Kommentare zu «tt210707»

DANKE @Eva
by Schräubelchen @11.07.2021, 13:57

@ Liebe Schräubelchen,
deine "kurze Info" von 20 Uhr 51 habe ich soeben erst gesehen und gelesen. Sehr traurig, dass es so gekommen ist.
Es ist etwas wunderbares, gemeinsam ein Leben in Liebe zu leben. Dein hilfsbereiter Mann hat wohl auch sehr viel Freude an dieser handwerklichen Tätigkeit gehabt. Dass er besonders dir unendlich fehlt, kann ich sehr gut nachvollziehen.

Herzlich
Eva
by Eva @09.07.2021, 21:45

@ Liebe Schräubelchen,
das ist beruhigend zu lesen und deine "Vorfreude" kann ich sehr gut verstehen.
Danke auch dir für deine Zeilen.

Mit besten Wünschen
und herzlichem Gruß
Eva
by Eva @09.07.2021, 21:01

Eine kurze Info:
Mein Mann war mit Leib und Seele Handwerker und wurde als wir beide den Pensionsantritt schon als Zielflagge gesehen haben - KREBSKRANK. Als ich ihn zu Grabe getragen haben - musst ich nur mehr 4 Wochen arbeiten. Er half allen und jeden von der Verwandtschaft über die Dorfbevölkerung hinaus. Kaum Urlaub od. Freizeit, es ging auch so manches Wochenende drauf, - er verschob alles auf die Pension. Ich sagte mal - woher weisst Du - dass es dann noch geht...… und so war es auch. Er hat auch immer gesagt - im Himmel wird es doch auch noch einige Räume geben die "bearbeitet " werden müssen. Er hat in jeder Hosentasche einen Rollmeter für den Fall des Falles einstecken gehabt auch in der Sonntagsjean. Ich habe ihm auch in seiner LETZTEN HOSE einen Rollmeter einstecken lassen.
Er war und ist meine erste und einzige Liebe - er fehlt mir unendlich - und ich freue mich wenn ich wieder mit ihm vereint bin.
by Schräubelchen @09.07.2021, 20:51

DANKE Engelbert für so viel Aufmerksamkeit und danke an alle die kommentiert haben.
Keine Sorge - ich helfe NICHT nach - ich warte geduldig bis er mich abholt.

Aber ich freue mich wenn ich wieder mit ihm vereint bin.

DANKE ALLE:
by Schräubelchen @09.07.2021, 20:20

@ Liebe Ingrid/ile liebe Schräubelchen,
eure traurigen, lebensmüden Gedanken rühren mich sehr an. Ich glaube eure Situation und Gefühle sehr gut verstehen zu können. Aus eigener Erfahrung weiß ich, was es bedeutet einen geliebten Menschen für immer gehen lassen zu müssen. Obwohl das Sterben und der Tod ja zu unser aller Leben dazugehört und wir alle deshalb auch genau darum wissen, kann es einen dennoch so unerbittlich hart treffen und scheinbar auch jeden Halt, jede Freude und Lebenssinn mit sich hinweg genommen zu haben. Es ist ein großer Verlust und damit auch eine nicht zu schließende Lücke in „unserem“ Leben entstanden. Mit dieser erschütternden Tatsache leben zu müssen, ist ein Lernprozess der seine Zeit braucht. Gespräche mit einem Menschen der hinhört, versteht und vielleicht auch Erfahrung damit hat kann beim Tragen der schweren Last sehr hilfreich sein.
Von Herzen wünsche ich dir liebe Ingrid und dir liebe Schräubelchen, viel Kraft, Lebenswillen, mittragende Menschen an eurer Seite sowie Gottes Segen.
Mitfühlende Grüße
Eva
by Eva @09.07.2021, 00:58

@ Lieber Engelbert,
dass es dir ein Bedürfnis war/ist, die sehr traurigen Äußerungen von Ingrid/ile und Schräubelchen hier zum Tagesthema zu machen, finde ich sehr fürsorglich von dir.

Zu deinen beiden Fragen:

Kann man da was tun ?"
Meiner Meinung nach kann man immer versuchen etwas zu tun. Ob es demjenigen Menschen auch hilft, kann man vorab zwar nicht wissen, aber dennoch ist es das immer wert.

Was kann man tun?
Eine präsente, zurückgenommene Wegbegleitung in dieser Trauerphase sein.
In solchen Situationen halte ich möglichst persönlich Kontakt, wenn das nicht möglich ist, dann zumindest telefonisch und/oder schriftlich. Wenn man selbst keine Trauerbegleitung sein kann/möchte oder keine Erfahrung damit hat, kann man die Suche bzw. Kontaktvermittlung zu professioneller Hilfe, Trauerbegleitung anbieten. Falls man diejenige Person persönlich gut kennt und sie keine Angehörigen und wenig Kontaktpersonen mehr hat, dann evtl. die Gemeindepfarrei oder gegebenenfalls auch die Palliativ Begleitung des Verstorbenen kurz über die Gegebenheiten informieren.
Soweit es die Umstände zulassen, versuche ich unter Berücksichtigung der jeweiligen Befindlichkeit und Bedürfnisse die Trauernden ohne Druck ins Leben (zurück) zu holen und sie auch behutsam zu fordern, um ihnen somit auch wieder das Gefühl zu vermitteln, dass ihr Leben durchaus „noch“ einen Sinn hat. Insbesondere dann, wenn keine weiteren Familienangehörigen da sind. Das Vermitteln einer Selbsthilfegruppe, habe ich meist auch als sehr hilfreich erfahren.

