Kommentare zu «tt191126»

Bei uns wird kein Dialekt gesprochen. Es gibt aber eine ganz interessante Sprachfärbung: das fällt mir immer auf wenn ich mal ab und zu in ein Dorftheater gehe.
Da meine Mutter aus dem Siegerland kam habe ich wenn Besuch aus dem Siegerland bei uns war oder umgekehrt wir dorthin fuhren den entsprechenden Dialekt mitbekommen. Ich habe es immer gerne gehört konnte es aber nie sprechen. Wenn meine Mutter auch im Alter mit ihren Geschwistern telefonierte dann ging sie wie auf Knopfdruck in den Siegerländer Dialekt über.
by ixi @26.11.2019, 19:53

Ja, bei uns gibt es noch Dialekt, ich finde es schön, wenn er gepflegt wird.
Aber ich glaube, unsere Kurgäste haben oft ein Problem ihn zu verstehen;))
by Maria @26.11.2019, 18:39

Hier im steirischen Joglland spricht man Dialekt wie schon seit eh und je. Viele Worte haben eine ganz andere Bedeutung als man vermuten würde. Auch die Kinder sprechen daheim diesen Dialekt. Man pflegt ihn und ist sogar stolz darauf. Das gefällt mir sehr, ich mag die Dialekte aller neun Bundesländer und auch die in Deutschland, der Schweiz und Südtirol.
In Österreich gibt es Dialekte die man nur in diesem Bundesland versteht, man denkt irgendwo im Ausland gelandet zu sein (Tirol, Vorarlberg).
Mit Dialekten befasse ich mich gerne und kenne viele Worte. Es wäre schade wenn Dialektworte verloren gingen, für mich ist das Kultur.

In Wien spricht man immer weniger Dialekt. Die jungen Leute reden fast ausschließlich Hochdeutsch und wissen mit Dialektworten gar nichts mehr anzufangen. Wien als Großstadt mit extrem vielen Zuwanderern aus Asien und Afrika könnte sich natürlich mit Dialektworten gar nicht verständlich machen. In Wien ist die alte Zeit gleichbedeutend mit altmodisch und nicht zeitgemäß. Das dinde ich schade.

Aber
by christie @26.11.2019, 18:13

Bei uns an der Mosel wird das moselfränkische Dialekt gesprochen. Wir wohnen in einem kleinen Ort, und die Einheimischen untereinander sprechen munter Platt. Ich auch.....in einer Unterhaltung kann ich meine Herkunft nicht verleugnen, so sehr ich mich auch bemühe, Hochdeutsch zu sprechen. Als ich meinen Mann kennenlernte, schüttelte er nur mit dem Kopf, wenn ich mich mit den Nachbarn im Moselplatt unterhielt, und er verstand überhaupt nichts. Unsere Nachbarn haben dann mal den verzweifelten Versuch unternommen, ihm unser
Dialekt beizubringen. Sie luden uns in ein Bauerntheater wenige Ortschaften weiter ein, wo eine lustige Komödie von Einheimischen in Platt aufgeführt wurde. Mein Mann saß da wie in einem falschen Film, hat keine einzige Pointe verstanden und sich nur gelangweilt. Wir lachen heute noch darüber. Für einen Bayer ist das Moseldialekt aber auch schwer nachzuvollziehen, zumal jeder Ort nochmal eine Nuance anders das Moselplatt spricht. Diese Theateraufführungen boomen hier übrigens momentan immer mehr. Fast jeder Ort hat seine eigene Bauernbühne, und dort wird das Dialekt richtig gepflegt. Gerade jetzt im Winter finden diese Veranstaltungen großen Anklang.

Es gibt hier sogar regelmäßige Gottesdienste, in denen das Moselfränkische durchgehend gesungen und gebetet wird. Man ist erstaunt, wie gut besucht diese Gottesdienste sind, oftmals besser als ganz normale. Mir gefällt das nicht, denn es wirkt irgendwie plump und aufgesetzt, zumal die Leute es mehr als Gaudi statt als Andacht sehen.

