Kommentare zu «vater210428»

Zum Thema "Blutgruppe 0" und "tropenfÀhig" habe ich eben eine Weile Google befragt.

Bei Quarks (https://bit.ly/3gPAdtz) wurde die Frage "Kann die Blutgruppe beeinflussen, wie wir mit Krankheiten fertigwerden?" u.a. am Beispiel von Malaria beantwortet. Da heißt es:
"Auch die Blutgruppe scheint bei Malaria einen gewissen Vorteil zu bieten. Mehrere Studien haben mit Blick auf die Blutgruppe untersucht, wie Malaria bei Kindern verlÀuft. Kinder mit der Blutgruppe 0 waren weniger gefÀhrdet, schwere VerlÀufe der Erkrankung durchzumachen."
Und weiter:
"2007 ist eine Studie erschienen, in der die beiden Autorinnen zahlreiche klinische Berichte untersucht haben, um zu ermitteln, ob die Malaria-Verlaufsart im Zusammenhang mit der Blutgruppe gesehen werden kann. Sie kamen ebenfalls nur zu dem Schluss, dass die Blutgruppe 0 von Vorteil sein kann. Sie stellten außerdem fest, dass in Gebieten mit besonders hohen Malaria-Vorkommen die Blutgruppe 0 außergewöhnlich hĂ€ufig vertreten ist: Im Amazonasgebiet oder in Nigeria haben bis zu 90 Prozent der Menschen die Blutgruppe 0. In Europa beispielsweise, wo die Menschen keiner Malaria ausgesetzt sind, halten sich A und 0 die Waage und A kommt in einigen Regionen sogar hĂ€ufiger vor."

Diese Studien zu Blutgruppen hat es aber auch bereits wÀhrend des 1. WK gegeben. Hier (https://bit.ly/3e6DnHq) ist eine (wie ich vermute studentische) Arbeit zum Thema "Soldaten in den tropen, Soldaten aus den Tropen. Neu Definitionen der Wehrkraft im Kolonialen Kontext zwischen 1884 und 1914". Ich habe nur reingelesen, aber damals wurde bereits gerÀtselt, warum manche Soldaten in den Tropen besser klarkamen als andere Soldaten.

Ich vermute, dass daher der Zusammenhang zwischen Blutgruppe 0 und TropenfÀhigkeit kommt.
by Tripftin @01.05.2021, 12:13

Das Tagebuch kann ich schon mitempfinden. Von meinem Vati und meiner Mutti habe ich viel erfahren.
WĂ€hrend mein Vater nie fĂŒr die Sache brannte, er musste sein relativ neues Motorrad abgeben, wurde eingezogen und kam nach Jugoslawien, Albanien bis an die griechische Grenze. Es war keine lange Zeit und die Kriegsgefangenschaft war fĂŒr ihn besser als die schlechte Versorgung zuhause.

Aber dies Zeilen vergleiche ich mit gelesenen Briefen aus dem 1.WK, die ich in Verdun las und sie waren ĂŒberaus Ă€hnlich. Die Jungspunde wurden von einer Kriegspropaganda eingefangen. Sie durften das Heimatland verteidigen, sie kamen hinaus bis nach Afrika. Einfach nur eine ĂŒble Masche einer Regierung!!
by ReginaE @28.04.2021, 22:42

@Gerlinde aus Sachsen
Deine letzte Wortmeldung gerade berĂŒhrt mich. Sie ist so treffend...
by funny @28.04.2021, 21:53

Liebe @ Lina, und auch alle anderen @ Mitleser,
ich begreife euer Schaudern sehr gut - geht es mir doch nicht anders! Ich habe ernstlich ĂŒberlegt, ob ich diesen Abschnitt nicht lösche - und dann gedacht: Nein! So war es damals! So hat man die jungen MĂ€nner manipuliert, und nicht nur die jungen MĂ€nner sondern auch die MĂ€dchen und jungen Frauen!

Ich mache mir immer wieder bewusst: hier schreibt ein 18jÀhriger, der zwar noch im Februar 19 Jahre alt wird, aber der total unter dem Einfluss der Propaganda seiner Zeit stand.
Der Mann, der meine Mutter heiratete und sie bis zu seinem letzten Atemzug liebte, der mir und meinen Geschwistern ein fĂŒrsorglicher und liebevoller Vater war, der seinen kranken Vater selbst im Krankenhaus pflegte - scheint mit diesem Soldat nichts gemeinsam zu haben! Er hat uns Kinder gelehrt und vorgelebt, dass kein Mensch das Recht hat, einem anderen seine WĂŒrde oder gar sein Leben zu nehmen!

Ich wĂŒsste gern, wie es seinen Eltern erging, als sie diesen Brief in HĂ€nden hielten. Er ist ja an Sarkasmus und Gedankenlosigkeit kaum zu ĂŒberbieten. Aber noch sind diese "Jungs" nicht an der Front! Noch glauben sie an das, was die Ausbilder erzĂ€hlen. Noch ist alles Theorie!

@ Irén, ich denke, es war ein Zeichen guter Gesundheit und Einsetzbarkeit, wenn man "tropenfÀhig" war. Vielleicht hatte es auch etwas mit der Blutgruppe "Null" zu tun, dass man dadurch besonders geeignet war.
Und die jungen Soldaten von damals waren doch begeistert, welche Siege dem "WĂŒstenfuchs Rommel" gelungen waren!

Ich weiß, dass mein Vater nach dem Krieg gern fĂŒr ein paar Monate in die Mission nach Afrika gegangen wĂ€re - aber NACH dem Krieg war er nicht mehr tropentauglich!

Eines lĂ€sst sich schon bei dem jungen Soldat erkennen: wenn er einmal JA gesagt hat, fĂŒr eine Sache "brennt", dann hĂ€lt er das durch! Dann muss ein sehr viel StĂ€rkerer ihm klar machen, dass er sich verrannt hat. Sonst stĂŒrmt er weiter...

by Gerlinde aus Sachsen @28.04.2021, 18:33

@ Irén
vielleicht meinte er damit, falls er nach Afrika verschickt werden sollte.
Mein Vater ist in Afrika gefangen genommen worden und wurde dann nach Amerika transportiert.
by Liane @28.04.2021, 14:21

Noch klingt es freudig und begeistert, aber heute wissen wir, dass die Begeisterung abnehmen wird... Trotz allem was noch Negativ kommen kann, ist er zu diesem Zeitpunkt noch hochmotiviert. Die weiteren Episoden seines Tagebuches werden es uns erzÀhlen. Ich möchte noch einmal betonen wie schön ich es finde, dass Gerlinde uns hier auf Seelenfarben teilnehmen lÀsst und uns -die von ihrem Vater nichts erzÀhlt bekamen- vielleicht einen kleinen Einblick gibt in diese Zeit.
by Karin v.N. @28.04.2021, 14:16

@Iren
Diese Frage stellt sich mir auch! Und tropenfĂ€hig noch unterstrichen! Wollte Werner denn am liebsten dahin? Ja, die ganze Denkweise noch sehr verklĂ€rt und blauĂ€ugig. Es fĂŒhrt aber auch vor Augen, wie sehr die Propaganda auf die jungen MĂ€nner wirkte und wie sie fĂŒr die Sache "brannten". Die weitere Entwicklung wird wohl interessant.
by JuwelTop @28.04.2021, 10:28

Liebe Gerlinde,

eine Sache wĂŒrde mich mal interessieren: was hat es mit der Blutgruppe 0 und dem "tropenfĂ€hig" auf sich? Ich weiß, dass Blutgruppe 0 begehrt war, da sie zu allen andren Blutgruppen passt, aber was hat das mit den Tropen zu tun?

Wer es weiß, darf mich gern erhellen.

Lese diese Briefe immer gern, dein Vater hat einen tollen Schreibstil! Auch wenn ein gewisses Unwohlsein dahinter nie weicht- es ist ja Krieg.
by Irén @28.04.2021, 09:27

Gefechtsschießen, Scharfschießen und lange FußmĂ€rsche haben dem jungen Mann noch Spass gemacht. Noch trĂ€umt er vom Ausgang ins StĂ€dtchen, und die Stube, in der es ein Radio gibt, wird gern aufgesucht. Noch spĂŒrt man eine gewisse Leichtigkeit.
Als von Erkennungsmarke, Blutgruppe und von der strengen Androhung des Unteroffiziers berichtet wird, wird der Ernst des Lebens spĂŒrbar.

Liebe Gerlinde, ein ganz klein wenig spĂŒre ich Unbehagen beim Lesen in mir, denn die Schilderungen deines Vaters werden sich bald Ă€ndern. Wie fĂŒhlst du dich dabei, wenn wir alle hier die Reise deines Vaters begleiten und seine EindrĂŒcke kommentieren? Die Erinnerungen an ihn mĂŒssen sich sehr intensivieren dadurch. Selbst mein Vater rĂŒckt mir durch die Berichte deines Vaters zur Zeit nochmal viel nĂ€her, denn vieles, was ich hier lese, kenne ich aus seinen ErzĂ€hlungen. Das Kriegsthema hatte ihn Zeit seines Lebens nie mehr verlassen, und kurz vor seinem Tod gab es NĂ€chte, in denen er es abgelehnt hat, zu Bett zu gehen.....aus Angst vor einem plötzlichen Bombenangriff, bei dem er nicht schnell genug flĂŒchten könnte. Er hat dann die Nacht schlafend im Sessel verbracht, und tagsĂŒber ist er vor MĂŒdigkeit dann immer gestĂŒrzt.
Ich hoffe fĂŒr dich, liebe Gerlinde, dass dir die Erinnerungen nicht wehtun, denn man leidet ja auch heute noch mit.
by Inge @28.04.2021, 07:33

Tja, so stelle ich sie mir auch vor. All die jungen Soldaten, die in den 1.WK mit Freude, Neugier und Elan gezogen waren, verblendet von der aberwitzigen Werbung fĂŒr das Vaterland.
Allerdings war es im 2. WK etwas anders, bitter.

**Wenn die Nummer.... fehlt, dann bin ich das** das finde ich sehr sarkastisch!!
by ReginaE @28.04.2021, 07:17

Es ist sehr interessant zu lesen wie euphorisch der "Werner" noch war. Ich fĂŒrchte aber, dass sich das noch Ă€ndern wird, wenn er tatsĂ€chlich an die Front und in den Kampf geschickt wird.
Ich bin so dankbar, dass ich keinen Krieg erleben musste.
by Liane @28.04.2021, 07:02

... "Sonst mĂŒsste ich ihnen eine Todesart an den Hals hĂ€ngen"... das ist BrutalitĂ€t pur... "Wir haben gebrĂŒllt!"

Bei diesen Worten schaudert es mir... und mein Papa ist mir im Herzen nahe... der auch in diesem hĂ€sslichen Krieg kĂ€mpfen musste... in dem alle seine BrĂŒder gefallen sind.
by Lina @28.04.2021, 01:48

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