Dennoch, durch die Einzigartigkeit eines jeden Menschen ist auch jede Trauer, jeder Schmerz, jedes Durchleben emotional einmalig und somit auch nicht vergleichbar, weshalb es für mich auch immer wieder ein Abwägen zwischen dem was man selbst tun kann und den jeweils beiderseitigen persönlichen Grenzen ist.


@ Liebe Katharina,
den von dir erwähnten Satz „Gott gibt uns nicht mehr, als wir tragen können“, habe ich auch schon oft gehört, ebenso von theologischer Seite und finde diesen sicherlich gut gemeinten Zuspruch auch in keiner Weise tröstlich, eher das Gegenteil. Ich glaube nicht, dass Gott uns irgendetwas auferlegt, und bin mir sicher, dass Gott uns beim Tragen hilft, auch wenn dies manchmal nicht so spürbar oder erkennbar ist bzw. scheint.

Gruß
Eva
by Eva @09.07.2021, 00:47

@ Katharina: bei Schräubelchen ja, bei Ingrid/Ile nicht ... ich hatte sie gebeten, doch mal ein Lebenszeichen zu schreiben, weil sich bestimmt einige Leser Sorgen machen bzw. wissen wollen, wie es ihr geht.
by Engelbert @08.07.2021, 00:11

@Engelbert
Das meinte ich ja genau wie Du: Die Sätze sind öffentlich, und die beiden haben es ja öffentlich hier geschrieben, wenn auch in einer anderen Rubrik. Egal wo, aber wenn sie es öffentlich geschrieben haben, war es ihnen ein Bedürfnis, ihren Kummer mit anderen zu besprechen. In diesem Sinne ist es ein Rauslassen ihres Kummers = sie schlucken ihren Kummer nicht "still" herunter und tragen ihn nicht alleine mit sich herum. Dieses Bedürfnis, das Leid anderen mitzuteilen, ist für mich der Hinweis, die Trauer aus dem Körper nach draußen zu bringen = indem sie mit anderen drüber reden. Deshalb meinte ich zu Engelberts Frage "Kann man da was tun?" meinte ich: Wirklichen Trost gibt es wenig, aber man kann Dasein, Nähe zum Trauernden produzieren. Nähe und Dasein, das kann man tun und das ist immer hilfreich.
by Katharina @07.07.2021, 23:46

@ Liebe Ingrid/ile,
@ Liebe Schräubelchen,

ich kann all diesen Kommentaren nicht wirklich Neues hinzufügen. Ich möchte euch einfach wissen lassen, dass ich an euch denke und euch die Kraft wünsche, die ihr für jeden neuen Tag braucht.
Ich finde viel Trost in den Liedern, die mich an Gottes Liebe erinnern und mir sagen, dass er jeden Tag bei mir ist, mich nie allein lässt! Es sind manchmal Texte, die bereits in der Bibel stehen.

https://www.youtube.com/watch?v=tGC7vpaYcfs

Seid behütet.

by Gerlinde aus Sachsen @07.07.2021, 22:46

Obwohl ich heute Morgen schon sehr früh hier im "Thema des Tages" gelesen hatte, habe ich mir ganz bewusst viel Zeit genommen, um hier zu schreiben. Warum? Ich habe mich den ganzen Tag über gefragt, wie es mir und meinem Mann wohl ergehen wird, wenn uns dieses Schicksal ereilt. Irgendwann wird dieser Tag ja kommen, und einer von uns wird allein zurückbleiben.

Mein Mann und ich haben heute einen abwechslungsreichen Ausflug an den Mittelrhein gemacht. Viel Natur, eine Burgenbesichtigung, etwas Kunst - für jeden war etwas dabei. Wir haben gelacht, es uns gut gehen lassen und sind erfüllt wieder heimgefahren. Eure Traurigkeit und eure Verzweiflung, liebe Ingrid/ile und liebe Schräubelchen ist aber trotz aller heute erlebten Freude mit mir mitgefahren. Auch wenn ich mich noch kaum in eure Situation hineindenken kann, weiß ich aber heute schon, dass ich den heutigen Tag mit seinen schönen Erinnerungen als ein kleines Vermächtnis mir bewahren werde für die Zeit, in der es um Abschiednehmen und Loslassen gehen wird. Gleiches empfindet mein Mann im umgekehrten Fall. Das weiß ich aus vielen Gesprächen mit ihm, denn es ist für uns wichtig, sich schon an hellen Tagen der Unausweichlichkeit von dunkleren Zeiten bewusst zu sein. Als wir vor 44 Jahren Ja zueinander gesagt haben, haben wir auch Ja gesagt zu den Abschiedstränen, zu Hoffnungen, die sich vielleicht nicht mehr erfüllen, zu Plänen, die nicht mehr umgesetzt werden können, weil die Lebensuhr für einen von uns stehen bleiben wird. Unser damaliges Ja hat auch diesen Kummer miteingeschlossen.