Mit unseren Söhnen haben wir von Anfang an Hochdeutsch gesprochen, was ihnen in ihren späteren Berufen zugute kam. Dort könnten sie sich nicht erlauben, in Dialekt zu reden. Obwohl sie durch mich, wenn auch abgeschwächt, Dialekt hörten, blieben sie dem Hochdeutsch treu. Ob Dialekt eine Art von Heimatpflege oder Identifikation mit der eigenen Herkunft ist, kann ich weder bejahen noch verneinen. Mir tut das Drauflosschnabbeln von Zeit zu Zeit gut, mein Mann und unsere Söhne vermissen nichts.
by Inge @26.11.2019, 16:02

Ganz selbstverständlich bin ich als Kind im Siegerländer "Platt" aufgewachsen und das spreche ich auch heute noch, wenn ich dort bin. Als ich durch meine Heirat ins Hessische Hinterland (heißt offiziell so, ist kein Spottname!), verstand ich zunächst recht wenig. Was tun? Na, gut zuhören und dann drauflos mitreden! Heute spreche ich den hiesigen Dialekt wie die Einheimischen. Leider sprechen die Jugendlichen und Kinder nur noch selten Dialekt, dabei hat speziell unsere Sprache hier besonders viele originelle Wörter. Laut Sprachforscher ist es ein Dialekt, der sich beinahe unverfälscht seit dem 11. Jahrhundert erhalten hat. Sollte man darauf nicht stolz sein und diese Sprache pflegen? Ich sage immer: In unserem Platt hier kann man Dinge ungeniert sagen, für die man auf hochdeutsch ins Gefängnis käme. Meinem Hochdeutsch hat mein Zwei-Dialekte-Sprechen-Können nicht den geringsten Schaden zugefügt. Meine Kinder sprechen leider nicht, verstehen natürlich alles, könnten den Dialekt auch, manchmal flutschen einige Wörter raus, aber sich unterhalten im Oberhessischen tun sie nicht. Ja, man sollte diese Sprache pflegen, es ist kein Zeichen von Rückständigkeit - wie man lange den Plattsprecher/innen weismachen wollte - Dialekt zu sprechen und es führt auch nicht zu schlechteren Schulnoten, im Gegenteil, man wächst ja quasi zweisprachig auf. Heute gilt es wohl als chic und weltgewandt, Denglisch zu reden, auch wenn alle Engländer über dieses grauenhafte Kauderwelsch nur den Kopf schütteln können. Leider verkommt auch unser alter ehrwürdiger spezieller Dialekt immer mehr zu einem Hessisch- Einheitsbrei (Hessisch an sich gibt es nicht!).
by Ellen @26.11.2019, 15:49

Original Nürnberger Dialekt spricht man eigentlich nicht mehr. Aber man hört, dass wir aus Franken (Mittelfranken) kommen. Mit dem Dialekt aus Unterfranken habe ich etwas Schwierigkeiten.
Gemäßigter Dialekt ist in Ordnung, den sollte man nicht vergessen. Was mich stört ist, dass so viele englische Begriffe in die Sprache einfließen.
by Gisela L. @26.11.2019, 14:48

Hier im Emsland wird platt gebrodet :-)
Da ich im Ezgebirge geboren bin und nach der Wende zwölf Jahre in Bayern
gelebt habe, spreche ich selbst ein säsisch/fränkisches Gemisch an Dialekt-das finden die Emsländer nett-wird mir jedenfalls so gesagt !

Glück auf,
Grüß Gott und
Moin
by Katrin @26.11.2019, 13:42

Ähm, also hier in der Südpfalz wird mehr als nur Dialekt gesprochen, es gibt so Leute - da verstehe ich als Eingewanderter kein Wort... :-) pälzisch halt....
Und so geht es mir auch mit einem Arbeitskollegen aus Oberschwaben, wenn der was im Meeting sagt, brauch ich eine Ãœbersetzung..
Man sollte die Dialekte schon pflegen und erhalten. ABER - es sollte auch ein vernünftiges und verständliches Deutsch im Alltag gesprochen werden können. Das muss ja nicht mal hochdeustch sein, aber auch nicht Einheimische sollten erkennen können, ob das Gegenüber deutsch mit einem spricht.
Wir haben ja momentan wieder einen Austauschschüler aus Guatemala im Haus - der kann schon ganz gut deutsch, lernt aber jeden Tag dazu. Wenn ich den mit "kommarunner" rufe, weiß der nicht, was ich von ihm will. Selbst, wen er das gehörte in Buchstaben verwandeln kann, wird er das nie im Wörterbuch finden.
Also alles in Maßen, finde ich.
by Suse aus der Südpfalz @26.11.2019, 13:04

Finde, dass die Dialektsprache gepflegt werden sollte. Bei mir ist es ein "Mischmasch" geworden, leider:-(. Es gibt Schweizer, die schwenken sofort auf Hochdeutsch um, wenn sie merken, dass ich nicht aus ihrem Land stamme. Zugleich gibt es die, die einfach drauflosreden (Zürideutsch, etc,. gibt ja auch hier viele Dialekte), weil sie offensichtlich merken, dass ich sie gut verstehe. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich mich anpasse, wenn ich schlecht verstanden werde.

Zu mir sagte einmal eine Frau sinngemäss, im Zusammenhang mit der Tätigkeit bei Kindern. "Es ist ihre Herzenssprache". Diesen Ausdruck behielt ich mir, weil er für mich so treffend ist. Die Wurzel ist und bleibt dort, wo wir geboren wurden. Sehe es nach wie vor so.
by Carina @26.11.2019, 12:45

Ähnlich wie du, liebe @Karin v.N., bin ich ein echtes Ruhrgebietskind ("Bochum, ich komm aus dir...") und mit "Dat" und "Wat" groß geworden. Das spreche ich auch heute noch so - und finde es durchaus klasse, wenn man mir anhört, wo ich in etwa herkomme;).
Mein Opa väterlicherseits - auch aus Bochum kommend - und einige ältere Verwandte sprachen auch noch Platt miteinander. Da mischte sich das "Münsterländer Platt" mit unter. - Als Kind habe ich sie manchmal gar nicht verstanden. Mein Onkel, dieses Jahr 95jährig verstorben, hat sich immer mit den Worten "Wir W...s laat uns nit unterkriegen" (oder so ähnlich) von mir verabschiedet. Das fehlt mir sehr...
Ich finde, Dialekte sollten gepflegt werden!
by Anne @26.11.2019, 11:58

Hier im Norden werden etliche Arten Plattdeutsch gesprochen - fast jedes Dorf hat eine eigene Färbung, aber es ist doch ziemlich ähnlich. Leider droht diese Sprache auszusterben, denn die Kinder sprechen es oft nicht mehr und auch die Elterngeneration (meine Kinder) haben kaum noch Berührung mit dieser Sprache. Ich selbst verstehe noch Platt - wie ich überhaupt ein gutes Gehör für Dialekte habe - aber ich weigere mich, es zu sprechen, denn so ein "angelernter" Dialekt klingt in meinen Ohren ganz schlimm.... ich ärgere mich auch immer, wenn im TV oder Radio jemand versucht, platt zu schnacken, obwohl er das gar nicht wirklich kann; da gibt es nur einige wenige Moderatoren, die wirklich diese Sprache beherrschen und sie gut und richtig sprechen können.

Leider gehen immer mehr Worte verloren, die typisch Platt sind, und es werden neue Worte gebildet, mit denen man "neumodische Dinge" bezeichnen will, für die es einfach kein Wort auf Platt gibt - was der Sprache nicht gerade gut tut. Insofern ist es sicher schwierig, einen Dialekt zu pflegen ohne ihn für die heutige Zeit zu "verbiegen".

Bewundernswert finde ich, wie die Nordfriesen (nördlich von uns) ihre Sprache am Leben erhalten. Dort gibt es sogar zweisprachige Orts- und Straßenschilder, und in den Schulen wird friesisch gelehrt. Besonders ausgeprägt ist das natürlich auf den Inseln, aber auch auf dem Festland wird die friesische Sprache gepflegt - und: Ja, das gilt NICHT als Dialekt sondern als eigenständige Sprache und klingt völlig anders, als das hiesige Plattdeutsch.
by Karen @26.11.2019, 11:31

Seit 1969 lebe ich nicht mehr in Hamburg. aber man sagt mir immer noch, dass ich hamburgisch spreche.
by Marita aus Oldenburg @26.11.2019, 11:12

