Ich lese eigentlich täglich die Todesanzeigen in der Zeitung. Die meisten Anzeigen werden aus vorgegebenen Angeboten der Zeitung ausgewählt. Aber ich finde es viel berührender, wenn sich jemand selbst, ( sei es der Verstorbene noch zu Lebzeiten oder die Angehörigen) die Mühe macht und den Text selbst gestaltet.
by Christa HB @27.11.2017, 23:49
Sterben gehört zum Leben ... aber brrr ....
by charlotte @27.11.2017, 19:10
früher habe ich mich immer gewundert das meine Oma als 1. die Todesanzeigen gelesen hat, auf meine Frage Warum sie das so tut, die Zeitung hinten anfängt. Kam die Antwort, wenn die mal so alt bist wie ich, liest du auch die Todesanzeigen als Erstes. Ganz so ist es nicht geworden, ich lese schon die Zeitung von vorne, aber bei den Todesanzeigen bleibe ich immer etwas länger, lese und denke nach, manche Namen kennt man, oft ist eine Anzeige sehr ansprechend, was ich nicht so mag sind bei Verstorbenen die schon über 80. gewoden sind und dann ein Jugendbild daneben steht, dann lieber ohne.
by Lieschen @27.11.2017, 18:54
Das Schwerste beim Aufsetzen einer Todesanzeige ist wohl, die des eigenen Kindes zu formulieren. Man schreibt sie ja nicht für sich, sondern muss daran denken, wie andere sie lesen. Alle, die den jungen Menschen kannten, die es nicht für möglich halten, dass er nun nicht mehr lebt usw. usw. Ich brachte es kaum übers Herz zu schreiben: Unser Kind ist tot... und dann den Namen am nächsten Tag schwarz auf weiß in der Zeitung zu lesen. Seitdem habe ich aufgehört, Todesanzeigen zu bewerten bzw. gar zu kritisieren.
Zur Zeit macht mir zu schaffen, dass unsere liebste Nachbarin in den nächsten Tagen sterben wird. Sie hat ihre eigene Todesanzeige aufgesetzt und schon geplant, wie ihre Beerdigung stattfinden soll. Bei so viel Mut habe ich mich getraut, ihr einen Abschiedsbrief zu schreiben, den sie nun liest, solange sie noch lebt. Dass ich so etwas schaffe, hätte ich früher nicht für möglich gehalten.
by Xenophora @27.11.2017, 17:21
Erinnert mich daran, dass vor 16 Jahren meine Mann starb und ich eine Todesanzeige aufgegeben habe. Es waren mehr als Hundert Menschen zur Beerdigung erschienen, mein Mann war erst 44 Jahre damals. Er hat aber sein Leben leider selbst beendet.
by Regina @27.11.2017, 17:20
Ich lese die immer. Aber da ich nicht aus dieser Gegend hier stamme, kenne ich kaum einen davon. Und wenn doch, dann hat es meistens menschen getroffen, die jünger als ich sind und deswegen finde ich das besonders tragisch.
Manchmal mache ich mir auch Gedanken um das Layout. Manche Hinterbliebenen geben sich beim Gestalten und was noch zusätzlich zu den Sachinformationen hinzugefügt wird richtig viel Mühe. Manche sind recht spartanisch.
Dann überlege ich auch oft, wie lange der Mensch da nun gelebt hat.
Geburtsanzeigen, hier sind sie oft mit Babybild versehen, sehe ich mir auch gern an.
by LuY @27.11.2017, 16:56
Lese ich täglich in der Tageszeitung, an so manchen Menschen erinnert man sich dabei. Manche Todesanzeigen sind liebevoll gestaltet, meistens greift man aber auf die Vorlagen des Bestattungsunternehmens zurück, die wirken dann irgendwie klischeehaft. Ich verstehe es aber auch, dass man in solchen Situationen sehr belastet ist.
by nora @27.11.2017, 15:01
Bei den Todesanzeigen schaue ich immer zuerst, wann geboren. Es sind leider immer mehr Menschen dabei, die das Rentenalter nicht erreicht haben.
by Juttinchen @27.11.2017, 14:28
Der Blick auf die Todesanzeigen gehörte immer schon zum morgendlichen Zeitunglesen. Man schaut auf die Geburtsjahre und bedauert, dass der Mensch so früh sterben musste,findet es schön, dass jener so alt werden konnte und ja, Engelbert, ich finde auch dass man Traueranzeigen individueller gestalten könnte. Bin immer wenn mir eine solche in der Tageszeitung auffällt, angenehm berührt, weil solche Anzeigen darauf hindeuten, dass man sich intensiv Gedanken gemacht hat um die Einzigartigkeit des Verstorbenen zu benennen.
Die Trauer- und Friedhofskultur in der heutigen Zeit hat ein ziemlich anderes Gesicht bekommen als früher. Alles wird anonymer, Grabstätten und Steine oder Kreuze ebenso.
by Karin v.N. @27.11.2017, 11:49
Kundmachung, daß jemand gestorben ist, wer trauert, wann die Beerdigung, Trauerfeier ist.
by Killekalle @27.11.2017, 11:47
Da fällt mir zuerst die Todesanzeige meiner Oma (Mutter meines Vaters) ein. Sie war 2 mal verheiratet und in der Todesanzeige wurde mein Vater nicht erwähnt als Hinterbliebener. Das tat ihm damals sehr weh.
Dann denke ich an die Todesanzeige, die ich selbst entworfen habe für meine Eltern. Die war auch nicht alltäglich, da beide Namen in einer Anzeige standen.
Ich lese die Tageszeitung aus unserer Region und da natürlich auch täglich die Todesanzeigen. Oft kenne ich die Verstorbenen oder jemand von den Hinterbliebenen.
by ErikaX @27.11.2017, 11:40
Für Todesanzeigen ist momentan in meinem Kopf kein Platz.
by Janet @27.11.2017, 11:30
Todesanzeige - Mensch ist gestorben - Mitteilung an die Öffentlichkeit - mehr oder weniger Betroffenheit und Trauer ausdrückender Text - Aufzählung der hinterbliebenen Familienmiglieder - Termin der Trauerfeier/Beisetzung.
Manche Menschen verfassen zu Lebzeiten ihre eigene Todeanzeige. Aus Misstrauen, dass die Angehörigen das nicht schön genug hinbekommen? Oder eher aus Vorsorge, weil in den ersten Tagen der Trauer Blockade im Hirn herrscht und vielleicht der Sinn nicht nach Kreativität und Schönheit steht?
Es ist eben was "für die Leute", man will sich ja nichts nachsagen lassen.
by fatigué @27.11.2017, 10:23
Ich habe im Internet nach der Todesanzeige meiner Tante gesucht. Leider nicht gefunden.
Es hat sich also viel geändert. Das gefällt mir sehr gut. Heutzutage würde ich vieles anders machen beim Tode eines geliebten Menschen. Wie gut, dass man eine Todesanzeige nun anders gestalten lassen kann.
@ Lieber Engelbert,
falls der Link unerwünscht ist, bitte löschen
by Ursi @27.11.2017, 10:14
auch beim todesanzeigenlesen sind wir im internet gelandet.
früher, wenn wir eine zeitlang verreist waren (sind viele wochen bis monate bei den enkeln) und bei uns daheim leute gestorben sind, haben wir das nicht gewußt, es passierte, dass manchmal nach jahren jemand sagte: die frau soundso ist doch gestorben, weißt du das gar nicht?
so schauen wir 1-2x im monat auf die internetseite unserer bestatterin und lesen, wer die welt verlassen mußte.
meist sind die fotos auf den todesanzeigen, die auch im internet eingestellt werden, von den verwandten sehr liebevoll gestaltet.
by christine b @27.11.2017, 09:51
In der Zeitung habe ich festgestellt, dass die Anzeigen immer mehr auf den verstorbenen Menschen abgestimmt werden. Das gefällt mir sehr gut.
by sylvi @27.11.2017, 09:41
Anzeigen aller Art sind eine spezielle Kommunikationsform in der Zeitung. Derjenige, der eine Anzeige aufgibt, möchte der Öffentlichkeit etwas von sich bzw. seiner Familie, Angehörigen oder Freunden mitteilen - sei es nun die Geburt oder der Tod eines Menschen.
Ich finde gerade Todesanzeigen hier oft viel zu nüchtern und wenig individuell. Ein Foto des Verstorbenen macht es schonmal besser. Aber mit ein wenig Mühe kann man wenigstens einen liebevollen persönlichen Text gestalten; beim Tod meines Vaters habe ich beides hingekriegt...
Das gilt auch für Grabsteine oder Kreuze hier - sie sind mir zu wenig persönlich! Wie @Webschmetterling schon schreibt: In anderen Ländern bekommt man eine andere Vorstellung von den Verstorbenen, weil auf den Steinen mehr zu sehen und zu lesen ist....
by Anne @27.11.2017, 08:56
Wie Lina schreibt - genauso werden im Libanon die Todesanzeigen an Bäume oder Laternenmasten geklebt.
by Rita die Spätzin @27.11.2017, 08:44
Nachdem ich mehr als 30 Jahre bei Printmedien in der Anzeigenabteilung gearbeitet habe fiel es mir sehr sehr schwer GöGa'a Todesanzeige aufzusetzen. Hab ich aber ganz individuell gemacht und der Verlag wollte unbedingt etwas ändern. Dagegen hab ich mich gewehrt und gesagt dass ich ja den Platz der Anzeige bezahle. Sie wurde genauso abgedruckt wie ich das wollte.
Erste Aufgabe des Tages war immer die Zeitung zu lesen - und ja - ich lese auch heute noch immer die Todesanzeigen zuerst.
by Rita die Spätzin @27.11.2017, 08:42
... ich lese auch täglich die Todesanzeigen -
und denke dann in stillem gebet und Fürbitte an die Verstorbenen -
und alle Familienmitglieder-
oftmals steckt viel Leid und Trauer dahinter.
by Ursel @27.11.2017, 07:34
Da hast Du recht @Engelbert.
Nur ganz wenige Anzeigen sagen uns etwas über den Menschen, der gehen musste. Früher war es etwas anders? Auch in anderen Ländern, z.B. Österreich ist es anders als hier, meine ich. Dort sagen ja auch die Grabsteine etwas über den Toten.
Ich schaue immer in der Sonntagszeitung ob jemand aus meinem Heimatdorf gestorben ist. Viele kenne ich dort ja noch und wenn jemand gestorben ist schreibe ich den Verwandten eine Beileidskarte. Hier bei uns in der Stadt kennen wir kaum jemanden, da schau ich nicht nach.
by Webschmetterling @27.11.2017, 07:24
Wir lesen die Todesanzeigen im Kirchenblättchen und freuen uns, dass viele hier im Ort so alt werden :-)
by Marga @27.11.2017, 07:20
Die frischeste Todesanzeige stammt von letzter Woche von meiner Tante.
by Margot @27.11.2017, 06:51
Familienzeigen, nicht nur Todesanzeigen, lese ich täglich in der Tageszeitung. Genau wie meine Großmutter, so erzählte es mir vor Jahren meine Mutter, immer bevor ich zum Lokalteil und weiteren Berichten weiter blättere.
by ixi @27.11.2017, 06:31
Mit Todesanzeigen mag ich mich jetzt spät Nachts nicht mehr beschäftigen gedanklich ... vor ganz vielen Jahren, hatten wir ab und zu am WE die grosse Stadtnachrichten-Zeitung gekauft und da waren jedesmal einige Seiten mit solchen Anzeigen dabei, die wir auch alle immer lasen, aber Hochzeits- oder Geburts-Anzeigen sind besser ...
by Carola (Fürth) @27.11.2017, 02:13
Wie sagt man bei uns so schön.... Die Einschläge kommen immer näher.
by Silvia @27.11.2017, 00:20
@ Engelbert hat Recht.
Ich hatte eine Arbeitskollegin die hat immer die Todesanzeigen in der Tageszeitung gelesen... sie hat geschaut wie alt die Personen waren... und sie wollte auch den Grund ihres Sterbens wissen. Da sagte ich ihr "das geht doch wegen des Datenschutzes nicht... man kann doch nicht jede Krankheit dazu schreiben!"
Ich muss gestehen ich lese sie meist nur im Aushang bei der Kirche... denn da weiß man dann auch wirklich wer das ist... aber in der Zeitung steht es ja nicht so genau... und da kann es durchaus auch zu Verwechslungen kommen.
In Bulgarien hab ich gesehen da haben sie die Todesanzeigen auf die Bäume aufgeklebt.
by Lina @27.11.2017, 00:01
Ich lese sie auch bevor die anderen Seiten durchgeblättert werden. Das mit den Anzeigen liegt oft an der Zeitung. Hab bei der Schwimu mit der Dame bei der Anzeigenannahme eine Auseinandersetzung gehabt weil man das so nicht macht was ich wollte... sie hat letztendlich den kürzeren gezogen weil ich die erforderliche Druckerlaubnis erst gegeben habe als alles so war wie ich wollte.... von dem abgesehen fehlt da dann auch mal die Kraft zu kämpfen und alles was aus dem Rahmen fällt kostet extra drum ist's oft standardisiert. ..
by flodo @26.11.2017, 23:53
Es gibt Menschen, die lesen in ihrer Tageszeitung zuerst die Todesanzeigen ... für manche sind diese sogar das Wichtigste in der Zeitung. Ich finde, dass es zuwenig individuelle Anzeigen gibt ... die Menschen sind so unterschiedlich, die Anzeigen so gleich.