Vielleicht kann euch beiden darum mein Rat helfen, denn es ist der einzige, den ich aus Überzeugung geben kann: Schöpft aus dem reichen Maß eurer glücklichen Erinnerungen, denkt an die Zeit des gemeinsamen frohen Lachens und geht zurück an die Orte, an denen eure Partner sich wohlgefühlt haben. Sie sind dort und warten auf euch. Nichts von allem Schönen mit ihnen geht ja verloren. Die Erinnerungen helfen und trösten, und sie sind immer wieder abrufbar.
Das Leben alleine ohne den geliebten Menschen zu Ende zu leben, wird nicht leicht sein, aber ich vertraue darauf, dass die Liebe, die wir zu einander empfunden haben, uns weiter trägt, bis wir wieder zusammen sind. Von ganzem Herzen wünsche ich euch beiden diese tröstende Zuversicht!
by Inge @07.07.2021, 22:04

@ Philomena: nein, die beiden wissen es nicht ... es war mir ein Bedürfnis, das zum Thema zu machen, deswegen ist es auch passiert ... die Sätze sind ja öffentlich und dürfen zitiert werden. Ich werde aber beide per Mail auf das Thema hinweisen.
by Engelbert @07.07.2021, 21:39

Liebe @Philomena, ich respektiere, daß Du Deine persönliche Trauer mit Dir alleine ausmachen kannst. Vielleicht auch „noch“ nicht. Am Anfang versucht jeder sich davon abzulenken, aber dann verschiebt man die nötige Trauer und spricht später, manchmal Jahre später, lauter davon, im Sinne von Es auszusprechen und nicht still vor sich hinzuleiden.
Ich stimme Dir zu, Trauer ist sehr individuell. Der eine klagt, der andere heult, die einen fressen sie still in sich hinein, …
Wenn einige mir schon nicht glauben, dann vielleicht mehr einer anerkannten Therapeutin, die im SWR-Fernsehen einige Jahre sehr gut leidende Menschen angehört hat und sehr gut darauf reagiert hat = Frau Brigitte Lämmle. Eine Hörerin rief sie im Bayerischen Radio an, da sagte Frau Lämmle zu ihr:
Früher gab es die „Klageweiber“, die bei einem Trauerfall laut klagten und bitterlich laut heulten. Heute ist dieser Begriff leider nicht mehr geläufig, weil das Wort altmodisch klingt. Aber von der Sache her sind die früheren Klageweiber hilfreich, weil oft die „stille“ Trauer, die man in sich reinfrißt, den Schmerz nicht ausreichend bewältigt.
Auch ein anderer Therapeut Michael Begelspacher plädiert sehr dafür, Schmerzen aller Art aus dem Körper herauszulassen, um Heilung oder Linderung zu ermöglichen. Alles, was man still in sich hineinfrißt an Kummer, das bleibt im Körper drin und beeinflußt uns oft ohne daß wir uns dessen bewußt sind. Weil diese heruntergeschluckten Energien in unserem Körper bleiben, wäre es gut, daß wir es peu à peu wieder aus dem Körper herausbringen.
Allein die Tatsache, daß sich die beiden Trauernden bei Engelbert gemeldet haben, zeigt mir, daß sie ihren Kummer herauslassen und nicht still in sich hineinfressen. Daß sie ihren Kummer öffentlich teilen, ist mir das Zeichen, daß es ihnen nicht reicht, ihre Trauer alleine mit sich zu bewältigen, und das ist schon ein gutes Zeichen, daß sie auf "gesunde" Art ihre Trauer durchleben.
by Katharina @07.07.2021, 20:41

Da ich davon ausgehe, das beide Kommentierenden wissen, dass ihre Sätze heute Thema des Tages sind, sende ich beiden liebe Grüße und kommentiere auch.

Engelbert fragt nach tun? - Trauer ist ein sehr individueller Prozess. Jeder Mensch reagiert anders und ist anders. Ich wollte mit meinen Trauern immer allein sein. Nur ein paar mitfühlende Seelen haben etwas darüber erfahren.

Tun ist Aktion. - Trauern ist etwas Innerliches, was (bei mir) zu mir gehört und nicht nach Außen. Ich habe ein Poem geschrieben, sehr viel Verlust gespürt und den Schmerz zugelassen und ausgehalten. Irgendwann wurde er milder, doch es hat gedauert.
Dass es für einen Ehemann, mit dem man sehr, sehr lange zusammen gelebt hat, keinen Ersatz gibt, ist den älteren Frauen auch klar. Aber gerade für eine ältere Menschin ist das eine zunächst fast nicht zu bewältigende Aufgabe: leben ohne ihn. Denn sie haben so lange zusammen gelebt.
Wenn es so sein soll, wird das Leben zu beiden zurückfließen. Da kann dann für eine eine Trauergruppe wichtig sein, für andere das Gespräch mit einem anderen oder religiöse Einsichten.
Patentrezepte gibt es nicht, weil alles auch ein wenig von der Intensität und Tiefe der Beziehung abhängen wird.

@greta
Ruf einfach an!!!
by philomena @07.07.2021, 17:24

Wie unendlich schwer es sein kann, den geliebten Lebenspartner zu verlieren, las ich im Buch von Irving und Marilyn Yalom "Unzertrennlich". Es könnte ein wenig trösten, dass sogar gestandene Psychoanalytiker kaum damit fertig werden, und wie sie es versuchen...
by @07.07.2021, 14:39

@kraeuterhexe, du schreibst es sehr eindrücklich und manches deckt sich mit meinem Empfinden.
Spiritualität finde ich immer gut, auch das wurde im Alten Testament oftmals dargestellt.
Für mich persönlich hatte ich Hiob genommen. Dabei ging es mir nicht um seine absolute Frömmigkeit wie sie dargestellt wird, sondern eher den Glauben an sich selbst.
Einfach den eigenen Weg schrittweise gehen, entsprechend jeder lange Weg beginnt mit dem ersten Schritt, und immer sich selbst vertrauen. Eigentlich sehe ich die Bibel eher als eine Art Geschichten über das Leben. Wobei mir das jüdische Gedankengut eher als das christliche liegt.

Ich denke, so sehr einem die Person, die gestorben ist fehlt, so wenig wünscht diejenige sich, dass man ihr gleich nach folgt.
Oftmals empfinde ich es als Bestimmung, wenn jemand stirbt. Die Person geht über die Seelenwanderung in eine andere ein und wird wieder geboren. Somit wäre ich verloren, wenn ich gleich hinter her gehen würde.
by ReginaE @07.07.2021, 14:23

Ich kann nur sagen es ist sehr schwer ist einen geliebten Menschen zu verlieren. Habe ja den Mann im DEZ verloren. War allein und hatte nur eine Seelsorgerin. War ein Harter Dezember besonders da mein Mann mir nur Trümmer hinterlies . Ich sage mir immer da er sehr krank war das er sein Frieden gefunden hat . Ich rede oft mit Ihm und sage Ihm was los ist. Wenn ich an Stelle komme wo er verstreut wurde kommen immer 3 Schmetterlinge angeflogen die Hunde sind dort auch. Ein Zeichen das Sie mir zu hören und da sind. Jeder geht damit anders um. Man kann da nicht viel helfen leider. Ich musste damit auch allein klar kommen und schafte das auch. Mein glaube half mir dabei auch. Verluste sind immer sehr hart und es braucht seine Zeit.
by Licht @07.07.2021, 14:22

Mir persönlich ist es eine große Erleichterung dass ich nach den neueren Gerichtsurteilen in Deutschland Sterbehilfe in Anspruch nehmen kann. Ich kann selbst entscheiden wann es genug für mich ist. Ob ich das jemals in Anspruch nehmen werde weiß ich noch nicht aber es ist für mich ein möglicher Weg selbst über mich zu bestimmen.
Momentan bin ich noch beschäftigt mit Arbeit für ältere Menschen die Hilfe brauchen. Das Leben hat also noch einen Sinn.
Einige Menschen in meinem Umkreis die schon verstorben sind vermisse ich jeden Tag.
by Defne @07.07.2021, 13:49

Ich glaube, dass man nur anbieten kann für die Trauernden da zu sein, ihnen zuzuhören und wenn sie es möchten, ihnen zu helfen. @Anne hat das schon geschrieben, was mir ebenfalls durch den Kopf gegangen ist bei der Frage, was kann man tun, oder kann man überhaupt was tun? Trauer ist wie ein scharfkantiger Stein. Man hält ihn ständig in der Hand. Mit der Zeit werden seine Kanten weicher und runder und schmerzen lange nicht mehr so stark. Dann steckt man ihn in die Tasche und er gehört einfach zum Leben.
by Karin v.N. @07.07.2021, 13:35

Eine Veränderung der Lebenseinstellung - mit kleinen Schritten anfangen.
by Gisela L. @07.07.2021, 13:07

Ich habe festgestellt, dass die Trauerbewältigung auch eine Frage des Alters ist. Mein Mann starb, als ich 33 Jahre alt war. Da hatte ich noch ein ganzes Leben vor mir und konnte nach einiger Zeit wieder nach vorn schauen und noch einmal ganz neu starten (hat allerdings nicht ganz so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Dachte an Familie und Kinder).

Als vor 4 Jahren mein Vermieter und bester Freund, den ich je in meinem Leben hatte, starb war ich 77 Jahre alt und in dem Alter sieht ein Verlust ganz anders aus. Es bleibt nur noch sehr wenig Zukunft und so wird die Trauer viel stärker empfunden. Auch hat man im Alter mehr Zeit, das ist während der Berufstätigkeit ganz anders. Bei mir haben sich dann auch noch die Lebensumstände bezügl. meines Umfeldes stark verändert und das zu akzeptieren fällt unsagbar schwer.

Ich habe keine Kinder, aber ich finde den schlimmsten Verlust, ein Kind zu verlieren. Diese Trauer wird immer prägend sein und nie verschwinden. Es sind doch immer auch die Gedanken da "was würde mein Kind heute machen, wie würde es sein".

Viele der heute geschriebenen Zeilen haben mir persönlich sehr gut getan, hänge momentan auch irgendwie an einem Tiefpunkt.
by Hildegard @07.07.2021, 12:20

Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Ich kann nur versuchen zu schreiben, wie ich das machte und mache.

Er war mein zweiter Mann und wie hatten nur 12 Jahre zusammen. Aber die sehr intensiv. Wir erledigten alles gemeinsam und waren die meiste Zeit zusammen. Dann mußte er ins Krankenhaus, an einem Tag sagte man mir er ist unheilbar krank, am nächsten Tag lag er schon auf der Palliativstation, am Abend ist er in meinen Armen gestorben. Das war ein Schock und tut wahnsinnig weh.

Ich persönlich bin ein Mensch, der die Probleme und Tiefschläge in seinem Leben mit sich selbst aus macht. Der Schmerz ist da. Den kann keiner wegnehmen. Man muß sich da durcharbeiten. Ich brauchte sehr viel Ruhe und Zeit zum denken. Ich glaube in dieser Phase ist es wichtig, dass der Tag trotzdem eine Struktur hat, Dinge die regelmäßig erledigt werden müssen.

Ich kann mit Kirche und Bibel nicht viel anfangen, aber im Laufe meines Lebens habe ich zu meiner eigenen Spiritualität gefunden. Die Seele stirbt nicht, sie geht nur weiter. Und seit mein Mann gestorben ist, fühle ich mich besonders behütet und beschützt. Es gab sooo viele glückliche Zufälle, die mein Leben erleichtert haben. Das alles aufzuzählen wäre jetzt zu viel, zu persönlich und manche halten mich wahrscheinlich für verrückt :)

Irgendwann merkt man, das Leben geht weiter. Man findet etwas was wieder Spass macht und die eigene Batterie auflädt. Für mich ist das Musik. Und ich weiss ganz genau, was mein Mann sich für mich gewünscht hätte. Das versuche ich zu leben und umzusetzen.

Mit meinem Mann zusammen machten wir natürlich auch zusammen Pläne und dachten im "wir". Es war uns vergönnt einen Teil des Lebensweges zusammen zu gehen. Wir haben uns bereichert und von einander gelernt. Dafür bin ich dankbar. Aber ich bin eine eigenständige Person. Ich darf das Glück in mir selbst finden. Neue Wege ausprobieren. Neue Ziele finden. In mir ankommen und stärker werden.

Im September werden es drei Jahre. Manchmal rede ich immer noch mit ihm. Und jetzt nach dem ich diese Zeilen geschrieben habe, kommen auch wieder Tränen. Aber das ist normal. Das Leben jedoch geht wirklich weiter und kann auch wieder schön sein. Was hätte sich euer Mann für euch gewünscht?
by kraeuterhexe @07.07.2021, 11:47

Das empfindet jeder sicher anders.

Im Großen und Ganzen bin ich darüber weg.

Als mein Vater vor 30 Jahren starb hatte ich eine innerliche Wut!! weil ich mit ihm noch so viel erleben und reden wollte. Der Pfarrer sagte, dass dies auch ein Zeichen von Trauer sei. Ich konnte es akzeptieren.

Als mein Mann sich im Juni 2007 das Leben nahm, war das ein sehr tiefer Einschlag!! Damals dachte ich immer wieder ähnlich wie Ingrid/ile.
Vor mir standen dafür große Herausforderungen mit zwei Kindern vor der Ausbildung und im Studium und Schulden und in einem Alter, da man fast in Rente geht.
Wenige standen uns zur Seite, aber diejenigen die es taten waren sehr hilfreich.
Wir nahmen keine professionelle Hilfe in Anspruch, was ich rückblickend als Fehler empfinde. Doch es klappte.
Oft hatte ich das Gefühl, wir müssen unter der Brücke leben. Es war wirklich herb!!

Bis ich mich mit der Bibel auseinander gesetzt habe und darin das fand, was mir lange Zeit tiefen Halt gab.

Ich sagte immer, ich habe eine Aufgabe in der Welt und die muss ich erst erfüllen. Dazu gibt es Schutzengel, die einen von einem Absturz bewahren.
Für ein Trauerjahr gab es keine Zeit.
Ich schaute die Natur an, und dachte oft, was weiß die von meinen "Problemen". Sie lebt und jedes Jahr treibt sie neu aus.
Man glaubt nur, das Leben gehe nicht weiter, das stimmt so nicht. Selber wird man älter und andere Gedanken, andere Menschen kommen auf einen zu.

Wichtig war für mich dem Leben eine Struktur zu geben und ich hielt mich sehr lange danach. Ja, wir "gönnten" uns auch Kleinigkeiten und konnten sie genießen.

Meine Söhne fanden Rückhalt in ihren Freundschaften, ihre Freunde hielten alle zu ihnen, was sehr wichtig ist.
Innerhalb der nachfolgenden Zeit beendeten einige Männer ihr Leben aus den unterschiedlichen Gründen selber. Bemerkenswert gab es da auch einen mit sehr viel Geld, der sich "verzockt" hatte.
Ich konnte erkennen, ich bin nicht allein auch wenn ich die anderen Ãœberlebenden nicht kannte!!
Sterben ist ein Teil vom Leben.
Nach dem Tod meines Mannes wurde, musste ich allein bestimmen wo es lang geht, ich wurde selbstbewusster.

by ReginaE @07.07.2021, 11:09

Ich bin selbst eine Betroffene und kann sagen, ja wenn man es möchte, kann man etwas tun.
Trauergruppe, Selbsthilfegruppe ... Nur nicht allein bleiben und sich nicht drängen lassen. Es braucht viel, viel Zeit ...

Mir hilft es, dass ich mit meinen Unsichtbargewordenen spreche. Denn für mich sind sie nicht tot, sondern unsichtbar. Sie sind, wann immer ich es brauche und auch zulasse, bei mir, nur nicht sichtbar. Sie lächeln mir auf den Fotos zu und da hole ich mir, nicht ganz leicht, die Kraft, um mein Leben weiterzuleben, aber mit ihnen ...

Ich wünschte, dass in solchen Situationen niemand allein sein muss.
by Leonie @07.07.2021, 11:01

@ Engelbert: wie einfühlend und fürsorglich, dass Du das aufgreifst -

Die beiden Schicksale scheinen mir unterschiedlich: Schräubelchens Kommentar klingt für mich nicht lebensmüde, sondern einfach den Verlust deutlich spürend... vielleicht ist auch der Verlust schon länger her ... ich hab es nicht mitbekommen ... Ingrid/Ile (ich hab immer mitgelesen, war betroffen, hab aber nie kommentiert)
ist - nach einer langen gemeinsamen Sorgenphase erst vor kurzer Zeit in das schmerzhafte "endgültig Abschied nehmen müssen" gestoßen worden ... die Wunde ist noch ganz offen...
Ob u wie man helfen kann? Ich weiß es nicht...
Mir sagen die Worte von Bonhoeffer viel (ich weiß nicht, ob ich sie posten darf)
und das Lied von Reinhard Mey
Lass nun ruhig los das Ruder
https://www.youtube.com/watch?v=Jus6JxYMHD8


Bonhoeffer:
Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit
eines lieben Menschen ersetzen kann;
und man soll das auch gar nicht versuchen,
man muss es einfach aushalten und durchhalten.
Das klingt zunächst sehr hart,
aber es ist doch zugleich ein großer Trost,
denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt,
bleibt man durch sie miteinander verbunden
Dietrich Bonhoeffer 4.2.1906 Breslau - 9.4.1945 KZ Flossenbrüg evangelischer Theologe

Beides hat mir Halt gegeben in schlimmen Verlustsituationen.
Ich wünsche beiden SFinnen, dass sie Halt und Sinn finden, trotz des schweren Verlustes oder Einschlafen dürfen... (klingt sicher für manche brutal, ist aber von tiefem Mitgefühl getragen)
by DieLoewin @07.07.2021, 11:01

Miir hat sehr geholfen, dass ich eine Trauergruppe gefunden habe, in der ich mich mit meinem Leid aufgehoben und geborgen gefühlt habe, nachdem sich meine Schwester das Leben genommen hatte.
In dieser Gruppe konnte ich mich fallenlassen; wir haben mitenander geredet, miteinander geweint...
Es war gut so... Langsam heilte die Wunde... die Narbe wird immer bleiben... Nach 2 Jahren habe ich die Gruppe dann von mir aus verlassen können.
by Doro-Remstal @07.07.2021, 09:57

@ Ingrid / ile
@ Schräubelchen
Wie das war, als mein Ex-Mann verstarb, das kann ich nicht mehr nachvollziehen.
Aber 8 Jahre zuvor verstarb mein jüngster Sohn mit knapp 25 Jahren. Das war sehr, sehr hart, ein sehr tief eingreifendes Ereignis, etwas, das ich keiner Mutter wünsche. Mit Hilfe meiner Kinder, meiner Geschwister, einiger enger Freunde und einem gewissen Selbstschutz konnte ich den Tod meines Kindes überwinden – gaaaanz langsam, es dauerte sehr, sehr lange, ich denke, dass darüber ca. 2 Jahre ins Land zogen. Viele zogen sich auch zurück und meinten: ‚was willst du denn, du hast doch noch 3 Kinder‘ - stimmt, habe ich – aber einer fehlte und fehlt bei so vielen Dingen.
Versucht mal ob es in eurer Nähe „Selbsthilfegruppen für Hinterbliebene, für Alleingelassene“ oder so gibt (die gab es damals, 1992/93, noch nicht). Dort kann man offen darüber reden, über seinen Schmerz, das Nicht-mehr-können, man erhält, wenn nötig, auch Hilfestellung.
Euch beiden wünsche ich viel Kraft und Mut zum Weiterlebern. Das ist keine Phrase, es ist Selbstzweck. Alles Liebe auf dem weiteren Lebensweg
by Lilo @07.07.2021, 09:22

Nein, da kann man als Außenstehender nichts tun... leider. Ich weiß, wovon ich rede.
Als Betroffener können noch so viel gut gemeinte Ratschläge kommen, aber solange
die Seele weint kommen die nicht an. Erst wenn im eigenen Kopf der Wille zum Leben
dominiert, geht es bergauf. Der beste Freund kann trösten, aber nicht retten .. .
by Inge-Lore @07.07.2021, 09:01

Ich würde mir professionelle Hilfe suchen. Und/ oder in eine Trauergruppe gehen. Menschen die sich kümmern können sind genau so wichtig. Von außen kann man da nichts machen. Aber Begleitung anbieten. Mehr kann man nicht machen.
Ich wünsche den beiden alles Gute was sie auch immer tun möchten.
Die Welt dreht sich einfach weiter. Trauern ist was ganz wichtiges und natürlich. Das braucht einfach seine Zeit. Betonung liegt auf dem Wort seine. Nicht die Zeit der anderen. Jeder der trauert hat seine Zeit. Egal was andere denken und wie lange es dauert. Ich weiß wo von ich rede. Mein Sohn ist fast 6 Jahre tot.
by MOnika Sauerland @07.07.2021, 08:46

Oh je, das kann ich gut verstehen.
Leider kann man da nicht viel helfen. Ein Mensch hört nicht auf traurig zu sein, nur weil das andere erwarten.
Menschen trauern auch verschieden. Manche möchten dann einfach für sich sein.
Ich wünsche den beiden, dass der Schmerz mit der Zeit weniger wird.
by Sommerregen @07.07.2021, 08:19

Jede/r von uns hat wahrscheinlich schon den Tod eines nahestehenden geliebten Menschen erlebt. Und jeder Mensch trauert wohl etwas anders oder braucht unterschiedlich Zeit, um den großen Verlust zu verarbeiten. Vielen hilft es, wenn sie über ihren Schmerz reden können und ihnen jemand zuhört; sie begleitet. Dazu braucht es aber verständnisvolle und liebevolle Mitmenschen, denen man vertrauen kann - und die eben nicht jeder hat... Sicher hilft es einigen auch, ihren Schmerz aufzuschreiben - und auch bei Seelenfarben mitzuteilen!!!
Andere wollen nur ihre Ruhe und gleiten immer tiefer in ihren Schmerz. Schwierig, wenn sie dann "Unterstützung" auch noch ablehnen...
Denn: Nicht nur für die Seele, auch für den Körper ist Trauern Stress und er reagiert mit entsprechenden Krankheitssymptomen, die auch in eine chronische Depression münden können. Die Situation wird als ausweglos empfunden und die Gedanken kreisen nur noch in die eine Richtung.
Da sollte man sich wirklich fachliche Hilfe holen; sich einer Trauergruppe anschließen oder einem Arzt anvertrauen....
by Anne @07.07.2021, 08:03

Gut, dass Du das hier ansprichst lieber Engelbert - denn ich mache mir sehr große Sorgen um Ingrid/Ile, mit der ich einen guten persönlichen Kontakt habe, doch sie meldet sich nicht mehr. Auch ich kann die Fragen - was kann man da tun? Kann man da was tun? leider nicht beantworten. Als ich einer sehr guten Freundin nach dem Tode ihres Mannes schrieb: "Ich umarme Dich in Gedanken" - schrieb sie mir zurück: "Komme doch und umarme mich persönlich - was habe ich von gedanklichen und virtuellen Umarmungen!" Sie hatte Recht - Worte sind Schall und Rauch in diesem Fall, da helfen nur persönliche Kontakte - an die Hand nehmen - miteinander reden oder schweigen - sich professionelle Hilfe holen, sich einer Selbsthilfegruppe anschließen - ja - und wer es kann - auch mit Gott reden.
by @07.07.2021, 07:57

Nicht viel, die nächste Umgebung kann da sein, ganz allmählich muß man dann in die neue Situation hineinwachsen. Es heißt nicht umsonst „Trauerjahr“: ein Jahr lang alles ein erstes Mal alleine erleben. (Was nicht heißt, daß der Verlust dann nicht mehr da ist).
Bei uns gibt es einen Trauerkreis, der fängt ein wenig auf, weil wie in einer Selbsthilfegruppe jeder Teilnehmer in einer ähnlichen Situation ist/ war.

Gönnt euch die Trauerzeit, sie ist wichtig. Das klingt vielleicht komisch, aber Verdrängen tut, vorsichtig ausgedrückt, nicht gut.
by Bärenmami @07.07.2021, 07:54

Es muss sehr schwer sowie schmerzlich sein, einen Menschen, mit dem das Leben geteilt wurde, zu verlieren. Das nehme ich nun mal an.

Dadurch, dass ich in sehr jungen Jahren (darüber schrieb ich schon) viele, mir sehr wichtige Menschen verlor, brach ich letztendlch mit 22 Jahren in mir zusammen. Nun könnte Mann/Frau sagen : "Sie war jung". Ich antworte darauf: "Ja, das stimmt". Zugleich war der Verlust von mir sehr geliebten Menschen sehr, sehr prägend für mein Leben. Es waren "immerhin" meine Eltern, meine Grossmutter mütterlicherseits, Zugleich ging meine erste grosse Liebe in die Brüche, sowie mein Studium gab ich letztendlich auf..usw.
Niemand liess ich an mich heran, obwohl ich ein Familienmensch bin.
In mir war der Glaube (das ist auch so, nur denken viele nicht daran; erst, wenn es passiert ist und der Mensch für immer verloren ist/scheint, durch sein Versterben), du verlierst diesen Menschen sowieso. somit war der Tod mein ständiger Lebensbegleiter. Ich wollte Jahrzehnte nicht mehr leben.
Strebte immer nach dem, was die andern (Ehe/Kinder/ ev.Haus...usw.) hatten und es ging mir immer schlechter und ich wurde älter und älter.....Erst mit 59 Jahren ging es langsam aufwärts, wo ich meine sichere Stelle kündigte (da griffen sich einige an den Kopf).
Die Jahre, die Zeit, in der wir leben...usw., die psychische und physische Gesundheit, ist alles ander als leicht, zugleich um vieles leichter als das, was vorher war.

Ich schrieb nur kurz ausführlich von meinem Leben und bin einfach der Überzeugung, dass jeder seinen sog. Lebensplan (Schicksal wird dazu gesagt) hat, den ich mit einem wunderbaren Baum vergleiche.

Der Stamm ist der Lebensplan und die Äste, Zweige, Blätter, Früchte....die Wege, die wir gehen können. Was ich damit sagen möchte ist, dass nur die zwei SFlerinnen sich selbst helfen können, sei es durch eine Aufgabe, die ihrem Leben wieder Sinn gibt, sei es, dass sie Dinge tun, die sie in ihrer Beziehung brach liegen liessen, vergessen haben....usw.

Letztendlich auch die Frage: "Würde das der Vorangegangene auch wollen, dass ich mein Leben ohne ihn nicht mehr leben kann und mag? Geht meine Liebe bis in den Tod hinein? Wenn dem so ist und ich nur Sinn durch ihn in meinem Leben fand, jetzt keinen mehr; weil ich z.B. alt und krank, erschöpft, müde, usw. bin, da kann, meines Erachtens niemand etwas tun, ausser man selbst.

All das Gute sehen, dass der Mensch zurückliess. Dankbar sein, dass ich, wie lange auch immer, mit ihm sein durfte. Das ist doch nicht selbstverständlich, einem wunderbaren Menschen zu begegnen und mit ihm sein Leben verbringen zu dürfen. Das ist doch ein Geschenk, das ich einst annahm und nun, da es ausgepackt, gegangen ist, hat alles keinen Sinn mehr? Das glaube ich einfach nicht, weil ich an euch und eure Liebe zu diesem Menschen glaube !

I c h, die euch nicht kennt, g l a u b e a n e u c h, sowie an die Kraft eurer Liebe!
by Carina @07.07.2021, 07:40

Es ist mir nicht möglich diese Frage zu beantworten.

Gleiches habe ich nicht erlebt

Meine Gedanken zum Thema Verlust eines geliebten Menschen:

Mir ist Hoffnungslosigkeit im Zusammenhang mit dem Verlust eines geliebten Menschen auf andere Weise begegnet. Es gab Zeiten, da habe ich mir gewünscht den damals sehr geliebten Menschen auf dem Friedhof beweinen zu können. Der Verlust eines Menschen kann verbunden sein mit heftigen körperlichen Schmerzen.

Glücklicherweise bin ich, bedingt durch meinen Glauben, nicht allein. Diesen Weg habe ich fuer mich im Laufe dieser schweren Zeit finden dürfen.

Das hat für mich nichts mit meiner Kirchenzugehörigkeit ( also nichts mit der Institution Kirche ) zu tun sondern mit meiner inneren Einstellung und meinem Kontakt zu Gott.

Wichtig in einem Trauerfall finde ich Zuwendung durch Menschen aus dem Umfeld Verwandte Freunde. Einerseits finde ich es wichtig diese Zuwendung annehmen zu dürfen andererseits finde ich es wichtig diese Zuwendung zu geben.
by ixi @07.07.2021, 06:15

@ Ingrid / ile
@ Schräubelchen

Ich schicke euch aus der Ferne eine Umarmung... ihr habt mein ganzes Mitgefühl... ich tu mir gerade richtig schwer die richtigen Worte zu finden... ein jeder empfindet anders... ich wünsche euch jedoch ganz liebevolle Menschen in eurem Umfeld die euch auffangen... und ihr wieder einen Sinn im Leben und Freude erfahren könnt.

@ Katharina

Mir und vielen anderen Menschen gibt Gott und der Glaube Kraft, Halt, Trost und Hoffnung.
Weil du nicht glaubst, meinst du wohl Gott verhindert unser Leid nicht... er lässt es zu... denkst du dann auch an Gott wenn du Glück und Freude empfindest?... dass er das zulässt?
Weiter möchte ich gar nicht auf deinen Kommentar eingehen, sonst würde ich in einer Stunde noch da sitzen und schreiben.
by Lina @07.07.2021, 02:01

P.S. Die schreckliche Ohnmacht und grausame Endgültigkeit des Todes bringen einen in solche Verzweiflung. Die totale Ohnmacht: Ich kann nichts dagegen tun.
Die Endgültigkeit, daß der vertraute Mensch nie mehr wiederkommt. Man hofft insgeheim, er möge irgendwann doch noch kommen, aber die Toten kommen nicht zurück. Diese Grausamkeit und Lieblosigkeit in unserem Leben. Daß Gott uns das auferlegt bzw. daß uns dieses Schicksal in dieser unerbittlichen Härte trifft.
Da gibt es kaum Trost, außer Menschen, die echtes Verständnis für unsere Lage aufbringen, wenn man noch solche Menschen trifft; wehe, wenn man kein Verständnis mehr finden kann. Da merkt man erst, was echte Menschlichkeit bedeutet.
by Katharina @07.07.2021, 01:16

Die Trauer und Verzweiflung und tiefe Traurigkeit kann ich gut nachfühlen.
Die Gedanken von Ingrid/ile sind mir vertraut.
In solchen Momenten fehlt mir vor allem Trost von der Religion.
Wenn die Pfarrer dann behaupten, Gott gibt uns nicht mehr, als wir tragen können, dann weiß ich, warum ich aus der Kirche ausgetreten bin.
Was kann man tun? Wenig, aber wenigstens Geduld und Verständnis.
Zuhören, auch wenn der/die Leidende es immer wiederholt.
Verständnis fällt mir leicht, weil ich weiß, wie schlimm sich seelische Schmerzen anfühlen. Wirklichen Trost gibt es wohl leider nicht, aber als Mitmensch Dasein.
Nicht weglaufen, nicht vom Thema ablenken, den anderen offen reden und klagen lassen. Klagen muß erlaubt sein ! "Stille" Trauer finde ich blöd, Trauer muß auch laut ausgeklagt werden, ohne dafür gerügt zu werden.
Am Schlimmsten ist es wohl, von anderen alleine gelassen zu werden und blöde Sprüche zu hören wie "Es muß wieder weitergehen". Nein, es geht im Moment nicht weiter, da wurde einem der Boden unter den Füßen weggezogen, wenn ein so geliebter Mensch einen verläßt, ob im Tod oder man anderweitig verlassen wird.
by Katharina @07.07.2021, 00:36

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