@Defne: super! hab wg dem Bairisch-Treffen eine Email geschickt an Engelbert zum Weiterleiten an dich.
by heute anonym @26.11.2019, 10:37

Als ich vor vielen Jahren (1968) aus dem Erzgebirge hierher kam, sagten mir alle, dass ich Dialekt sprechen würde. Ja, auch mein Bemühen, hochdeutsch zu sprechen, wurde lächelnd abgetan: man hört, dass du nicht von hier bist! Dabei sprachen hier alle im "Dresdner Sächsisch", aber empfanden das nicht als Dialekt.
Ganz schlimm war (und ist) es manchmal, wenn sich die ganz alten Einwohner miteinander unterhalten - da verstehe ich oft nicht alles, aber natürlich viel mehr als vor 50 Jahren.

Spannend wurde es für uns als Familie, als zwei unsrer Kinder auf der Schwäbischen Alb arbeiteten und lebten, eine Tochter im Ruhrpott, die nächste in der Oberlausitz und die Jüngste übers Vogtland nach Chemnitz und schließlich im Sauerland ankam :))

Wir haben sehr viel gelernt, manche Verwechslung erlebt und manchmal gestaunt, wie verschieden "deutsch" kllingen kann. Das Wort "wuschig" hat z.B. im Sächsischen eine ganz andere Bedeutung als im Schwäbischen und hat unsre Tochter mal sehr in Verlegenheit gebracht :))
Ich habe auch eine ganze Weile gebraucht, bis ich kapiert habe, dass meine Schwägerin nicht jeden Tag einkaufen geht, wenn sie mir erzählt, dass sie täglich ins Geschäft gehe... ich ging halt jeden Tag zur Arbeit. Aber wer jeden Tag "schaffe geht", geht eben "ins Geschäft" ;))

Mein Mann und ich sprechen "sächsisches hochdeutsch" - aber sobald wir im Erzgebirge sind, verfallen wir in den Dialekt unserer Heimatdörfer.

Ich finde es gut, wenn Dialekte erhalten bleiben und ganz bewußt der jungen Generation vermittelt und gelehrt werden. Es ist wie bei den Fremdsprachen - je jünger es geübt wird, um so leichter wird es übernommen und angewandt.
by Gerlinde @26.11.2019, 10:21

Klar gibt es den. Sauerländer Platt das oft von Ort zu Ort unterschiedlich ist. In den Dörfern (vor allem im höheren Sauerland) wird es noch gepflegt. Ich finde es sehr schade wenn es ausstirbt. Meine Großeltern sprachen es noch. Meine Mutter mit ihnen auch. Ich verstehe das meiste kann aber nur noch einzelne Worte sprechen.
by MOnika Sauerland @26.11.2019, 10:04

Hier im schwäbischen wird der Dialekt schon gepflegt und auch gesprochen! In vielen Gegenden finden Mundartwochen statt, wo Künstler alles in schwäbisch vortragen.
Trotz allem drängt sich das Hochdeutsch gerne nach vorne, einerseits finde ich es gut, dass man Kindern in der Schule ein gutes Schriftdeutsch beibringen sollte. Andererseits ist der Dialekt eine schon bald aussterbende Sprache, die so viel Herzblut und ein Stück von sich selbst inne hat, das man beim sprechen ausdrücken kann, jedoch dem hochdeutschen an Gefühl fehlt.
Ich bin sehr dafür, dass man den Dialekt nicht sterben lassen darf, denn er ist das Herz der jeweiligen Gegend und der Menschen!!!

Ich bin mit Leib und Seele Schwäbin und schwätz wie mein Mund eben redet...
by Karin @26.11.2019, 09:57

Ich bin ein echtes Münchner Kindl. In München geboren und dort bis zum 21. Lebensjahr gelebt. Bei uns in der Familie wurde nur Dialekt gesprochen. Gepflegtes Bairisch, das überall verstanden wird. Meine Oma, die viele Jahre im Berchtesgadener Land gelebt hat, hat von dort viele schöne Ausdrücke in unseren Sprachgebrauch mitgebracht, die ich heute, wenn ich sie höre, noch kenne. Leider geraten solche Dinge immer mehr in Vergessenheit, wenn man sie nicht mit bestimmten Personen oder Begebenheiten verknüpft.
In der Schule wurde ganz selbstverständlich hochdeutsch unterrichtet. Obwohl ausländische Kinder wenn dann nur selten Gastschüler für ein paar Wochen waren. Ich war bei den Englischen Fräulein, die Klosterschwestern dort pflegten aber auch Dialekt. Zum Beispiel im Handarbeits- oder Sportunterricht, im Heimatkundeunterricht. Oder in Freistunden. Es war alles so ganz selbstverständlich, dass wir praktisch "zweisprachig" erzogen wurden. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass irgendeine meiner Freundinnen in der Freizeit hochdeutsch gesprochen hätte, wie die Kinder heute leider.
Ich kann auch nicht sagen, dass, wer Dialekt spricht, Probleme mit Rechtschreibung hat.
Als ich meinen Mann kennen lernte, bin ich raus aus der Stadt. In eine kleinere Gemeinde. Damals 6000 Einwohner. Gemütlich, bairisch, lange mein Daheim. Dann kamen immer mehr Auswärtige. Ostdeutsche, Norddeutsche, viele Stadtmenschen , die unsere "dörfliche" Kultur total verschandelten. Die Gemeine ist heute eine Stadt mit knapp 30 000 Einwohnern. Es war weder gemütlich, noch freundlich die letzten Jahre.
Darum sind wir vor 6 Jahren aufs Land gezogen. Knapp 500 Einwohner hat unser Dorf. Hier wird Dialekt gepflegt. Die Kinder reden Bairisch, auch auf der Straße, im Alltag. Beim Metzger, beim Bäcker, auf dem Markt. Es ist wie zurückversetzt in die Kindheit. Hier ist es sogar so, dass sich das Altbairische mit dem Schwäbischen vermischt, denn wir liegen genau an der Sprachgrenze zu Bairisch-Schwaben.
Ich bin froh, diesen Schritt raus aus der Stadt gemacht zu haben. Wo ich mich immer unwohler gefühlt habe, wenn ich im Dialekt gesprochen habe. Ob beim Einkaufen, mit Kunden oder auch einfach nur mal so. Jetzt ist es gut so wie es ist. Und ich fühle mich wieder richtig daheim.
by Lieserl @26.11.2019, 09:32

Ich bin im Ruhrgebiet groß geworden, also eine richtige Ruhrpottpflanze. Bei mir gibt es "dat und wat" und "hasse und kannze mal" im täglichen Sprachgebrauch und ich kann es auch nicht abstellen. Wenn ich versuche klares Hochdeutsch zu sprechen, verbiegt sich meine Zunge und spätestens beim 3. oder 4. Satz ist mein "dat" und "wat" wieder da....*gg*. Für manche klingt das vielleicht befremdlich und man wird leicht in eine bestimmte Schublade gepackt. Aber das stört mich nicht. Seit über 40 Jahren lebe ich hier am Niederrhein und die älteren Leute sprechen noch ihr Platt. Ich mag es gerne hören, kann es aber leider nicht richtig sprechen. Schade ist, dass es mit den Alten wahrscheinlich doch ausstirbt, obwohl hier bei uns im Ort immer wieder ein plattdeutscher Stammtisch angeboten wird, an dem man dann "en Mull voll keuere" kann. Zu Karneval ist es auf den Sitzungen Gebot, dass zumindest ein Stückchen auf plattdeutsch vorgeführt wird, aber immer mehr junge Leute können es fast nicht mehr verstehen....
by Karin v.N. @26.11.2019, 09:24

Hier bei uns wird rheinisch gesprochen, mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt, von den jungen Leuten eher gemäßigt, mein Mann und ich sprechen eigentlich nur mit Behörden richtiges hochdeutsch. Man hört halt immer, wo wir herkommen, gut zu merken in Urlauben, da fragen die Leute halt nicht, wo wir zu Hause sind, sondern: ach, Sie kommen......und "Landsleute" sind auf einen Satz zu erkennen:-)
Es war aber früher in meiner Kindheit und Jungend weitaus gravierender, in der Klasse unter mir gab es einen eingeschulten Jungen, der ausschließlich Dialekt sprach und noch schlimmer: auch nur verstand. Der Nebenmann mußte ihm übersetzen, was die Lehrerin wollte. Als sie es merkte, gab es ein mittleres Donnerwetter. Obwohl er ja nun wirklich nichts dafür konnte, da hätten die Eltern vorsorgen müssen, aber dort zu Hause wurde halt ausschließlich Dialekt gesprochen und einen Kindergarten gab es zu dieser Zeit in unserem kleinen Kuhdorf nicht.
Es gibt aber, natürlich, auch hier viele Worte, die nicht mehr verwendet werden heutzutage.
So grundsätzlich finde ich Dialekte nicht schlecht, die sollten gesplegt werden meiner Meinung nach.
by Therese @26.11.2019, 09:24

In unserer Region wird noch relativ viel (meist gemäßigtes ) Kurpälzisch gesprochen. Ich selbst kann beides und finde es auch immer wieder witzig, dass ich spontan auf mein Gegenüber "reagiere" - ganz automatisch. Spricht jemand Dialekt, antworte ich auch so und wenn mehrere Personen zusammen sind, kann ich schon auch mal mitten im Satz sozusagen die Sprache wechseln, je nachdem, an wen ich mich wende.
Viele alte Worte gehen verloren. Das ist zwar schade, war aber schon immer so, dass sich auch die Sprache wandelt.
Ich bin dafür, Dialekt zu pflegen, aber nicht verbissen.
Was ich gruselig finde, ist zum Einen, der immer größer werdende Anteil an hauptsächlich englischen Begriffen und zum Anderen (das ist am Schlimmsten in meinen Augen) die Verballhornung deutscher Worte, vor allem in der Werbung.
by satu @26.11.2019, 08:43

Ich finde Dalekte, wenn sie so gespochen werden, dass sie verständlich sind, angenehm. Ich selbst spreche hochdeutsch, kann aber die Klangfarbe des Hessischen oder Berlinischen annehmen, wenn ich in dieser Gegend bin.

Als wir nach Franken zogen, war der Dialekt auf dem Land sehr ausgeprägt. Fast jedes Dorf sprach anders, was bei meinen ersten Hausbesuchen zu einigen Missverständnissen führte. Jetzt sprechen hier fast nur noch die Älteren (gemäßigten) Dialekt, alle Jungen Hochdeutsch mit fränkischen Einschlüssen wie "a weng", "Seidla" oder "Schäuferla". Auf dem Land mehr, in den Ballungsräumen und Städten viel weniger.

Wenn in einigen Gegenden der Dialekt gepflegt wird, finde ich das gut, denn es erhält das Wissen über die alten Dialekte, die nicht mehr gesprochen werden.
Die Sprache entwickelt sich ununterbrochen weiter. Wir sprechen und schreiben auch nicht mehr wie vor 100 Jahren. Einiges wird erhalten bleiben und einiges wird in Museen landen.
by philomena @26.11.2019, 08:32

Jeden Tag erlebe ich den schwäbischen Dialekt, z. B. I ka nimmi, han i au do.
des is ois................ für mich oft schwer verständlich, trotzdem höre ich zu.
M. N.
by Sr. Norbertine @26.11.2019, 08:28

Wenn ich mir den Hunsrückdialekt so anhöre, dann frage ich mich, ob die Kinder in der Schule lernen die Wörter richtig zu schreiben und auch so auszusprechen.
Mir kräuseln sich die Nackenhaare, wenn ich die Einheimischen sprechen höre.

Ich liebe die deutsche Sprache. Sie ist so facettenreich und bedarf keiner Fremdwortunterstützung. Ich kann gut verstehen, dass so manche Migranten sagen, dass deutsch eine schwere Sprache ist. Sie ist selbst für manchen Deutschen eine Fremdsprache!!!!
by Juttinchen @26.11.2019, 08:26

Ich bin da sehr zwiegespalten. Als ich 1958 nach Leipzig zog, hatte ich schon meine
Schwierigkeiten, besonders mit einigen Kolleginnen, die das sächsisch sehr ausgeprägt
pflegten... In meinem privaten Umfeld wird versucht, hochdeutsch zu sprechen, gelingt
aber nicht immer. Und bevor jemand gekünstelt spricht, soll er lieber reden," wie ihm der Schnabel gewachsen ist."
by Inge-Lore @26.11.2019, 08:23

jo mia do im gasteinertoi redn scho no und oiwei an ausgeprägtn dialekt. den gleichn wia friara.

mit meinen wiener enkeln spreche ich hochdeutsch wenn ich in wien bin aber öfter mal dialekt wenn sie bei uns in gastein sind, damit sie den salzburger dialekt auch lernen. den sprechen ja die nachbarskinder, mit denen sie manchmal spielen auch.

in unseren dialekt haben sich natürlich auch worte wie tschüss und ciao oder das eine und andere englische wort eingeschlichen. auch versteht die jugend manche alten worte nicht mehr., aber viele sind das nicht.
by christine b @26.11.2019, 08:17

Dialekt ist ausgeprägt ( Nähe Köln ). Wir sprechen den Dialekt kaum noch, früher im Dorf schon.
Manche Dialekte sind pflegenswert. Immer Dialekt sprechen würde ich nicht wollen.
Treffe ich jemandem aus dem Dorf von früher, z.B. auf dem Kirchhof, dann wird meistens Dialekt gesprochen, das ist gut so aber hier in der Stadt merkt man vom Dialekt nichts mehr.
by Webschmetterling @26.11.2019, 07:33

@heute anonym
Ich würde gerne zum Bairisch-Treffen kommen

In meiner Kindheit war es normal Dialekt zu sprechen, heute ist es die Ausnahme.

Der Dialekt geht verloren weil die ganzen Zugezogenen aus anderen Teilen Deutschlands kein Interesse haben. Wenn der U-Bahn-Zugführer mit den Reisenden auf einmal auf z.B. Sächsisch schimpft hat das lange nicht den Charme eines Bairischen Grantelns. Da fühle ich mich dann leider bei mir zuhause sehr fremd.
Allerdings kann das Bairische und andere Dialekte nicht 100% nachgelernt werden, denn nur bis zum 10ten Lebensjahr soll es möglich sein eine Sprache ohne Akzent aufzunehmen (habe ich neulich im Radio gehört).
Es gibt einen Verein, der den Dialekt pflegt, aber was solls wenn die Lehrer nicht mal mehr den örtlichen Dialekt sprechen können. Der Dialekt sollte ein Schulfach sein. Manche lange hier lebende Türken sprechen die Bairische Sprache besser als die aus aus anderen Teilen von Deutschland zugezogenen.
Gruselig finde ich wenn sich jemand in Tracht kleidet und die Sprache absolut nicht passt, da wird etwas nachgeäfft aber die Sprachkultur interessiert dann leider gar nicht. Ein klarer Fall von Integrationverweigerung.
Ganz viele Worte gehen verloren und in meiner Heimatstadt wo ich geboren und aufgewachsen bin werde ich oft nicht verstanden obwohl ich sehr gemäßigten Dialekt spreche.
Natürlich soll der Dialekt gepflegt werden und es sollte doch selbstverständlich sein zumindestens einige Worte zu verstehen wenn man zuzieht.

Die Verhunzung und Verallgemeinerung der Sprache stört mich sehr. Ich möchte sehr gerne mehr die örtlichen Begriffe hören. Was mich auch stört dass oft nur noch englische Begriffe verwendet werden z.B. anstatt Ausverkauf Sale. Ich verstehe die englischen Begriffe gut aber was ist der Grund nicht mehr Deutsch zu verwenden.
In Bayern wird ja nur im Süden Bairisch gesprochen (sonst Fränkisch und Schäbisch), in Österreich wird Bairisch fast im ganzen Land gesprochen. So ist es eine Wohltat ab und zu in Österreich zu sein.
by Defne @26.11.2019, 07:16

Nicht nur in der Gegend, im Ort selbst gibt es einen eigenen „Sprech“, der wohl auch mal zwecks einer Arbeit an der Uni erforscht wurde. Enthalten sind Bruchstücke aus anderen Dialekten und Sprachen. Verstehen kann ich es nur, wenn sich die Leute Mühe geben. Aus einem „a“ kann mal ein a, ein e oder ein i werden.
Die um die 40jährigen sprechen auch noch so, die Älteren sowieso, vor allem untereinander. Wie es bei den jungen Leuten aussieht, das weiß ich nicht.
Wenn schnell gesprochen wird, was bei mehr als zwei Personen die sich kennen automatisch der Fall ist, dann verstehe ich auch nach 13 Jahren nichts mehr. Die französischen Bruchstücke noch am ehesten.
Diese Situation ist aber nicht neu für mich, weil ich meinem Leben oft mit neuen Dialekten und Sprachen konfrontiert wurde.
by Bärenmami @26.11.2019, 06:56

Hier in der Gegend - ich bin "rei'g'schmeckt", also zugezogen - sprechen noch viele ältere Menschen häufig ihren heimischen Dialekt. Zu Anfang tat ich mir furchtbar schwer ihn zu verstehen. Es gibt auch einige Laienspielgruppen in den Nachbargemeinden, in denen der Dialekt gepflegt wird und alle Aufführungen nur im Dialekt gesprochen werden. Das erfordert viel Konzentration.
Ich finde den Dialekt sehr schön, denn vieles kann man im Dialekt mit einem Wort ausdrücken, wozu man im Hochdeutschen einen ganzen Satz (oder mehrere Sätze) braucht. Ich finde es schön, wenn man Dialekt reden kann, es muss ja nicht gar so schlimm sein, dass sich die Menschen nicht verstehen. Ich finde, man sollte schon erkennen, aus welcher Gegend das Gegenüber kommt. Persönlich finde ich es schlimm, wenn sich jemand besonders anstrengt und hochdeutsch reden will, sich verdreht, nichts stimmt - die Klangfärbung passt einfach nicht dazu und es kommt ein Kuddelmuddel raus - und dann kommt irgendwo ein Dialektwort dazwischen ..... Nee, gekünstelte Hochsprache ist nicht gut.
Dialekt passt, aber nicht immer und überall. Ich finde man sollte abwägen, was, wann passt. Worte ändern sich, die Bedeutung oder "das Ding" geht verloren, wird durch andere Worte ersetzt; auch der Dialekt lebt. Sicherlich wird nicht mehr so viel Dialekt gesprochen als "früher", die Menschen arbeiten hier und der Heimatort ist 300 km entfernt; da kommt der Heimatdialekt nicht an, wird nicht verstanden .... Auch wenn man "nur" 60 km entfernt wohnt, wird man bei manchen Ausdrücken nicht verstanden. Also muss man sich irgendwie anpassen.
Alles wächst, passt sich an. Bei meinen Großeltern gab's noch viele französische Worte in der Alltagssprache, heute wurde das vom Englischen (Denglisch) abgelöst. Auch die Sprache ändert sich am laufenden Band - nicht nur in Deutschland, weltweit.
by Lilo @26.11.2019, 06:43

Ja, gibt es, mehr aufm Land aber.
Nein, es wird leider nicht sonderlich gepflegt.
Ja, sollte man.
Drum mach ich seit kurzem regelmäßig ein Bairisch-Treffen für alle wo Interesse haben.
by heute anonym @26.11.2019, 00:53

Es hat ja jede Gegend seinen Dialekt... und ich finde es gut, wenn man ihn auch spricht. Es ist doch Teil unserer Kultur und sollte nicht verloren gehen... und deshalb... behalte ich meinen steirischen Dialekt.

Wenn ein „Gsiberger“(in Vorarlberg) schnell spricht, versteh ich kein Wort... dieser Dialekt ist sehr speziell... find ich super.

In unseren deutschsprachigen Zeitungen, werden wie selbstverständlich Fremdwörter eingebaut... und so manches deutsche Wort geht verloren... finde ich nicht richtig.
by Lina @26.11.2019, 00:35

Dein Kommentar
 Cookie löschen


Zum Schutz vor Spammern gib bitte die Buchstaben/Zahlen vom Bild ein. Falls Du den Code nicht lesen kannst, klicke auf "Vorschau", dann wird ein neuer angezeigt: