Kommentare zu «vater210503»

Mit dem heutigen Wissen kriegt man wirklich eine Gänsehaut wenn man liest wie freudig Gerlindes Vater dabei war. Aber sicher werden seine weiteren Berichte irgendwann noch anders werden...und dann wird man leicht traurig wenn man darüber nachdenkt.
by Karin v.N. @04.05.2021, 13:48

Ich habe gestern zufällig einen Bericht über Adolf Hitler und dessen Familie gesehen und fand es sehr erschütternd, dass sogar die Österreichischen Familienmitglieder von den Russen verschleppt und nie wieder gesehen wurden. Sippenhaft eben.

Sie hatten nicht vom "Führer" profitiert, da dieser mit ihnen und seiner Abstammung nichts mehr zu tun haben wollte.
by Hildegard @04.05.2021, 11:49

Sehr beeindruckend dieses Zeitdokument !!
Das sollte man in den Schulen heute den Schülern zeigen.
Mein Schul-Unterricht Ende der Siebziger über diese Zeit war schlecht, eigentlich lernte ich so gut wie gar nichts, der Lehrer hat diese Zeit übersprungen.
Ja, da bin ich sehr dankbar über solche echten Dokumente.
Mein Vater sagte, die Zeit damals war so: wenn man gegen Hitler war, war man automatisch für Stalin. Entweder schwarz oder weiß, Hitler oder Stalin, Freund oder Feind. Nun, das Argument mit Stalin leuchtete vielen ein: der damalige Kommunismus war wirklich keine gute Alternative. Weil Stalins Kommunismus so sehr abschreckte, gab man sich mit Hitler lieber zufrieden.
by Katharina @04.05.2021, 01:42

Diese Briefe lassen auch uns als Familie immer wieder ins Gespräch und ins Nachdenken kommen.
Wir glauben, dass @ ReginaE mit ihrem Kommentar sehr Recht hat: Die Nachrichten in der Presse und im Radio - sie waren "linientreu".
Das Erzgebirge hat bis 1945 nicht wirklich "Krieg" erlebt!

Die Flüchtlingskolonnen aus Schlesien oder Pommern kannte man z.B. in der Gegend um Pirna und Dresden, aber zu der Zeit noch nicht in den kleinen Erzgebirgsdörfern. Aber man kannte die Göbbels-Reden und Nazi-Propaganda aus den Volksempfängern. Wer hätte gewagt, etwas anderes zu erzählen?
Nicht vergessen, was "Sippenhaft" bedeutete! Wenn Väter ihren Kindern, die Geschwister einander nicht trauen konnten und ein Freund nicht dem anderen... Gerade das haben wir ja wirklich in der DDR auch NACH dem Krieg erlebt.

Doch, @ Lina, es schaudert auch uns! Aber es macht uns auch bewußt, wie leicht Menschen zu manipulieren und zu verführen sind. Und das gilt heute wie damals.

Ich finde es ziemlich spannend, wenn Vater hier berichtet, dass sie (am 6.3.) wegen der Kälte die Ordnungsübungen abbrechen mussten - und im nächsten Moment betont, dass er mit Leib und Seele Soldat sein will, weil es für einen "deutschen Jungen" nichts besseres gibt?! Ihm ist offenbar auch jetzt noch nicht bewußt, dass es an der Front keinen "Abbruch wegen Kälte" geben wird! Nein, er ist sogar überzeugt "Mut und Humor verliere ich schon gar nicht!"

Eine Woche später (12.3.) freut er sich über das Stelldichein mit den Eltern per Radio - und auf ihren Besuch am nächsten Sonntag. Ich vermute, dass es also gar nicht so schwer war, aus dem Erzgebirge nach Riesa zu reisen (Auf jeden Fall gab es damals eine bessere Verbindung durch die Bahn als heute!)

by Gerlinde aus Sachsen @03.05.2021, 21:49

Ich bin gerührt und betroffen, muss lächeln und bin traurig, wenn ich, liebe Gerlinde, die Geschichte Deines Vaters lese.
Wie war der junge Mann begeistert, ließ nicht mal einen abwegigen Gedanken zu, begeistert für diese Idee, "der Sache zu dienen". Ich bin gespannt, wie es weitergeht und danke Dir sehr, dass wir diese Zeilen lesen dürfen.
by Sywe @03.05.2021, 21:45

Noch ist ein zuversichtlich Abenteuergefühl vorhanden. Noch!
by Killekalle @03.05.2021, 18:59

Das waren Zeiten ohne Fernsehen, selten Radio und das durfte nur linientreu gehört werden, sonst wäre man weg vom Fenster gewesen.

1944 waren schon einige Jahre "Gehirnwäsche" vorher in der Schule, in div. Jugendlagern u.a. dabei gewesen. Da gab es keine Aufklärung, dass es auch anders hätte sein können. Nein, ganz im Gegenteil, diejenigen, die nicht "dabei" waren, wurden überwacht!!
Diese Handhabung ging nach dem 2.WK nahtlos in der DDR weiter.

Mein Großvater ging ehe er eingezogen wurde immer zu einem Freund, der eine kommunistische Einstellung vertrat. Sie hörten gemeinsam einsam Radio, britischer Sender deutsch gesprochen. Er musste auch einrücken.

Während mein Vater wohl in ähnlichem Alter gleich als Kradfahrer abkommandiert wurde.

Ich denke mit 19 Jahren hat man noch jede Menge Ideale im Kopf, jedenfalls ein Nachtmarsch in voller Montur 15 km in 5 Stunden ist schon heftig!! Offenbar war das nur die Einstimmung.
by ReginaE @03.05.2021, 15:49

Genau diese Gedanken hatte ich auch. Das 1944 noch solche Begeisterung herrschte: "Ich kann mir jedenfalls nichts Schöneres für einen deutschen Jungen vorstellen, als im Krieg Soldat zu sein." Erschütternd. Ich war auch immer der Meinung, dass man diese jungen Männer zum Ende des Krieges gar nicht erst ausbildete, sondern sofort an die Front schickte. War wohl doch nicht so.
by JuwelTop @03.05.2021, 12:34

Ich finde es erstaunlich, dass in 1944 (nach Stalingrad) es immer noch möglich war, junge Männer für den Krieg zu begeistern.

Viele konnten es damals schon sehen, dass der Krieg verloren war.
by Hildegard @03.05.2021, 11:31

"Zusammengehörigkeit trotz räumlicher Trennung". Finde ich ein ganz schöne Idee!
Passend ebenso für die Jetztzeit.

Wie sich doch alles, nur in anderer Form, aus anderen Gründen, wiederholt.
by Carina @03.05.2021, 10:00

So viele der jungen Männer sind freudestrahlend in den Krieg gezogen und hielten es tatsächlich für ein Abenteuer. Die grausame Wahrheit wird noch kommen.
by Liane @03.05.2021, 06:40

Sobald ich zu lesen anfange... beginnt mein Herz zu rasen... mein Papa ist im Geiste immer präsent... ob er auch so gedacht und gefühlt hat?

Wenn ich da vom Abenteuer lese... schaudert es mir... es läuft mir kalt über den Rücken.
by Lina @03.05.2021, 01:49

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