum transportiert, muss dort gewogen und anschliessend am Pc in eine Software eingetragen werden. Wenn die Verteilung beginnt, kann sich jeder - im Rahmen seines Berechtigungsausweises und der jeweils zur Verfügung stehenden Ware - mitnehmen, was er/sie benötigt - eine Tasse heissen Kaffee gibts kostenlos, nicht eingetragene Personen bekommen einmalig ein "Notfallpaket". Wenn die Verteilung beendet ist, muss alles Verteilte sowie Restposten wieder in die Software eingetragen werden, dazu kommen Fortbildungsmassnahmen und häufige Besprechungen für die Ehrenamtlichen, gelegentliche Kontrollen der Hierarchie von ausserhalb (z.B. wg. Einhaltung staatlich festgelegter Hygiene- und Kühlstandards und der Beachtung des Verbots der Verteilung von bearbeiteten Lebensmitteln wie z.B. Fertiggerichten, Eiern, die bei Verteilung älter als 2 Wochen seit Legedatum sind etc. ) usw.
Meist kommen etwa 20-25 bedürftige Personen/Familien am Öffnungstag, nicht akzeptables Verhalten kommt äusserst selten vor.
In grösseren Orten/Städten - egal, wo in Europa - sieht es vermutlich bei manchen Tafeln sehr viel anders aus, wie ich leider schon im TV gesehen habe...?!



by lamarmotte @16.11.2018, 23:35

Ich hab die Tafel eine ganze Weile genutzt. Es hängt aber sehr von der Ausgabestelle ab. Wobei ich die Mitarbeiter da durchaus verstehen kann. Wir haben Stellen, da sind die Leute heftig, teilweise bandenmäßig organisiert, die dann auch sehr aggressiv werden. Daher gibt es hier bie unterschiedlichen Ausgabestellen auch unterschiedliche Regeln.

Für mich war da nur eine etwas außerhalb überhaupt machbar und dort war wirklich alles friedlich und die Stimmung ganz anders - bei selben Mitarbeitern!

Leider ist es mir von der Mobilität her nicht mehr möglich zu den Zeiten, die vorgegeben sind, da hin zu kommen.

Und ja - die Lebensmittel müssen oft wirklich am selben, spätestens nächsten Tag verarbeitet werden, aber schimmelig oder ähnliches hatte ich noch nie dabei!
by @16.11.2018, 20:15

Ich gehöre zu denjenigen, die die Tafeln nutzen könnten. Einen Ausweis habe ich.

Aber: 1 x war ich da. Ich fand es ganz schrecklich. Stundenlanges Anstehen. Ich MUSS (müsste) montags kommen. Die Schlange ist so lang - vor dem Haus, im Flur an der Wand lang, auf der anderen Seite wieder in die andere Richtung bis zum Eingang - DER GLEICHZEITIG AUCH DER AUSGANG IST. Und Die Mitarbeiter wuseln auch noch dazwischen, um die leeren Kisten wieder reinzubringen für die nächsten Hilfebedürftigen.
Dann komme ich endlich durch die Tür und stehe gleich vor einer Sperre, Darauf die Kiste, in die ein Helfer wahllos irgendwelche Sache stopft. Egal, ob für Familien, für Einzelpersonen, nachgefragt wird schon mal gar nicht. Du musst das nehmen, was in der Kiste ist.

Zu Hause habe ich erst mal alles durchgesehen. Nein, die verschimmelten Himbeeren möchte ich nicht, weg damit. Der völlig verholzte Kohlrabi, weg damit. Ich könnte noch viel mehr aufzählen, aber ich lasse es.
Natürlich finden die, die das nicht brauchen, toll.
Bist du aber drauf angewiesen, dann ist das sehr beschämend. Was da ausgegeben wird, ist teils so schlecht, dass man/frau es nur noch entsorgen kann. Kein Wunder, montags ist vieles schlecht geworden übers WE. Und was soll ich mit 4 Packungen "Frisch"-salat? Vieles war so gammelig, ach, ich höre jetzt auf.

Ich war EINMAL da und danach NIE wieder. Das muss ich mir nicht antun. Lieber verzichte ich auf vieles andere im Alltag, im Haushalt usw. Ich war total geschockt von dem Erlebnis.
Dass es so was gibt in so einem reichen Land, ist eine Schande! Wenn ich Peter Hartz und Gerhard Schröder mal persönlich treffe, trete ich beide mindestens vors Schienbein!

Niemandem wünsche ich, auf so etwas angewiesen zu sein.
by Ursi @16.11.2018, 19:53

in Österreich gibt es neben anderen Hilfsorganisationen auch den SOMA (Sozialmarkt) in dem Bedürftige Lebensmittel um einen ganz geringen Betrag einkaufen können. Damit nur wirklich Bedürftige diese Märkte nutzen können müssen sie um einen Ausweis ansuchen.

Dann gibt es noch die "Gruft" und verschiedene kirchliche Einrichtungen wo Bedürftige wie z.B. Obdachlose kostenlos zu Essen bekommen.
by christie @16.11.2018, 19:28

In unserem Tafelladen kann man auch gut erhaltene Kleidung,Schuhe, Spielsachen, Wolle, Geschirr usw. abgeben. Dorthin bringe ich oft meine restliche Wolle (nur ganze Wollebobbel) und Kleidung. Auch schon Dekoartikel (Ostern undWeihnachten) konnte ich dort abgeben.
Zusammen mit meiner Freudin habe ich auch schon Nudeln, Reis, Zucker usw. in größeren Mengen gekauft und dorthin gebracht (nach vorherigen Anfrage beim Laden).
Finde ich sehr gut.
by KarinSc @16.11.2018, 19:16

Die Tafel ist eine gute Sache für Bedürftige. Es müsste noch mehr Abholstationen geben. Auf der anderen Seite finde ich es verwerflich, wenn Containern verboten ist und gute Waren vernichtet werden.
by Gisela L. @16.11.2018, 15:15

Ich würde es begrüßen, wenn mehr Händler oder auch Märkte ihre übrig gebliebenen Lebensmittel den jeweiligen Tafeln zur Verfügung stellen. Es wird heutzutage viel zu viel davon einfach weggeworfen. Die Tafeln könnten das dann immer noch selektieren und den Bedürftigen für ein kleines Entgelt abgeben, denn erfahrungsgemäß ist das, was nichts kostet minderwertiger, als das, für das man etwas bezahlen muß.
Ich denke, dass die Ehrenamtlichen wissen, wem sie etwas schenken können und wem sie etwas verkaufen.
by Juttinchen @16.11.2018, 13:48

Aus Interesse habe ich vor ein paar Wochen in Berlin eine Tafel besucht. Sie findet dort einmal in der Woche in einer Kirche statt. Die Ehrenamtlichen sind sehr bemüht, alles gerecht aufzuteilen. Es gibt sogar Blumen und Lappen zum Abwaschen. Es ist eine sehr schöne Atmosphäre für die hilfsbedürftigen Menschen. Auch hat die Nahrung eine sehr gute Qualität, da kann man sehr gut sehen, was sonst in der Tonne landen würde.
by sylvi @16.11.2018, 10:35

Bei uns gibt es schon relativ lange eine Tafel. Ich habe dort einige Jahren gearbeitet. Es ist wichtig für die Menschen die kommen. Für so ein reiches Land allerdings ein Armutszeugnis.
Unsere Tafel ist ein mittelständisches Unternehmen das nur von Ehrenamtlichen gestemmt wird.
by MOnika Sauerland @16.11.2018, 08:02

Die Tafel ist eine gute Sache für Bedürftige.
Wenn ich allerdings bedenke, wie viel an Lebensmitteln weiterhin vernichtet werden fände ich es sinnvoll, vielen Menschen (auch ohne dass es Hartz IV Empfänger sind) diese Waren zu günstigen Preisen abzugeben. Lebensmittel retten: eine gute Sache.
Auch Menschen die kein Hartz IV bekommen würden gerne solche Waren übernehmen und dabei sparen können.

Eine Bekannte erzählte mir, die Tochter (alleinerziehend) bekam Hartz IV und ging dann zur Tafel und hat dort derart viel Gemüse und Obst bekommen, das die ganze Familie inklusive der Großeltern damit verköstigt werden konnten.
by ixi @16.11.2018, 07:44

Die REWE spendet jedes Jahr zu Weihnachten Tüten an die Tafel, da sind Lebensmittel drin für den täglichen Gebrauch und auch Kekse und Schokolade. Kunden können solche Tüten kaufen, die werden dann von den Tafeln abgeholt und verteilt.
Ich kaufe jedes Jahr welche. Die Damen und Herren von der Tafel sind sehr nett und bedanken sich für jede einzelne Tüte. 😃JAFZ
by MaLu @16.11.2018, 04:22

An und für sich eine gute Sache - wenn man mal davon absieht, dass in einem reichen Land wie Deutschland sowas eigentlich gar nicht nötig sein sollte!
Und das auf zweierlei Art:
Noch brauchbare Lebensmittel sollten nicht aussortiert werden (müssen).
Und niemand sollte es nötig haben, dorthin zu gehen.

Bis her hatte ich letzteres Gott sei Dank noch nicht nötig. Aber vor Jahren hab ich in der Adventszeit mal Weihnachtspäckchen von meinen Eltern und von mir zur hiesigen Tafel gebracht und dabei sehr negative Erfahrungen gemacht:
Als ich auf den Hof fuhr, wurde ich sofort angemotzt, dass ich da nicht parken könnte. Als ich sagte, dass ich etwas bringen möchte, ließ man mich gnädigerweise mein Auto abstellen.
Drinnen kümmerte sich erst mal niemand um mich. Als ich dann die Sachen dahin bringen wollte, wo offensichtlich Weihnachtspäckchen sortiert wurden, wurde ich erneut angemeckert, ich sollte da bleiben. Etwas später kam dann jemand und riss mir die Sachen wortlos aus der Hand!
Nie wieder!!
by Croli @16.11.2018, 00:29

Dein Kommentar
 Cookie löschen


Zum Schutz vor Spammern gib bitte die Buchstaben/Zahlen vom Bild ein. Falls Du den Code nicht lesen kannst, klicke auf "Vorschau", dann wird ein neuer angezeigt: